Ausgewählte Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen reduzierten sich um 0,4 Mrd. € auf 9,3 Mrd. €. Ursächlich hierfür waren v. a. Reklassifizierungs- und Neubewertungseffekte aus der verpflichtenden Erstanwendung der neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 und IFRS 15. So wurden u. a. nach IAS 11 bilanzierte Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung in Höhe von 0,2 Mrd. € zum 1. Januar 2018 in die Vertragsvermögenswerte reklassifiziert. Währungskurseffekte, v. a. aus der Umrechnung von US-Dollar in Euro, wirkten leicht gegenläufig.

Vertragsvermögenswerte

Aus der Umstellung auf IFRS 15 resultierte zum 1. Januar 2018 ein erfolgsneutral erfasster Neubewertungseffekt aus dem erstmaligen Ansatz von Vertragsvermögenswerten in Höhe von 1,6 Mrd. €. Diese hätten in Vorperioden nach IFRS 15 zu einer früheren Erfassung von Umsätzen, insbesondere aus dem Verkauf von Gütern und Handelswaren, geführt. Weiterhin wurden im Rahmen der Umstellung bilanzierte Forderungen aus langfristiger Auftragsfertigung in Höhe von 0,2 Mrd. € aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen in die Vertragsvermögenswerte reklassifiziert. Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf den Abschnitt „Rechnungslegung“.

Vorräte

Die Vorräte reduzierten sich zum Abschluss-Stichtag im Vergleich zum 31. Dezember 2017 um 0,4 Mrd. € auf 1,5 Mrd. € insbesondere aufgrund des Abbaus von Vorratsbeständen an höherpreisigen Smartphones im operativen Segment USA.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

Der Buchwert der zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen beträgt zum Abschluss-Stichtag unverändert 0,2 Mrd. €. In der Berichtsperiode wurden Veräußerungen von Immobilien im Segment Group Headquarters & Group Services vorgenommen, während im operativen Segment Group Development ein Beteiligungs-Portfolio in vergleichbarem Umfang als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen klassifiziert wurde.

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Die immateriellen Vermögenswerte erhöhten sich um 2,0 Mrd. € auf 64,9 Mrd. €. Zugänge von insgesamt 2,6 Mrd. € erhöhten den Buchwert. Diese entfallen im Wesentlichen auf Investitionen in den operativen Segmenten USA und Europa sowie dem Segment Group Headquarters & Group Services. Weiterhin wirkten Konsolidierungskreiseffekte in Höhe von 1,4 Mrd. € buchwerterhöhend. Aus dem Erwerb der UPC Austria resultierte zum Erwerbszeitpunkt ein identifizierbarer immaterieller Vermögenswert im Zusammenhang mit dem Kundenstamm der UPC Austria in Höhe von 0,5 Mrd. € sowie ein Goodwill in Höhe von 0,5 Mrd. €. Darüber hinaus wurde zum Erwerbszeitpunkt der Layer3 TV ein identifizierbarer immaterieller Vermögenswert im Zusammenhang mit der von Layer3 TV entwickelten Technologie in Höhe von 0,1 Mrd. € sowie ein Goodwill in Höhe von 0,2 Mrd. € angesetzt. Detaillierte Informationen zu den Unternehmenstransaktionen sind dem Abschnitt „Veränderung des Konsolidierungskreises, Transaktionen mit Eigentümern und sonstige Transaktionen“ zu entnehmen. Positive Währungskurseffekte, v. a. aus der Umrechnung von US-Dollar in Euro, wirkten mit 1,3 Mrd. € buchwerterhöhend. Abschreibungen verminderten den Buchwert in Höhe von 3,2 Mrd. €. Ebenfalls wirkten die Effekte aus der Erstanwendung des IFRS 15 zum 1. Januar 2018 in Höhe von 0,1 Mrd. € buchwertmindernd auf die immateriellen Vermögenswerte. Der neue Rechnungslegungsstandard schreibt u. a. erstmalig die Aktivierung von Vertragsvermögenswerten vor. Detaillierte Informationen zu den Anforderungen und Effekten der Erstanwendung sind dem Abschnitt „Rechnungslegung“ zu entnehmen. Damit einhergehend erhöhten sich in einem ersten Schritt die Buchwerte der nach IAS 36 einem Werthaltigkeitstest zu unterziehenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zum Zeitpunkt der Erstanwendung von IFRS 15 am 1. Januar 2018. Die Buchwerterhöhung führte bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Rumänien und Polen im operativen Segment Europa sowie bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Niederlande im operativen Segment Group Development dazu, dass der jeweilige Buchwert entsprechend über dem jeweiligen erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten lag. Infolgedessen war eine Wertminderung der dort erfassten Goodwill zum 1. Januar 2018 vorzunehmen. Die erzielbaren Beträge der drei Einheiten sowie deren Bewertungsmethodik und die diesen Bewertungen zugrundeliegenden Annahmen und Parameter sind im Geschäftsbericht 2017 in der Angabe 5 „Immaterielle Vermögenswerte“ dargestellt. Die erzielbaren Beträge lagen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit Rumänien bei 10 Mio. €, für Polen bei 19 Mio. € und für die Niederlande bei 68 Mio. € unter dem Buchwert zum 1. Januar 2018. Die entsprechenden Wertminderungen des jeweiligen Geschäfts- und Firmenwerts wurden erfolgsneutral durch Minderung der Gewinnrücklagen zum 1. Januar 2018 erfasst.

Die Sachanlagen erhöhten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2017 um 2,6 Mrd. € auf 49,4 Mrd. €. Zugänge von 7,7 Mrd. €, in erster Linie in den operativen Segmenten USA und Deutschland, erhöhten den Buchwert. Hierin enthalten sind insbesondere Investitionen im Zusammenhang mit der Netzwerk-Modernisierung der T-Mobile US sowie für den Breitband- und Glasfaser-Ausbau, die IP-Transformation und die Mobilfunk-Infrastruktur im operativen Segment Deutschland. Darüber hinaus resultierten 0,7 Mrd. € aus der Aktivierung höherpreisiger Mobilfunk-Endgeräte im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell „JUMP! On Demand“ bei T-Mobile US, bei dem Kunden das Endgerät nicht kaufen, sondern mieten. Konsolidierungskreiseffekte in Höhe von 1,4 Mrd. €, insbesondere aus dem Erwerb der UPC Austria im operativen Segment Europa und Layer3 TV im operativen Segment USA, erhöhten den Buchwert. Positive Währungskurseffekte, v. a. aus der Umrechnung von US-Dollar in Euro, wirkten in Höhe von 0,4 Mrd. € buchwerterhöhend. Abschreibungen in Höhe von 6,5 Mrd. € sowie Abgänge in Höhe von 0,5 Mrd. €, von denen 0,2 Mrd. € auf durch Kunden zurückgegebene Endgeräte im Rahmen von „JUMP! On Demand“ entfielen, reduzierten den Buchwert.

Aktivierte Vertragskosten

Aus der Umstellung auf IFRS 15 resultierte zum 1. Januar 2018 ein erfolgsneutral erfasster Neubewertungs- und Reklassifizierungseffekt aus dem erstmaligen Ansatz von aktivierten Vertragskosten in Höhe von 1,2 Mrd. €. Diese hätten nach IFRS 15 zu einer späteren Erfassung von Vertriebsaufwendungen geführt. Zum 30. September 2018 hat sich der Buchwert auf 1,6 Mrd. € fortentwickelt. Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf den Abschnitt „Rechnungslegung“.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte reduzierten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2017 von 9,0 Mrd. € auf 4,5 Mrd. €. Zur Besicherung der Pensionsansprüche wurde am 23. März 2018 der 12-prozentige Anteil an BT im Wert von 3,1 Mrd. € als Planvermögen in den Deutsche Telekom Trust e.V., die Treuhandeinrichtung des Konzerns, dotiert. Die seit dem 1. Januar 2018 bis zum Zeitpunkt der Dotierung erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasste Wertminderung der börsengehandelten Anteile an BT reduzierte den Buchwert um 0,7 Mrd. €.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten verringerten sich um 2,0 Mrd. € auf 9,0 Mrd. € aufgrund des Abbaus des Verbindlichkeitenbestands, v. a. in den operativen Segmenten USA, Europa und Deutschland, und auch wegen der Verminderung des Einkaufsvolumens v. a. in den USA. Leicht gegenläufig wirkten Währungskurseffekte, v. a. aus der Umrechnung von US-Dollar in Euro.

Übrige Schulden

Die kurz- und langfristigen übrigen Schulden haben sich um 1,9 Mrd. € auf 6,4 Mrd. € verringert. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen die im Zusammenhang mit der Umstellung auf IFRS 15 erfassten Reklassifizierungseffekte, die zu Umgliederungen von bisher in den übrigen Schulden ausgewiesenen abgegrenzten Umsatzerlösen in Höhe von insgesamt 1,8 Mrd. € in die Vertragsverbindlichkeiten führten. Für weiterführende Informationen zu der Anwendung des neuen Rechnungslegungsstandards verweisen wir auf den Abschnitt „Rechnungslegung“.

Finanzielle Verbindlichkeiten

Die kurz- und langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöhten sich im Vergleich zum Jahresende 2017 um 3,6 Mrd. € auf insgesamt 61,1 Mrd. €.

In den ersten neun Monaten 2018 hat T-Mobile US bei institutionellen Investoren festverzinsliche US-Dollar-Anleihen über 2,5 Mrd. US-$ (2,0 Mrd. €) platziert: eine 8-jährige Anleihe mit einem Volumen von 1,0 Mrd. US-$ sowie eine 10-jährige Anleihe mit einem Volumen von 1,5 Mrd. US-$. Darüber hinaus wurden von der Deutsche Telekom International Finance B.V. Euro-Anleihen im Gesamtvolumen von 3,4 Mrd. € und US-Dollar-Anleihen im Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. US-$ (1,5 Mrd. €) emittiert. Des Weiteren wurde von OTE PLC eine 4-jährige festverzinsliche Euro-Anleihe mit einem Volumen von 0,4 Mrd. € emittiert.

Gegenläufig wirkte in der Berichtsperiode die vorzeitige Rückzahlung durch T-Mobile US von Senior Notes (Schuldverschreibungen) in Höhe von 1,0 Mrd. US-$ (0,8 Mrd. €) mit einem Zinssatz von 6,125 %, 1,75 Mrd. US-$ (1,4 Mrd. €) mit einem Zinssatz von 6,625 % und 0,6 Mrd. US-$ (0,5 Mrd. €) mit einem Zinssatz von 6,836 %.

Des Weiteren wurden in der Berichtsperiode im Konzern Euro-Anleihen in Höhe von insgesamt 1,1 Mrd. € sowie US-Dollar-Anleihen in Höhe von 0,85 Mrd. US-$ (0,7 Mrd. €) zurückgezahlt. Ebenfalls den Buchwert der finanziellen Verbindlichkeiten reduzierend wirkte die Veränderung von Commercial Paper in Höhe von 0,7 Mrd. € (netto).

Der Anstieg von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vergleich zum Jahresende 2017 um insgesamt 0,8 Mrd. € beruht im Wesentlichen auf der positiven Veränderung des Saldos der kurzfristigen Geldaufnahmen in Höhe von 0,6 Mrd. € (netto) in der Berichtsperiode sowie auf dem im Januar 2018 durch die Europäische Investitionsbank ausgereichten Darlehen in Höhe von 0,2 Mrd. € mit einer Laufzeit von 7 Jahren. Gegenläufig wirkten die Rückzahlungen in der Berichtsperiode.

Der im Schiedsverfahrenskomplex Toll Collect vereinbarte Vergleich zur Beendigung der Mautschiedsverfahren erhöhte die finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 0,6 Mrd. €. Gegenläufig wirkte die in der Berichtsperiode geleistete Zahlung der ersten Tranche in Höhe von 0,2 Mrd. €. Für weitere Informationen verweisen wir auf den Abschnitt „Veränderung des Konsolidierungskreises, Transaktionen mit Eigentümern und sonstige Transaktionen“.

Ein Anstieg des Buchwerts der finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber dem Vorjahresstichtag um insgesamt rund 0,4 Mrd. € steht im Zusammenhang mit Währungskurseffekten im operativen Segment USA.

In der folgenden Tabelle sind die Zusammensetzung und die Fälligkeitsstruktur der finanziellen Verbindlichkeiten zum 30. September 2018 dargestellt:

in Mio. €

 

30.09.2018

Rest­laufzeit bis 1 Jahr

Rest­laufzeit > 1 bis 5 Jahre

Rest­laufzeit > 5 Jahre

Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten

47.965

1.875

18.935

27.156

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

5.816

1.871

2.982

963

Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing

2.595

902

1.176

517

Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten aus Schuldscheindarlehen

510

179

53

278

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten

1.762

1.046

547

169

Sonstige unverzinsliche Verbindlichkeiten

1.466

1.334

126

5

Derivative finanzielle Verbindlichkeiten

1.010

113

169

729

FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

61.124

7.319

23.987

29.818

Vertragsverbindlichkeiten

Aus der Umstellung auf IFRS 15 resultierte zum 1. Januar 2018 ein erfolgsneutral erfasster Neubewertungseffekt aus dem erstmaligen Ansatz von Vertragsverbindlichkeiten in Höhe von 0,6 Mrd. €, die nach IFRS 15 zu einer späteren Erfassung von Umsätzen geführt hätten. Darüber hinaus wurden Reklassifizierungen in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd. € in die Vertragsverbindlichkeiten nach IFRS 15 vorgenommen. Im Wesentlichen resultieren diese aus den noch zum 31. Dezember 2017 unter den übrigen Schulden enthaltenen abgegrenzten Umsatzerlösen. Der Buchwert der kurz- und langfristigen Vertragsverbindlichkeiten entwickelte sich bis zum 30. September 2018 auf 2,4 Mrd. € fort. Für weitere Erläuterungen verweisen wir auf den Abschnitt „Rechnungslegung“.

Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen reduzierten sich im Vergleich zum 31. Dezember 2017 von 8,4 Mrd. € auf 5,3 Mrd. €. Begründet ist dies im Wesentlichen durch die am 23. März 2018 vollzogene Übertragung des 12-prozentigen Anteils an BT im Gegenwert von 3,1 Mrd. € als Planvermögen in den Deutsche Telekom Trust e.V., die Treuhandeinrichtung des Konzerns. Die Erhöhung des externen Deckungskapitals führte aufgrund der vorzunehmenden Saldierung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen mit den ausgegliederten Vermögenswerten zu einer Reduzierung der Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen. Zu weiteren Informationen bezüglich der Global Pension Policy und Planbeschreibung verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2017.

Am 20. Juli 2018 sind die neuen Heubeck-Richttafeln 2018 G erschienen, die die jüngsten Statistiken der gesetzlichen Rentenversicherung und des Statistischen Bundesamtes berücksichtigen. Erstmalig werden auch sozioökonomische Faktoren einbezogen. Bei erstmaliger Anwendung zum 31. Dezember 2018 erwartet die Deutsche Telekom insgesamt einen moderaten Anstieg der Pensionsverpflichtungen und eine korrespondierende Erfassung im sonstigen Ergebnis. Die finanziellen Auswirkungen hieraus können derzeit nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden.