Veränderung des Konsolidierungskreises und sonstige Transaktionen
Im ersten Halbjahr 2023 wurden von der Deutschen Telekom folgende Transaktionen durchgeführt, die Auswirkung auf den Konsolidierungskreis hatten. Weitere – hier nicht dargestellte – Veränderungen im Konsolidierungskreis hatten keine wesentliche Bedeutung für den Konzernzwischenabschluss der Deutschen Telekom.
Veräußerung der GD-Tower-Gesellschaften
Am 13. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom mit DigitalBridge und Brookfield eine Vereinbarung über den Verkauf von 51,0 % der Anteile an den Gesellschaften des Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich (GD-Tower-Gesellschaften), die bislang dem operativen Segment Group Development zugehörig waren, geschlossen. Der Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 17,5 Mrd. €. Mit dem Vollzug der Transaktion am 1. Februar 2023 hat die Deutsche Telekom die Beherrschung über die GD-Tower-Gesellschaften verloren. Zuvor wurden alle notwendigen regulatorischen Genehmigungen erteilt sowie die restlichen Vollzugsbedingungen erfüllt. Der aus dem Verkauf resultierende vorläufige Entkonsolidierungsgewinn in Höhe von insgesamt 15,9 Mrd. € ist zum Entkonsolidierungszeitpunkt in Höhe von 12,9 Mrd. € im Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich als sonstiger betrieblicher Ertrag enthalten. Weitere 3,0 Mrd. € werden anteilig, bedingt durch die nachfolgend beschriebene Sale-and-Leaseback-Transaktion, in späteren Perioden erfasst. Der bei der Deutschen Telekom verbleibende Anteil von 49,0 % wird seit dem 1. Februar 2023 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Zum 30. Juni 2023 beträgt der Buchwert der Beteiligung 6,1 Mrd. €.
Als Folge der geschlossenen Verkaufsvereinbarung wurden die GD-Tower-Gesellschaften ab dem dritten Quartal 2022 bis zu ihrer Veräußerung am 1. Februar 2023 im Konzernzwischenabschluss als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde in der Vorjahresvergleichsperiode rückwirkend angepasst. Die Beiträge der GD-Tower-Gesellschaften waren somit nicht mehr in den einzelnen Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Stattdessen wurde der Gewinn oder Verlust nach Steuern in dem Posten „Ergebnis nach Steuern aus aufgegebenem Geschäftsbereich“ ausgewiesen. Die Vermögenswerte und die in direktem Zusammenhang stehenden Schulden waren zum 31. Dezember 2022 in der Konzernbilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen. In der Konzern-Kapitalflussrechnung wurden die Beiträge der GD-Tower-Gesellschaften jeweils mit einem „davon“ Vermerk angegeben.
Weitere Informationen zu den zum 31. Dezember 2022 im Konzernabschluss enthaltenen Vermögenswerten und Schulden der GD-Tower-Gesellschaften finden Sie in Angabe 5 „Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen sowie Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen“ des Konzernanhangs im Geschäftsbericht 2022.
Im Zusammenhang mit dem Vollzug der Transaktion hat die Deutsche Telekom die veräußerte passive Netzinfrastruktur in Deutschland und Österreich größtenteils im Zuge eines Sale-and-Leaseback mit einer unkündbaren Grundmietzeit von acht Jahren zurückgemietet. Insgesamt wurden Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 5,0 Mrd. € sowie aufgrund des Sale-and-Leasebacks zurückbehaltene Nutzungsrechte in Höhe von 2,0 Mrd. € erfasst. Der auf den zurückbehaltenen Nutzen an den veräußerten Vermögenswerten entfallende Gewinnanteil von 3,0 Mrd. € wirkt sich in späteren Perioden über geringere planmäßige Abschreibungen der aktivierten Nutzungsrechte aus. Weiterhin wurden aktive latente Steuern in Höhe von 0,9 Mrd. € in der Konzernbilanz angesetzt.
Der aus der Veräußerung der GD-Tower-Gesellschaften resultierende vorläufige Barmittelzufluss in Höhe von 10,7 Mrd. € ist in der Konzern-Kapitalflussrechnung zum 30. Juni 2023 in Höhe von 7,6 Mrd. € im Zusammenhang mit dem Verkauf des Geschäftsbetriebs im Cashflow aus Investitionstätigkeit sowie in Höhe von 3,1 Mrd. € im Zusammenhang mit dem Sale-and-Leaseback der passiven Netzinfrastruktur im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Verkauf des Wireline Business in den USA
Am 6. September 2022 hat T-Mobile US mit Cogent Infrastructure (Cogent) eine Vereinbarung über den Verkauf des glasfaserbasierten Festnetz-Geschäfts der T-Mobile US (Wireline Business) getroffen. Die Vereinbarung sieht vor, dass Cogent alle Anteile an der Gesellschaft übernimmt, die sämtliche Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit dem glasfaserbasierten Festnetz der ehemaligen Sprint hält. Die Transaktion wurde am 1. Mai 2023 vollzogen. Zuvor wurden alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen erteilt sowie die restlichen Vollzugsbedingungen erfüllt. Der Verkaufspreis belief sich auf 1 US-$, vorbehaltlich der im Kaufvertrag festgelegten üblichen Anpassungen. Der Barmittelzufluss bei Abschluss der Transaktion betrug 14 Mio. US-$ (13 Mio. €). Der aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsverlust betrug 4 Mio. €. Darüber hinaus verpflichtete sich T-Mobile US bei Abschluss der Transaktion eine Vereinbarung über IP-Transitdienste abzuschließen, gemäß der T-Mobile US in den Folgeperioden in vereinbarten Raten insgesamt 0,7 Mrd. US-$ (rund 0,6 Mrd. €) an Cogent zahlen wird. Im Zusammenhang mit im Rahmen der Transaktion eingegangenen Zahlungsverpflichtungen wurden bereits im Geschäftsjahr 2022 Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 0,7 Mrd. € passiviert. Darunter ist in den finanziellen Verbindlichkeiten der Barwert der künftigen Zahlungen für IP-Transitdienste enthalten. Da keine konkrete Verwendung für diese Leistungen identifiziert wurde, wurde der korrespondierende Aufwand bereits im Geschäftsjahr 2022 in vollem Umfang in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Als Folge der geschlossenen Verkaufsvereinbarung wurden die Vermögenswerte und Schulden des Wireline Business seit dem 30. September 2022 bis zu ihrer Veräußerung am 1. Mai 2023 in der Konzernbilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen.
Folgende Transaktion wird in Zukunft den Konsolidierungskreis der Deutschen Telekom ändern:
Vereinbarung über den Erwerb von Ka’ena in den USA
Am 9. März 2023 hat T-Mobile US eine Vereinbarung über den Erwerb von 100 % der Anteile an der Ka’ena Corporation sowie deren Tochtergesellschaften, darunter Mint Mobile, für einen Kaufpreis von max. 1,35 Mrd. US-$ geschlossen. Der Kaufpreis soll zu 39 % in bar und zu 61 % mit Aktien der T-Mobile US gezahlt werden. Bei der Ka’ena Corporation handelt es sich derzeit um einen Wholesale-Partner von T-Mobile US, welcher seinen Kunden Mobilfunk-Dienste anbietet. Der Kaufpreis steht in Abhängigkeit zu festgelegten Finanzkennzahlen von der Ka’ena Corporation in bestimmten Zeiträumen vor und nach Vollzug der Transaktion und setzt sich zusammen aus einer Kaufpreisvorauszahlung bei Abschluss der Transaktion, die bestimmten vereinbarten Anpassungen unterliegt, sowie einer variablen, erfolgsabhängigen Kaufpreiskomponente, die 24 Monate nach Vollzug der Transaktion zu zahlen ist. Die Kaufpreisvorauszahlung beläuft sich voraussichtlich auf rund 950 Mio. US-$ (vor Working-Capital-Anpassungen). Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Der Vollzug wird zum Jahresende 2023 erwartet.