Wirtschaftliches Umfeld
Im Folgenden werden Ergänzungen und neue Entwicklungen zu der im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2020 dargestellten Situation des wirtschaftlichen Umfelds ausgeführt. Hierbei wird auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den ersten drei Monaten 2021, den Ausblick, die zurzeit wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Risiken sowie auf das regulatorische Umfeld eingegangen. Der gesamtwirtschaftliche Ausblick erfolgt unter dem Vorbehalt, dass die Quantifizierung der Auswirkungen der Corona-Krise stark von dem weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie abhängt.
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Die Weltkonjunktur erholt sich weiter, steht allerdings immer noch im Schatten der Coronavirus-Pandemie. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet in seiner im April 2021 aktualisierten Prognose mit einem Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 von 6,0 % und erwartet für das Jahr 2022 ein Wachstum von 4,4 %.
Für die deutsche Wirtschaft rechnet der IWF mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 3,6 % im laufenden Jahr. Die Corona-Krise trifft einzelne Wirtschaftszweige in unterschiedlichem Maße. Im Informations- und Kommunikationstechnologiesektor hat sich das Geschäftsklima zuletzt deutlich verbessert: Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Beurteilung der Geschäftslage und -erwartungen berechnet, erreichte im März 2021 ein Zweijahreshoch.
Auch die Volkswirtschaften unserer Kernmärkte in Nordamerika und Europa werden in diesem Jahr wachsen: Der IWF rechnet im laufenden Jahr mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung um 6,4 % in den USA und um 4,4 % in der Eurozone.
Ausblick
In den USA hat sich die Wirtschaft im ersten Quartal 2021 erholt. Einen neuerlichen Schub verspricht das Konjunkturprogramm im Umfang von 1.900 Mrd. US‑$. In Europa präsentiert sich die wirtschaftliche Lage zweigeteilt: Während zahlreiche Dienstleistungsbereiche nach wie vor durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eingeschränkt sind, zeigt sich die Industriekonjunktur robust. Der weitere konjunkturelle Verlauf hängt entscheidend vom Fortgang des Infektionsgeschehens ab.
Gesamtwirtschaftliche Risiken
Neben den Unwägbarkeiten bezüglich des weiteren Pandemieverlaufs besteht das Risiko, dass Unternehmen trotz der in vielen Ländern ergriffenen Stützungsmaßnahmen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten. Auch aus einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik können im Hinblick auf die Stabilität der globalen Finanzmärkte Risiken erwachsen. Weitere Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ergeben sich aus den weiterhin schwelenden Handelskonflikten zwischen den USA und China sowie sonstigen geopolitischen Risiken.
Regulierung
Kooperationsvereinbarungen sind in Kraft getreten. Nachdem im vierten Quartal 2020 bereits die Kooperationsverträge mit Telefónica und Vodafone über die langjährige Zusammenarbeit im Festnetz verlängert wurden, konnten im ersten Quartal 2021 entsprechende langfristige Vereinbarungen auch mit 1&1 und NetCologne getroffen werden. Diese umfassen sowohl die bestehenden Breitbandnetze als auch die in den kommenden Jahren von der Deutschen Telekom kontinuierlich auszubauenden FTTH-Glasfasernetze. Nachdem die BNetzA keine regulatorischen Einwände gegen die Vereinbarungen vorgetragen hat, sind sie zum 1. April 2021 in Kraft getreten. Die Zusammenarbeit im Festnetz ist damit zu stabilen Bedingungen für die nächsten 10 Jahre gesichert.
Frequenzvergabe
In den USA endete am 17. Februar 2021 die Assignment-Phase der sog. „C-Band“-Auktion (3,7-4,2 GHz). Die FCC gab am 24. Februar 2021 die Anzahl der ersteigerten Lizenzen der mitbietenden Unternehmen bekannt. Verizon gab ca. 45 Mrd. US‑$ für 3.511 Lizenzen aus, AT&T über 23 Mrd. US‑$ für 1.621 Lizenzen und T‑Mobile US 9,3 Mrd. US‑$ für 142 Lizenzen. Insgesamt wurden in der „C-Band“-Auktion 280 MHz versteigert. Die Lizenzerwerber sind verpflichtet, über die kommenden drei Jahre sog. „Relocation Payments“ für die Umsiedlung der bisherigen Lizenzinhaber zu tätigen. Diese werden sich für T-Mobile US voraussichtlich auf 1,2 Mrd. US‑$ belaufen. In Ungarn wurde die Neuvergabe des 900 und 1.800 MHz-Spektrums, für das die Lizenzen 2022 auslaufen, am 28. Januar 2021 durchgeführt und abgeschlossen. Magyar Telekom erwarb 2x 8 bzw. 2x 20 MHz zu einem Gesamtpreis von umgerechnet 123 Mio. €.
Kroatien bereitet die Vergabe der Bereiche 700 und 3.400 bis 3.800 MHz und 26.000 MHz für das zweite und dritte Quartal 2021 vor. Eine Konsultation zu den Vergaberegeln und Frequenznutzungskonditionen startete am 2. April 2021; der Abschluss des Verfahrens wird bis Ende Juli 2021 erwartet. Nach wie vor gibt es keine Neuigkeiten zu dem in Polen verschobenen Starttermin für die 3.400 bis 3.800 MHz-Vergabe. Das Verfahren wird durch offene Gesetzgebungsverfahren aufgehalten. Rumänien plant eine große Frequenzauktion für die Bereiche 700, 800, 1.500, 2.600 und 3.400 bis 3.800 MHz. Deren Durchführung wird für das zweite Halbjahr 2021 erwartet. Die slowakische Regulierungsbehörde bereitet die Allokation des 3.400 bis 3.800 MHz-Bereichs vor, welcher jedoch erst 2024 für den breitbandigen Mobilfunk verfügbar wird. Eine Konsultation dazu wurde gestartet, eine Verschiebung in das nächste Jahr ist aber nicht ausgeschlossen.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wesentlichen laufenden und geplanten Frequenzvergaben wie Auktionen sowie Lizenzverlängerungen. Daneben gibt es in verschiedenen Ländern Hinweise auf in Kürze erwartete Frequenzvergaben.
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Erwarteter Vergabestart |
Erwartetes Vergabeende |
Frequenzbereiche |
Vergabeverfahren |
Aktuelle Hinweise |
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Kroatien |
Q2 2021 |
Q3 2021 |
700 / 3.400-3.800 / 26.000 |
Auktion (Sequential SMRAa) |
Konsultation gestartet. |
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Polen |
Q2 2021 |
Q3 2021 |
3.400-3.800 |
Auktion (SMRAa), Details noch offen |
Neustart verzögert sich durch politische Diskussionen um nat. Sicherheits-Richtlinien. |
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Polen |
Q3 2022 |
Q4 2022 |
700 / 2.100 / 26.000 |
Auktion, Details noch offen |
Planungen für alle Bereiche noch unsicher wg. Diskussionen um Vergabemodelle. |
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Rumänien |
Q4 2021 |
Q1 2022 |
700 / 800 / 1.500 / 2.600 / 3.400-3.800 |
Auktion, Details noch offen |
Verfahrensstart weiter verzögert. Ergänzung um 2.100 MHz möglich. |
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Slowakei |
Q4 2021 |
Q1 2022 |
3.400-3.800 |
Auktion (SMRAa), Details noch offen |
Konsultation gestartet. |
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Tschechische Republik |
Q3 2023 |
Q1 2024 |
900 / 1.800 / 2.100 |
Verlängerung erwartet |
900 / 1.800 MHz-GSM-Lizenz und 2.100 MHz-UMTS-Lizenz von TMCZ enden in 2024. |
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Ungarn |
2022 / 2023 |
2022 / 2023 |
1.500 / 2.300 / 26.000 |
Auktion, Details noch offen |
Noch keine Infos vorliegend. |
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USA |
Q3 2021 |
Q4 2021 |
3.450-3.550 |
Auktion, Vorschlag FCC: |
Start: frühestens Oktober 2021 |
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USA |
Q4 2021 |
Q4 2021 |
2.500-2.700 |
Auktion (SMRAa) |
Start: frühestens im 2. Halbjahr 2021 |
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