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Konzernstruktur, -strategie und -steuerung

Hinsichtlich unserer Konzernstruktur, -strategie und -steuerung verweisen wir auf die Erläuterungen im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2020. Aus Sicht des Konzerns ergaben sich folgende Änderungen bzw. Ergänzungen:

Strategische Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der unternehmerischen Kontrolle an T‑Mobile US. Am 6. September 2021 hat die Deutsche Telekom, wie auf dem Kapitalmarkttag im Mai 2021 angekündigt, strategische Maßnahmen ergriffen, um ihre Beteiligung an T‑Mobile US zu erhöhen und damit langfristig die bestehende unternehmerische Kontrolle über das US-Unternehmen sowie die Vollkonsolidierung zu sichern. Die Deutsche Telekom bestätigt in diesem Zusammenhang den mittelfristigen Ausblick für den Konzern vom Kapitalmarkttag 2021 einschließlich des Ziels, das bereinigte Ergebnis je Aktie bis 2024 auf mehr als 1,75 € je Aktie zu steigern.

Erhöhung des Kapitalanteils an T‑Mobile US durch Vereinbarung mit SoftBank als neuem Aktionär und strategischem Partner. Entsprechend der am 6. September 2021 zwischen der Deutschen Telekom und SoftBank abgeschlossenen Vereinbarung hat die Deutsche Telekom insgesamt rund 45,4 Mio. T‑Mobile US-Aktien von SoftBank erworben. Dazu hat die Deutsche Telekom einen Teil ihrer im Juni 2020 von SoftBank erhaltenen Aktienoptionen zum Kauf von Aktien der T‑Mobile US am 23. September 2021 ausgeübt. Im Gegenzug erhielt SoftBank 225 Mio. neue Aktien der Deutschen Telekom AG aus dem Genehmigten Kapital 2017. Der Umfang der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage betrug 576 Mio. €. Die Kapitalerhöhung der Deutschen Telekom AG wurde mit Eintragung ins Handelsregister am 28. September 2021 durchgeführt. Als Ergebnis dieser Transaktion wurde SoftBank mit rund 4,5 % der ausstehenden Aktien Aktionär der Deutschen Telekom AG. Für die Gesamtzahl von rund 45,4 Mio. T‑Mobile US-Aktien, die im Rahmen dieses Aktientauschs erworben wurden, errechnet sich im Zusammenhang mit der Ausübung der bestehenden Aktienoptionen ein gewichteter Durchschnittspreis von rund 118 US‑$ je T‑Mobile US-Aktie. Für die 225 Mio. Telekom-Aktien, die SoftBank im Gegenzug erhalten hat, und die einem Veräußerungsverbot bis 2024 unterliegen, haben beide Unternehmen einen beizulegenden Wert von 20 € je Aktie vereinbart. Durch diese Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage steigt die Anzahl der ausstehenden Aktien der Deutschen Telekom AG von 4.761 Mio. Aktien auf 4.986 Mio. Aktien. Mit Abschluss der Transaktion hat die Deutsche Telekom ihren Anteil an T‑Mobile US um 3,6 Prozentpunkte auf 46,8 % erhöht. Der Anteil an T‑Mobile US-Aktien, über die die Deutsche Telekom aufgrund einer mit SoftBank im Rahmen des Erwerbs von Sprint abgeschlossenen Vereinbarung die Stimmrechte ausüben kann, beträgt zum 30. September 2021 52,0 %. Es ist beabsichtigt, den strategischen Partner SoftBank bei der Besetzung eines Aufsichtsratsmandats bei der Deutschen Telekom AG zu unterstützen.

Darüber hinaus erwägt die Deutsche Telekom einen Betrag von bis zu 2,4 Mrd. US‑$ aus der vereinbarten Veräußerung der T‑Mobile Netherlands zu verwenden, um weitere Aktienoptionen auf rund 20 Mio. T‑Mobile US-Aktien auszuüben und den Anteil an T‑Mobile US um weitere rund 1,6 Prozentpunkte zu erhöhen. Nach Abschluss beider Transaktionen wird der Kapitalanteil an T‑Mobile US bei rund 48,4 % liegen. Deutsche Telekom und SoftBank haben außerdem eine Vereinbarung über eine neue strategische Partnerschaft getroffen, durch die die Deutsche Telekom zu einem wichtigen europäischen Partner im Ökosystem von SoftBank wird.

Vereinbarte Veräußerung der T‑Mobile Netherlands. Ebenfalls am 6. September 2021 haben die Deutsche Telekom und Tele2 mit WP/AP Telecom Holdings IV – einem Konsortium aus Private Equity Fonds, die von Apax Partners und Warburg Pincus beraten werden – eine Vereinbarung zum Verkauf unserer Tochtergesellschaft T‑Mobile Netherlands unterzeichnet. Die Transaktion markiert den Abschluss der Überprüfung strategischer Optionen für T‑Mobile Netherlands, die während des Kapitalmarkttags 2021 angekündigt worden war. Der vorläufige Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 5,1 Mrd. €. Der Barmittelzufluss – bezogen auf unseren Anteilsbesitz von 75 % – wird voraussichtlich rund 3,8 Mrd. € betragen. Einen Teil des Barmittelzuflusses erwägt die Deutsche Telekom für die weitere Erhöhung des Anteils an T‑Mobile US zu verwenden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Die Vermögenswerte und Schulden der T‑Mobile Netherlands werden zum 30. September 2021 in unserer Konzern-Bilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen. Der Abschluss der Transaktion wird spätestens bis zum ersten Quartal 2022 erwartet.

Erwerb von Shentel. Am 28. Mai 2021 wurde zwischen T‑Mobile US und Shenandoah Personal Communications Company (Shentel) – einem Anbieter von Mobilfunk-Netzprodukten in bestimmten Regionen einiger US-Bundesstaaten – ein Kaufvertrag über den Erwerb von Vermögenswerten und Schulden im direkten Zusammenhang mit dem Mobilfunk-Geschäftsbetrieb von Shentel unterzeichnet. Die Transaktion wurde am 1. Juli 2021 vollzogen. Zuvor wurden notwendige Genehmigungen der Regulierungsbehörden eingeholt sowie weitere Vollzugsbedingungen erfüllt. Der vorläufige Kaufpreis beträgt 1,9 Mrd. US‑$ (1,6 Mrd. €).

Veräußerung der Telekom Romania Communications. Am 6. November 2020 hat OTE mit Orange Romania eine Vereinbarung über die Veräußerung ihres 54-prozentigen Anteils an der Telekom Romania Communications (TKR), die das rumänische Festnetz-Geschäft betreibt, an Orange Romania geschlossen. Die Transaktion wurde am 30. September 2021 nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden vollzogen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 296 Mio. €. Das aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsergebnis ist aus Konzernsicht unwesentlich. Die von der TKR gehaltenen 30 % der Anteile an der Telekom Romania Mobile Communications wurden vereinbarungsgemäß am 9. September 2021 von der OTE für einen Kaufpreis von 59 Mio. € erworben.

Zusammenlegung des Funkturmgeschäfts in den Niederlanden und Errichtung eines Infrastrukturfonds. Am 21. Januar 2021 haben u. a. die Deutsche Telekom, Cellnex Telecom (Cellnex) und die neu gegründete, unabhängig gemanagte Fondsgesellschaft Digital Infrastructure Vehicle II (DIV) eine Vereinbarung unterzeichnet, die jeweiligen niederländischen passiven Mobilfunk-Infrastruktur-Tochtergesellschaften der Deutschen Telekom und der Cellnex, in der Cellnex Netherlands (Cellnex NL) zusammenzuführen. Im Rahmen der Vereinbarung wurde – nach Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörde – die niederländische Funkturmgesellschaft T‑Mobile Infra am 1. Juni 2021 an die DIV veräußert und nachfolgend in die Cellnex NL eingebracht. Der von der Deutschen Telekom erhaltene Barmittelzufluss beträgt 0,4 Mrd. €. Der Veräußerungsgewinn beträgt 0,3 Mrd. € und ist wie folgt aufzuteilen: 0,2 Mrd. € waren zum 30. Juni 2021 in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten und 0,1 Mrd. € werden anteilig durch die nachfolgend genannte Sale-and-Leaseback-Transaktion in späteren Perioden erfasst. Unmittelbar vor dem Verkauf hat T‑Mobile Infra der Deutschen Telekom AG zusätzlich eine Dividende in Höhe von 0,3 Mrd. € ausgeschüttet. Zum 30. September 2021 hält die Deutsche Telekom 37,65 % der Anteile an der neuen Cellnex NL mittelbar über die Beteiligung an der DIV und bezieht die Beteiligung mit einem Buchwert in Höhe von 0,4 Mrd. € nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss ein. T‑Mobile Netherlands hat weiterhin vollständigen Zugang zur eingebrachten passiven Mobilfunk-Infrastruktur durch eine langfristige Vereinbarung zu marktüblichen Konditionen, im Wesentlichen über die Anmietung entsprechender Infrastruktur. Die in der Vereinbarung enthaltene Leasing-Komponente erfüllt die Voraussetzungen einer Sale-and-Leaseback-Transaktion. In diesem Zusammenhang wurden zum 1. Juni 2021 Nutzungsrechte in Höhe von 0,3 Mrd. € sowie Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mrd. € erfasst.

Verlagerung des Wachstumsfelds Internet der Dinge (IoT). Die Deutsche Telekom hat die Geschäfts- und Ergebnisverantwortung für die Deutsche Telekom IoT GmbH zum 1. Januar 2021 vom operativen Segment Systemgeschäft in den Geschäftskundenbereich des operativen Segments Deutschland verlagert. Die Konzerntochter verantwortet das IoT-Geschäft der Deutschen Telekom. Durch die Verlagerung sind wir in der Lage, den IoT-Markt schneller zu bedienen und somit die Position der Deutschen Telekom in diesem Wachstumsmarkt zu stärken. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte der operativen Entwicklung, der Kunden- und Mitarbeiterentwicklung sowie der Auftragseingang rückwirkend angepasst.

Verlagerung des österreichischen Funkturmgeschäfts. Zum 1. Januar 2021 hat die Deutsche Telekom ihr österreichisches Funkturmgeschäft vom operativen Segment Europa in die Einheit GD Towers des operativen Segments Group Development verlagert, um Effizienzen im Management des Funkturmgeschäfts zu heben. Darüber hinaus wird GD Towers den Ausbau des Drittgeschäfts, die Steigerung der Profitabilität sowie die Erschließung von Wachstumsfeldern vorantreiben. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte nicht angepasst.

Reorganisation der DT IT. Zum 1. Januar 2021 wurden die Deutsche Telekom IT (DT IT) Russland, DT IT Slowakei und DT IT Ungarn vom operativen Segment Deutschland in das Segment Group Headquarters & Group Services verlagert. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte nicht angepasst.

Verantwortung leben. Wir richten Kernunternehmensprozesse zur Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung konsequent nachhaltig aus. Mit unserem neuen Konzernprogramm „#GreenMagenta“ wollen wir effektiv zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen und erweitern damit unsere bisherige Klimastrategie. Die Klimaneutralität für eigene Emissionen soll bis spätestens 2025 erreicht werden. Auch die Emissionen aus der Produktion bis hin zum Betrieb beim Kunden sollen bereits 2040 – zehn Jahre früher als bisher geplant – komplett klimaneutral sein.

Kapitalmarkttag 2021. Im Mai 2021 haben wir bei unserem Kapitalmarkttag unsere mittelfristige Strategie und den finanziellen Ausblick vorgestellt. Basis für die zukünftige Dividendenentwicklung bleibt das bereinigte Ergebnis je Aktie. Dieser Wert soll von 1,20 € im Jahr 2020 bis 2024 auf mehr als 1,75 € steigen. Vorbehaltlich der erforderlichen Gremienbeschlüsse sollen 40 bis 60 % des bereinigten Ergebnisses je Aktie ausgeschüttet werden. Seit November 2019 gilt als Mindestdividende 0,60 € je Aktie. Außerdem beabsichtigen wir, in den kommenden Jahren Aktienkäufe von Anteilen an der T‑Mobile US zu tätigen, um mittelfristig die Aktienmehrheit (> 50 %) an der US-Tochter zu sichern. Dies führt zu einer um ein Jahr späteren Erreichung des angestrebten Zielkorridors der relativen Verschuldung von 2,25x bis 2,75x im Jahr 2024.

Rating-Ausblick für die Deutsche Telekom AG angehoben. Im Juni 2021 hat die Rating-Agentur Moody’s den Rating-Ausblick der Deutschen Telekom AG von „Baa1/negativ“ auf „Baa1/stabil“ angehoben.

IoT – Internet of Things
(engl.) – Internet der Dinge. Das IoT ermöglicht die intelligente Vernetzung von Dingen (Sensoren, Geräten, Maschinen, Fahrzeugen, usw.) mit dem Ziel, Anwendungen und Entscheidungsprozesse zu automatisieren. Das IoT-Angebot der Telekom reicht von SIM-Karten und flexiblen Datentarifen über IoT-Plattformen in der Cloud bis hin zu Komplettlösungen aus einer Hand.
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