Veränderung des Konsolidierungskreises

Im ersten Halbjahr 2019 wurden von der Deutschen Telekom die nachfolgenden Transaktionen durchgeführt, die Auswirkung auf den Konsolidierungskreis haben bzw. haben werden. Weitere – hier nicht dargestellte – Veränderungen im Konsolidierungskreis hatten keine wesentliche Bedeutung für den Konzern-Zwischenabschluss der Deutschen Telekom.

Erwerb der Tele2 Netherlands Holding N.V.

Am 15. Dezember 2017 hat die Deutsche Telekom mit der Tele2 Group eine Vereinbarung über den Erwerb von 100 % der Anteile an dem Telekommunikationsanbieter Tele2 Netherlands Holding N.V. (Tele2 Netherlands) durch die T-Mobile Netherlands Holding B.V. (T-Mobile Netherlands) geschlossen. Nach der durch die EU-Kommission am 27. November 2018 ohne Auflagen erteilten Zustimmung, wurde die Transaktion am 2. Januar 2019 vollzogen. Seit dem Erwerbszeitpunkt wird Tele2 Netherlands als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Deutschen Telekom einbezogen. Durch den Erwerb entsteht auf dem niederländischen Markt ein starker und nachhaltig ausgerichteter Anbieter von konvergenten Angeboten aus Festnetz und Mobilfunk.

Aus Konzernsicht ergab sich zum Erwerbszeitpunkt eine an die Tele2 Group übertragene Gegenleistung in Höhe von insgesamt 734 Mio. €. Diese bestand aus einer vorläufigen Barzahlung (unter Berücksichtigung von Kaufpreisanpassungen) in Höhe von 234 Mio. € sowie der Hingabe eines 25 %-Anteils an der T-Mobile Netherlands (vor dem Unternehmenszusammenschluss), welcher mit einem beizulegenden Zeitwert von 500 Mio. € bewertet wurde. Infolge dieser Transaktion bilanziert die Deutsche Telekom nunmehr Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 25 % an der kombinierten Gesellschaft, die sich aus der zuvor beschriebenen Hingabe von 25 % der Anteile an T-Mobile Netherlands (vor dem Unternehmenszusammenschluss) und den Anteilen anderer Gesellschafter an der Tele2 Netherlands ergeben.

Die Kaufpreisallokation und die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden der Tele2 Netherlands zum Erwerbszeitpunkt wurden zum 30. Juni 2019 nahezu abgeschlossen. Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden der Tele2 Netherlands sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

in Mio. €

Beizulegende Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

AKTIVA

 

KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

286

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

4

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

238

Vertragsvermögenswerte

7

Übrige Vermögenswerte

20

Vorräte

17

LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

1.123

Goodwill

203

Andere immaterielle Vermögenswerte

455

davon: Kundenstamm

210

davon: Spektrumlizenzen

182

davon: übrige

63

Sachanlagen

286

Nutzungsrechte

171

Übrige Vermögenswerte

8

VERMÖGENSWERTE

1.409

PASSIVA

 

KURZFRISTIGE SCHULDEN

261

Leasing-Verbindlichkeiten

79

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

97

Sonstige Rückstellungen

56

Vertragsverbindlichkeiten

10

Übrige Schulden

19

LANGFRISTIGE SCHULDEN

169

Leasing-Verbindlichkeiten

118

Sonstige Rückstellungen

17

Passive latente Steuern

29

Vertragsverbindlichkeiten

5

SCHULDEN

430

Die Deutsche Telekom hat die Minderheitsanteile am erworbenen Unternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet, sodass die Full Goodwill-Methode zur Anwendung kommt.

Der erworbene Goodwill in Höhe von vorläufig 203 Mio. €, der in der Konzern-Bilanz der Deutschen Telekom anzusetzen ist, berechnet sich wie folgt:

in Mio. €

Beizulegende Zeitwerte zum Erwerbszeitpunkt

Übertragene Gegenleistung

734

+ Anteile anderer Gesellschafter

245

– beizulegender Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte

(1.206)

+ beizulegender Zeitwert der übernommenen Schulden

430

= GOODWILL

203

Der Goodwill spiegelt den Wert der im Zusammenhang mit dem Erwerb antizipierten Synergien, der erwarteten Neukundenzugänge und des zusammengeführten Personalbestands wider. Voraussichtlich ist kein Bestandteil des Goodwill ertragsteuerlich abzugsfähig.

Die Spektrumlizenzen wurden anhand der Guideline Transaction-Methode bewertet, dabei wurde der beizulegende Zeitwert anhand der Preisanalysen aus den Spektrumauktionen der europäischen Telekommunikationsbranche abgeleitet. Die Spektrumlizenzen werden über die erwartete Nutzungsdauer von 10 bis 11 Jahren abgeschrieben. Die Bewertung des Kundenstamms wurde anhand der Multi-Period Excess Earnings-Methode vorgenommen. Bei dieser Methode wird der beizulegende Zeitwert des Kundenstamms durch die Ermittlung des Barwerts der Ergebnisse nach Steuern, welche den bestehenden Kunden zugerechnet werden können, berechnet. Der Kundenstamm wird über die Restnutzungsdauer von 5 bis 15 Jahren abgeschrieben.

Die Buchwerte der erworbenen Forderungen entsprechen den beizulegenden Zeitwerten. Die Bruttobeträge der Forderungen belaufen sich auf 279 Mio. €. Wesentliche Eventualverbindlichkeiten wurden nicht identifiziert.

Die passiven latenten Steuern umfassen den Steuereffekt aus temporären Differenzen zwischen dem beizulegenden Zeitwert der jeweiligen Vermögenswerte und dem entsprechenden Buchwert für Steuerzwecke.

Bis zum 30. Juni 2019 entstanden keine wesentlichen transaktionsbezogenen Kosten.

Der Konzernumsatz der Deutschen Telekom erhöhte sich in der Berichtsperiode aufgrund des Erwerbs der Tele2 Netherlands um 297 Mio. €. Im Konzernergebnis der laufenden Berichtsperiode ist ein Ergebnis vor Steuern der Tele2 Netherlands in Höhe von 4 Mio. € enthalten. Da sich der Unternehmenszusammenschluss bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2019 ereignete, wäre der Konzernumsatz und das Konzernergebnis nicht anders als berichtet ausgefallen.

Verkauf von Telekom Albania

OTE hat am 15. Januar 2019 eine Vereinbarung über den Verkauf ihrer Beteiligung an der Telekom Albania an das bulgarische Unternehmen Albania Telecom Invest AD für einen Kaufpreis in Höhe von 50 Mio. € getroffen. Die Transaktion wurde am 7. Mai 2019 vollzogen. Das aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsergebnis ist aus Konzernsicht unwesentlich.

Folgende Transaktionen werden voraussichtlich in Zukunft den Konsolidierungskreis der Deutschen Telekom ändern:

Vereinbarter Zusammenschluss von T-Mobile US und Sprint

T-Mobile US und Sprint Corp. haben gemeinsam mit ihren Mehrheitsaktionären Deutsche Telekom AG und Softbank K.K. am 29. April 2018 eine verbindliche Vereinbarung abgeschlossen, um die beiden Gesellschaften zu einem Unternehmen zusammenzuführen. Es ist vorgesehen, dass T-Mobile US alle Sprint-Anteile übernimmt. Für jeweils 9,75 Sprint-Anteile erhalten deren Aktionäre im Gegenzug eine neue Aktie der T-Mobile US ohne bare Zuzahlung. Nach Abschluss der Transaktion hält die Deutsche Telekom rund 42 % der T-Mobile US Aktien, Softbank rund 27 % und freie Aktionäre rund 31 %. Aufgrund einer Stimmrechtsvereinbarung mit Softbank und des Umstands, dass von der Deutschen Telekom benannte Personen im Board of Directors der neuen Gesellschaft mehrheitlich vertreten sein werden, wird T-Mobile US künftig weiterhin als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Die Vereinbarung steht unter dem Vorbehalt der Genehmigungen der Regulierungs- und Kartellbehörden sowie weiterer Vollzugsbedingungen.

Künftige Dotierung der Beteiligung an der Ströer SE & Co. KGaA als Planvermögen

Die Deutsche Telekom beabsichtigt, ihre Anteile an der Ströer SE & Co. KGaA voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2019 zur Besicherung der bestehenden Pensionsverpflichtungen als sog. „Planvermögen“ in den Deutsche Telekom Trust e.V., die Treuhandeinrichtung des Konzerns, zu dotieren.