Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie hat sich zu einer globalwirtschaftlichen Krise entwickelt. Die Auswirkungen auf die Telekommunikationsbranche und die Deutsche Telekom sind durch höhere Nachfrage nach bestimmten Telekommunikationsdienstleistungen nicht so gravierend wie in anderen Branchen. Die Geschäftstätigkeit und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Deutschen Telekom war in verschiedenen Geschäftsfeldern bei Umsatz und Ergebnis von der Coronavirus-Pandemie betroffen, jedoch nicht in wesentlichem Umfang. Die Deutsche Telekom hat Kosteneinsparmaßnahmen zur Mitigation möglicher Ergebniseffekte aufgesetzt. Wir stellen zu diesem Zeitpunkt nur geringe Auswirkungen auf Zahlungsausfälle und Kundenzahlen fest. Auch wenn weiterhin Unsicherheit darüber besteht, wie stark die Geschäftstätigkeit und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Deutschen Telekom zukünftig insgesamt, abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie, betroffen sein könnte, gehen wir abweichend von den im Konzern-Zwischenbericht zum 30. Juni 2020 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das bereinigte EBITDA AL und der Free Cashflow AL des Konzerns im Geschäftsjahr 2020 stärker als bislang erwartet wachsen werden. Mögliche künftige Auswirkungen auf die Bewertung einzelner Vermögenswerte und Schulden werden fortlaufend analysiert. Zum Beispiel könnten mögliche neue Reisebeschränkungen, Shop-Schließungen oder Lieferkettenunterbrechungen zu weiteren Rückgängen des - und Visitoren-Volumens oder rückläufigen Endgeräteverkäufen und einer geringeren Anzahl von Vertragsabschlüssen führen. Zusätzlich kann das Großkundengeschäft z. B. durch aufgeschobene oder revidierte Kundenentscheidungen weiter zurückgehen. Darüber hinaus sind erhöhte Forderungsausfälle im Privat- und Geschäftskundenbereich nicht auszuschließen.

Die Deutsche Telekom hat ein Steuerungssystem implementiert, das sich bei der Ermittlung und Erfassung der Ertragskraft an einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA AL orientiert, um Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Ertragslage zu ermöglichen. Der Prozess zur Erfassung dieser Sondereinflüsse ermöglicht es, die durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu identifizieren. In den ersten neun Monaten 2020 sind in diesem Zusammenhang insgesamt 0,4 Mrd. € erfasst worden. Diese Aufwendungen entfallen fast ausschließlich auf das operative Segment USA und sind dort in den Material-, Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Während die Ertragslage des operativen Segments USA im ersten Halbjahr 2020 noch mit als Sondereinflüsse erfassten Aufwendungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie belastet war, waren diese Art Aufwendungen im dritten Quartal 2020 nur noch in unwesentlicher Höhe angefallen.

Weitere Informationen zum Steuerungssystem finden Sie im Kapitel „Konzernsteuerung“ im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2019.

Weitere Informationen zur Entwicklung des (bereinigten) EBITDA AL/Sondereinflüsse finden Sie im Kapitel „Geschäftsentwicklung des Konzerns“ im Konzern-Zwischenlagebericht.

Roaming
Bezeichnet die Nutzung eines Kommunikationsendgeräts oder auch nur die Nutzung der Teilnehmeridentität in einem anderen Netzwerk (Visited Network) als dem Heimat-Netzwerk (Home Network). Hierzu ist erforderlich, dass die Betreiber der beiden Netzwerke ein Roaming-Abkommen getroffen haben sowie die erforderlichen Signalisierungs- und Datenverbindungen zwischen ihren Netzen geschaltet haben. Roaming kommt z. B. zum Tragen bei der länderübergreifenden Nutzung von Mobiltelefonen und Smartphones.