Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie hat sich zu einer globalwirtschaftlichen Krise entwickelt. Die Auswirkungen auf die Telekommunikationsbranche und die Deutsche Telekom sind durch höhere Nachfrage nach bestimmten Telekommunikationsdienstleistungen nicht so gravierend wie in anderen Branchen. Die Geschäftstätigkeit und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Deutschen Telekom war in verschiedenen Geschäftsfeldern bei Umsatz und Ergebnis von der Coronavirus-Pandemie betroffen, jedoch nicht in wesentlichem Umfang. So verzeichneten wir z. B. europaweite Rückgänge beim sowie im Mobilfunk-Endgerätegeschäft, europaweite Anstiege der Festnetz-Telefonie und Verzögerungen bei Projektumsetzungen im eher niedrigmargigen -Geschäft. Die Deutsche Telekom hat Kosteneinsparmaßnahmen zur Mitigation möglicher Ergebniseffekte aufgesetzt. Bislang gleichen sich die Einflüsse in Auswirkung auf das bereinigte EBITDA AL abseits der USA weitgehend aus und wir stellen zu diesem Zeitpunkt nur geringe Auswirkungen auf Zahlungsausfälle und Kundenzahlen fest. Es besteht jedoch weiterhin Unsicherheit darüber, wie stark die Geschäftstätigkeit und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Deutschen Telekom zukünftig insgesamt, abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie, betroffen sein könnte. Zum Beispiel könnten mögliche neue Reisebeschränkungen, Shop-Schließungen oder Lieferkettenunterbrechungen zu weiteren Rückgängen des Roaming- und Visitoren-Volumens oder rückläufigen Endgeräteverkäufen und einer geringeren Anzahl von Vertragsabschlüssen führen. Zusätzlich kann das Großkundengeschäft z. B. durch aufgeschobene oder revidierte Kundenentscheidungen weiter zurückgehen. Darüber hinaus sind erhöhte Forderungsausfälle im Privat- und Geschäftskundenbereich nicht auszuschließen. Weitere mögliche künftige Auswirkungen auf die Bewertung einzelner Vermögenswerte und Schulden werden fortlaufend analysiert.

Die Deutsche Telekom hat ein Steuerungssystem implementiert, das sich bei der Ermittlung und Erfassung der Ertragskraft an einem um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA AL orientiert, um Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Ertragslage zu ermöglichen. Der Erfassungsprozess für diese Sondereinflüsse ermöglicht es, die durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu identifizieren. Im ersten Halbjahr 2020 sind in diesem Zusammenhang insgesamt 0,4 Mrd. € erfasst worden. Diese Aufwendungen entfallen fast ausschließlich auf das operative Segment USA und sind dort in den Material-, Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Weitere Informationen zum Steuerungssystem finden Sie im Kapitel Konzernsteuerung im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2019.

Weitere Informationen zur Entwicklung des (bereinigten) EBITDA AL/Sondereinflüsse finden Sie im Kapitel „Geschäftsentwicklung der operativen Segmente“ im Konzern-Zwischenlagebericht.

Retail
Klein-/Einzelhandel. Im Gegensatz hierzu bezeichnet man das Großhandelsgeschäft auch als Wholesale-Geschäft.
Roaming
Bezeichnet die Nutzung eines Kommunikationsendgeräts oder auch nur die Nutzung der Teilnehmeridentität in einem anderen Netzwerk (Visited Network) als dem Heimat-Netzwerk (Home Network). Hierzu ist erforderlich, dass die Betreiber der beiden Netzwerke ein Roaming-Abkommen getroffen haben sowie die erforderlichen Signalisierungs- und Datenverbindungen zwischen ihren Netzen geschaltet haben. Roaming kommt z. B. zum Tragen bei der länderübergreifenden Nutzung von Mobiltelefonen und Smartphones.
ICT - Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie