Risiko- und Chancensituation
Im Folgenden werden die wesentlichen Ergänzungen und neuen Entwicklungen im Vergleich zu der im zusammengefassten Lagebericht 2024 (Geschäftsbericht 2024) dargestellten Risiko- und Chancensituation ausgeführt. Ferner wird auf den „Haftungsausschluss“ am Ende dieses Berichts verwiesen.
Unternehmensrisiken
Strategische Risiken
Marktumfeld Deutschland. Unser operatives Segment Deutschland verzeichnet durch ein zunehmend angespanntes Marktumfeld (insbesondere Wettbewerb) und die auch aufgrund der geopolitischen Herausforderungen (z. B. Handelszölle) unsichere konjunkturelle Entwicklung Marktrisiken im Privat- und Geschäftskunden- sowie Wholesale-Bereich. Diese Entwicklung könnte mittelfristig anhalten, sodass die Risikobedeutung der Risikokategorie „Marktumfeld Deutschland“ von gering auf mittel erhöht wird.
Operative Risiken
Einkauf und Lieferanten. Die Lieferketten der Deutschen Telekom könnten u. a. durch geopolitische Spannungen, Cyberangriffe und Reorganisation von Lieferketten negativ beeinflusst werden. Bei T‑Mobile US gibt es in bestimmten Bereichen, wie z. B. Endgeräten, nur wenige Lieferanten, die adäquate Leistungen erbringen können. Das könnte zu ungünstigen Vertragsbedingungen, zu geringer Flexibilität zu alternativen Drittanbietern zu wechseln und zu Lieferengpässen führen. Die neue US‑Regierung hat Importzölle für alle Länder in verschiedener Höhe erlassen. Lieferanten könnten die höheren Kosten an T‑Mobile US weitergeben. Deswegen erhöhen wir die Risikobedeutung der Risikokategorie „Einkauf und Lieferanten“ von mittel auf hoch.
Rechts- und Kartellverfahren
Klagen wegen Entgelten für die Mitbenutzung von Kabelkanalanlagen. In der vom Bundesgerichtshof an die zuständigen Oberlandesgerichte zurückverwiesenen Klagen der Vodafone Deutschland GmbH und der Vodafone West GmbH gegen die Telekom Deutschland GmbH wegen vermeintlich überhöhter Entgelte für die Nutzung von Kabelkanalanlagen hat die Klägerin Vodafone Deutschland ihre Klageanträge zwischenzeitlich aktualisiert. Sie beziffert ihre Forderung nun auf ca. 980 Mio. € zuzüglich Zinsen für den Zeitraum Januar 2012 bis Dezember 2024. Die finanziellen Auswirkungen können derzeit nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden.
Verfahren gegen T‑Mobile US wegen Cyberangriff auf T‑Mobile US im August 2021. Die im September 2022 eingereichte Aktionärsklage gegen die Mitglieder des Verwaltungsrats (Board of Directors) der T‑Mobile US und T‑Mobile US als Mitbeklagte wurde im ersten Quartal 2025 auch im Berufungsverfahren vollständig abgewiesen.
Sammelklage im Zusammenhang mit Programmen zur Aktionärsvergütung der T‑Mobile US. Am 25. Februar 2025 wurden beim Delaware Court of Chancery eine Aktionärssammelklage (Shareholder Class Action) und abgeleitete Aktionärsklage (Derivative Action) gegen die Deutsche Telekom AG, T‑Mobile US und alle Mitglieder des Verwaltungsrats (Board of Directors) von T‑Mobile US eingereicht. In der Klage wird die Verletzung von Treuepflichten im Zusammenhang mit dem Aktienrückkaufprogramm 2022 und dem Programm zur Aktionärsvergütung 2023–2024 von T‑Mobile US geltend gemacht. Die sich aus diesem Verfahren ergebende Klageforderung und das finanzielle Risiko für die Deutsche Telekom können derzeit nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden.
Einschätzung zur Gesamtrisikosituation
Die Gesamtrisikosituation hat sich im Vergleich zu der im zusammengefassten Lagebericht 2024 (Geschäftsbericht 2024) dargestellten Risiko- und Chancensituation aufgrund des zunehmend angespannten Marktumfelds in Deutschland sowie der wachsenden geopolitischen Unsicherheit, insbesondere durch Handelszölle, verschlechtert. Unsere Herausforderungen sind weiterhin insbesondere die regulatorischen Rahmenbedingungen, die konjunkturellen Unsicherheiten sowie der intensive Wettbewerb und der damit einhergehende Rentabilitätsdruck im Telekommunikationsgeschäft sowie der Veränderungsdruck aus neuen Technologien bzw. strategischer Transformation. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts sind in unserem Risiko-Management-System, wie auch nach Einschätzung unseres Managements, keine wesentlichen Risiken absehbar, die den Bestand der Deutschen Telekom AG oder eines wesentlichen Konzernunternehmens gefährden könnten.