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Wirtschaftliches Umfeld

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergänzungen und neue Entwicklungen im Vergleich zu der im zusammengefassten Lagebericht 2024 (Geschäftsbericht 2024) dargestellten Situation des wirtschaftlichen Umfelds ausgeführt. Hierbei wird auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, den gesamtwirtschaftlichen Ausblick inklusive der zurzeit wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Risiken sowie auf das regulatorische Umfeld in den ersten neun Monaten 2025 eingegangen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Im dritten Quartal 2025 hat sich die Weltwirtschaft nach den bisher vorliegenden Indikatoren insgesamt robust entwickelt. Der politische Kurswechsel in den USA hat jedoch weltweit zu erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit bei Unternehmen und privaten Haushalten geführt.

In den USA lag die Inflationsrate im September 2025 bei 3,0 %, im Euroraum bei 2,2 %. Während die Europäische Zentralbank den Leitzins im ersten Halbjahr 2025 in vier Schritten senkte, ließ sie ihn im dritten Quartal 2025 unverändert. Die US‑Notenbank Fed senkte den Leitzins im September und Oktober 2025 jeweils um 25 Basispunkte.

In Deutschland hat sich das Geschäftsklima in der Digitalbranche im dritten Quartal 2025 uneinheitlich entwickelt. Der Bitkom-ifo-Digitalindex legte im Juli und August zu, gab im September jedoch wieder nach.

Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Im Zuge der von der US‑Regierung neu ausgerichteten Zollpolitik haben sich die makroökonomischen Rahmenbedingungen weltweit spürbar verschoben. Höhere Handelszölle und die zunehmende politische Unsicherheit führten zu einer Anpassung der globalen Wachstumsaussichten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Prognose für das weltwirtschaftliche Wachstum im Oktober 2025 gegenüber dem Jahresanfang 2025 leicht von 3,3 % auf 3,2 %. Für die USA wurde die Prognose für 2025 von 2,7 % auf 2,0 % nach unten korrigiert, für Deutschland von 0,3 % auf 0,2 %. Trotz einer leichten Aufwärtskorrektur gegenüber den Wachstumsaussichten aus April und Juli 2025 bleiben Abwärtsrisiken durch potenziell höhere Zölle, anhaltende Unsicherheit und geopolitische Spannungen weiterhin bestehen. Es wird erwartet, dass die globale Inflation sinken wird, während die US‑Inflation voraussichtlich über dem 2-Prozent-Zielwert der Fed bleiben wird.

Die Telekommunikationsbranche ist nicht direkt von Handelszöllen betroffen und zeigte sich bislang vergleichsweise widerstandsfähig gegenüber Konjunkturschwankungen.

Regulierung

Überprüfung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe des Gemeinschaftsunternehmens Glasfaser NordWest. Nachdem das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf die Freigabe des Bundeskartellamts (BKartA) aufgehoben hatte, hat der Bundesgerichtshof (BGH) am 25. Februar 2025 diese Entscheidung wieder aufgehoben und die Sache zur erneuten Entscheidung an das OLG Düsseldorf zurückverwiesen. Das OLG Düsseldorf wird nun unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung des BGH neu entscheiden. Bis zu einer abschließenden inhaltlichen Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Freigabe durch das BKartA ergeben sich aus diesem Gerichtsverfahren keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Bestand des Gemeinschaftsunternehmens Glasfaser NordWest oder den Glasfaser-Ausbau vor Ort.

TKG-Änderungsgesetz in Deutschland. Im Juli 2025 ist das überragende öffentliche Interesse des Ausbaus von öffentlichen Telekommunikationsnetzen im Telekommunikationsgesetz (TKG) verankert worden. Diese Einstufung soll Genehmigungsverfahren vereinfachen und die Ausbaugeschwindigkeit erhöhen. Darüber hinaus plant die Bundesregierung ein weiteres TKG-Änderungsgesetz, das die Rahmenbedingungen für den Netzausbau weiter verbessern soll. Eckpunkte hierzu wurden im Juli 2025 veröffentlicht. Der Gesetzesentwurf wird Ende dieses Jahres erwartet. Auch werden derzeit Vorschläge des Bundesministeriums für Digitales und Staatsmodernisierung zur Beschleunigung der Kupfer-Glas-Migration konsultiert.

Frequenzvergaben

In Polen endete die Auktion der Frequenzen im 700-MHz- und 800-MHz-Band am 25. März 2025. T‑Mobile Polska sicherte sich je einen Frequenzblock für insgesamt rund 185 Mio. € (781 Mio. PLN). In der Slowakei endete am 10. Juli 2025 die Auktion für die 2025, 2026 und 2028 auslaufenden Bänder. Für insgesamt rund 165 Mio. € sicherte sich Slovak Telekom je 2x 10 MHz im 800-MHz- und 900-MHz-Band, 1x 20 MHz im 1.500-MHz-Band, je 2x 20 MHz in den Bändern 2.100 MHz und 2.600 MHz sowie 1x 40 MHz im 2.600-MHz-Band für die Betriebsart Time Division Duplex (TDD).

In Deutschland wurden am 13. Juni 2025 die Zuteilungen in den Frequenzbereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) verlängert. Die Verlängerungsdauer beträgt fünf Jahre. Die Verlängerungsgebühr für Telekom Deutschland beträgt 200 Mio. € für den Verlängerungszeitraum. Zusätzlich sind hohe Ausbauauflagen zu erfüllen, u. a. eine Versorgung von 99,5 % der Fläche Deutschlands. Außerdem wurde das Verhandlungsgebot mit Diensteanbietern und MVNOs konkretisiert.

Am 26. August 2024 wurden in Deutschland die Vergaberegeln der Auktion 2019 vom Verwaltungsgericht (VG) Köln für rechtswidrig erklärt. Diese Entscheidung hat zunächst keinen direkten Einfluss auf unsere Frequenznutzungsrechte in den damals vergebenen Bändern 2,1 GHz und 3,6 GHz. Die diesbezüglichen Frequenzzuteilungen bleiben bis auf Weiteres wirksam. Das Urteil des VG Köln verpflichtet die BNetzA dazu, über die Anträge von Freenet und EWE Tel aus dem Jahr 2018 auf Auferlegung einer Dienstanbieterverpflichtung (statt eines Verhandlungsgebots) neu zu entscheiden. Die BNetzA hat am 9. Januar 2025 Nichtzulassungsbeschwerde gegen das Urteil eingelegt. Im Fall der Rechtskraft des Urteils wird sie eine neue Entscheidung über Vergabe- und Versteigerungsregeln (Entscheidungen III und IV) treffen müssen.

In den USA hat die US‑Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) den Prozess für eine Neuauktion eines Teils der AWS-3-Bänder angestoßen. Diese Auktion (Auction 113) von ca. 200 Lizenzen muss bis spätestens Juni 2026 durchgeführt werden. Ein Auktionsdatum ist noch nicht festgelegt. In Österreich hat der Prozess für die Neuvergabe von Frequenzen im Bereich 2.600 MHz, die Ende 2026 auslaufen, sowie Frequenzen aus dem Bereich 2.300 MHz am 12. Dezember 2024 begonnen. In Polen wurde der Prozess für die Verlängerung der 900-MHz-Lizenzen gestartet. Gegebenenfalls könfnte auch die Vergabe des 26-GHz-Bands starten. In der Tschechischen Republik hat der Regulierer den Konsultationsprozess für das 26-GHz-Band gestartet; eine zeitnahe Vergabe wird nicht erwartet. In Ungarn ist am 25. September 2025 der Konsultationsprozess für die Mitte 2027 auslaufenden Lizenzen im 2.100-MHz-Band gestartet. Der ungarische Regulierer sieht eine Auktion mit zusätzlichen Frequenzbändern (1.500 MHz und 26 GHz) vor.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wesentlichen laufenden und geplanten Frequenzvergaben wie Auktionen sowie Lizenzverlängerungen. Daneben gibt es in verschiedenen Ländern Hinweise auf in Kürze erwartete Frequenzvergaben.

Wesentliche Frequenzvergaben

 

 

 

 

 

Erwarteter Vergabestart

Frequenzbereiche

Geplantes Vergabeverfahren

Österreich

Gestartet

2.300 MHz/2.600 MHz

Details noch offen

Polen

Gestartet

900 MHz

Verlängerung, Details noch offen

Polen

Noch offen

26 GHz

Details noch offen

Tschechische Republik

Noch offen

26 GHz

Details noch offen

Ungarn

Gestartet

1.500 MHz/2.100 MHz

Auktion, Details noch offen

Ungarn

Noch offen

26 GHz

Auktion, Details noch offen

USA

Noch offen

1.695–1.710 MHz/1.755–1.780 MHz/2.155–2.180 MHz

Auktion, Details noch offen

Vereinbarungen über Spektrumlizenzen

Am 10. September 2024 hatten T‑Mobile US und N77 License (N77) eine Vereinbarung über den Verkauf von Spektrumlizenzen getroffen, nach der N77 die Option hatte, alle oder einen Teil der verbliebenen 3,45-GHz-Spektrumlizenzen von T‑Mobile US gegen eine Barzahlung in einem bestimmten Preisbereich zu erwerben. Die Anzahl der zu verkaufenden Lizenzen wurde in Abhängigkeit von der Höhe der Finanzierungszusage festgelegt. Am 30. April 2025 hat T‑Mobile US einen Teil der Lizenzen für 2,0 Mrd. US‑$ (1,8 Mrd. €) an N77 verkauft. Zuvor wurde die Genehmigung der FCC erteilt.

Am 8. August 2022 hatte T‑Mobile US mit Channel 51 License und LB License (Channel 51) Vereinbarungen über den Erwerb von Spektrumlizenzen im 600-MHz-Bereich zu einem Kaufpreis von insgesamt 3,5 Mrd. US‑$ (3,2 Mrd. €) getroffen. Am 30. März 2023 hatten die Vertragspartner weiterhin vereinbart, dass die Transaktion in zwei separate Tranchen aufgeteilt wird. Die Transfers der Lizenzen der ersten Tranche sowie bestimmter Lizenzen der zweiten Tranche wurden im Geschäftsjahr 2024 abgeschlossen. Die Transaktion wurde am 2. Juni 2025 mit der Kaufpreiszahlung in Höhe von 0,6 Mrd. US‑$ (0,5 Mrd. €) für die restlichen Lizenzen der zweiten Tranche abgeschlossen. Zuvor wurde die Genehmigung der FCC erteilt.

T‑Mobile US hat am 30. Mai 2025 eine Vereinbarung über den Verkauf von 800-MHz-Spektrumlizenzen an Grain Management (Grain) getroffen. Sie sieht vor, dass T‑Mobile US für die Spektrumlizenzen eine Barzahlung in Höhe von 2,9 Mrd. US‑$ (2,5 Mrd. €) sowie Spektrum im 600-MHz-Bereich von Grain erhält. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass T‑Mobile US unter bestimmten Voraussetzungen einen Anteil zukünftiger Gewinne aus Weiterverkäufen des 800‑MHz-Spektrums von Grain erhalten kann. Seit dem 30. Juni 2025 werden die entsprechenden Lizenzen mit einem Buchwert von 3,1 Mrd. € als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigungen der FCC sowie weiterer Vollzugsbedingungen. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2025 oder im ersten Quartal 2026 erwartet.

Am 12. September 2023 hat T‑Mobile US mit dem US‑Kabelnetzbetreiber Comcast den Erwerb von Spektrumlizenzen im 600-MHz-Bereich für einen Gesamtkaufpreis zwischen 1,2 und 3,3 Mrd. US‑$ (1,0 und 2,8 Mrd. €) vereinbart. Die endgültige Höhe des Kaufpreises wird erst zum Zeitpunkt der Übertragungsanträge bei der FCC festgelegt. Gleichzeitig haben T‑Mobile US und Comcast exklusive Leasing-Vereinbarungen getroffen. Am 13. Januar 2025 haben T‑Mobile US und Comcast eine Änderungsvereinbarung getroffen, nach der T‑Mobile US zusätzliche Spektrumlizenzen erwerben wird. Infolge der Änderungsvereinbarung beträgt der Gesamtkaufpreis zwischen 1,2 und 3,4 Mrd. US‑$ (1,0 und 2,9 Mrd. €). Ein Teilabschluss für Spektrumlizenzen im Wert von rund 45 Mio. US‑$ (38 Mio. €) wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Der Abschluss des Erwerbs der dann noch verbleibenden Lizenzen wird für das erste Halbjahr 2028 erwartet.

Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
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