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Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Trotz aller Herausforderungen zeigte sich die Weltwirtschaft im Jahr 2024 widerstandsfähig. Die Arbeitslosigkeit blieb im historischen Vergleich niedrig. Starke nominale Lohnzuwächse und die rückläufige Inflation haben die realen Haushaltseinkommen gestärkt. Dennoch blieb das Wachstum des privaten Konsums in vielen Ländern verhalten, was auf ein schwaches Verbrauchervertrauen zurückzuführen ist. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das globale Wachstum im Jahr 2024 bei 3,2 %, nach 3,3 % im Vorjahr. Hinter diesen Wachstumszahlen vollzieht sich eine globale Verlagerung der Nachfrage von Gütern hin zu Dienstleistungen. Diese Neuausrichtung belebt den Dienstleistungssektor in Industrie- und in Schwellenländern, während sie die industrielle Produktion tendenziell dämpft. Aus Sicht des IWF geben die Erfolge bei der Inflationsbekämpfung Anlass zur Zuversicht.

Die US‑Wirtschaft zeigte sich im Berichtsjahr robust, v. a. gestützt durch privaten und staatlichen Konsum sowie staatlich geförderte Unternehmensinvestitionen. Für das Jahr 2024 wird ein BIP-Wachstum von 2,7 % erwartet. Nachdem die US‑Notenbank die Zinswende im September 2024 mit einer Senkung um 0,5 Prozentpunkte einleitete, folgten Anfang November und Mitte Dezember 2024 zwei weitere Schritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte.

Nach einer längeren Stagnationsphase kehrte die Wirtschaft in Europa im ersten Quartal 2024 zu moderatem Wachstum zurück, das sich in den Folgequartalen fortsetzte, begleitet von weiter nachlassendem Inflationsdruck. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen im Jahr 2024 in vier Schritten um insgesamt einen Prozentpunkt gesenkt. Während die Wirtschaftsleistung 2024 in unseren europäischen Kernländern Deutschland und Österreich zurückging, verzeichneten die übrigen Kernländer positives Wirtschaftswachstum. Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich seit längerem in einer Stagnationsphase, die sowohl konjunkturellen als auch strukturellen Problemen geschuldet ist. Zu diesen zählen die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit, hohe Energiepreise und eine überbordende Bürokratie. In unseren Kernländern Griechenland, Kroatien, Polen und der Slowakei stützten v. a. private Konsumausgaben das robuste Wachstum im Jahr 2024.

In Deutschland gab der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Beurteilung der Geschäftslage und ‑erwartungen berechnet, im Laufe des Berichtsjahres nach. Das Geschäftsklima der IT- und Telekommunikationsunternehmen lag im Dezember 2024 mit 5,3 Punkten im Minus. Im Vergleich zur Gesamtwirtschaft bewegte sich die ICT-Branche aber weiterhin auf deutlich höherem Niveau: Das ifo-Geschäftsklima Deutschland lag im Dezember 2024 bei minus 14,8 Punkten.

Eine Belebung des privaten Konsums auf breiterer Basis könnte im kommenden Jahr zu einer moderaten konjunkturellen Erholung führen. Fortschritte bei der digitalen Transformation und die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz könnten mittelfristig das Produktivitätswachstum ankurbeln. Der Konjunkturausblick unterliegt aber weiterhin bedeutenden Abwärtsrisiken.

Weitere Informationen zu den Konjunkturerwartungen finden Sie im Kapitel „Prognose“.

Weitere Informationen zu den Risiken und Chancen aus dem makroökonomischen Umfeld finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wachstumsraten des Bruttoinlandprodukts (BIP) und die Veränderung der harmonisierten Verbraucherpreise in unseren wichtigsten Märkten.

Entwicklung der Wachstumsraten des Bruttoinlandprodukts (BIP) und die Veränderung der harmonisierten Verbraucherpreise in unseren wichtigsten Märkten

in %

 

 

 

 

 

 

 

 

BIP 2022
gegenüber 2021

BIP 2023
gegenüber 2022

Schätzung
BIP 2024
gegenüber 2023

Verbraucher­preise 2022
gegenüber 2021

Verbraucher­preise 2023
gegenüber 2022

Schätzung
Verbraucher­preise 2024
gegenüber 2023

 

Deutschland

1,4

(0,3)

(0,2)

8,7

6,0

2,4

 

USA

2,5

2,9

2,7

8,0

4,1

2,9

 

Griechenland

5,7

2,3

2,1

9,3

4,2

3,0

 

Rumänien

4,0

2,4

1,4

12,0

9,7

5,5

 

Ungarn

4,3

(0,9)

0,6

15,3

17,0

3,8

 

Polen

5,3

0,1

3,0

13,2

10,9

3,8

 

Tschechische Republik

2,8

(0,1)

1,0

14,8

12,0

2,7

 

Kroatien

7,3

3,3

3,6

10,7

8,4

4,0

 

Slowakei

0,4

1,4

2,2

12,1

11,0

3,1

 

Österreich

5,3

(1,0)

(0,6)

8,6

7,7

2,9

 

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission, nationale Behörden. Stand: Januar 2025.

ICT – Information and Communication Technology
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT).
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