Telekommunikationsmarkt
Die Nachfrage nach schnellem Breitband – sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk – bleibt ungebrochen. Laut Schätzungen des Beratungsunternehmens Analysys Mason erreichte der Festnetz-Datenverkehr in Europa im Jahr 2024 ein Volumen von 1.016 Exabyte, ein Anstieg von 13 % gegenüber dem Vorjahr. Im Mobilfunk stieg der Datenverkehr um 16 % auf 141 Exabyte. Ericsson prognostiziert, dass sich der globale Mobilfunk-Datenverkehr bis 2030 verdreifachen wird. Im Festnetz wird die Entwicklung v. a. durch den anhaltenden Wandel von linearem Fernsehen zu On-Demand-Diensten vorangetrieben. Hinzu kommt ein zunehmender Anteil an hochauflösenden Inhalten sowie der Trend zum Live-Streaming von Sportveranstaltungen. In der mobilen Kommunikation sind insbesondere der zunehmende Konsum von Kurzvideos, die intensive Nutzung sozialer Medien und in einigen Ländern die Verbreitung von Fixed Wireless Access (FWA) die treibenden Kräfte des Verkehrswachstums.
Der globale Telekommunikationsmarkt wird weiterhin wachsen. Analysys Mason schätzt, dass der weltweite Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 % gestiegen ist. Das Umsatzwachstum bei herkömmlichen Telekommunikationsdiensten wird maßgeblich durch höhere Ausgaben für Datendienste getrieben. Analysys Mason erwartet, dass mit dem Ausbau von Glasfasernetzen und der steigenden Nachfrage nach schnelleren Breitband-Anschlüssen die durchschnittlichen Ausgaben pro Nutzer für Festnetz-Anschlüsse ansteigen werden, insbesondere in Nordamerika und Westeuropa. Analysys Mason erwartet zudem, dass das Umsatzwachstum im nordamerikanischen Mobilfunk-Markt auch in den kommenden Jahren über dem Umsatzwachstum in Europa liegen wird.
Die Telekommunikationsbranche ist weiterhin von einer hohen Wettbewerbsintensität geprägt. Verbraucher profitieren von einer breiten Angebotsauswahl. Im Festnetz stehen etablierte Telekommunikationsunternehmen im intensiven Wettbewerb mit Kabelnetzbetreibern, Stadtnetzbetreibern und Wiederverkäufern, die auf überwiegend regulierte Vorleistungsprodukte zurückgreifen. Finanzinvestoren engagieren sich beim Ausbau regionaler und überregionaler Glasfasernetze. Schließlich üben auch Internetunternehmen zunehmenden Wettbewerbsdruck aus. Zudem operieren in jedem unserer Märkte drei oder vier Mobilfunk-Netzbetreiber, die über eine eigene Netzinfrastruktur verfügen. Zusätzlich haben sich in vielen Märkten Mobile Virtual Network Operator (MVNO) etabliert, die auf die Netzinfrastruktur der herkömmlichen Mobilfunk-Netzbetreiber zurückgreifen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die hohe Regulierungsintensität in den Telekommunikationsmärkten der Europäischen Union (EU) noch gerechtfertigt ist. Zwei wegweisende Berichte – der im April 2024 veröffentlichte Letta-Bericht zur Zukunft des EU-Binnenmarkts und der im September 2024 erschienene Draghi-Bericht zur Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU – fordern Reformen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Telekommunikationssektors. Die Schwerpunkte liegen dabei insbesondere auf Deregulierung, Konsolidierung, Spektrumreform und Fairness im digitalen Ökosystem. Damit greifen beide Berichte Handlungsfelder auf, die die EU-Kommission bereits in ihrem im Februar 2024 veröffentlichten Weißbuch zur Zukunft der digitalen Infrastruktur adressiert hat. Die neue EU-Kommission, die am 1. Dezember 2024 ihre Arbeit aufgenommen hat, betrachtet v. a. den Draghi-Bericht als Eckpfeiler ihrer Wirtschaftspolitik für die kommenden fünf Jahre. Für das Jahr 2025 plant die EU-Kommission die Vorlage eines Gesetzesvorschlags (Digital Network Act), der sich an den Vorschlägen aus dem Weißbuch und den Empfehlungen des Draghi-Berichts orientieren und Teile davon aufgreifen könnte.
Deutschland
In einer konjunkturell stagnierenden deutschen Wirtschaft setzt sich der Aufwärtstrend der Telekommunikationsindustrie fort. Nach einer Schätzung des Branchenverbands Bitkom von Januar 2025 ist der Gesamtumsatz der Telekommunikationsbranche in Deutschland im Berichtsjahr auf 74,3 Mrd. € und damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 % angestiegen. Im Einzelnen betrug der Umsatzanstieg im Bereich der Telekommunikationsausrüstung 3,5 %, bei den Telekommunikationsdiensten 1,4 % und bei den Telekommunikationsendgeräte 2,7 %.
Die Zahl der Breitband-Anschlüsse in Deutschland stieg bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 gemäß einer Schätzung des Branchenverbands VATM auf 37,7 Mio. Anschlüsse. Der Ausbau von modernen Glasfasernetzen geht weiter: Neben den etablierten Telekommunikationsunternehmen sind Stadtwerke, Gemeinden und Zweckverbände sowie investorengetriebene Netzbetreiber aktiv. Es werden zunehmend FTTB/H-Anschlüsse gegenüber VDSL-/Vectoring-Anschlüssen bzw. Kabelnetz-Anschlüssen vermarktet. Im Markt für TV‑Dienste haben durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs im Sommer 2024 viele Kunden ihren TV‑Anbieter gewechselt. Vor allem Anbieter von IPTV‑Diensten konnten einen Anstieg der TV‑Kundenzahlen verzeichnen.
Im deutschen Mobilfunk-Markt stiegen die Service-Umsätze gemäß Analysys Mason gegenüber 2023 um 1,4 % auf 19,6 Mrd. € an. Hauptgrund für das Umsatzwachstum war die weiterhin steigende Datennutzung. Der zusätzlichen Datennachfrage wirkte der anhaltende Preis- und Wettbewerbsdruck entgegen. Die Nutzung von mobilen Daten, u. a. für mobile Videoanwendungen, wächst weiterhin stark. Vernetzte Geräte wie Smartwatches und Fitnessarmbänder (Wearables) werden immer beliebter. Neben etablierten Anwendungen wie IP-Messaging oder soziale Netzwerke verbreiten sich auch Anwendungen wie das Tracking von Fitness-, Vital- und Gesundheitsdaten oder die mobile Nutzung von Bezahldiensten stärker. Dies steigert die Nachfrage nach hohen mobilen Breitband-Geschwindigkeiten, großen Datenvolumina und zusätzlichen SIM-Karten in den Tarif-Portfolios.
Die Digitalisierung setzt sich weiter fort – sowohl bei privaten als auch geschäftlichen Anwendungen. Auch in der Industrie nimmt die Nachfrage nach Konnektivität zur Vernetzung von Maschinen und Produktionsstätten weiter zu. Der verstärkte Einsatz von Künstlicher Intelligenz steigert die Effizienz, senkt Kosten und ermöglicht gleichzeitig durch schnellere und maßgeschneiderte Dienstleistungen eine höhere Kundenzufriedenheit.
USA
Um die im Jahr 2024 anhaltende Nachfrage nach schnelleren Netzen bedienen zu können, haben die US‑amerikanischen Breitband-Anbieter ihre Netzkapazitäten durch den Ausbau von Mobilfunk und Glasfaser erweitert.
Zum Jahresende 2024 erreichte das Netz von T‑Mobile US laut unabhängigen Netztests die beste 5G-Verfügbarkeit und hat mit rund 54 % der Fläche der USA eine höhere Abdeckung als der Wettbewerb. AT&T deckt ca. 30 % ab, während Verizon Anfang November 2024 mit rund 13 % die geringste 5G-Abdeckung in den USA hatte.
Der mobilfunkbasierte Internetanschluss (Fixed Wireless Access, FWA), der Privat- und Geschäftskunden mit Highspeed-Internet versorgt, treibt weiterhin das Wachstum beim Breitband-Festnetz, sodass die USA hier führend ist. Mobilfunk-Anbieter haben FWA genutzt, um in den Markt für breitbandiges Festnetz einzutreten. Anbieter festnetzbasierter Internetdienste mit Zugang zu 5G-Spektrum setzen die Technologie unterdessen ein, um ihr Breitband-Angebot in Gebieten zu ergänzen, in denen es keine glasfaserbasierten Netze gibt. In den USA kommt FWA außerdem zum Einsatz, um die digitale Kluft in ländlichen Regionen zu überbrücken, in denen die Verlegung von Glasfaser wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. T‑Mobile US und Verizon sind beim FWA-Ausbau in den USA führend: T‑Mobile US hatte zum Ende des dritten Quartals 2024 rund 6 Mio. Breitband-Kunden, während Verizon 4,2 Mio. Breitband-Kunden verzeichnete.
Zudem trieben die US‑amerikanischen Telekommunikationsanbieter im Berichtsjahr den FTTH-Ausbau weiter voran. AT&T bietet Glasfaser-Dienste in Teilen von 21 Bundesstaaten der USA an, v. a. in Städten und Gemeinden im Mittleren Westen und Süden. Laut der US‑Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat AT&T im Jahr 2024 rund 12 % der Haushalte mit Glasfaser-Anschlüssen versorgt, Verizon rund 9 %. Es wird erwartet, dass der Glasfaser-Ausbau mithilfe des landesweiten Infrastrukturpakets Broadband Equity Access and Deployment Program (BEAD) weiter zunimmt. Im Zuge des BEAD-Programms werden 42,45 Mrd. US‑$ für den vorrangig glasfaserbasierten Breitband-Ausbau in nicht- und unterversorgten Gebieten der USA bereitgestellt. Im Berichtsjahr haben die Bundesstaaten in den USA begonnen, die Zuschüsse zu vergeben, sodass im Jahr 2025 ein beschleunigter Ausbau erwartet wird.
Die Netzbetreiber in den USA prüfen weiterhin die mögliche Umstellung ihrer Netzarchitektur von herstellerspezifischen, geschlossen Schnittstellen auf offene Zugangsnetzwerke (Open Radio Access Network, Open RAN). AT&T plant, bis Ende 2026 70 % seines 5G-Netzverkehrs über Open RAN laufen zu lassen. Auch Verizon treibt Open RAN massiv voran und gibt an, mehr als 130 Tsd. Open-RAN-fähige Antennen im seinem Netz einzusetzen. T‑Mobile US hat am 18. September 2024 eine Partnerschaft mit Nvidia, Ericsson und Nokia bekannt gegeben, um die Zukunft der mobilen Vernetzung, darunter auch Open RAN, voranzutreiben, wobei KI im Mittelpunkt steht.
Die FCC verabschiedete im April 2024 Vorschriften zur Netzneutralität, die anschließend vor Gericht angefochten wurden. Im Januar 2025 hob ein US‑amerikanisches Berufungsgericht die Vorschriften mit der Begründung auf, dass die FCC nicht über die notwendigen Befugnisse verfüge, um die Vorschriften nach den einschlägigen Gesetzen zu erlassen. In mehreren US‑Bundesstaaten gelten die Vorschriften zur Netzneutralität jedoch nach wie vor.
Europa
Im Berichtsjahr hat sich die Konjunktur in den Ländern unseres operativen Segments Europa langsam erholt. Nach einem schwierigen Jahr 2023, geprägt von hoher Inflation, geopolitischen Spannungen und Energiepreissteigerungen, stabilisierten sich die wirtschaftlichen Bedingungen allmählich. Die Inflation sank in den Ländern unseres Segments, v. a. dank niedrigerer Energiepreise. In der EU fiel die Inflation auf durchschnittlich 2 %. Dieser Rückgang hat zu einer Erholung der Kaufkraft beigetragen. Trotz erster Senkungen der Zinsen agierten Haushalte und Unternehmen zurückhaltend und dämpften somit die Dynamik. Die Arbeitsmärkte blieben robust, mit stabilen Beschäftigungsquoten. Der private Konsum nahm leicht zu, gestützt durch Reallohnzuwächse und die abflauende Inflation.
Die Konsumausgaben für Telekommunikation in Europa blieben 2024 relativ stabil. Die Nachfrage nach Breitband-Anschlüssen, insbesondere mit höherer Bandbreite, blieb ungebrochen hoch. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in den Zahlen zum Festnetz-Geschäft (ohne Systemgeschäft) von Analysys Mason für das erste Halbjahr 2024 wider: Es wuchs insbesondere getrieben durch den deutlichen Anstieg im Breitband-Geschäft um rund 6 %. Damit konnten die rückläufigen Umsätze aus der Sprachtelefonie ausgeglichen werden.
Auch im Mobilfunk erhöhten sich laut Analysys Mason die Umsätze um knapp 5 %, getrieben durch einen höheren Datenverbrauch pro SIM-Karte und durch die wachsende Popularität datenintensiver Anwendungen. Zudem förderte der Ausbau von 5G-Netzen die Nachfrage nach höherwertigen Tarifen und erhöhte die Investitionen in Telekommunikationsinfrastruktur.
Die Marktteilnehmer in unserem europäischen Footprint fokussierten ihre Akquisitionsaktivitäten im Berichtsjahr weiterhin darauf, sich zu Anbietern konvergenter Bündelangebote aus Festnetz und Mobilfunk (FMC) zu entwickeln. Auf dem griechischen Markt fanden 2024 wesentliche Aktivitäten statt: So wurden beispielsweise mehrere öffentliche ICT-Ausschreibungen durchgeführt. Des Weiteren hat unsere griechische Landesgesellschaft mit Nova eine Vereinbarung zum gegenseitigen Austausch von Sportinhalten getroffen. Für Nova wird im Jahr 2025 ein Eigentümerwechsel erwartet. Ferner investierten die Marktteilnehmer in ihre Hochgeschwindigkeitsinfrastruktur. In Ungarn setzte die ICT-Gruppe 4iG ihre Strategie zur Übernahme kleinerer Marktteilnehmer fort. Die Expansion weitet sich auch auf den Westbalkan aus. Bei Yettel hat Ende des Berichtsjahres ein Eigentümerwechsel stattgefunden.
Die FMC ist nach wie vor ein strategischer Schwerpunkt für die europäischen Märkte. Das spiegelt sich in einem starken Wachstum der konvergenten Kundenbasis und des Umsatzes im Berichtsjahr. Laut Analysys Mason stiegen sowohl die FMC-Kundenzahlen als auch die Umsätze im ersten Halbjahr 2024 gegenüber der Vorjahresperiode um rund 3 % bzw. 5 % an. Dieser Trend ist auch bei unseren Landesgesellschaften zu beobachten: Die Einnahmen aus konvergenten Produkten stiegen 2024 im Vergleich zum Vorjahr zweistellig an. MagentaOne blieb unser Top-Produkt und die beliebteste Wahl unserer Kunden. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Reduzierung der Abwanderung und die Verbesserung des Kundenerlebnisses im Vergleich zu nicht konvergenten Kunden. Mit der zunehmenden Reife von FMC in den meisten europäischen Märkten fokussieren sie sich zunehmend auf Wertschöpfung und Personalisierung. In unseren Landesgesellschaften, z. B. in Griechenland und der Slowakei, haben wir die FMC-Angebote erneuert. Dabei verbinden wir monetäre und nicht-monetäre Anreize und Dienstleistungen, die auf alle Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind. Der Wettbewerb verdoppelt das konvergente Produktangebot durch den Zusammenschluss von Telekommunikationsanbietern. So positionierte sich 4iG nach der Übernahme von Vodafone und UPC Ungarn als starker konvergenter Anbieter neben Magyar Telekom.
Streaming-Dienste, die auf Abonnements basieren, blieben auch im Berichtsjahr auf dem Vormarsch – sowohl internationale als auch lokale Dienste gewinnen an Relevanz. Unverändert ist auch der erweiterte Content-Mix bei lokalen Pay-TV‑Anbietern. Diese sind z. B. in der Lage, attraktive Sportangebote in ihr Portfolio aufzunehmen, da es einfacher ist, Sportrechte für die entsprechenden einzelnen Märkte zu erwerben. So hat sich RTL+ in Ungarn Teile der UEFA-Klubwettbewerbe (z. B. UEFA Champions League) gesichert. Dem Kunden Live-Sport anzubieten, z. B. über lizensierte oder eigene Kanäle, ist und bleibt ein attraktiver Ankerpunkt in den Portfolios der Pay-TV‑Anbieter; die Refinanzierung wird aber durch die Preisentwicklung immer schwieriger. In Griechenland haben wir deswegen mit dem Wettbewerber Nova eine Vereinbarung getroffen, die es uns ermöglicht, die Nova-Sportkanäle auf unserer TV‑Plattform anzubieten. Im Gegenzug verbreitet Nova unsere Sportkanäle. Für die Kunden sind dadurch fast alle im griechischen Markt übertragenen Sportereignisse über eine Plattform erhältlich. Das erhöht nicht nur die Attraktivität von Pay-TV und sorgt für eine höhere Penetration, sondern hat positive Auswirkungen auf die Pay-TV‑Piraterie, die in Griechenland stark verbreitet ist. Das zeigt auch, dass es möglich ist, im traditionellen Pay-TV zu wachsen: Während diese Umsätze laut Analysys Mason im ersten Halbjahr 2024 um rund 3 % gewachsen sind und Streaming-Dienste mit einem Wachstum von rund 12 % aufholten, wächst auch die Zahl unserer TV‑Kunden in unseren Landesgesellschaften weiter an.
Im Jahr 2024 hat sich der Telekommunikationsmarkt in Europa, geprägt von technologischer Entwicklung, regulatorischen Änderungen, Bedenken hinsichtlich der Cybersicherheit, Wettbewerb, Fokus auf Nachhaltigkeit und grüne Initiativen, Herausforderungen in der Lieferkette, steigenden Energiekosten und geopolitischer Unsicherheit, weiterentwickelt. Beeinflusst durch den sog. Green Deal der Europäischen Kommission kommt dem Telekommunikationssektor dabei eine zentrale Rolle als strategischer Partner zu, um die Fähigkeit Europas zu stärken und auf eine größere Widerstandsfähigkeit sowie eine beschleunigte Digitalisierung hinzuarbeiten. Im Jahr 2024 wurden Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI) in einem beispiellosen Tempo weiterentwickelt sowie Innovationen und die Integration von KI in alle Geschäftsprozesse vorangetrieben. Die europäischen Märkte setzten auch die schnelle Einführung von Technologien wie 5G, wettbewerbsfähigen Breitbandnetzen und digitalen Diensten wie softwaredefinierten Netzwerken, Cybersicherheit und Cloud Computing fort. Damit legten sie den Grundstein für die digitale und grüne Transformation.
Systemgeschäft
In der IT-Branche stieg das Umsatzvolumen in unserem Kernmarkt Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH), welchen wir durch unser operatives Segment Systemgeschäft unter der Marke „T‑Systems“ adressieren, im Berichtsjahr um 3,8 % auf 47 Mrd. €. Nach wie vor investieren Unternehmen in digitale Lösungen.
In der DACH-Region ist im Bereich der IT-Dienstleistungen die Nachfrage nach Public Cloud Services und Cyber Security Services sowie die Bedeutung der Digitalisierung weiter gewachsen. Der von T‑Systems adressierte Cloud-Markt sowie der Markt für digitale Dienste in dieser Region wuchsen 2024 um 4,2 % bzw. 3,6 %. Eine ebenfalls positive Entwicklung zeigte sich in unseren Fokusindustrien. Im Gesundheitswesen betrug das Marktwachstum 5,9 %. Die öffentliche Hand zeigte mit 5,3 % ein ähnliches Marktwachstum, während der Markt für IT-Dienstleistungen im Automobilsektor lediglich um 2,7 % wuchs.
Der Wettbewerbs- und Preisdruck hält in allen Teilmärkten unseres operativen Segments Systemgeschäft an. Grund dafür sind zum einen Wettbewerber aus dem klassischen IT-Services-Geschäft, wie z. B. IBM, Atos und Capgemini, zum anderen Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud. Der Preisverfall wird verstärkt durch Anbieter von primär offshore erbrachten Leistungen (z. B. Tata Consultancy Services, Infosys, Wipro und Accenture).