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Wirtschaftliches Umfeld

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergänzungen und neue Entwicklungen im Vergleich zu der im zusammengefassten Lagebericht 2024 (Geschäftsbericht 2024) dargestellten Situation des wirtschaftlichen Umfelds ausgeführt. Hierbei wird auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, den gesamtwirtschaftlichen Ausblick inklusive der zurzeit wesentlichen gesamtwirtschaftlichen Risiken sowie auf das regulatorische Umfeld im ersten Halbjahr 2025 eingegangen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Im ersten Halbjahr 2025 hat sich die Weltwirtschaft nach derzeit vorliegenden Indikatoren insgesamt robust entwickelt. Der politische Kurswechsel in den USA führte jedoch zu einer erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten und sorgte sowohl in Unternehmen als auch bei privaten Haushalten weltweit für eine spürbar gestiegene Unsicherheit.

In den USA lag die Inflationsrate im Juni 2025 bei 2,7 %, im Euroraum bei 2,0 %. Während die Europäische Zentralbank im ersten Halbjahr 2025 den Leitzins in vier Schritten senkte, beließ die US‑Notenbank Fed ihren Zinssatz unverändert.

In Deutschland hat sich das Geschäftsklima in der Digitalbranche zum Ende des ersten Halbjahres 2025 laut dem Bitkom-ifo-Digitalindex verbessert. Die Geschäftserwartungen lagen im Juni 2025 deutlich über dem Niveau des Vormonats. Der Bitkom-ifo-Digitalindex stieg um 4,1 Punkte auf minus 1,0 Punkte. Die Digitalwirtschaft zeigt sich damit weiterhin zuversichtlicher als die Gesamtwirtschaft.

Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Im Zuge der von der neuen US‑Regierung neu ausgerichteten Zollpolitik kam es zu einer deutlichen Verschiebung der makroökonomischen Rahmenbedingungen weltweit. Die Handelszölle und die zunehmende politische Unsicherheit führten zu einer spürbaren Anpassung der globalen Wachstumsaussichten. Gegenüber dem Jahresanfang 2025 senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das weltwirtschaftliche Wachstum im Juli 2025 von 3,3 % auf 3,0 %. Für die USA wurde die Prognose für 2025 auf 1,9 % (vorher 2,7 %) gesenkt, für Deutschland auf 0,1 % (vorher 0,3 %). Trotz einer leichten Aufwärtskorrektur gegenüber den Wachstumsaussichten aus April 2025 bleiben Abwärtsrisiken durch potenziell höhere Zölle, erhöhte Unsicherheit und geopolitische Spannungen weiterhin bestehen.

Angesichts der aktuellen Entwicklung ist nicht auszuschließen, dass die US‑Wirtschaft und andere Volkswirtschaften im weiteren Jahresverlauf Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung zeigen könnten. Es wird erwartet, dass die globale Inflation sinken wird, während die US‑Inflation voraussichtlich über dem Zielwert bleibt.

Die Telekommunikationsbranche ist nicht direkt von Handelszöllen betroffen und zeigte sich bislang vergleichsweise widerstandsfähig gegenüber Konjunkturschwankungen.

Regulierung

Überprüfung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe des Gemeinschaftsunternehmens Glasfaser NordWest. Nachdem das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf die Freigabe des Bundeskartellamts (BKartA) aufgehoben hatte, hat der Bundesgerichtshof (BGH) am 25. Februar 2025 diese Entscheidung wieder aufgehoben und die Sache zur erneuten Entscheidung an das OLG Düsseldorf zurückverwiesen. Das OLG Düsseldorf wird nun unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung des BGH neu entscheiden. Bis zu einer abschließenden inhaltlichen Entscheidung über die Rechtmäßigkeit der Freigabe durch das BKartA ergeben sich aus diesem Gerichtsverfahren keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Bestand des Gemeinschaftsunternehmens Glasfaser NordWest oder den Glasfaser-Ausbau vor Ort.

TKG-Änderungsgesetz in Deutschland. Im Juli 2025 hat die Bundesregierung im Rahmen der jüngsten Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG) den Netzausbau künftig zum „überragenden öffentlichen Interesse“ erklärt. Diese Einstufung soll Genehmigungsverfahren vereinfachen und die Ausbaugeschwindigkeit deutlich erhöhen.

Frequenzvergaben

In Polen endete die Auktion der Frequenzen im 700-MHz- und 800-MHz-Band am 25. März 2025. T‑Mobile Polska sicherte sich je einen Frequenzblock für insgesamt rund 185 Mio. € (781 Mio. PLN). In der Slowakei endete am 10. Juli 2025 die Auktion für die 2025, 2026 und 2028 auslaufenden Bänder. Für insgesamt rund 165 Mio. € sicherte sich Slovak Telekom je 2x 10 MHz im 800-MHz- und 900-MHz-Band, 1x 20 MHz im 1.500-MHz-Band, je 2x 20 MHz in den Bändern 2.100 MHz und 2.600 MHz sowie 1x 40 MHz im 2.600-MHz-Band für die Betriebsart Time Division Duplex (TDD).

In Deutschland wurden am 13. Juni 2025 die Zuteilungen in den Frequenzbereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) verlängert. Die Verlängerungsdauer beträgt fünf Jahre. Die einmalige Verlängerungsgebühr für Telekom Deutschland beträgt 200 Mio. €. Zusätzlich sind hohe Ausbauauflagen zu erfüllen, u. a. eine Versorgung von 99,5 % der Fläche Deutschlands. Außerdem wurde das Verhandlungsgebot mit Diensteanbietern und MVNOs konkretisiert.

Am 26. August 2024 wurden in Deutschland die Vergaberegeln der Auktion 2019 vom Verwaltungsgericht (VG) Köln für rechtswidrig erklärt. Diese Entscheidung hat zunächst keinen direkten Einfluss auf unsere Frequenznutzungsrechte in den damals vergebenen Bändern 2,1 GHz und 3,6 GHz. Die diesbezüglichen Frequenzzuteilungen bleiben bis auf Weiteres wirksam. Das Urteil des VG Köln verpflichtet die BNetzA dazu, über die Anträge von Freenet und EWE Tel aus dem Jahr 2018 auf Auferlegung einer Dienstanbieterverpflichtung (statt eines Verhandlungsgebots) neu zu entscheiden. Die BNetzA hat am 9. Januar 2025 Nichtzulassungsbeschwerde gegen das Urteil eingelegt. Im Fall der Rechtskraft des Urteils wird sie eine neue Entscheidung über Vergabe- und Versteigerungsregeln (Entscheidungen III und IV) treffen müssen.

In Österreich hat der Prozess für die Neuvergabe von Frequenzen im Bereich 2.600 MHz, die Ende 2026 auslaufen, sowie Frequenzen aus dem Bereich 2.300 MHz am 12. Dezember 2024 begonnen. In Polen wird die Verlängerung der 900-MHz-Lizenzen für das zweite Halbjahr 2025 vorbereitet. Gegebenenfalls könnte auch die Vergabe des 26-GHz-Bands starten.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wesentlichen laufenden und geplanten Frequenzvergaben wie Auktionen sowie Lizenzverlängerungen. Daneben gibt es in verschiedenen Ländern Hinweise auf in Kürze erwartete Frequenzvergaben.

Wesentliche Frequenzvergaben

 

 

 

 

 

Erwarteter Vergabestart

Frequenzbereiche

Geplantes Vergabeverfahren

Österreich

Gestartet

2.300 MHz/2.600 MHz

Details noch offen

Polen

H2 2025

900 MHz

Verlängerung, Details noch offen

Polen

Noch offen

26 GHz

Details noch offen

Vereinbarungen über Spektrumlizenzen

Am 10. September 2024 hatten T‑Mobile US und N77 License (N77) eine Vereinbarung über den Verkauf von Spektrumlizenzen getroffen, nach der N77 die Option hatte, alle oder einen Teil der verbliebenen 3,45-GHz-Spektrumlizenzen von T‑Mobile US gegen eine Barzahlung in einem bestimmten Preisbereich zu erwerben. Die Anzahl der zu verkaufenden Lizenzen wurde in Abhängigkeit von der Höhe der Finanzierungszusage festgelegt. Am 30. April 2025 hat T‑Mobile US einen Teil der Lizenzen für 2,0 Mrd. US‑$ (1,8 Mrd. €) an N77 verkauft. Zuvor wurde die Genehmigung der US‑Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) erteilt.

Am 8. August 2022 hatte T‑Mobile US mit Channel 51 License und LB License (Channel 51) Vereinbarungen über den Erwerb von Spektrumlizenzen im 600-MHz-Bereich zu einem Kaufpreis von insgesamt 3,5 Mrd. US‑$ (3,2 Mrd. €) getroffen. Am 30. März 2023 hatten die Vertragspartner weiterhin vereinbart, dass die Transaktion in zwei separate Tranchen aufgeteilt wird. Die Transfers der Lizenzen der ersten Tranche sowie bestimmter Lizenzen der zweiten Tranche wurden im Geschäftsjahr 2024 abgeschlossen. Die Transaktion wurde am 2. Juni 2025 mit der Kaufpreiszahlung in Höhe von 0,6 Mrd. US‑$ (0,5 Mrd. €) für die restlichen Lizenzen der zweiten Tranche abgeschlossen. Zuvor wurde die Genehmigung der US‑Regulierungsbehörde FCC erteilt.

T‑Mobile US hat am 30. Mai 2025 eine Vereinbarung über den Verkauf von 800-MHz-Spektrumlizenzen an Grain Management (Grain) getroffen. Sie sieht vor, dass T‑Mobile US für die Spektrumlizenzen eine Barzahlung in Höhe von 2,9 Mrd. US‑$ (2,5 Mrd. €) sowie Spektrum im 600-MHz-Bereich von Grain erhält. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass T‑Mobile US unter bestimmten Voraussetzungen einen Anteil zukünftiger Gewinne aus Weiterverkäufen des 800‑MHz-Spektrums von Grain erhalten kann. Zum 30. Juni 2025 wurden die entsprechenden Lizenzen mit einem Buchwert von 3,1 Mrd. € als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigungen der US‑Regulierungsbehörde FCC sowie weiterer Vollzugsbedingungen. Der Abschluss der Transaktion wird im vierten Quartal 2025 oder im ersten Quartal 2026 erwartet.

Am 12. September 2023 hat T‑Mobile US mit dem US‑Kabelnetzbetreiber Comcast den Erwerb von Spektrumlizenzen im 600-MHz-Bereich für einen Gesamtkaufpreis zwischen 1,2 und 3,3 Mrd. US‑$ (1,0 und 2,8 Mrd. €) vereinbart. Die endgültige Höhe des Kaufpreises wird erst zum Zeitpunkt der Übertragungsanträge bei der FCC festgelegt. Gleichzeitig haben T‑Mobile US und Comcast exklusive Leasing-Vereinbarungen getroffen. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2028 erwartet. Am 13. Januar 2025 haben T‑Mobile US und Comcast eine Änderungsvereinbarung getroffen, nach der T‑Mobile US zusätzliche Spektrumlizenzen erwerben wird. Infolge der Änderungsvereinbarung beträgt der Gesamtkaufpreis zwischen 1,2 und 3,4 Mrd. US‑$ (1,0 und 2,9 Mrd. €).

Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
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