Wir verfügen über ein konzernweites Risiko- und Chancen-Management-System, in dem wir verschiedene Risiken und Chancen sowie neu entstehende Unsicherheiten („Emerging Risks“) für unser Unternehmen erfassen. Es hilft uns, potenzielle Bedrohungen zu bewältigen, Chancen zu nutzen und die Resilienz gegenüber unvorhersehbaren Ereignissen zu erhöhen. Zudem unterstützt es die strategische Entscheidungsfindung.
Ausführlichere Informationen zum Risiko- und Chancen-Management-System finden Sie in unserem Geschäftsbericht 2024.
Emerging Risks genauer betrachtet
Neuartige oder absehbare Risiken für die Zukunft, deren Gefährdungspotenzial noch nicht sicher bekannt ist und deren Auswirkungen schwer abzuschätzen sind, werden als Emerging Risks bezeichnet. Das können etwa geopolitische Spannungen, neue Technologien oder makroökonomische Faktoren sein. Auch wenn sich diese Risiken vielleicht schon heute auf unser Geschäft auswirken, können ihre Effekte innerhalb von drei bis fünf Jahren zunehmen und uns künftig wesentlich stärker beeinträchtigen.
Wenn wir unser Unternehmen und unsere Kund*innen vor diesen Risiken schützen wollen, müssen wir sie im Rahmen unseres Risiko- und Chancen-Management-Systems frühzeitig erkennen, bewerten und Maßnahmen zur Risikominderung einleiten. Um negative Auswirkungen zu verringern, braucht es gegebenenfalls außerdem eine Anpassung unserer Strategie bzw. Geschäftsmodelle.
Unsere 5 Emerging Risks
Cyberangriffe
Klimawandel
KI & digitale Disruption
Geopolitische Instabilität
Verfügbarkeit von Talenten
Cyberangriffe
Zu den Auswirkungen dieses Risikos gehören u. a.:
- Systemausfälle und Betriebsunterbrechungen
- Verlust von Kundendaten mit resultierenden Bußgeldern und Reputationsschaden
- Steigende Kosten für Cybersicherheit (u. a. Infrastruktur, Prozesse, Personal)
Unsere Abhilfemaßnahmen zur Risikominderung umfassen u. a.:
- Verstärkte Investitionen in Cybersicherheitsinfrastruktur, ‑expert*innen, ‑schulungen und ‑kommunikation sowie regelmäßige Cybersecurity-Tests, z. B. Phishing- und Penetrationstests
- Entwicklung und Aktualisierung von Reaktionsplänen für Cybervorfälle
- Einsatz von KI-gestützten Früherkennungs- und Reaktionstools
Weitere Informationen zum Thema Cybersecurity finden Sie unter Cybersecurity und Datenschutz hier im CR-Bericht.
Klimawandel
Zu den Auswirkungen dieses Risikos gehören u. a.:
- Beschädigung der Netzinfrastruktur
- Herausforderungen bei der Kühlung von Rechenzentren
- Lieferverzögerungen durch unterbrochene Lieferketten
Unsere Abhilfemaßnahen zur Risikominderung umfassen u. a.:
- Einführung von kohlenstoffreduzierenden Geschäftsmodellen (z. B. Recycling und Abfallreduzierung)
- Erstellung von Notfallplänen, etwa mit Bewertung kritischer Systeme und Ressourcen
- Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von eigenen Standorten und in der Lieferkette gegenüber extremen Wetterereignissen (z. B. Stärkung des physischen Standortschutzes)
Weitere Informationen zu unserem Ansatz beim Klimaschutz finden Sie unter Klimaschutz hier im CR-Bericht.
KI und digitale Disruption
Zu den Auswirkungen dieses Risikos gehören u. a.:
- Häufigere und erfolgreichere Cyberangriffe
- Fehlentscheidungen basierend auf falschen oder intransparenten Informationen
- Reputationsverlust z. B. durch Fehl- und Desinformationen oder Diskriminierung
Unsere Abhilfemaßnahmen zur Risikominderung umfassen u. a.:
- Einführung unternehmensweiter Kontrollen, um die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien zu steuern und starke Richtlinien, Verfahren und Maßnahmen einführen zu können
- Kontinuierliche Investitionen in Weiterbildungsprogramme, um die erforderlichen digitalen Skills sicherzustellen
Geopolitische Instabilität
Zu den Auswirkungen dieses Risikos gehören u. a.:
- Zerstörung von Netzinfrastruktur durch politische Aufstände und Sabotage
- Unterbrechungen bzw. Verzögerungen in der Lieferkette
- Unsicherheit bei strategischer und finanzieller Planung
Unsere Abhilfemaßnahen zur Risikominderung umfassen u. a.:
- Enge Beobachtung von politischen Entwicklungen und Anpassung unserer Shoring-Strategie
- Einbeziehung geopolitischer Risiken in die unternehmensweite Risikobewertung und Entwicklung/Validierung entsprechender Notfallpläne
- Entwicklung/Überprüfung von Szenarioplanungsaktivitäten
Verfügbarkeit von Talenten
Zu den Auswirkungen dieses Risikos gehören u. a.:
- Nichterreichung von Wachstumszielen
- Höhere Kosten für Weiterbildungen und Umschulungen sowie Talentprogramme
- Steigende Fluktuation bei Talenten, etwa im IT-/Tech-Bereich
Unsere Abhilfemaßnahen zur Risikominderung umfassen u. a.:
- Einbeziehung von neuen Arbeitsweisen, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen, insbesondere ein integratives, flexibles Umfeld
- Verlagerung des Recruiting- und Entwicklungsschwerpunkts von Rollen auf Fähigkeiten und von Erfahrung auf Lernbereitschaft
- Erarbeitung von Trainingsprogrammen, um bestehende Mitarbeitende weiterzubilden, sowie Schaffung von langfristigen Anreizen und Vergütungsprogrammen, um Talente zu halten und zu entwickeln
Ein Blick nach vorn
Um die Resilienz der Telekom zu stärken, ergreifen wir gezielte Maßnahmen, um die geschilderten Risiken zu minimieren. So wollen wir sicherstellen, dass wir auch in Zukunft erfolgreich und nachhaltig agieren können.
Deep Dive für Expert*innen
Management & Rahmenwerke
- Unser konzernweit eingesetztes Risiko- und Chancen-Management-System ist dezentral organisiert. Methoden dafür und für das dazugehörige Berichtswesen, v. a. den Konzern-Risikobericht, gibt der Bereich Group Risk Governance vor. Alle operativen Segmente sowie das Segment Group Headquarters & Group Services sind über ihr jeweiliges Risiko- und Chancen-Management an das zentrale Konzernsystem angebunden. In den Segmenten sind die jeweiligen Verantwortlichen dafür zuständig, die Risiken zu identifizieren, zu bewerten und fortlaufend zu überwachen. Mögliche Chancen werden durch das Management im jährlichen Planungsprozess berücksichtigt und im operativen Geschäftsverlauf kontinuierlich weiterentwickelt.