Wir leben in unsicheren Zeiten – geprägt von Konflikten, Kriegen und Klimawandel. Diese Unsicherheit bildet einen idealen Nährboden für Desinformation und Meinungsmanipulation. Demokratische Werte geraten zunehmend unter Druck. Im Rahmen unseres Engagements zur Förderung der digitalen Gesellschaft setzen wir uns entschlossen für demokratische Werte ein – und gegen Meinungsmanipulation, Ausgrenzung und Hass im Netz.
Wir behandeln das Thema auch in der Nachhaltigkeitserklärung 2024. Eng verknüpft mit „Digitalen Werten“ ist auch unser Engagement für digitale Teilhabe, das wir hier im CR-Bericht unter Digitale Teilhabe schildern.
Erreichte Meilensteine, laufende Projekte und Ziele
Seit vielen Jahren setzen wir uns für verantwortungsvolles Verhalten im Internet ein und wollen falschen oder irreführenden Medieninhalten über verschiedene Projekte die Stirn bieten. Mit der Initiative „Gegen Hass im Netz“ machen wir uns seit 2020 für ein Internet stark, in dem alle die Chancen der digitalen Welt nutzen können – ohne Angst vor Ausgrenzung oder Hass haben zu müssen. Ursprung und Fokus der Initiative liegen in Deutschland. Darüber hinaus setzen einige unserer Landesgesellschaften eigene Projekte gegen Hass im Netz um. Wir wollen unser Engagement perspektivisch weiter ausweiten.
Scrollen, um mehr zu erfahren
Wo wir herkommen
-
2020
Unsere Initiative „Gegen Hass im Netz“ startet mit der Kampagne „Worte dürfen nicht zur Waffe werden“.
-
2022
Unsere Aktion „Influencer“ konzentriert sich auf den Umgang mit Hass in sozialen Medien. Hass im Netz kann jede*n treffen, besonders stark betroffen sind jedoch Minderheiten und marginalisierte Gruppen sowie Influencer*innen.
-
2022
Bei unserer Kampagne „Gemeinsam #GegenHassImNetz“ legen wir den Schwerpunkt auf digitale Zivilcourage. Mit dem Motto „Lauter sein als der Hass“ ermutigen wir, sich gemeinsam für ein respektvolles Miteinander im Netz einzusetzen.
-
2022
Um das Bekenntnis gegen Hass im Netz zu stärken, passt Magenta Telekom in Österreich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) an: Kund*innen werden dort über mögliche strafrechtliche Konsequenzen für die Verbreitung von Hassbotschaften informiert. Betroffene von Anfeindungen finden zudem Hinweise und Informationen zu Meldestellen.
-
2023
Mit der Kampagne „Gegen Hass im Netz – Wir entscheiden!“ verdeutlichen wir, wie viel ein einziger positiver Kommentar gegen Hass im Netz bewirken kann. Außerdem rufen wir in einer gemeinsamen Kampagne mit dem FC Bayern München in zwei TV‑Spots zu mehr Haltung auf.
Wo wir im Berichtsjahr stehen
-
2024
Anfang 2024
Bei der Kampagne „Licht an!“ heben wir die Kraft der Gemeinschaft hervor. Das Licht dient als Symbol – jede*r von uns kann aktiv gegen Hass, Rassismus und Antisemitismus vorgehen und etwas bewegen.
-
2024
Mit der Kampagne „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen.“ rufen wir zum verantwortungsvollen Umgang mit Online-Informationen auf. Im Rahmen des Innovationsprogramms X-Creation von T‑Systems entwickeln wir eine App, mit der man mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) den Wahrheitsgehalt von Informationen im Netz überprüfen kann.
Wo wir hinwollen
-
Laufend
Wir setzen unser Engagement gegen Hass im Netz fort und ergründen weiter, wie digitale Räume sicherer gemacht werden können.
Mit diesen Maßnahmen leisten wir einen Beitrag dazu, ein zentrales Ziel zu erreichen: Zwischen 2024 und 2027 sollen konzernweit kumuliert mehr als 80 Mio. Menschen von unserem Engagement zur Förderung der digitalen Gesellschaft profitieren. Weitere Informationen zu diesem Ziel finden Sie unter Digitale Teilhabe in diesem CR-Bericht.
„Gegen Hass im Netz“: Feuer der Desinformation löschen

Im Fokus der Initiative stand im Berichtsjahr die Botschaft „Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“. Unser TV‑Spot zeigt die Gefahren von Desinformation: Ungeprüfte Falschinformationen verbreiten sich schnell und können unsere Gesellschaft und das demokratische Zusammenleben gefährden, politische Prozesse erschweren, Vorurteile verstärken und zur gesellschaftlichen Spaltung beitragen. Wenn jede*r für sich hinterfragt, was sie oder er teilt, verlieren Falschinformationen an Wirkung. Unsere Partner CORRECTIV, Digitaler Engel und Teachtoday unterstützen die Initiative.
Gemeinsam Betroffene schützen
Neben dem Appell an die Gesellschaft, Haltung zu zeigen, unterstützen wir gemeinsam mit Partnern Menschen, die von Hass im Netz betroffen sind. Dabei arbeiten wir mit Organisationen zusammen, die sich gezielt gegen Ausgrenzung stellen und ein respektvolles Miteinander im Netz fördern.
Eine Übersicht über unsere Partner finden Sie auf unserer
WebsiteKünstliche Intelligenz (KI) im Einsatz gegen Desinformation
2024 haben wir den Prototypen einer KI-gestützten Faktencheck-App entwickelt. Unter dem Motto „Teile es erst mit der App, dann mit der Welt“ ermöglicht die Anwendung den Nutzer*innen, Informationen über eine Faktenüberprüfung KI-gestützt verifizieren zu lassen. Außerdem bietet sie die Möglichkeit, die Ergebnisse an die „Quelle“ zurückzuspielen, um vor allem die Menschen zu erreichen, die empfänglich für Desinformation sind und diese verbreiten.
Segment Europa: Für ein respektvolles Miteinander (T‑Mobile Polska)
Ende November 2023 startete die polnische Landesgesellschaft T‑Mobile Polska die Kampagne „HejtOutLoveIn“ gegen Hass im Netz. Mit Aufklärungsvideos von Expert*innen, Anti-Gewalt-Hotlines, anonymen Beratungsgesprächen mit Expert*innen, Workshops, Webinaren und weiterem Lehrmaterial sollen vor allem junge Menschen erreicht werden.
Auf TikTok hat die Kampagne bisher rund 20 Mio. Nutzer*innen erreicht. Die Expertenvideos verzeichneten dabei durchschnittlich 2,4 Mio. Aufrufe. Ingesamt erreichte T‑Mobile Polska mit der Kampagne über 40 Mio. Personen und Medienkontakte. Rund 93 Tsd. Menschen haben sich tiefergehend mit den Inhalten der Kampagne auseinandergesetzt, etwa indem sie Gespräche mit Expert*innen führten oder an Veranstaltungen teilnahmen.„Gegen Hass im Netz“: Was wir 2024 erreicht haben
1,2 Mrd. Medienkontakte erzielt
5,9 Mio. Menschen direkt oder über Multiplikator*innen wie Eltern oder Pädagog*innen erreicht
„Equal eSports“
Auch 2024 haben wir uns für mehr Diversität im eSports und Gaming eingesetzt. Gemeinsam mit der eSports-Organisation „SK Gaming“ und der „esports player foundation“ haben wir 2021 in Deutschland die „Equal eSports“-Initiative ins Leben gerufen. Mit unserem Auftritt auf der Gamescom 2024 haben wir uns klar für Gleichstellung und Vielfalt im eSports positioniert. Unser Ziel bleibt es, Menschen, die häufig von Anfeindungen betroffen sind – besonders Frauen und nicht-binäre Personen –, bei der Verwirklichung ihrer Ziele im eSports zu begleiten.
Ein Blick nach vorn
Knapp 6 Mio. – so viele Menschen haben sich allein 2024 mit unseren Inhalten gegen Hass im Netz auseinandergesetzt. Doch wir wissen, dass es gerade in diesen unsicheren Zeiten darauf ankommt, in unserem Engagement für demokratische Werte nicht nachzulassen. Deshalb machen wir uns weiter stark für eine digitale Welt ohne Desinformationen, Ausgrenzung und Hass.
Deep Dive für Expert*innen
Management & Rahmenwerke
Sowohl im Unternehmen als auch außerhalb möchten wir ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander fördern. Dies gilt auch für unsere Kommunikationskultur. Mit unseren Social-Media-Grundsätzen schaffen wir Transparenz und Sicherheit für alle Mitarbeitenden bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen. Diese Richtlinien gelten sowohl für interne als auch externe Social-Media-Plattformen der Telekom sowie für privat genutzte Social-Media-Accounts von Mitarbeitenden, wenn dort veröffentlichte Beiträge einen Bezug zur Telekom aufweisen. Die Grundsätze haben auch eine praktische Funktion, da sie helfen, uns vor Schäden zu bewahren. Im digitalen Raum gibt es zahlreiche Stolpersteine, die es zu beachten gilt und die wir vermeiden wollen.
Vor dem Hintergrund der menschenzentrierten KI haben wir 2018 als eines der ersten Unternehmen weltweit Leitlinien für den ethischen Umgang mit unserer KI entwickelt. Sie verdeutlichen, wie wir verantwortungsvoll mit KI umgehen. Unsere KI-Leitlinien folgen dem Ansatz einer KI, die sich um und für den Menschen entwickelt, und verweisen auf gesetzliche Grundlagen sowie auf unseren Menschenrechtskodex. Darin verpflichten wir uns, Menschenrechte zu achten und zu fördern und Verantwortung zu übernehmen. T‑Mobile US steuert den verantwortungsvollen Umgang mit KI durch ihre „Responsible AI Policy and Guidelines“.
In unserem „Corporate Digital Responsibility@Deutsche Telekom“-Rahmenwerk fassen wir zusammen, was wir unter digitaler Verantwortung verstehen. Kern des CDR-Rahmenwerks ist unser „Haus der Digitalen Verantwortung“, bei dem sich alles um menschenzentrierte Technologie dreht.
Relevante Standards
- Indikatoren der GSM Association (GSMA) für Telekommunikationsanbieter
- GSMA-INT-03 (Online-Sicherheitsmaßnahmen)