Wie können wir unsere Produkte nachhaltiger gestalten – und dazu beitragen, negative Umweltauswirkungen im gesamten Lebenszyklus zu minimieren? Und mit welchen Produkten und Services können wir positive ökologische Auswirkungen erzielen? Diese Fragen beschäftigen uns kontinuierlich. Im Fokus stehen Ressourcenschonung, Energieeffizienz und Emissionsreduktion.
Ausführlich behandeln wir dieses Thema auch in unserer Nachhaltigkeitserklärung 2024.
Erreichte Meilensteine, laufende Projekte und Ziele
Seit einem Jahrzehnt analysieren wir die ökologischen Auswirkungen unseres Produktportfolios. So identifizieren wir die Hebel, um unsere Produkte und Services nachhaltiger zu gestalten. Mit unseren Maßnahmen setzen wir bereits bei der Entwicklung an.
Scrollen, um mehr zu erfahren
Wo wir herkommen
-
2014
Wir bewerten die Nachhaltigkeit unserer Produkte erstmals mit eigener Analysemethode. Anhand der Ergebnisse berechnen wir den ESG KPI „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“.
-
2019
Launch des „We Care“-Labels zur Kennzeichnung ökologisch oder sozial nachhaltiger Produkte und Services. Die Basis bildet unser Wirkungsmessungsprozess, mit dem wir die sozialen und ökologischen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit analysieren.
-
2021
Die Kennzeichnungen #GreenMagenta für ökologisch nachhaltige Lösungen sowie #GoodMagenta für sozial nachhaltige Produkte und Services lösen das „We Care“-Label ab.
-
2022
Wir führen eine Verpackungsrichtlinie mit verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien ein.
-
2023
Der TÜV Rheinland zertifiziert den Prozess und die Methodik unserer IT-gestützten Wirkungsmessung.
Wo wir im Berichtsjahr stehen
-
2024
Das 50. Produkt der Deutschen Telekom wird mit dem #GreenMagenta- bzw. #GoodMagenta-Label gekennzeichnet.
-
2024
Launch des T Phone 2 und T Phone 2 Pro, die im Vergleich zu den Vorgängermodellen in der Herstellung weniger Treibhausgasemissionen verursachen.
-
2024
Wir veröffentlichen die „Grundsätze für grüne Künstliche Intelligenz (KI)“, um KI-Lösungen ökologisch nachhaltiger zu entwickeln und einzusetzen.
-
2024
60 % der in Europa vermarkteten Festnetz-Endgeräte sind gemäß unseren Kriterien nachhaltig produziert oder wiederaufbereitet.
Wo wir hinwollen
-
2025
Wir entwickeln eine ganzheitliche Steuerungslogik, um die Kreislauffähigkeit unserer IT-/Netzwerktechnik und Endgeräte zu erhöhen. Die Ergebnisse werden wir künftig mit dem Telekom Circularity Score (TCS) messen.
-
2025
Wir erarbeiten ein Tool, um den Product Carbon Footprint (PCF) für die wichtigsten Produkte der Deutschen Telekom zu bestimmen.
-
2026
Geschäftskunden können Informationen zum Product Carbon Footprint (PCF) unserer wichtigsten Produkte für ihre Treibhausgasbilanzierung erhalten.
Nachhaltigkeit beginnt beim Produktdesign
Wir wollen unseren Kund*innen immer mehr Produkte und Services anbieten, die ökologische oder soziale Vorteile haben. Dabei beginnen wir mit der Produktentwicklung und nehmen die Auswirkungen im gesamten Lebenszyklus in den Blick. Unsere Produktentwickler*innen richten sich nach unseren „Sustainability by Design Guidelines“. Damit geben wir ihnen konkrete Richtlinien an die Hand, bspw. zu Aspekten wie „Nachhaltige Verpackungen“, „Gefährliche Inhaltsstoffe“ und „Nachhaltige Geräteentwicklung“. Zudem arbeiten wir mit verschiedenen Partnern daran, die steigende Nutzung von Streaming-Diensten energieeffizienter zu gestalten. Im Berichtsjahr haben wir daher einen Leitfaden veröffentlicht, der Entscheidungsträgern, Entwicklerteams und Verbraucher*innen hilft, den Energiebedarf von Video-Streaming zu bewerten und nachhaltigere Kriterien zu fördern.
Unsere Grundsätze für eine nachhaltigere KI-Entwicklung

Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren, haben einen besonders hohen Energie- und Ressourcenbedarf. Um eine ressourcen- und energieeffiziente Entwicklung und Nutzung von KI zu fördern, haben wir im Jahr 2024 neun Grundsätze für „grüne KI“ eingeführt. Damit möchten wir nicht nur die Entwicklung und Nutzung von KI innerhalb der Telekom nachhaltiger gestalten, sondern auch Impulse in der ICT-Industrie setzen. Unsere Grundsätze für grüne KI geben etwa vor, dass KI-Modelle mehrfach verwendet und Programme ressourcenschonend geschrieben werden sollen. Denn KI leistet – verantwortungsvoll genutzt – auch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz: beispielsweise setzen wir in unseren Rechenzentren und Netzen KI ein, um die Energieeffizienz zu steigern.
Ökologisch nachhaltige Produkte klar gekennzeichnet

Die Basis unserer Lösungen bildet das „grüne Netz“ der Deutschen Telekom, das seit 2021 konzernweit zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Darüber hinaus bieten wir Hardware, Services und digitale Lösungen an, die einen ökologischen Vorteil bieten.
Welche dies sind, ermitteln wir mit einem IT-gestützten Wirkungsmessungsprozess. Der Prozess und die Methodik wurden 2023 durch den TÜV Rheinland validiert und 2024 bestätigt. Ausführliche Informationen hierzu erhalten Sie hier im CR-Bericht unter Wirkungsmessung.
Ergeben unsere Analysen, dass ein Produkt oder ein Service deutlich positive ökologische Auswirkungen hat, zeichnen wir sie mit unserem #GreenMagenta Label aus. Hier einige aktuelle Beispiele unserer Lösungen, die 2024 das #GreenMagenta-Label erhalten haben:
- T Phone: 2024 haben wir die neuen Endgeräte T Phone 2 und T Phone 2 Pro (in den USA REVVL 7 5G und REVVL 7 Pro 5G) herausgebracht. Sie werden emissionssparender als die Vorgängermodelle hergestellt und ihre Verpackung zeichnet sich durch erhöhte Recyclingfähigkeit aus.
- Magenta TV Stick: das Gehäuse des Magenta TV Sticks besteht nun zu 95 % aus recyceltem Material aus Elektronik- und Haushaltsgeräten.
- Halfsize SIM-Karten: in Österreich und Deutschland gibt es Halfsize SIM-Karten aus recyceltem Plastik. Durch das kompaktere Design reduzieren wir den Materialeinsatz. Die Umstellung auf recycelten Kunststoff spart bis zu 900 Kilogramm CO2e pro 100.000 SIM-Karten.
- Rücknahmeprozess: wir nehmen gebrauchte Geräte in vielen Ländern zurück und bereiten sie wieder auf – in Deutschland, Kroatien und Nordmazedonien trägt dieser Rücknahmeprozess unser #GreenMagenta-Label.
- Geschäftskundenlösungen: über 20 unserer Lösungen für Geschäftskunden sind ebenfalls mit dem #GreenMagenta-Label gekennzeichnet, z. B. IntraSelect SD-WAN für eine energieeffiziente Netzwerkverwaltung oder unser Ankaufportal für Handys, Smartphones und Tablets.
Eine Übersicht über alle unsere Produkte mit dem #GreenMagenta-Label finden Sie auf unserer Website.
IT-Lösungen zum Umweltschutz
Unser Portfolio umfasst Lösungen für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), die zur Reduktion von Umweltbelastungen und somit auch zum Erhalt der Biodiversität beitragen können.
Da der Grundwasserspiegel in weiten Teilen Europas sinkt und dadurch Lebensräume für viele Lebewesen gefährdet sind, werden Gegenmaßnahmen immer dringlicher. T‑Systems bietet eine Lösung für digitales Wassermanagement. Dabei übertragen die Zähler Wasserdaten automatisiert – dank „Internet of Things (IOT)“-Technologie. Die intelligent gesteuerte Wasserentnahme hilft, Grundwasserspiegel zu überwachen und zu schützen.
Ein weiteres Anliegen ist der Schutz der Bienen: wir haben Bienenstöcke mit intelligenten Sensoren entwickelt, die sich aus der Ferne überwachen lassen und Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Geräusche sammeln und übertragen. Dadurch können Bienenvölker ganz gezielt gepflegt und unnötige, störende Fahrten zu den Insekten vermieden werden.
X-Creation – Innovation und Wertschöpfung gemeinsam fördern
Um unsere Produkte und Dienste nachhaltiger zu gestalten, engagieren wir uns aktiv in kollaborativen Initiativen für Innovation. Ein Beispiel ist das X-Creation-Programm von T‑Systems. Im Jahr 2024 kamen hier rund 1.000 Partner, Kund*innen und Fachleute aus über 140 Partnerorganisationen und der Deutschen Telekom zusammen.
X-Creation ist eine Community, in der die Mitglieder die Entwicklung von wirkungsvollen Lösungen für Gesellschaft und Umwelt schneller vorantreiben wollen. Nach einem ersten Erfolg im Jahr 2024 – einer KI-gestützten App gegen Desinformation in den sozialen Medien – widmete sich X-Creation im Berichtsjahr weiteren Produkten und Dienstleistungen mit positivem Effekt für ökologische Nachhaltigkeit und sozialen Fortschritt.Die Community entwickelte mehr als 18 Lösungen, die sich mit zentralen Herausforderungen unserer Zeit befassen: Falsch- und Desinformationen, wirtschaftliche Unsicherheit, extreme Wetterereignisse, zwischenstaatliche bewaffnete Konflikte und gesellschaftliche Polarisierung. Darüber hinaus haben sich zwei Start-ups gegründet, die umweltschonende Technologien fördern. Das UNFCCC-Sekretariat (Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen) wurde 2024 offizieller Partner des Programms.
Wir führen X-Creation 2025 fort und wollen damit weiterhin eine nachhaltige Transformation vorantreiben – durch Innovation und Zusammenarbeit.
Fortschrittsmessung bei nachhaltigeren Produkten
Mit verschiedenen Kennzahlen messen wir unsere Fortschritte beim Ausbau unseres nachhaltigeren Produktportfolios. Wir erfassen z. B. die Anzahl nachhaltiger sowie aufbereiteter Mobilfunk- und Festnetz-Geräte.
Anzahl nachhaltigere Geräte
in Mio.
Außerdem berechnen wir, in welchem Verhältnis die Anzahl nachhaltigerer Produkte zur Gesamtzahl aller verkauften und vermieteten Geräte steht: dieser Anteil lag 2024 bei mehr als 73 % unserer konzernweit (ohne T‑Mobile US) verkauften und vermieteten Festnetz-Geräte. Darüber hinaus erheben wir Kennzahlen zur Rücknahme von Geräten zu Recyclingzwecken und zu nachhaltig verpackten Produkten (siehe Kreislaufwirtschaft).
Anteil nachhaltigerer und refurbished Produkte
Enablement-Faktor: wie viel CO2 können unsere Kund*innen sparen?
ICT-Lösungen können unseren Kund*innen helfen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zum Beispiel lassen sich dank Videokonferenzen Arbeitswege und Geschäftsreisen einsparen. Jährlich berechnen wir, wie groß die Klimaschutzwirkung unserer Lösungen auf Kundenseite ist. Dazu ermitteln wir seit 2014 den Enablement-Faktor, der das CO2-Einsparpotenzial bei unseren Kund*innen ins Verhältnis zum CO2-Fußabdruck der Telekom setzt (Scope 1 bis 3).
2024 haben wir für Deutschland einen Enablement-Faktor von 4,41 ermittelt. Das heißt, dass Kund*innen bei der Nutzung unserer Lösungen im Berichtsjahr mehr als viermal so viel CO2 einsparen konnten, als die Telekom selbst in diesem Jahr verbraucht hat. Wenn wir also in Deutschland eine Tonne CO2 emittiert haben, konnten durch die Nutzung unserer Produkte und Lösungen bis zu 4,41 Tonnen CO2 eingespart werden.
Ein Großteil der Einsparungen bei unseren Kund*innen in Deutschland entsteht durch:
- Homeoffice und unsere Web- und Videokonferenz-Lösungen,
- Cloud Computing sowie
- leistungsfähigere Server, energieeffizientere Rechenzentren und eine höhere Auslastung der Infrastruktur.
Für noch mehr Transparenz und mehr Vergleichbarkeit unterstützen wir die European Green Digital Coalition (EGDC) dabei, einen Industriestandard zur Berechnung von Emissionseinsparungen durch ICT-Produkte zu entwickeln.
ESG KPI „Enablement-Faktor“ a DT Konzern in Deutschland
Die positiven CO2-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung unserer Produkte und Lösungen ermöglicht werden, lagen im Berichtsjahr in Deutschland insgesamt bei 17,38 Mio. Tonnen. Dies entspricht einem Enablement-Faktor von 4,41. Auch wenn die positiven CO2-Effekte damit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, ist der Enablement-Faktor leicht gesunken. Dies ist darauf zurückzuführen, dass unsere Scope-3-Emissionen in Deutschland im Berichtsjahr gestiegen sind. b
Enablement-Faktor
Konzern DT in Deutschland, 2024
Enablement-Faktor von 2021 bis 2024
Extrakt: Bei unseren Kund*innen ermöglichte positive CO2-Effekte
in kt CO2e
Zulieferer beim Klimaschutz einbeziehen
Wir binden unsere Zulieferer beim Klimaschutz intensiv ein. Das „Supplier Engagement Rating“ der Non-Profit-Organisation CDP bewertet Unternehmen danach, wie aktiv sie beim Klimaschutz mit ihren Zulieferern zusammenarbeiten. 2024 hat CDP uns erneut in die „Climate Leader A List“ und auf das „Supplier Engagement Leader Board“ aufgenommen. Dazu beigetragen hat, dass wir lieferantenspezifische Emissionsintensitäten auf Basis der Antworten unserer Zulieferer im CDP Supply Chain Program berechnet haben: dazu haben wir die Gesamtemissionen der Zulieferer ins Verhältnis zu ihrem Umsatz gesetzt. Der ESG KPI „CDP Supply Chain Program“ zeigt, wie viel unseres Einkaufsvolumens bei emissionsintensiven Zulieferern vom CDP Supply Chain Program abgedeckt ist. 2024 waren das rund 46 %.
CDP Supply Chain Programm
Ein Blick nach vorn
Seit zehn Jahren analysieren wir systematisch die Nachhaltigkeit unseres Produktportfolios. 2025 wird unser Fokus darauf liegen, unsere Kennzahlensysteme zu Kreislaufwirtschaft und produktbezogenen Treibhausgasemissionen weiterzuentwickeln und unsere Fortschritte so noch besser mess- und steuerbar zu machen. Eine wichtige Rolle spielt dabei für uns auch, Impulse für eine nachhaltigere KI-Entwicklung zu setzen.
Deep Dive für Expert*innen
Management & Rahmenwerke
- Neben den „Sustainability by Design“-Richtlinien für Produktentwickler*innen gibt es ergänzende Richtlinien wie die „Environmental Sustainability Design“-Prinzipien bei T‑Systems. Dort werden ebenfalls die „grünen KI-Grundsätze“ berücksichtigt.
- Unsere neun Grundsätze für „grüne KI“ geben eine Orientierung, wie KI-Lösungen ökologisch nachhaltiger entwickelt und eingesetzt werden können. Sie zeigen einen Weg auf, wie wir Risiken – etwa einem deutlich steigenden CO2-Fußabdruck – frühzeitig begegnen können.
- Unsere Verpackungsrichtlinie ist Teil der „Standard Design“-Spezifikationen, die auch nachhaltige Anforderungen an Produktbestandteile und Design enthalten. Alle Hersteller müssen diese Kriterien bei der Entwicklung von Telekom-Geräten erfüllen.
Nachhaltiges Produktportfolio
- Seit 2014 bewerten wir die Nachhaltigkeit unserer Produkte mithilfe einer eigenen Analysemethode. Diese Methode untersucht unter anderem die Sicherheit und Recyclingfähigkeit. Ein Produkt wird nur dann dem nachhaltigen Produktportfolio zugeordnet, wenn es mindestens einen Nachhaltigkeitsvorteil bietet und mit hoher Wahrscheinlichkeit keine der definierten Risiken aufweist. Ausführliche Informationen zur Methodik finden Sie auf der Seite Analyse der Nachhaltigkeitsvorteile unserer Produkte fortgesetzt.
a aFür das Jahr 2024 wurde der Enablement-Faktor für Europa nicht ermittelt.
b bDer Anstieg der Scope-3-Emissionen ist auf unser starkes Kundenwachstum bei Streaming- und Mobilfunk-Diensten sowie den verstärkten Glasfaserausbau zurückzuführen.