Bisher gibt es noch kein branchenweit etabliertes System, das Nachhaltigkeitsinformationen zu ICT-Produkten und ‑Dienstleistungen liefert. Bei der Telekom bewerten wir seit 2014 die Nachhaltigkeit unserer Produkte mit einer eigenen Analysemethode. Dabei untersuchen wir beispielsweise, wie sicher die Produkte sind oder wie gut sie recycelt werden können.
Wir informieren unsere Kund*innen über die Beiträge, die unsere Produkte zu Nachhaltigkeit leisten. Unsere Analyseergebnisse ermöglichen uns zudem, uns gegenüber dem Wettbewerb als verantwortlich handelndes Unternehmen zu positionieren. Ausgewählte Produkte haben wir im Berichtsjahr auch entlang der Kriterien der EU-Taxonomie in die Analyse mit einbezogen.
Zuordnung zu den SDGs
Im Berichtsjahr haben wir erneut – unterstützt von internen Expert*innen – die Nachhaltigkeitsvorteile bei einer Reihe von unseren Produkten mit den Zielen der Sustainable Development Goals (SDGs) abgeglichen. Wie detailliert wir dabei vorgegangen sind, hängt davon ab, wie viel Umsatz wir mit dem untersuchten Produkt erwirtschaften: Bei hohen Umsätzen haben wir die Auswirkungen auf alle SDGs betrachtet, bei niedrigen Umsätzen nur die Auswirkung auf das jeweils relevanteste SDG.
Ergebnisse der Analyse
Im Berichtsjahr 2024 haben wir 37 Produkte und Lösungen detailliert untersucht und dabei ihren Nachhaltigkeitsbeitrag und ihre Geschäftspotenziale analysiert (Stand: Ende 2024).
Nachhaltige Produkte sind für uns ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Mithilfe des ESG KPIs „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ ermitteln wir, wie viel Umsatz wir (ohne T‑Mobile US) mit Produkten erzielen, die einen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten. Die Ermittlung der Umsätze für einzelne Produkt-Cluster erfolgt teilweise auf einer annahmenbasierten Schlüsselung. 2024 belief sich der Anteil auf 43 % (Vorjahr: 43 %).
Anteil des nachhaltigen Umsatzes am Gesamtumsatz DT 2024
DTAG exkl. US
Anteil des nachhaltigen Umsatzes am Gesamtumsatz DT
in %
Extrakt: Nachhaltiger Umsatz je Produkt a
in Mio. €
Geschätzte Einflussaufteilung des nachhaltigen Umsatzes auf die Sustainable Development Goals
Wir erfassen diese Kennzahl seit 2014 mithilfe einer eigenen Methodik, die wir 2022 angepasst haben. Unverändert gilt, dass ein Produkt nur dann dem nachhaltigen Produktportfolio zugeordnet werden kann, wenn es mit hoher Wahrscheinlichkeit keines der von uns definierten sieben Risiken beinhaltet. Die Risikoanalyse umfasst folgende Sachverhalte: Umweltverschmutzung bei der Herstellung von ICT-Produkten, vermeidbarer, nicht recycelbarer Elektronikschrott, ethisch nicht vertretbare Arbeitsbedingungen, Verwendung von Konfliktmineralien in der Produktionsphase, soziale Exklusion sowie Strahlung und gesundheitliche Auswirkungen und Informationssicherheit. Zusätzlich muss ein Produkt mindestens einen von fünf Nachhaltigkeitsvorteilen bieten. Betrachtet werden dabei ein reduzierter Energieverbrauch, Reduktion der CO2-Emissionen, Ansätze zur Kreislaufwirtschaft, Reduktion von Zeitaufwand und Ermöglichung von sozialer Teilhabe. Die Einsparung von Kosten wird nach wie vor als zusätzliche Information betrachtet. Ein Kostenvorteil allein stellt jedoch keinen Nachhaltigkeitsvorteil dar. Im Einklang mit der EU-Taxonomie inkludieren wir seit 2023 Umsätze aus der Vermietung von Endgeräten im Festnetz-Bereich, die circa 2 Prozentpunkte des Gesamtwerts ausmachen. Bei der Anrechnung der beinhalteten mobilen Breitbandumsätze sind Daten- und Sprachumsätze nur schwer trennbar und die Anrechnung erfolgt annahmenbasiert. Wir berichten diesen KPI auch im Berichtsjahr parallel zur EU-Taxonomieverordnung, da diese den wesentlichen Teil unseres Geschäftsmodells bisher nicht erfasst.
Beurteilung des Nachhaltigkeitsportfolios der Deutschen Telekom
Bei einer der vier Säulen der integrierten Klimastrategie der Deutschen Telekom (DT) geht es um die Erhöhung des Anteils nachhaltiger Produkte und Dienste in unserem Produktportfolio.
Ein Produkt kann nur dann dem nachhaltigen Produktportfolio zugeordnet werden, wenn es mit hoher Wahrscheinlichkeit keines der von uns definierten sieben Risiken beinhaltet. Zusätzlich muss ein Produkt mindestens einen von fünf Nachhaltigkeitsvorteilen bieten. Die Einsparung von Kosten wird nach wie vor als zusätzliche Information betrachtet. Ein Kostenvorteil allein stellt jedoch keinen Nachhaltigkeitsvorteil dar.
Überblick:
Finanzielle Berechnungsgrundlage
Geschäftsjahr 2024, ohne USA
Kriterien für Beurteilungsumfang
Im Beurteilungsumfang
Region
Europa
Dienste
- Marktorientierte Kernprodukte für B2C und B2B (einschl. B2G)
- Breitband für Festnetz, Mobilfunk und Wholesale
- TV
- Mehrwertdienste
- Marktorientierte Nicht-Kernprodukte für B2C und B2B, z. B. Hosting-Services
- Unternehmenslösungen für B2B (einschl. B2G)
Physische Produkte
- ICT-Infrastrukturen, wie z. B. Rechenzentren
- Vermietete Endgeräte, wie z. B. Router
Kriterien für Beurteilungsumfang
Außerhalb des Beurteilungsumfangs
Region
USA
Dienste
Interne Dienste, z. B. Beratung, Facility-Management oder Transaktionen mit Landesgesellschaften
Finanzielle Vermögenswerte
Physische Produkte
- Physische Einrichtungen, die für die Erfüllung der Unternehmensfunktionen benötigt werden, z. B. Gebäude
Defintion der entsprechenden Nachhaltigkeitslandschaft
Risiko- und Benefit-Filter
Übersicht der Risikofilter für nachhaltigkeitsorientiertes Portfolio
Methode und Inhalte
- Methodische Analyse und Bewertung der ökologischen und sozialen Vorteile von DT-Produkten und ‑Services anhand definierter Risiken (7) und Benefits (5)
- Aufnahme von Produkten, die wahrscheinlich oder mit Sicherheit keine Risiken beinhalten und mindestens einen Nachhaltigkeitsvorteil unabhängig von den Kosteneinsparungseffekten bieten
- Berechnung der Kennzahl „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ (Anteil Umsatz mit nachhaltigen DT-Produkten & ‑Diensten am Gesamtumsatz)
Ergebnis der Bewertung 2024 (Basis: GJ 2024, ohne USA)
- 43 % der Gesamtumsätze wurden mit nachhaltigen Produkten und Diensten erwirtschaftet