15 Pensions­rückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Leistungsorientierte Versorgungszusagen (Leistungszusagen)

Der wesentliche Anteil der Pensionsverpflichtungen im Konzern beruht auf unmittelbaren und mittelbaren Zusagen in Deutschland, Griechenland und der Schweiz. Die Versorgungsverpflichtungen der Deutschen Telekom setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €

 

 

 

31.12.2019

31.12.2018

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN

5.831

5.502

Vermögenswert aus Pensionsverpflichtungen

(21)

(11)

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO)

5.810

5.491

davon: Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen

5.775

5.434

davon: Rückstellungen für mittelbare Pensionsverpflichtungen

35

57

Die Pensionsrückstellungen werden in der Konzern-Bilanz unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Der Vermögenswert aus Pensionsverpflichtungen ist in der Konzern-Bilanz unter den übrigen langfristigen Vermögenswerten erfasst.

Der Anstieg der Pensionsrückstellungen gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Rechnungszinsanpassungen und der rückläufigen Kursentwicklung der als Planvermögen dotierten BT Anteile. Ein gegenläufiger Effekt ergab sich aus der am 14. August 2019 vollzogenen Übertragung der Anteile an Ströer SE & Co. KGaA als Planvermögen in den Deutsche Telekom Trust e.V. (CTA).

Herleitung der Pensionsrückstellungen

in Mio. €

 

 

 

31.12.2019

31.12.2018

Barwert der Verpflichtung, die über einen ausgegliederten Vermögenswert ganz oder teilweise finanziert ist

9.045

8.577

Ausgegliederte Vermögenswerte (Planvermögen)

(6.489)

(6.099)

DAS VERMÖGEN ÜBERSTEIGENDE LEISTUNGSVERPFLICHTUNGEN

2.556

2.478

Barwert der Verpflichtung, die nicht über einen ausgegliederten Vermögenswert finanziert ist

3.245

3.013

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (GEMÄß IAS 19.63)

5.801

5.491

Anpassung aufgrund der Vermögensobergrenze (gemäß IAS 19.64)

9

0

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO)

5.810

5.491

in Mio. €

 

 

 

2019

2018

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO) ZUM 1. JANUAR

5.491

8.360

Dienstzeitaufwand

245

217

Nettozinsaufwand/-ertrag auf die Pensionsrückstellung (netto)

87

96

Effekte aus der Neubewertung

603

(127)

Versorgungsleistungen vom Arbeitgeber direkt gezahlt

(155)

(212)

Beiträge des Arbeitgebers zum Planvermögen

(449)

(2.852)

Veränderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

(12)

9

Tatsächlich angefallene Verwaltungskosten (Zahlung aus Planvermögen)

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

0

0

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO) ZUM 31. DEZEMBER

5.810

5.491

Die wesentlichen Annahmen für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen sind der Rechnungszins, der Gehaltstrend, der Rententrend sowie die Langlebigkeit. Die nachfolgende Tabelle enthält die Annahmen, die jeweils für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember des Jahres zugrunde gelegt wurden. Für die Ermittlung des Pensionsaufwands eines Geschäftsjahres wurden jeweils die Annahmen zum 31. Dezember des Vorjahres verwendet.

Nachfolgende Angaben für die Pläne in der Schweiz beziehen sich auf die T‑Systems Schweiz AG und die T‑Systems Data Migration Consulting AG.

Annahmen für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember des Jahres

in %

 

 

 

 

 

 

2019

2018

2017

a

Der Rechnungszins bezieht sich auf den Plan Staff Retirement Indemnities (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

b

Der Rechnungszins bezieht sich auf den Plan Youth Accounts (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

c

Die Annahmen des Jahres 2018 für den Gehaltstrend betragen 2019: 0,52 %. Für die Jahre ab 2020 wird eine Steigerung von 1,00 % angenommen.

d

Die Annahmen des Jahres 2017 für den Gehaltstrend betragen für die nachfolgenden Jahre: 2018: 1,00 %, 2019: 0,00 %. Für die Jahre ab 2020 wird eine Steigerung von 1,00 % angenommen.

Rechnungszins

Inland

1,14

1,60

1,61

Schweiz

0,29

0,82

0,64

Griechenland (OTE S.A.)

1,09a/0,62b

1,60a/1,08b

1,66a/0,92b

Gehaltstrend

Inland

2,50

2,50

2,40

Schweiz

1,00

1,00

1,00

Griechenland (OTE S.A.)

1,00

1,00c

1,00d

Rententrend

Inland (allgemein)

1,50

1,50

1,50

Inland (satzungsgemäß)

1,00

1,00

1,00

Schweiz

0,10

0,10

0,10

Griechenland (OTE S.A.)

n.a.

n.a.

n.a.

in Jahren

 

 

 

 

 

31.12.2019

31.12.2018

a

Die Duration bezieht sich auf den Plan Staff Retirement Indemnities (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

b

Die Duration bezieht sich auf den Plan Youth Accounts (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

Duration

Inland

12,7

12,7

Schweiz

15,9

16,2

Griechenland (OTE S.A.)

12,6a/5,7b

12,4a/6,1b

Für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurden im Wesentlichen die folgenden biometrischen Rechnungsgrundlagen verwendet:

Inland: Heubeck 2018G, Schweiz: BVG 2015 Generational, Griechenland (OTE S.A.): EVK2000. Aufgrund der Beobachtung steigender Lebenserwartung sowie einer sinkenden Wahrscheinlichkeit der Invalidität in Deutschland sind die Richttafeln von Heubeck im Jahr 2018 überarbeitet worden. Dies führte in 2018 zu Verlusten in Höhe von 66 Mio. € bzw. 0,6 % der deutschen Verpflichtungen.

Für die Ermittlung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung künftiger Gehaltssteigerungen wurden zum 31. Dezember 2019 die oben genannten Zinssätze zugrunde gelegt. Diese Zinssätze wurden in Übereinstimmung mit der mittleren gewichteten Laufzeit (Duration) der jeweiligen Verpflichtungen ermittelt.

Die Ermittlung des Rechnungszinses basiert auf der Rendite von qualitativ hochwertigen europäischen Unternehmensanleihen mit AA-Rating, für die eine Zinsstrukturkurve auf Basis von Spot Rates gebildet wird. Die zugrundeliegende Methode wird routinemäßig überprüft und ggf. verfeinert (z. B. Weiterentwicklung der Anleihen-Märkte, Automatisierung der Verfügbarkeit entsprechender Daten hinsichtlich Quantität und Qualität).

Die Deutsche Telekom hat zum 31. März 2019 das Verfahren für die Ermittlung des Rechnungszinssatzes in der Euro-Zone, der Schweiz und Großbritannien für die Ermittlung der Pensionsverpflichtungen nach IAS 19 umgestellt. Änderungen ergeben sich hierbei durch einen Anbieterwechsel für die Ermittlung der Zinsstrukturkurven.

Bei dem neuen Verfahren ergeben sich Anpassungen bei der Selektierung der verfügbaren Anleihen am Markt (Datenbasis bislang: Bloomberg, Datenbasis nach Anpassung: Thomson Reuters) sowie bei der Ermittlung der Zinsstrukturkurve aus diesen Daten. Dabei werden in einem ersten Schritt Anleihen mit speziellen Optionen (z. B. Call- oder Put-Optionen) oder anderen Eigenschaften (z. B. kleines Anleihevolumen, gebündelte Anleihen) aus dem verfügbaren Bestand herausgenommen. Anschließend wird eine Regressionskurve auf Basis des Anleihenmarkts ermittelt, um mögliche Ausreißer (ermittelt mithilfe der doppelten Standardabweichung) zu identifizieren und ebenfalls aus dem Anleihen-Portfolio für die Zinsermittlung zu entfernen. Die mit diesem Verfahren ermittelte Zinsstrukturkurve wird anschließend auf die Zahlungsströme der Pensionspläne angewendet, um einen äquivalenten einheitlichen Rechnungszins zu ermitteln.

Der wesentliche Anteil der Pensionsverpflichtungen im Konzern beruht auf Zusagen in Deutschland, Griechenland und der Schweiz. Ohne die Umstellung wäre der Rechnungszins zum 31. Dezember 2019 im Inland um 0,30 Prozentpunkte, in Griechenland (OTE) um 0,30 bzw. 0,23 Prozentpunkte und in der Schweiz um 0,07 Prozentpunkte niedriger ausgefallen. Der Barwert der Pensionsverpflichtungen wäre um 442 Mio. € und der Dienstzeitaufwand 2020 wäre um 11 Mio. € höher ausgefallen.

Entwicklung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen im Berichtsjahr

in Mio. €

 

 

 

2019

2018

a

Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen des Jahres 2018 ist im Wesentlichen auf den am 22. März 2018 geschlossenen Tarifvertrag bei der OTE S.A. zurückzuführen (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

BARWERT DER PENSIONSVERPFLICHTUNGEN ZUM 1. JANUAR

11.590

11.462

Laufender Dienstzeitaufwand

250

257

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche

186

184

Effekte aus der Neubewertung

656

51

davon: erfahrungsbedingte Anpassungen

0

11

davon: Veränderungen der finanziellen Annahmen

664

(16)

davon: Veränderungen der demografischen Annahmen

(8)

57

Versorgungszahlungen im Geschäftsjahr

(397)

(343)

Beiträge von Planteilnehmern

4

4

Veränderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

(12)

9

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen/-kürzungena

(8)

(42)

Planabgeltungen

3

3

Im Rahmen von Pensionen anfallende Steuern

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

18

6

BARWERT DER PENSIONSVERPFLICHTUNGEN ZUM 31. DEZEMBER

12.290

11.590

davon: aktive Planteilnehmer

5.576

5.349

davon: unverfallbar ausgeschiedene Planteilnehmer

2.448

2.230

davon: Leistungsempfänger

4.266

4.011

Verteilung der Verpflichtungen der wesentlichen Pläne der Deutschen Telekom zum 31. Dezember 2019 und zum 31. Dezember 2018

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2019

31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inland

Schweiz

Griechenland (OTE S.A.)

Restliche Pläne

Inland

Schweiz

Griechenland (OTE S.A.)

Restliche Pläne

Barwert der Pensionsverpflichtungen

11.530

221

196

343

10.874

220

198

298

Ausgegliederte Vermögenswerte

(6.007)

(230)

0

(252)

(5.682)

(208)

0

(209)

Anpassung aufgrund der Vermögensobergrenze

0

9

0

0

0

0

0

0

PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO)

5.524

0

196

90

5.192

12

198

89

Die nachfolgenden Auswertungen bezüglich der Altersstruktur und der Sensitivitätsanalyse sowie die Planbeschreibungen und deren Risiken beziehen sich auf die wesentlichen Pensionsverpflichtungen (Inland, Schweiz und Griechenland (OTE S.A.)).

Altersstruktur der Planteilnehmer für wesentliche Pensionspläne a

Altersstruktur der Planteilnehmer für wesentliche Pensionspläne (Balkendiagramm)

a Für Griechenland (OTE S.A.) ist nur der Plan Staff Retirement Indemnities enthalten.

Sensitivitätsanalyse für die Pensionsverpflichtungen

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse werden die Auswirkungen von möglichen Veränderungen der als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Bewertungsannahmen auf den zum Stichtag 31. Dezember 2019 berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen dargestellt. Eine Veränderung der Bewertungsannahmen um die dargestellten Änderungen hätte zum 31. Dezember 2019 bei sonst unveränderten Annahmen nachfolgende Auswirkungen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung.

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

Erhöhung/(Rückgang) des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zum 31.12.2019

Erhöhung/(Rückgang) des Barwerts der Pensionsverpflichtungen zum 31.12.2018

 

 

 

 

 

 

 

 

Inland

Schweiz

Griechenland (OTE S.A.)

Inland

Schweiz

Griechenland (OTE S.A.)

Zunahme Rechnungszins um 100 Basispunkte

(1.284)

(25)

(19)

(1.203)

(18)

(19)

Abnahme Rechnungszins um 100 Basispunkte

1.566

32

22

1.465

25

22

Zunahme Gehaltstrend um 50 Basispunkte

6

1

7

6

3

7

Abnahme Gehaltstrend um 50 Basispunkte

(5)

(1)

(7)

(6)

(3)

(7)

Zunahme Rententrend um 25 Basispunkte

5

5

0

5

6

0

Abnahme Rententrend um 25 Basispunkte

(5)

(2)

0

(5)

(2)

0

Zunahme Lebenserwartung um 1 Jahr

305

5

0

279

5

0

Abnahme Lebenserwartung um 1 Jahr

(296)

(5)

0

(274)

(5)

0

Die Sensitivitätsanalyse wurde für den Rechnungszins, Bezügetrend und Rententrend jeweils isoliert vorgenommen. Hierzu wurden sowohl für den Anstieg als auch den Rückgang der Annahme weitere versicherungsmathematische Bewertungen durchgeführt. Bei der Lebenserwartung der Planberechtigten ist nicht davon auszugehen, dass sie sich innerhalb eines Jahres wesentlich ändern wird. Aus Risikogesichtspunkten wurde dennoch zusätzlich die Wirkung einer Änderung der Lebenserwartung auf die Verpflichtungen ermittelt. Hierzu wurden Bewertungen unter der Annahme durchgeführt, dass die Lebenserwartung der Planberechtigten im 65. Lebensjahr um ein Jahr erhöht bzw. reduziert wäre. Für die anderen Planberechtigten wurde eine Anpassung der Lebenserwartung analog angesetzt. Bei einer Variation des Bewertungsendalters oder der Fluktuation würden sich insbesondere im Inland nur unwesentliche Effekte ergeben.

Global Pension Policy und Planbeschreibungen

Mithilfe der konzernweiten Global Pension Policy steuert die Deutsche Telekom ihre Pensionszusagen. Sie stellt weltweit sicher, dass bezüglich der Gewährung von Leistungen der betrieblichen Altersversorgung und deren Management konzernweite Mindeststandards eingehalten, Pläne harmonisiert sowie finanzielle und andere Risiken für das Kerngeschäft vermieden bzw. verringert werden. Weiterhin stellt sie Leitlinien zur Durchführung und Steuerung von Pensionszusagen zur Verfügung und definiert Anforderungen an die Einführung, Anpassung oder Schließung entsprechender Pläne. Die Regelungen und Vorgaben dieser Konzern-Richtlinie berücksichtigen die nationalen Unterschiede im Bereich der staatlichen oder anderen verpflichtenden Zusagen beim Arbeits-, Steuer- und Sozialrecht sowie der gewöhnlichen Geschäftspraktiken in Bezug auf Pensionszusagen.

Zur Risikobegrenzung wurden im Konzern endgehaltsabhängige Leistungszusagen bereits weitgehend durch beitragsbasierte Zusagen abgelöst. In Deutschland wird zur weiteren Deckung der Pensionsverpflichtungen zudem ein konzerninternes CTA (Deutsche Telekom Trust e.V.) verwendet. Ein CTA ist eine rechtlich ausgestaltete Treuhandvereinbarung zur Kapitaldeckung unmittelbarer Versorgungszusagen mit separiertem und ausgegliedertem Vermögen sowie zum erweiterten Insolvenzschutz für diese Verpflichtungen.

Zum Ende des Jahres 2018 wurden sämtliche über die Unterstützungskasse Deutsche Telekom Betriebsrenten-Service e.V. (DTBS) abgewickelten bestehenden Verpflichtungen (laufende Renten) in die Direktzusagen und den Telekom Pensionsfonds (TPF) übertragen. Im TPF wurde für diese Verpflichtungen ein neues Vermögenssegment eingerichtet. Das Planvermögen aus dem DTBS wurde teilweise auf das CTA bzw. als Startdotierung auf das neue Vermögenssegment des TPF übertragen. Zur Erhöhung der Ausfinanzierungsquote der inländischen Verpflichtungen im Deutsche Telekom Konzern wurden in 2018 die Anteile an BT sowie in 2019 die Anteile an Ströer als Planvermögen auf den Deutschen Telekom Trust e.V. übertragen.

Im Inland bestehen für einen Großteil der Mitarbeiter Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen. Im Rahmen einer Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung wurde bereits im Jahr 1997 für aktive Mitarbeiter flächendeckend der Kapitalkontenplan eingeführt. Zudem wurden in den Folgejahren durch Unternehmenskäufe erworbene Zusagen ebenfalls auf den Kapitalkontenplan überführt. Hierbei handelt es sich um eine arbeitgeberfinanzierte, beitragsbasierte Leistungszusage. Die jährlich gewährten, gehaltsabhängigen Beiträge werden im jeweiligen Jahr der Bereitstellung mit altersabhängigen Zinsfaktoren bis Alter 60 vorab verzinst und in eine garantierte Versicherungssumme umgerechnet. Die Vorabverzinsung beträgt derzeit 3,50 % p. a. (Richtzins Kapitalkontenplan).

Der Zeitraum für die Bereitstellung von Beiträgen ist zunächst auf zehn künftige Beitragsjahre begrenzt und verlängert sich ohne Kündigung jeweils automatisch um ein weiteres Jahr. Die im Laufe der aktiven Dienstzeit angesammelten Versicherungssummen werden im Versorgungsfall primär in Form von Einmalkapital ausbezahlt. Daher besteht für diese Zusagen lediglich ein geringes Langlebigkeitsrisiko. Aufgrund der Auszahlungsrichtlinien und der Planstruktur des Kapitalkontenplans ist dieser für den Arbeitgeber planbar und die Bezügedynamik betreffend frei von akuten Schwankungen und Risiken.

Darüber hinaus bestehen in Deutschland verschiedene geschlossene Altzusagen, die in der Regel Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen in Form lebenslänglicher Renten vorsehen. Die vorherrschenden Zusagen bilden hierbei die Gesamtversorgung der Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP) mit einer Anrechnung der gesetzlichen Rente. Im Wesentlichen werden hiervon nur noch ausgeschiedene Mitarbeiter und Leistungsempfänger begünstigt, bei denen die Leistungen betragsmäßig feststehen. Das Gesamtversorgungssystem der VAP wirkt somit nur für den im Jahr 1997 bereits bestehenden Rentnerbestand und für den damals unverfallbar ausgeschiedenen Anwärterbestand nach.

Sofern Leistungszusagen im Inland Rente gewähren, ist die Rentenanpassung für diese Renten bis auf wenige unwesentliche Ausnahmen in den bestehenden Versorgungsregelungen in prozentualer Höhe fest definiert. Daher hat eine Änderung des allgemeinen Rententrends im Inland nur einen unwesentlichen Effekt auf den Barwert der Verpflichtungen.

Da eine Veränderung der Lebenserwartung hauptsächlich Auswirkungen auf die Verpflichtungen aus den Altbeständen mit Rentenzusagen hat und seit 1997 Zusagen in Form von Kapital gewährt werden, ist in den Folgejahren mit einer abnehmenden Bedeutung des Risikos aus der Veränderung der Lebenserwartung für den Konzern zu rechnen.

Zur langfristigen Deckung der Pensionsverpflichtungen hat die Deutsche Telekom Vermögen in ein unternehmenseigenes CTA, eine unternehmenseigene Unterstützungskasse (bis 2018) sowie in einen unternehmenseigenen Pensionsfonds (ab 2018) ausgelagert.

Im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung besteht in der Schweiz ein beitragsbasierter, durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge finanzierter Leistungsplan (im Sinne von IAS 19). Dieser wird über die rechtlich selbstständige T‑Systems-Pensionskasse gewährt. Nach einer Umstrukturierung der Schweizer Gesellschaften und Harmonisierung der Pensionskassenzusagen zum 1. Januar 2014 ist seither auch die T‑Systems Data Migration Consulting AG an die Pensionskasse der T‑Systems Schweiz AG angeschlossen. Wie in der Schweiz üblich gewähren beide Gesellschaften höhere Leistungen als gesetzlich gefordert. Im Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) sind Mindestvorschriften für das zu versichernde Gehalt, altersabhängige Beiträge sowie ein Mindestverrentungsfaktor für den obligatorischen Teil des Altersguthabens festgelegt. Zudem legt der Schweizer Bundesrat jedes Jahr eine Mindestverzinsung für das obligatorische Altersguthaben fest (2019: 1,00 %, 2020: 1,00%).

Der Pensionskasse steht der Stiftungsrat vor. Dieser stellt den täglichen Betrieb der Pensionskasse sicher und entscheidet über grundlegende Aspekte wie die Höhe und die Struktur der Pensionsleistungen und die Vermögensanlage-Strategie. Der Stiftungsrat setzt sich paritätisch aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammen.

Aufgrund der bestehenden Mindestverzinsung der obligatorischen Altersguthaben besteht für die Pläne in der Schweiz bei einer möglichen Unterfinanzierung der Pensionskasse ein Nachdotierungsrisiko. Die Pensionskasse bietet die Wahlmöglichkeit einer lebenslangen Rente anstelle einer Einmalzahlung für Versicherte. In diesem Fall bestehen Langlebigkeits- und Investitionsrisiken, da zum Zeitpunkt der Verrentung Annahmen bezüglich der Lebenserwartung bzw. der Vermögensrendite einfließen. Ab dem 1. Januar 2018 hat sich die T‑Systems Schweiz zur Anwendung der Risk Sharing-Methodologie für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen entschieden. Hierbei wurde die Bewertung der Verpflichtungen dahingehend geändert, dass eine Beteiligung der Mitarbeiter an der Finanzierung eines möglichen Defizits bei der Bewertung der Arbeitgeberverpflichtung berücksichtigt werden kann. Die prinzipielle Möglichkeit der Beteiligung der Mitarbeiter an der Finanzierung des Defizits ist durch Art. 28 des Vorsorgereglements abgedeckt.

In Griechenland (OTE S.A.) werden bei vorzeitiger Kündigung durch den Arbeitgeber – sowie in reduzierter Höhe bei Eintritt in den Ruhestand – obligatorische Abfertigungsleistungen (Staff Retirement Indemnities) fällig. Diese werden in Form von Kapital ausbezahlt und können in Abhängigkeit von der Dienstzeit des Arbeitnehmers ein Vielfaches des letzten Monatseinkommens (mit Höchstbegrenzung) betragen. Aufgrund einer Gesetzesänderung im Jahr 2012 wurden Kapitalzahlungen auf maximal zwölf Monatsgehälter beschränkt. Ergänzend leistet die Firma einen freiwilligen Aufstockungsbetrag. Durch den am 22. März 2018 abgeschlossenen Tarifvertrag werden Mitarbeiter anhand ihres Eintrittsdatums einer von drei Altersversorgungszusagen zugeordnet (100 % der gesetzlichen Leistungen zuzüglich 9 oder 7 Monatseinkommen bzw. zuzüglich 40 % der gesetzlichen Leistungen).

Darüber hinaus bestehen bei der OTE S.A. Verpflichtungen zur Leistung einer Kapitalzahlung an Kinder von Beschäftigten bei Erreichen des Alters von 25 Lebensjahren (Youth Accounts). Im November 2011 wurde die frühere endgehaltsabhängige Leistungszusage auf eine beitragsbasierte Leistungszusage umgestellt, die sich aus Beiträgen des Arbeitnehmers und davon abhängenden, begrenzten Ergänzungsbeträgen (Matching-Beiträge) des Arbeitgebers finanziert.

Die Versorgungsleistungen der beiden Pläne Staff Retirement Indemnities und Youth Accounts werden in Kapitalform ausgezahlt. Daher besteht kein Langlebigkeitsrisiko.

Entwicklung der ausgegliederten Vermögenswerte im Berichtsjahr

in Mio. €

 

 

 

2019

2018

AUSGEGLIEDERTE VERMÖGENSWERTE ZUM 1. JANUAR

6.099

3.102

Veränderung durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

0

0

Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag des Planvermögens (erwarteter Vermögensertrag)

99

88

Betrag, um den die tatsächlichen Erträge den erwarteten Vermögensertrag übersteigen/(unterschreiten) (Neubewertung)

62

179

Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger

449

2.852

Beiträge von Planteilnehmern

4

4

Versorgungszahlungen externer Versorgungsträger im Geschäftsjahr

(241)

(132)

Planabgeltungen

0

0

Verwaltungskosten

0

0

Steuerzahlungen

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

18

6

AUSGEGLIEDERTE VERMÖGENSWERTE ZUM 31. DEZEMBER

6.489

6.099

In den Arbeitgeberbeiträgen an externe Versorgungsträger sind im Jahr 2018 Anteile an der BT und im Jahr 2019 Anteile an Ströer enthalten, die in das konzerneigene CTA dotiert wurden sowie im Jahr 2018 gegenläufig eine Erstattung des CTA an die Deutsche Telekom für geleistete Versorgungszahlungen durch den Arbeitgeber.

Zusammensetzung ausgegliederter Vermögenswerte nach Anlagekategorien

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2019

davon: Preis an einem aktiven Markt

davon: Preis ohne aktiven Markt

31.12.2018

davon: Preis an einem aktiven Markt

davon: Preis ohne aktiven Markt

Eigenkapitalpapiere

4.564

4.564

0

4.278

4.278

0

davon: Anteile an BT

2.704

2.704

0

3.183

3.183

0

Schuldpapiere

1.113

1.113

0

922

922

0

Immobilien

64

64

0

66

66

0

Derivate

0

0

0

0

0

0

Investmentfonds

11

11

0

156

156

0

Durch Vermögenswerte besicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities)

0

0

0

0

0

0

Strukturierte Schuldtitel

350

350

0

437

437

0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

275

275

0

118

118

0

Sonstiges

112

70

42

122

84

38

AUSGEGLIEDERTE VERMÖGENSWERTE

6.489

6.447

42

6.099

6.061

38

Die Ausrichtung der Anlagepolitik und die Risikosteuerung werden direkt auf die Risiko- und Entwicklungscharakteristika der Versorgungsverpflichtungen abgestimmt. Auf Basis einer systematischen integrierten Asset Liability Management-Analyse werden mögliche Ergebnisse von Kapitalanlage-Portfolios, die eine Vielzahl von Anlageklassen umfassen können, den stochastisch simulierten Entwicklungen der Pensionsverpflichtungen gegenübergestellt und so die relative Entwicklung der Planvermögen zu den Pensionsverpflichtungen explizit betrachtet. Die Kapitalanlage-Strategie ist wesentlich durch die Zielsetzung geprägt, dass durch den systematischen Aufbau und das professionelle Management eines geeigneten Portfolios für das Planvermögen künftige Verpflichtungen aus gegebenen Pensionszusagen zeitgerecht und vollständig erfüllt werden können. Sie zielt grundsätzlich auf ein breit diversifiziertes Anlage-Portfolio ab, das über entsprechende Risikofaktoren und Diversifikation ein zur Gesamtzielsetzung passendes Risikoprofil generiert. Das Management der Kapitalanlagen zur aktiven Steuerung von Risiken unterliegt einem fortlaufenden Monitoring. Eine kosteneffiziente Umsetzung des Kapitalanlage-Managements wird durch ein professionelles Portfolio-Management unter Einbezug von externen Dienstleistern vorgenommen.

Die ausgegliederten Vermögenswerte enthalten zum Abschluss-Stichtag 3.706 Tsd. € in Aktien (31. Dezember 2018: 3.168 Tsd. €) und 6.688 Tsd. € in Anleihen (31. Dezember 2018: 2.974 Tsd. €) der Deutschen Telekom AG und ihrer Tochterunternehmen.

Entwicklung der Auswirkung aus der Vermögensobergrenze

in Mio. €

 

 

 

2019

2018

IM EIGENKAPITAL ERFASSTE VERMÖGENSOBERGRENZE ZUM 1. JANUAR

0

0

Zinsaufwand auf die erfasste Vermögensobergrenze (in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst)

0

0

Veränderungen der Vermögensobergrenze (im Eigenkapital erfasste Gewinne (–)/Verluste (+))

9

0

Wechselkursänderungen

0

0

IM EIGENKAPITAL ERFASSTE VERMÖGENSOBERGRENZE ZUM 31. DEZEMBER

9

0

Zusammensetzung der Pensionsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

in Mio. €

 

 

 

 

 

GuV-Ausweis

2019

2018

2017

Laufender Dienstzeitaufwand

Personalaufwand

250

257

265

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen/-kürzungen

Personalaufwand

(8)

(42)

(7)

Planabgeltungen

Personalaufwand

3

3

8

DIENSTZEITAUFWAND

 

245

217

266

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche

Sonstiges Finanzergebnis

186

184

184

Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag aus Planvermögen (erwarteter Vermögensertrag)

Sonstiges Finanzergebnis

(99)

(88)

(48)

Zinsaufwand auf den Effekt der Vermögensobergrenze

Sonstiges Finanzergebnis

0

0

0

NETTOZINSAUFWAND/-ERTRAG AUF DIE PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN (NETTO)

 

87

96

136

PENSIONSAUFWENDUNGEN

 

332

313

402

Tatsächlich angefallene Verwaltungskosten (Zahlung aus Planvermögen)

Personalaufwand

0

0

0

GESAMTAUFWENDUNGEN

 

332

313

402

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge

in Mio. €

 

 

 

 

2019

2018

2017

IM GESCHÄFTSJAHR ERFASSTE NEUBEWERTUNGEN
(GEWINNE (–)/VERLUSTE (+)) IM EIGENKAPITAL

603

(127)

(116)

davon: Neubewertungen aufgrund Änderung der Verpflichtung

656

51

(11)

davon: Neubewertungen aufgrund Änderung der ausgegliederten Vermögenswerte

(62)

(179)

(105)

davon: Neubewertungen aus der Anpassung der Vermögensobergrenze (gemäß IAS 19.64)

9

0

0

Erwartete Zahlungen in Zusammenhang mit Pensionsleistungen

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

2020

2021

2022

2023

2024

Versorgungszahlungen aus Pensionsrückstellungen

116

231

230

254

269

Versorgungszahlungen aus den ausgegliederten Vermögenswerten

259

226

241

241

261

SUMME DER ERWARTETEN VERSORGUNGSZAHLUNGEN

375

457

470

495

530

Seit 2018 werden Versorgungszahlungen für unmittelbare Zusagen auch aus den Mitteln des CTA-Vermögens geleistet. Zusätzlich behält sich die Deutsche Telekom vor, sich darüber hinaus durch den Arbeitgeber direkt geleistete Zahlungen ggf. im Folgejahr aus dem CTA-Vermögen erstatten zu lassen. Letztmals erfolgte dies im Jahr 2018.

Für 2020 plant die Deutsche Telekom im Inland keine Dotierung in ausgegliederte Vermögenswerte. Im Ausland beabsichtigt die Deutsche Telekom für 2020 eine Dotierung in Höhe von mindestens 11 Mio. €.

Beitragsorientierte Versorgungszusagen (Beitragszusagen)

Die Zahlungen des Arbeitgeberanteils in Deutschland zur gesetzlichen deutschen Rentenversicherung betrugen im Geschäftsjahr 2019 0,4 Mrd. € (2018: 0,4 Mrd. €, 2017: 0,3 Mrd. €). Im Jahr 2019 wurden aus laufenden Beitragszahlungen konzernweit für zusätzliche beitragsorientierte Versorgungszusagen 145 Mio. € (2018: 120 Mio. €, 2017: 131 Mio. €) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Pensionsregelungen für Beamte der Deutschen Telekom

Im Geschäftsjahr 2019 wurden 405 Mio. € (2018: 441 Mio. €, 2017: 458 Mio. €) als Aufwand für den jährlichen Beitrag in Höhe von grundsätzlich 33 % der Bruttobezüge der aktiven und der fiktiven Bruttobezüge der ruhegehaltsfähig beurlaubten Beamten an die Postbeamtenversorgungskasse erfasst. Der Barwert der künftigen Zahlungsverpflichtungen beträgt zum Abschluss-Stichtag 2,1 Mrd. € (31. Dezember 2018: 2,5 Mrd. €, 31. Dezember 2017: 3,1 Mrd. €) und wird in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen.

Weitere Informationen finden Sie in Angabe 39 „Sonstige finanzielle Verpflichtungen“.