Corporate Responsibility und nichtfinanzielle Erklärung

Das Jahr 2019 war geprägt von der Klimakrise und weltweiten Protesten gegen die Klimapolitik. Wir wissen, wie sehr die Zeit drängt: Deshalb haben wir im Berichtsjahr weitere entscheidende Schritte auf den Weg gebracht, um unseren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu verstärken. Anfang 2019 hat Vorstandsvorsitzender Timotheus Höttges ein neues ehrgeiziges und wissenschaftsbasiertes Ziel ausgegeben: Wir wollen das Telekom‑Netz bis 2021 zum „grünen Netz“ machen – mit 100 % Strom aus erneuerbaren Energien sowie 90 % weniger direkten und indirekten Emissionen bis 2030. SDG 13 Darüber hinaus hat der Vorstand den Auftrag erteilt, einen ganzheitlichen Ansatz für eine „grünere Telekom“ zu entwickeln. Diesen Ansatz haben wir durch eine Ergänzung unserer Konzernstrategie bekräftigt. Erste Maßnahmen im Rahmen unseres neuen Konzernprogramms „We care for our planet“, wie die Einführung unseres „we care“-Labels oder der erste nachhaltige Smartphone-Kreislauf in Deutschland, sind bereits umgesetzt. SDG 15 Beschäftigt hat uns 2019 auch der zunehmende Populismus, Fake News und Meinungsmache im Netz. Um dem etwas entgegenzusetzen haben wir unsere Angebote zur Förderung von Medienkompetenz 2019 unter das Fokusthema „Digitale Demokratie“ gestellt. SDG 16 Zudem haben wir 2019 unter #DABEI eine Offensive zur Teilhabe gestartet. Jeder soll Zugang zu den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung haben. Wir möchten alle Menschen in die digitale Gesellschaft mitnehmen. Damit wird Teilhabe zu einem zentralen Anspruch der Deutschen Telekom. SDG 10

Transparenz schaffen

Seit mehr als 20 Jahren berichten wir transparent über unsere Corporate Responsibility (CR)-Aktivitäten: auf unserer Website, im „We Care“-Magazin, im CR- und im Geschäftsbericht. Dabei erläutern wir seit dem Geschäftsjahr 2016 auch, auf welche Weise wir mit unserem Kerngeschäft dazu beitragen, die UN-Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Ziele für nachhaltige Entwicklung“.

Wir kommen unserer Berichtspflicht gemäß CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz nach. Dazu veröffentlichen wir im Lagebericht diese zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE). Bei der Auswahl der Sachverhalte für die vorliegende nfE 2019 haben wir erneut nicht nur die gesetzlichen Anforderungen berücksichtigt, sondern auch die Ergebnisse unserer Wesentlichkeitsanalyse. SDG 17 Die Beschreibung der Konzepte in dieser nfE erfolgt auf Basis unserer langjährigen CR-Berichterstattung und in Anlehnung an die GRI-Standards. Im März 2020 veröffentlichen wir unseren CR-Bericht 2019. Mit ihm erfüllen wir die darüber hinausgehenden Transparenzanforderungen unserer Stakeholder.

Die inhaltliche Prüfung der nfE obliegt dem Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG. Das Gremium wurde dabei von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durch eine Prüfung mit begrenzter Sicherheit (Limited Assurance) unterstützt. Prüfungsgrundlage waren die International Standard on Assurance Engagements ISAE 3000 (revised). Alle Angaben in der nfE gelten, soweit nicht anders kenntlich gemacht, gleichermaßen für den Konzern und das Mutterunternehmen. Um Dopplungen innerhalb des Lageberichts zu vermeiden, verweisen wir an den betreffenden Stellen auf weiterführende Informationen in anderen Kapiteln. Verweise auf Angaben außerhalb des zusammengefassten Lageberichts sind weiterführende Informationen und nicht Bestandteil der nfE, daher nicht geprüft.

Für unsere Nachhaltigkeitsleistung und die damit verbundene Berichterstattung wurden wir 2019 erneut ausgezeichnet: Timotheus Höttges wurde der „Appeal of Conscience“-Award der gleichnamigen Stiftung für herausragende Förderung von Bildung, Kultur und Nachhaltigkeit durch die Deutsche Telekom AG sowie für sein Engagement im Hinblick auf die Stärkung der digitalen Kompetenz und seine hohe Achtung der Menschenrechte verliehen. SDG 17 Unser CR-Bericht erreichte 2018 den 3. Platz im „10. Ranking der Nachhaltigkeitsberichte“ des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Future e.V. Darüber hinaus wurden wir vom Ethisphere Institute zum zweiten Mal in Folge als eine der „Worlds Most Ethical Companies 2019“ ausgezeichnet.

Erläuterung des Geschäftsmodells

Wir gehören zu den führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit. Unseren Privatkunden bieten wir Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Internet und Internet-basiertes Fernsehen sowie unseren Groß- und Geschäftskunden -Lösungen.

Weitere Informationen zu unserem Geschäftsmodell finden Sie in den Kapiteln „Konzernstruktur“ und „Konzernstrategie“.

Strategischer und organisatorischer Nachhaltigkeitsansatz

Unser Selbstverständnis als verantwortungsvolles Unternehmen leitet sich aus unserer Strategie „Leading European Telco“ ab. Wir wollen führender Telekommunikationsanbieter in Europa sein. Mit dieser Führungsrolle untrennbar verbunden ist für uns eine gesellschaftliche und ökologische Verantwortung. Dies haben wir 2019 durch eine Erweiterung unserer Konzernstrategie nochmals unterstrichen. Unsere Mission lautet „Verantwortung leben. Nachhaltigkeit ermöglichen.“ Wir verpflichten uns zu nachhaltigem Handeln entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette – und dazu, zur Lösung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen beizutragen. Dabei bekennen wir uns ausdrücklich zu den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (UN), zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex sowie zum „Leitbild für verantwortliches Handeln in der Deutschen Wirtschaft“. Darüber hinaus unterstützen wir die SDGs der UN; insbesondere leisten wir einen Beitrag zu den Zielen Nr. 3 Gesundheit und Wohlergehen, 4 Hochwertige Bildung, 5 Geschlechtergleichheit, 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur, 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden, 12 Nachhaltiger Konsum und Produktion sowie 13 Maßnahmen zum Klimaschutz.

Unsere CR-Strategie umfasst drei Handlungsfelder: „Vernetztes Leben und Arbeiten – nachhaltige Lebensweise in der digitalen Welt ermöglichen“, „Teilhabe an der Informations- und Kommunikationsgesellschaft“ und „Klimafreundliche und ressourcenschonende Gesellschaft“. Ergänzend dazu sind uns folgende Themen unseres Nachhaltigkeitsmanagements besonders wichtig: „Datensicherheit und Datenschutz“, „Digitalisierung“, „Nachhaltige Lieferkette“, „Menschenrechte“, „Kreislaufwirtschaft und Ressourcenentkopplung“ sowie „Verantwortungsvoller Arbeitgeber“.

Die CR-Gesamtverantwortung trägt unser Vorstand: Er diskutiert und entscheidet über wichtige CR-Angelegenheiten. Der Bereich Group Corporate Responsibility (GCR) entwickelt konzernweite Richt- und Leitlinien. Deren Ziel ist es, die Unternehmenskultur insbesondere im Hinblick auf nachhaltige Innovation und gesellschaftliche Verantwortung weiterzuentwickeln. Verantwortlich für die Umsetzung der CR-Strategie sind die CR-Manager der jeweiligen Geschäftseinheiten und Landesgesellschaften. Sie arbeiten im internationalen CR-Manager-Netzwerk zusammen. GCR wird zudem vom CR Board beraten, das sich aus den Leitern wesentlicher Konzernbereiche zusammensetzt. Unsere Werte und Grundsätze sind in unseren Leitlinien, dem Code of Conduct sowie in der Grundsatzerklärung „Menschenrechtskodex & Soziale Grundsätze“ und in weiteren, themenspezifischen Richtlinien verankert. Die Eckpfeiler unseres Nachhaltigkeitsmanagements sind in unserer CR-Richtlinie für alle Konzerneinheiten formal und verbindlich festgeschrieben. Im Rahmen unseres CR Controllings erfassen wir „Environmental, Social und Governance“ (ESG)-Daten und -Kennzahlen. Diese nutzen wir in erster Linie, um unsere konzernweiten ESG KPIs (Key Performance Indicator) zu berechnen, mit denen wir unsere CR-Leistung messen und steuern. Teilweise lassen sich die KPIs sowie ergänzende Indikatoren auch den SDGs zuordnen und zeigen unseren Fortschritt bei Themen auf, die ebenfalls im Fokus der SDGs stehen.

Mit dem ESG KPI „Nachhaltiges Investment“ ermitteln wir, wie die Finanzmärkte unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten wahrnehmen: Die Kennzahl misst den Anteil an T-Aktien, der von Investoren gehalten wird, deren Anlagestrategie nicht nur ökonomische, sondern zumindest auch teilweise ökologische und soziale Aspekte der Unternehmensführung berücksichtigt. Zum Stichtag 30. September 2019 waren rund 18 % der T-Aktien im Besitz von solchen SRI-Investoren (Socially Responsible Investment) und 3 % wurden von Investoren gehalten, die ihre Fonds vorrangig unter SRI-Gesichtspunkten managen. Im Berichtsjahr wurde unsere Aktie in vier weiteren Nachhaltigkeitsindizes aufgenommen: den Euronext Vigeo Europe 120 und den Euronext Vigeo Eurozone 120 von Vigeo Eiris, den S&P Europe 350 ESG von RobecoSAM und den EURO STOXX 50 ESG von Sustainalytics.
SDG 8

Listing der T-Aktie in Nachhaltigkeitsindizes bzw. Prädikate

 

 

 

 

 

 

 

Rating-Agentur

Indizes/Prädikate/Ranking

2019

2018

2017

2016

2015

erfolgreich gelistet     nicht gelistet     neuer Index seit dem Jahr 2019

RobecoSAM

DJSI World

 

DJSI Europe

 

S&P Europe 350 ESG

CDP

STOXX Global Climate Change Leaders

ISS-oekom

„Prime“ (Sector Leader)

Sustainalytics

STOXX Global ESG Leaders

 

EURO STOXX 50 ESG

 

iSTOXX 50 SD KPI

 

UN Global Compact 100

FTSE Financial Times Stock Exchange

FTSE4Good

Vigeo Eiris

Euronext Vigeo Europe 120

 

Euronext Vigeo Eurozone 120

Wir machen unsere Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen messbar. Dazu haben wir einen einheitlichen Bewertungsprozess für ausgewählte Produkte, Lösungen und Maßnahmen definiert. Dieser Prozess hilft uns dabei, wesentliche Nachhaltigkeitsaktivitäten wirkungsorientiert zu steuern und unseren Beitrag zur Erreichung der SDGs sichtbar zu machen.
SDG 8 Ausführliche Informationen dazu werden in unserem CR-Bericht 2019 veröffentlicht.

Prozess zur Ermittlung wesentlicher Themen

In einem umfassenden Wesentlichkeitsprozess ermitteln wir die Themen, die für unsere Berichterstattung relevant sind. Zum Beispiel führen wie eine Dokumentenanalyse durch, bei der wir u. a. bestehende Gesetzgebungen auswerten sowie den Einfluss der Themen auf unsere Wertschöpfungskette ermitteln. Die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse geben uns wichtige Hinweise zur Ausrichtung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Ausführliche Informationen zum Vorgehen werden in unserem CR-Bericht 2019 veröffentlicht.

Auch 2019 haben wir die wesentlichen Themen betrachtet, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage des Unternehmens sowie der Auswirkungen auf nichtfinanzielle Aspekte erforderlich sind. Das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse aus dem Vorjahr wurde bestätigt. Folglich besteht keine Notwendigkeit weitere Sachverhalte in die nfE 2019 aufzunehmen.

Im Rahmen unseres umfassenden Risiko- und Chancen-Managements ermitteln wir aktuelle sowie potenzielle Risiken und Chancen, die aus ökologischen, ökonomischen oder sozialen Aspekten bzw. aus der Führung unseres Unternehmens resultieren. So bergen die Themen „Klimaschutz“, „Lieferanten“, „Datenschutz und Datensicherheit“ wie auch „Gesundheit und Umwelt“ mögliche Risiken, die wir im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“ erläutern. Um die Transparenzanforderungen unserer Stakeholder zu erfüllen, halten wir an dieser Praxis fest, auch wenn diese Themen gemäß der Risikoeinschätzung eine „geringe“ Risikobedeutung haben und damit nicht als „sehr wahrscheinlich schwerwiegend“ im Sinne des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes einzustufen sind. Die vorliegende nfE thematisiert diese Risiken und Chancen bei den entsprechenden Aspekten.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

ICT - Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie