Konzernstrategie

Unsere Konzernstrategie „Leading European Telco“

Seit 2014 richten wir unser unternehmerisches Handeln an unserer Strategie „Leading European Telco“ aus – mit dem Ziel, der führende Telekommunikationsanbieter in Europa zu sein.

Mit dieser Strategie sind wir sehr erfolgreich: Gemessen an der Marktkapitalisierung sind wir das wertvollste Telekommunikationsunternehmen in Europa (Stand: 31. Dezember 2019). Im Berichtsjahr konnten wir Umsatz, bereinigtes EBITDA AL und Free Cashflow AL erneut steigern und verzeichnen Wachstum auf beiden Seiten des Atlantiks. Zudem erzielten wir 2019 den höchsten Markenwert unserer Geschichte und nehmen damit Rang 2 im Vergleich der weltweit führenden deutschen Unternehmen ein. Gleichzeitig zeichnen sich aber auch neue Herausforderungen ab, die sowohl uns als Konzern als auch die Gesellschaft betreffen:

  • Der parallele Ausbau von Breitband- und Mobilfunk-Infrastruktur ( und ) erfordert hohe Investitionen und neue Wege in der Umsetzung. Hinzu kommt v. a. in Deutschland der anhaltende öffentliche und politische Druck auf unsere Ausbaustrategie.
  • Der Wettbewerb in der Telekommunikationsindustrie wird intensiver: Telekommunikationsunternehmen nutzen Digitalisierung zur Effizienzsteigerung im Kerngeschäft, branchenfremde Unternehmen drängen mit schlanken, Software-basierten Produktionsmodellen in den Markt, Anbieter wie Google und Microsoft betreten das Feld globaler Konnektivität.
  • Die zunehmende Datenverfügbarkeit sowie Künstliche Intelligenz eröffnen neue Nutzungsszenarien, sowohl in internen Produktionsprozessen (z. B. datengetriebener Netzausbau) als auch in der Interaktion von Unternehmen mit ihren Kunden (z. B. Hyperpersonalisierung). Gleichzeitig erfordern diese die Entwicklung relevanter Kompetenzen und Fachkräfte sowie neue Maßstäbe für den verantwortungsvollen Umgang mit Daten in der digitalen Gesellschaft.
  • Mit wachsender Digitalisierung und zunehmender Verfügbarkeit von Daten steigt das Potenzial für missbräuchliches Verhalten – dies zeigt sich z. B. in der massiven Zunahme von Cyber-Kriminalität, die sich von gezielten Angriffen bis zu Massenkriminalität ausgeweitet haben und auch Stabilität kritischer Infrastruktur gefährden sowie politische Beziehungen beeinflussen.
  • Steigende Globalisierung der Wirtschaft, anhaltendes Wachstum der Weltbevölkerung sowie zunehmender Einsatz digitaler Technologien strapazieren verfügbare Ressourcen (Beispiel: Wäre das Internet ein Land, hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf der Erde) und verlangen ein nachhaltiges, ökologischeres Wirtschaften sowie sozialverantwortliches Handeln.

Diesen Herausforderungen stellen wir uns! Wir setzen unsere Strategie „Leading European Telco“ weiter konsequent um. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, erstreckt sich unser Führungsanspruch auf die drei Dimensionen Kundenerlebnis, Technologie und Geschäftskunden-Produktivität. Aus ihnen leiten sich drei spezifische Handlungsfelder ab, mit denen wir die Basis für zukünftiges organisches Wachstum schaffen. Denn nur, wenn wir wachsen, können wir unsere Ertragskraft nachhaltig sichern und den Ansprüchen unserer Kapitalgeber weiter gerecht werden. Unterstützt wird dieses Wachstumsziel durch die zwei Handlungsfelder „Sparen für Investitionen in Wachstum“ und „Vereinfachen, Digitalisieren, Beschleunigen & Verantwortung leben“, die den Rahmen für unser Handeln abstecken. Letzteres wurde im Berichtsjahr um den Aspekt „Verantwortung leben“ ergänzt. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind bereits seit Jahren essenzieller Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns (z. B. erstes Klimaschutzziel bereits 1995). Mit der Modifizierung unseres Strategiezielbilds wollen wir dieses nun auch explizit als Kernelement in unsere Konzernstrategie verankern. SDG 8SDG 9SDG 12SDG 13

Konzernstrategie „Leading European Telco“

Konzernstrategie „Leading European Telco“ (Grafik)

Strategische Handlungsfelder

Alles aus einer Hand & tadelloser Service

Wir wollen unseren Kunden ein nahtloses und technologieunabhängiges Telekommunikationserlebnis bieten. Deshalb vermarkten wir Festnetz und Mobilfunk in konvergenten Produkten (, FMC). Bis zum Ende des Berichtsjahres haben sich in Deutschland rund 4,7 Mio. Kunden für „MagentaEINS“ entschieden: Das sind über 0,4 Mio. Kunden mehr als im Vorjahr. Die Landesgesellschaften unseres operativen Segments Europa konnten 2019 etwa 1,5 Mio. neue Kunden für „MagentaOne“ und vergleichbare FMC-Angebote gewinnen. Weil wir diesen Wachstumspfad weiter beschreiten wollen, arbeiten wir unablässig daran, unser konvergentes Angebot zu verbessern und zu erweitern.

Zusätzlich wollen wir dieses Angebot mit Diensten ergänzen, die einen echten Mehrwert für unsere Kunden bieten. Im Berichtsjahr konnten wir wichtige Meilensteine für dieses Vorhaben setzen. Im Jahr 2018 haben wir in Deutschland unser Angebot „MagentaTV“ hin zu einem Aggregator von linearem Fernsehen mit umfangreichen Funktionalitäten, dem Zugriff auf die größten Abrufvideo-Anbieter sowie exklusiven Sport- und TV-Inhalten neu ausgerichtet. Im Jahr 2019 konnten wir nun auf dieser Basis die Attraktivität, u. a. durch die Intensivierung von Kooperationen mit wichtigen Content-Partnern (u. a. Netflix) sowie perspektivisch durch den Erwerb der Medienrechte für die Fußball-Europameisterschaft 2024, weiter steigern. Der Zuwachs von etwa 0,3 Mio. TV-Kunden in Deutschland zeigt, dass wir mit unserer Aggregator-Strategie auf dem richtigen Weg sind. Das Kundenerlebnis bei der Nutzung unserer Dienste verbessern wir mit unserem neuen, digitalen Sprachassistenten „Hallo Magenta“ bei gleichzeitiger Gewährleistung von Datensicherheit und Integrität der Privatsphäre. Um in Zukunft unser bestehendes Unterhaltungsangebot weiter zu stärken, entwickeln und verproben wir gemeinsam mit unseren Kunden stetig neue Dienste. So auch „MagentaGaming“, das wir 2019 als Beta-Version gelauncht haben.

Unseren Anspruch, tadellosen Kundenservice zu leisten, sehen wir ebenso als wichtigen Hebel, um uns vom Wettbewerb zu differenzieren. Daher haben wir in Deutschland im Berichtsjahr mehrere Initiativen zur Qualitätssteigerung des Kundenservices vorgestellt. Dazu gehören: ein verbessertes Self-Service-Angebot, der persönliche Rückruf-Service, SprachID oder das WLAN-Versprechen zur Einrichtung und Optimierung des WLANs Zuhause. Unsere Auszeichnungen im „connect Hotline-Test“ (Platz 1 unter den deutschen Mobilfunk-Anbietern 2019, Ausgabe 5/2019), als „Bester digitaler Kundenservice 2019“ (Platz 1 unter deutschen Telekommunikationsanbietern, Computer Bild, Ausgabe 17/2019) und als „Service-König 2019“ der Telekommunikationsbranche (Deutschland Test von Focus Money, Ausgabe 43/2019) bestätigten unsere Anstrengungen. 2020 werden wir weiter daran arbeiten, mit unserem Kundenservice zu begeistern: Unter anderem wollen wir die Erstlösungsquote bei Kundenanfragen weiter erhöhen. Auch in den USA tragen Maßnahmen, wie z. B. die Einführung des „Team of Experts“-Ansatzes im vergangenen Jahr, ihre Früchte: T‑Mobile US liegt bei zahlreichen Umfragen zur Service-Qualität vor den Wettbewerbern (z. B. 17. Mal in Folge Platz 1 unter amerikanischen Mobilfunk-Unternehmen im Kundenservice-Test von J.D. Power) und der Net Promoter Score im Kundenservice befindet sich mit 70 % auf einem Allzeithoch. Dies ist mitunter ein Grund dafür, dass wir 2019 über 4,9 Mio. neue (unter eigener Marke) in den USA gewonnen haben. In unseren europäischen Landesgesellschaften liegt unser Augenmerk auf einer stärkeren Digitalisierung der Kundeninteraktion. Zu diesem Zweck haben wir unsere Service-App weiterentwickelt, die nach erfolgreicher Markteinführung in allen Ländern das Kundenerlebnis (z. B. durch Selbstverwaltung von Verträgen) verbessert und eine Monetarisierung unserer Angebote (z. B. durch kundenspezifische Ansprache) ermöglicht.

Die Kundenzufriedenheit messen wir mit der weltweit anerkannten TRI*M-Methodik. Auf Basis dieser Steuerungsgröße steuern wir die Verbesserung unserer Prozesse im Kundenkontakt sowie unserer Produkte und Dienstleistungen. Gleichzeitig ermitteln wir darüber die Loyalität unserer Kunden zur Deutschen Telekom. Die Ergebnisse werden in einer Kennzahl dargestellt: dem TRI*M-Index, auf einer Skala von minus 66 bis plus 134 Punkten. Zum Ende des Berichtsjahres lag der Wert bei 67,3 Punkten gegenüber einem angepassten Ausgangswert von 68,5 Punkten – bezogen auf äquivalente Berechnungsgrundlagen beider Werte. Für die kommenden Jahre ist unser Ziel, die Kundenzufriedenheit wieder zu verbessern.

Integrierte Gigabit-Netze

Konvergente Produkte benötigen integrierte Netze. Deshalb bauen wir unsere Fest- und Mobilfunknetze konsequent aus und verzahnen sie miteinander. So können wir unseren Kunden jederzeit und überall die schnellstmögliche Verbindung in hervorragender Qualität anbieten. In Europa und den USA investieren wir 13 Mrd. € v. a. in den Aufbau und Betrieb von Netzen (Gebühren für Spektrum nicht berücksichtigt), davon entfallen rund 5,5 Mrd. € allein auf Deutschland. Damit investieren wir mehr als jeder unserer Wettbewerber in Deutschland. Für hervorragende Qualität gehen wir im Ausbau auch neue Wege, z. B. mit innovativen Technologien wie Festnetz-Substitution via Funk, der Nutzung von Künstlicher Intelligenz für den bedarfsgerechten Infrastrukturausbau sowie Kooperationen und Joint Ventures. Eine integrierte Steuerung verbessert die Auslastung unserer Infrastruktur und erhöht die Effizienz in Betrieb und Wartung. SDG 9

Glasfaser-basierte Festnetze sind die Grundlage für ein integriertes Netzerlebnis. In nahezu allen unseren europäischen Landesgesellschaften sind wir führend im Ausbau von in über 8 Mio. Haushalten: So können wir z. B. in Ungarn mit 2,2 Mio. Haushalten über 43 % der Haushalte mit einem Glasfaser-Anschluss versorgen. Im operativen Segment Deutschland betreiben wir mit weit über 500.000 Glasfaserkabel-Kilometern das größte Glasfasernetz Europas. Im Berichtsjahr haben wir unser Netz zudem mithilfe der -Technologie weiter ausgebaut. Damit kommen wir unserem Highspeed-Versprechen, rund 80 % der privaten Haushalte in Deutschland mit mindestens 50 MBit/s zu versorgen, nach. Zudem erfolgt die Umstellung von Bestandskunden auf -basierte Lösungen schrittweise und im Einvernehmen mit dem Kunden. Für den Privatkundenmarkt haben wir die Migration in Deutschland im Jahr 2019 wie geplant abgeschlossen. Europaweit sind bereits fünf Landesgesellschaften (Ungarn, Kroatien, Slowakei, Nordmazedonien und Montenegro) vollständig auf IP-basierte Anschlüsse migriert – in Griechenland konnten wir die Umstellung 2019 nahezu abschließen.

Im Mobilfunk heben wir uns mit unserer herausragenden Netzqualität vom Wettbewerb ab. Regelmäßig schneiden wir bei unabhängigen Netztests als Sieger ab. In Deutschland haben wir 2019 erneut die drei großen Netztests von „connect“ (Ausgabe 1/2020), „Chip“ (Ausgabe 1/2020, 10. Mal in Folge) und „Computer Bild“ (Ausgabe 25/2019) gewonnen. In Europa wurden im Berichtsjahr insgesamt acht Landesgesellschaften (Griechenland, Ungarn, Kroatien, Nordmazedonien, Slowakei, Tschechische Republik, Niederlande und Polen) durch die Netzexperten von P3 communications getestet und allesamt mit dem Prädikat „Best-in-Test overall“ ausgezeichnet. Darüber hinaus ging T‑Mobile US im OpenSignal Test 2019 „Upload Speed Experience“ als Sieger hervor. Weil wir diese Ergebnisse auch in Zukunft erzielen wollen, bauen wir unsere -Netze weiter aus: In unseren europäischen Landesgesellschaften planen wir, bis Ende 2021 99 % der Bevölkerung mit LTE zu versorgen; in Deutschland wollen wir dieser Ambition bei der Haushaltsabdeckung sogar bereits Ende 2020 nachkommen.

Mit dem Kommunikationsstandard der 5. Generation (5G) schaffen wir ein mobiles Netz mit sehr hoher Zuverlässigkeit, extrem kurzer Reaktionszeit sowie hohen Datendurchsatzraten. Dafür werden die Netzfunktionen vom Zugangsmedium (z. B. Glas, Kupfer oder Luft) entkoppelt. Durch verteilte Rechenleistung im Netz (Mobile Edge Computing) und dedizierte Netzschichten für einzelne Anwendungen (Network Slicing) schafft 5G die Grundlage für Zukunftstechnologien wie virtuelle Realität, autonomes Fahren und das Internet der Dinge. Unser Ziel ist, gemeinsam mit der Politik und Industrie, die leistungsfähigste Digitalinfrastruktur für Deutschland aufzubauen – in den Städten und auf dem Land. Dafür haben wir bereits mit einer Investition von rund 3 Mrd. € in Frequenzlizenzen v. a. in Deutschland, den USA und Österreich einen wichtigen Grundstein gelegt. In den USA wollen wir unsere Ausgangssituation für den Ausbau von 5G durch den im Jahr 2018 vereinbarten Zusammenschluss mit Sprint und die damit einhergehende Erweiterung unseres bestehenden Spektrums deutlich verbessern können. Auch im Ausbau kommen wir unserem Anspruch der Technologie-Führerschaft nach und haben , mit dem Launch in Österreich, als erstes Telekommunikationsunternehmen in Europa live geschaltet (mittlerweile 31 Standorte in Österreich). Im Dezember 2019 startete T‑Mobile US das erste landesweite 5G-Netzwerk in den USA mit einer Netzabdeckung von mehr als 200 Millionen Einwohnern. In Deutschland haben wir bisher rund 450 5G-Antennen aufgebaut. Daneben sind rund drei Viertel unserer Standorte bereits für die 5G-Nutzung vorbereitet. Für Kunden verfügbar ist 5G aktuell in acht Städten: Berlin, Köln, Hamburg, München, Frankfurt am Main, Bonn, Leipzig und Darmstadt. Zusätzlich zu den hohen Investitionen in Frequenzlizenzen werden wir die erforderlichen, hohen Investitionen in den Ausbau der 5G-Infrastruktur tätigen. Dabei benötigen wir Rahmenbedingungen, die fair und verlässlich sind.

Sichere ICT-Lösungen & stark im Netz der Dinge

Im Berichtsjahr konnten wir erneut unsere Marktführerschaft (gemessen am Umsatz) im Bereich Telekommunikationsservices in Deutschland aufrechterhalten. Die fortschreitende Digitalisierung von kritischen Prozessen innerhalb von Unternehmen und Unternehmensverbänden setzt sichere und zuverlässige globale Konnektivität voraus. Wir bleiben verlässlicher Partner der deutschen Industrie mit einem Produkt-Portfolio an internationalen Kommunikationslösungen, das die Stärken unserer nationalen Netzinfrastruktur mit unseren internationalen Netzen kombiniert.

Darüber hinaus konnten wir im operativen Segment Deutschland das Wachstum bei IT-Umsätzen im Geschäftskundenbereich fortsetzen (plus 19 % gegenüber 2018). Mit unseren IT-Lösungen für Kleinstunternehmen, Mittelständler und Großkonzern helfen wir unseren Geschäftskunden, die Technologien der Zukunft gewinnbringend für sich zu nutzen. Fokusthemen wie das Internet der Dinge und Cyber-Sicherheit gewinnen dabei zunehmend an Relevanz. SDG 8

Unser Geschäft mit „klassischen“ IT-Outsourcing-Dienstleistungen für internationale Großkunden entwickelt sich seit einigen Jahren rückläufig. Hauptgrund dafür ist die anhaltend hohe Wettbewerbsintensität. Unser operatives Segment Systemgeschäft durchläuft deshalb aktuell eine tiefgreifende Transformation, die im Kern vier Hebel beinhaltet: die portfolioorientierte Steuerung des Geschäfts, die Integration unserer Vertriebsorganisation, die Reduktion von Querschnittskosten durch Verschlankung von Prozessen und Hierarchie-Ebenen sowie eine deutliche Erhöhung des Automatisierungsgrads in der Leistungserbringung mit erhöhtem Off-/Nearshore-Anteil. Im Berichtsjahr haben wir hier bereits große Fortschritte erzielt, die sowohl in erhöhter Effizienz als auch im Auftragseingang ersichtlich sind: Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir eine Steigerung eingehender Aufträge um knapp 8 % auf 7,3 Mrd. € verzeichnen.

Um die Konzernstrategie im Feld „Führend bei Geschäftskunden-Produktivität“ weiterhin konsequent umzusetzen und die positive Entwicklung zu manifestieren, haben wir im Jahr 2019 zusätzliche strukturelle Maßnahmen angestoßen:

  • Wir wollen unsere Geschäftskunden mit „Konnektivität aus einer Hand“ bedienen. Dafür schaffen wir im Jahr 2020 eine integrierte Einheit: T‑Systems löst die beiden Portfolio-Einheiten „TC Services“ und „Classified , mit Ausnahme einiger Aktivitäten im Bereich des Classified IT-Projektgeschäfts, aus dem Unternehmen und beide Einheiten gehen in den Geschäftskundenbereich des operativen Segments Deutschland über. Der Übergang betrifft sowohl das nationale als auch das internationale Telekommunikationsgeschäft von T‑Systems. Dies befähigt uns, unsere Dienstleistungen noch besser auf unsere Kunden auszurichten, in dem wir eine durchgängige Verantwortung – von der Produktentwicklung über Service Delivery Management bis zum technischen Vertrieb – etablieren und somit Schnittstellen reduzieren. Außerdem erwarten wir eine höhere Skalierung und mehr Wettbewerbsfähigkeit durch Mengeneffekte, sowie den Vorteil, unsere Wachstumsfelder (z. B. SD-WAN, Cloud Connect) durch eine standardisierte Produktion noch zielgerichteter adressieren zu können.
  • Gleichzeitig wollen wir sicherstellen, dass wir in den schnelllebigen Wachstumsmärkten „Internet der Dinge ()“ und „Sicherheit (Security)“ flexibel agieren können. Zu diesem Zweck sollen die beiden Portfolio-Einheiten „Security“ und „IoT“ rechtlich selbstständige Konzerngesellschaften werden.

Die geplanten Veränderungen sind ein wichtiger Schritt für die Transformation der T‑Systems, die auch im nächsten Jahr konsequent fortgesetzt wird.

Unterstützende Handlungsfelder

Sparen für Investitionen in Wachstum

Künftiges Wachstum bedarf ausreichender Investitionen. Dafür investieren wir in die eigene Innovationskraft, integrieren aber auch erfolgreich Neues von außen. Dank unserer strengen Kostendisziplin erwirtschaften wir die Mittel, die wir brauchen, um diese Investitionen zu finanzieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Unseren Weg der Kostentransformation beschreiten wir deshalb konsequent weiter. Langfristig wollen wir auch in puncto Effizienz der führende Telekommunikationsanbieter in Europa sein.

Unser Beteiligungs-Portfolio steuern wir wertorientiert. Geschäftsfelder, die wir in unserem Konzern nicht angemessen weiterentwickeln können, werden veräußert. Dementsprechend haben wir die Landesgesellschaft in Albanien als einzige reine Mobilfunk-Gesellschaft zum 7. Mai 2019 verkauft. Im Gegenzug unterstützen wir unsere Wachstumsambitionen durch Beteiligungen und Akquisitionen. So haben wir im Berichtsjahr unsere Energie darauf gelenkt, die zuletzt getätigten Akquisitionen in Österreich (UPC Austria) und den Niederlanden (Tele2 Netherlands) durch die Integration in unser operatives Geschäft zu einem echten konvergenten Angebot weiterzuentwickeln. Für unsere Kunden in Österreich wird dies durch die Markenneueinführung von „Magenta Telekom“ erlebbar.

Im US-Mobilfunk-Markt wollen wir unsere Schlagkraft durch den im Jahr 2018 vereinbarten Zusammenschluss von T‑Mobile US und Sprint steigern. Mit den Genehmigungen der US-amerikanischen Behörden Federal Communications Commission und Department of Justice haben wir im Berichtsjahr einen wesentlichen Meilenstein zur Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von T‑Mobile US (u. a. 27 aufeinanderfolgende Quartale mehr als eine Million Neukunden, Zuwachs von über 200 % Marktkapitalisierung in den letzten 5 Jahren) erreicht. Durch die geplante Zusammenlegung der Geschäftstätigkeiten unter einer neuen, größeren T‑Mobile US wollen wir die Strategie zur erfolgreichen Weiterentwicklung unseres USA-Geschäfts konsequent fortsetzen, die kundenorientierte „Un--Strategie stärken sowie die 5G-Technologie in den USA schneller und besser als der Wettbewerb ausrollen. Die mit dem Zusammenschluss einhergehenden Synergien werden auf einen Barwert von rund 43 Mrd. US‑$ (nach Integrationskosten) beziffert.

Vereinfachen, Digitalisieren, Beschleunigen & Verantwortung leben

Einfachheit bei den Angeboten und bei der Organisation macht die digitale Transformation unseres Kerngeschäfts leichter. So erhöhen wir unsere Umsetzungsgeschwindigkeit – sowohl bei der Interaktion mit dem Kunden als auch bei der Umsetzung neuer, strategischer Initiativen. Deshalb wollen wir einfacher, digitaler und schlussendlich agiler werden.

Einfachheit hat für uns zwei Stoßrichtungen. Zum einen wollen wir unseren Kunden intuitiv bedienbare Produkte und leicht verständliche Tarife, wie z. B. „MagentaEINS“, „MagentaTV – Einfach Eins für alles“ oder den unbegrenzten Tarif „MagentaMobil XL“, bieten. In Zukunft wollen wir die Produktkomplexität noch einmal erheblich reduzieren. Zum anderen wollen wir intern möglichst effizient, d. h. zeit- und kostensparend agieren. Deshalb werden wir unsere Organisation, Prozesse und Entscheidungsverfahren auf den Prüfstand stellen und, wo immer möglich, weiter optimieren.

Die Digitalisierung unseres Kerngeschäfts hilft uns, das Kundenerlebnis zu verbessern und unsere Effizienz zu steigern. Unsere Service-Apps haben wir in Deutschland und Europa als zentrale, digitale Kundenschnittstellen etabliert und das Service-Angebot konsequent ausgebaut, z. B. haben wir eine Funktionalität zur -Einrichtung und zum Konnektivitäts-Management ergänzt. Auf dieser Grundlage interagieren wir in unseren europäischen Landesgesellschaften mit über 50 % unserer Kunden digital via Service-App. In Deutschland weist die „MeinMagenta“ App inzwischen knapp 8,5 Mio. Downloads auf und wird z. B. für iOS mit 4,3/5 Sternen bewertet. Darüber hinaus verbucht die im Juli 2018 eingeführte SprachID im telefonischen Kundenservice als weitere Digitalisierungsinitiative seit Einführung über 830.000 Verifikationen. Langfristig zielen wir auf eine nahezu vollständige digitale Transformation aller Wertschöpfungsstufen ab. Dafür implementieren wir eine agilere IT und bauen unser Know-how in innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz konsequent aus. Bereits heute können wir durch datenbasierte Analysen unsere Hardware vorausschauender warten, Kundenbedürfnisse besser verstehen und unsere Netze effizienter managen.

Einfachheit und Digitalisierung erfordern aber auch neue Organisationsformen, Kompetenzen und kulturellen Wandel – konkret bedeutet dies: Wir benötigen neue Fähigkeiten, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu meistern. Mit Maßnahmen wie z. B. der Einführung der Initiative Youlearn zur Verankerung von selbstgesteuertem Lernen im Berufsalltag haben wir diese Entwicklungen adressiert und die Möglichkeiten für unsere Mitarbeiter, sich weiterzuentwickeln, verbessert. Im Berichtsjahr investierten Mitarbeiter in Deutschland und den europäischen Landesgesellschaften über 3,9 Mio. Lernstunden – das sind im Schnitt 4,5 Arbeitstage. Zudem haben wir mit innovativen Konzepten wie dem „80/20“-Modell (Nutzung von 20 % der Arbeitszeit für konzernweite Initiativen außerhalb des Heimatsbereichs) weitere Grundsteine für zukunftsweisende Formen des Arbeitens gelegt. Denn wir sind überzeugt, dass dies ein wichtiger Bestandteil davon ist, als Arbeitgeber Verantwortung zu leben. SDG 8

Darüber hinaus richten wir zur Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung Kernunternehmensprozesse konsequent nachhaltig aus. Mit unserem neuen Konzernprogramm „We care for our planet“ wollen wir effektiv zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen und erweitern damit unsere bisherige Klimastrategie. 2019 haben wir z. B. einen geschlossenen Kreislauf zur Wiederverwendung gebrauchter Endgeräte ins Leben gerufen. Damit erhoffen wir uns, dass die Verschwendung von Ressourcen durch ungenutzte Altgeräte in privaten Haushalten deutlich reduziert wird. Bis Ende 2021 planen wir auch, das gesamte Telekom‑Netz – vom Mobilfunk bis zum Highspeed-DSL-Netz – vollständig auf Strom aus erneuerbaren Energien umzustellen. In Deutschland gilt dies bereits für 2020. Darüber hinaus setzen wir uns für verantwortungsvolle Digitalisierung ein, z. B. mit unseren Leitlinien für ethische KI, aber auch für Projekte zu digitaler Demokratie. SDG 13 SDG 16

Zusammenfassend drückt sich unsere Strategie „Leading European Telco“ in unserem Ziel aus

der führende europäische Telekommunikationsanbieter zu sein.

  • Wir wollen führend sein bei Kundenerlebnis, Technologie und der Realisierung von Produktivitätsfortschritten für unsere Geschäftskunden. Denn nur, wenn wir führend sind, können wir wachsen und die Ansprüche unserer Kapitalgeber langfristig erfüllen.
  • Möglich wird dieses Wachstum durch den sorgsamen Umgang mit unseren finanziellen Ressourcen und die konsequente Transformation zu einem einfachen, digitalen und in jeder Hinsicht agilen Unternehmen.
  • Wir sind ein verantwortungsbewusster und aktiver Teil der Gesellschaft. Wir sind Partner nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf politischer Ebene und tragen zu einer offenen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung aller Länder bei, in denen wir aktiv sind. SDG 8
Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
5G
Neuer Kommunikations-Standard: bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge – ab 2020 Einführung.
FMC - Fixed Mobile Convergence
Beschreibt das Zusammenwachsen (Konvergenz) von Festnetz- und Mobilfunk-Tarifen bei Kunden, die sowohl einen Festnetz- als auch einen Mobilfunk-Vertrag bei der Deutschen Telekom haben.
Mobilfunk-Kunden
Im zusammengefassten Lagebericht entspricht jede Mobilfunk-Karte einem Kunden. In den Darstellungen wurden die Summen auf genauen Zahlen berechnet und auf Millionen bzw. Tausend gerundet. Prozentwerte wurden auf Basis der dargestellten Werte berechnet (siehe auch SIM-Karten).
Glasfaser-Anschlüsse
Gesamtzahl aller FTTx-Anschlüsse (z. B. FTTC/VDSL, Vectoring sowie FTTH).
Vectoring
Durch die Vectoring-Technologie werden elektromagnetische Störungen zwischen den Leitungen ausgeglichen – dadurch sind höhere Bandbreiten möglich. Um diesen Ausgleich zu ermöglichen, muss der Betreiber allerdings die Kontrolle über sämtliche Leitungen haben, d. h. andere Betreiber können keine eigene Technik an den Kabelverzweigern installieren.
IP - Internet Protocol
Herstellerneutrales Transport-Protokoll der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells für die netzüberschreitende Kommunikation.
LTE - Long Term Evolution
Die neue Generation der Mobilfunk-Technik 4G nutzt u. a. Mobilfunk-Frequenzen im 800 MHz-Band, die durch die Digitalisierung des Fernsehens frei geworden sind. Mit den reichweitenstarken Fernsehfrequenzen lassen sich große Flächen mit deutlich weniger Sendemasten als bisher erschließen. LTE ermöglicht Geschwindigkeiten von mehr als 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload sowie neue Service-Angebote für Handys, Smartphones und Tablets.
5G
Neuer Kommunikations-Standard: bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge – ab 2020 Einführung.
ICT - Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie
IoT - Internet of Things
(engl.) – Internet der Dinge. Das IoT ermöglicht die intelligente Vernetzung von Dingen (Sensoren, Geräten, Maschinen, Fahrzeugen, usw.) mit dem Ziel, Anwendungen und Entscheidungsprozesse zu automatisieren. Das IoT-Angebot der Telekom reicht von SIM-Karten und flexiblen Datentarifen über IoT-Plattformen in der Cloud bis hin zu Komplettlösungen aus einer Hand.
Carrier
(engl.) – Überbringer. Bezeichnet einen Betreiber von Telekommunikationsnetzwerken.
Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.