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Aspekt 3: Sozialbelange

Der Zugang zu modernen Informationstechnologien ist ein wichtiger Schlüssel zur Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft. Mit unserer Markenkampagne #DABEI geben wir das Versprechen, möglichst vielen Menschen die Teilhabe zu ermöglichen – auch und gerade in Krisenzeiten. Mit vielfältigen Maßnahmen setzen wir uns dafür ein, dieses Versprechen einzulösen. Die Sicherheit der Daten unserer Kunden steht dabei an erster Stelle. Das Internet soll aber auch ein Ort sein, an dem sich jeder sicher fühlen kann und wo wir nach demokratischen Spielregeln zusammenleben. Deshalb gestalten wir den Wandel hin zu einer positiven Dialogkultur im Netz aktiv mit, fördern einen kompetenten Umgang mit ICT, engagieren uns gegen Hass im Netz und für mehr digitale Zivilcourage.

Weitere Informationen zu unserer Unternehmensidentität und unseren Leitlinien finden Sie in den Kapiteln „Konzernstruktur“ und „Mitarbeiter“.

Gesellschaftlich nützliche Anwendungen von ICT-Produkten

Das Internet ermöglicht uns, während der Coronavirus-Pandemie Abstand zu halten und uns trotzdem nah zu sein. Mit verschiedenen Lösungen und Aktionen haben wir 2020 zudem konkrete Hilfe geleistet: In Deutschland haben wir u. a. unseren Kunden kostenloses Datenvolumen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus entwickelten wir gemeinsam mit SAP im Auftrag der Bundesregierung die Corona-Warn-App. Bis Dezember 2020 wurde sie mehr als 23 Millionen Mal heruntergeladen. Auch viele Landesgesellschaften haben schnelle Lösungen bereitgestellt: Unsere spanische Landesgesellschaft T‑Systems Iberia hat z. B. gemeinsam mit dem spanischen Lebensmittel-Großhandel Mercabarna eine App entwickelt, die auf einem digitalen Marktplatz Supermärkte, soziale Einrichtungen und Logistikunternehmen miteinander verbindet. Ziel war es, Lebensmittelspenden in der Corona-Krise schnell dorthin zu bringen, wo sie in Spanien am dringendsten gebraucht werden.

Mit unseren Produkten, Dienstleistungen und Aktivitäten können wir uns an der Bewältigung vieler ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen beteiligen – dies zeigt ein Abgleich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen. So können ICT-Lösungen u. a. dabei helfen, in der Landwirtschaft den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren und Ernteerträge zu erhöhen, Städte in puncto Nachhaltigkeit fit für die Zukunft zu machen, Mobilität nachhaltiger zu machen, Stromversorgungsnetze zu stabilisieren oder den Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung zu verbessern. Diese Anwendungsgebiete bergen für uns Marktchancen. Für die Bewertung der in dieser nfE beschriebenen Konzepte ist es wichtig, den Blick auch auf die durch die Digitalisierung ermöglichten Chancen für eine nachhaltige Entwicklung zu richten. Aus diesem Grund greifen wir dieses Thema hier auf, auch wenn es im Sinne des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes nicht gefordert ist.

Weitere Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsrisiken finden Sie im Kapitel „Risiken- und Chancen-Management – Risiken und Chancen“.

Mithilfe des ESG KPIs „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ ermitteln wir, wie viel Umsatz (ohne T‑Mobile US) wir mit Produkten erzielen, die einen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten. 2020 belief sich der Anteil auf gut 44%. Darüber hinaus errechnen wir für den ESG KPI „Enablement Factor“ die positiven CO2-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung ausgewählter Produkte ermöglicht werden. Diese Zahl setzen wir in Bezug zu unseren eigenen CO2-Emissionen: Mit diesem „Enablement Factor“ messen wir unsere Gesamtleistung im Klimaschutz. Demnach lagen 2020 in Deutschland die bei unseren Kunden ermöglichten positiven CO2-Effekte um 610 % höher als unsere eigenen CO2-Emissionen (Enablement Factor von 7,1 zu 1). Der deutliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (Enablement Factor von 2,4 zu 1) ist auch eine Folge der Coronavirus-Pandemie, denn er resultiert stark aus der gestiegenen Nutzung unsere Angebote für Web- und Videokonferenzen durch eine deutliche Zunahme von Homeoffice und Homeschooling.

ESG KPI „Enablement Factor“

Konzern Deutsche Telekom in Deutschland 2020

ESG KPI „Enablement Factor“ (Grafik)

Nachhaltige Produkte sind für uns auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Um unseren Kunden diese Nachhaltigkeitsvorteile zu signalisieren, lassen wir geeignete Produkte mit anerkannten Umweltzeichen auszeichnen: So ist ein Großteil der Festnetz-Telefone und Media Receiver der Telekom Deutschland mit dem Blauen Engel zertifiziert; auch das gemeinsame Rücknahmesystem für Mobiltelefone von Telekom Deutschland und dem Unternehmen Teqcycle Solutions trägt den Blauen Engel.

Mit unserem „we care“-Label kennzeichnen wir zudem selbst Produkte, Services, Maßnahmen und Initiativen, die einen ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeitsmehrwert bieten, z. B. in der Kategorie „Umwelt“ unser grünes Netz in Deutschland oder unsere Mehrwegtragetaschen. Weitere Informationen zur zweiten Kategorie des „we care“-Labels, „Digitale Teilhabe“, finden sie in den beiden nachfolgenden Abschnitten.

Ausführliche Informationen hierzu werden in unserem CR-Bericht 2020 veröffentlicht.

Zugang zum Netz und digitale Verantwortung

Überall auf der Welt ist der Zugang zu modernen Informationstechnologien Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gesellschaftliche Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft. Deshalb bauen wir unsere Infrastruktur zügig weiter aus und erhöhen mit neuen, sicheren Technologien die Übertragungsgeschwindigkeiten.

Die Nachfrage nach schnelleren, flächendeckend verfügbaren Datendiensten wächst stetig. In Europa und den USA investierten wir rund 17 Mrd. € v. a. in den Aufbau und Betrieb von Netzen (Spektruminvestitionen nicht berücksichtigt), davon entfallen etwa 5,5 Mrd. € allein auf Deutschland. Der Ausbau breitbandiger Netze umfasst damit den Großteil des Investitionsvolumens des Konzerns im Inland. Diese Investitionen haben sich z. B. 2020 in der Corona-Krise ausgezahlt: Unser Netz lief trotz erhöhten Datenverkehrs stabil. Richtschnur für den Ausbau sind die Ziele unserer europaweiten integrierten Netzstrategie: Mit ihr helfen wir, die Netzausbauziele der EU-Kommission sowie die Digitale Agenda und die Breitband-Strategie der Bundesregierung zu erreichen bzw. umzusetzen. Dabei ruht unsere Strategie auf den beiden Säulen Mobilfunk- und Glasfaser-Ausbau: u. a. sieht sie den Ausbau unserer Mobilfunknetze mit der 4G/LTE-Technologie vor, die eine größere Netzabdeckung mit schneller mobiler Breitband-Anbindung ermöglicht. Im Berichtsjahr wurden Vorbereitungen für die anstehende Abschaltung des 3G-Netzes getroffen, die am 30. Juni 2021 umgesetzt wird. Ende 2020 versorgten wir in Deutschland bereits über 98,7 % der Haushalte mit LTE. Darüber hinaus haben wir 2020 den 5G-Ausbau in Deutschland vorangetrieben: zwei Drittel der Bevölkerung konnten 5G Ende des Jahres 2020 nutzen. In 26 deutschen Städten funkt 5G im 3,6 GHz-Frequenzbereich mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 1 GBit/s (Stand Ende 2020). Im Festnetz waren zum Ende des Berichtsjahres rund 36 Millionen Haushalte mit Glasfaser-basierter Technik versorgt. Neben FTTH-Ausbau und der Vectoring-Technologie setzen wir andere innovative Produkte ein: So kombiniert z. B. unser Hybrid-Router Übertragungsbandbreiten von Festnetz und Mobilfunk und ermöglicht so v. a. in ländlichen Gebieten höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Auch den FTTH-Ausbau haben wir im Berichtsjahr vorangetrieben: 2020 konnten wir mit dieser Netztechnologie in 600.000 weiteren Haushalten Glasfaser bis ins Haus legen. Insgesamt haben damit nun über 2 Millionen Haushalte in Deutschland die Möglichkeit auf eine direkte Anbindung an das Glasfasernetz der Telekom.

Weitere Informationen zu unseren Ausbauzielen finden Sie im Kapitel „Konzernstrategie“.

Grundsätzlich gilt, dass wir unsere Netzinfrastruktur und unsere Produkte so effizient, umwelt- und gesundheitsverträglich wie möglich gestalten wollen. Daher haben wir uns zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Mobilfunk und Gesundheit verpflichtet. Im Zusammenhang mit der Vergabe der 5G-Lizenzen gibt es in der Öffentlichkeit Debatten über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von 5G. Wir informieren seit über 20 Jahren über die wissenschaftliche Faktenlage zum Thema Mobilfunk und Gesundheit. Auch unterstützen wir gemeinsam mit Telefónica Deutschland, Vodafone sowie 1&1 die Informationsplattform www.informationszentrum-mobilfunk.de. Das Informationszentrum Mobilfunk informiert sachlich und wissenschaftlich fundiert über öffentlich kontrovers diskutierte Fragen des Mobilfunks: über Gesundheit, Forschung, Technik, Nutzen und Anwendungen. Im Jahr 2020 hat das Informationszentrum u. a. gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund eine Informationsbroschüren-Reihe zum Netzausbau für Kommunen herausgegeben. Bereits 2004 haben wir unsere konzernweit gültige EMF-Policy (EMF = Elektromagnetische Felder) verabschiedet: Sie umfasst einheitliche Anforderungen für den Umgang mit dem Thema Mobilfunk und Gesundheit, die weit über die jeweiligen nationalen, gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

Die Gestaltung der digitalen Verantwortung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unser Vorstand bringt sich aktiv in diese Diskussion ein. Dazu gehört auch die Frage des verantwortungsvollen Umgangs mit Künstlicher Intelligenz (KI). KI ist in immer mehr ICT-Produkten und -Services oft unbemerkt enthalten. Sie bietet Chancen, birgt aber auch Herausforderungen. Unter der Federführung des Bereichs Group Compliance Management haben wir bereits 2018 KI-Leitlinien zur Digitalen Ethik verabschiedet – als eines der ersten Unternehmen weltweit. Diese Leitlinien bilden den Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. 2020 haben wir die Anforderungen, die in unseren KI-Leitlinien formuliert sind, in das Sicherheitstestverfahren „Privacy and Security Assessment“ aufgenommen. Mit diesem Verfahren überprüfen wir die Einhaltung unserer Sicherheits- und Datenschutzanforderungen bei neuen oder aktualisierten IT-Systemen. Zudem haben wir 2020 interne Prüfverfahren wie das Robust AI Assessment entwickelt und das interne Prüfsiegel für KI-Projekte der Telekom aus 2019 weiter angewandt. Um die KI-Leitlinien fest im Unternehmen zu verankern, schulen wir unsere Mitarbeiter*innen in Fort- und Weiterbildungen weiterhin im Umgang mit den Anforderungen.

Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft

Damit Menschen gleichberechtigt an der Informations- und Wissensgesellschaft teilhaben können, ist nicht allein der technische Zugang entscheidend – es ist außerdem wichtig, dass digitale Medien sicher, kompetent, eigenverantwortlich und zum Wohle aller genutzt werden können. Dabei hat das Thema zunehmend nicht nur eine private Dimension – nämlich den Schutz persönlicher Daten – sondern auch eine gesellschaftspolitische. Kaum ein Lebensbereich ist heute von der Digitalisierung unberührt. Wir setzen uns deshalb für mehr Medien- und Demokratiekompetenz in der Bevölkerung ein. Dabei leitet uns im Sinne unserer #DABEI-Kampagne der Anspruch, dass digitale Teilhabe auch gesellschaftliche Teilhabe umfasst.

Als eine der großen Unternehmensstiftungen in Deutschland setzt sich die Deutsche Telekom Stiftung für gute MINT-Bildung in der digitalen Welt ein. Seit 2018 unterstützt sie die Initiative „Die Zukunft des MINT-Lernens“ und entwickelt gemeinsam mit fünf Hochschulen Konzepte für guten MINT-Unterricht. Die Deutsche Telekom Stiftung investiert insgesamt 1,6 Mio. € in das Vorhaben.

Die Umsetzung von Projekten zur Medienkompetenz liegt in der Verantwortung der einzelnen Landesgesellschaften. Beispiele dafür sind die Jugendförderungsprogramme in der Slowakei und den USA. Slovak Telekom trägt mit dem nationalen Bildungsprogramm „ENTER“ zur Förderung von digitaler Bildung bei. Mit der „Changemaker Challenge“ hat T‑Mobile US die Jugend zu einem Ideenwettbewerb für ein besseres Zusammenleben in den Kategorien Technologie, Umwelt und Bildung aufgerufen. Aus 428 Bewerbungen wurden drei Gewinner gekürt.

Unsere Initiativen für mehr Medienkompetenz in Deutschland bündeln wir v. a. auf der Website „Medien, aber sicher.“ (www.medienabersicher.de). Hier bieten wir Informationen und Material für alle Zielgruppen. Das Angebot „#DABEI-Geschichten“ – Geschichten aus der digitalen Welt für Jugendliche und Erwachsene – setzt sich praxisnah mit gesellschaftlich relevanten Themen der Digitalisierung auseinander und überführt diese auch in Angebote für Multiplikatoren. Ziel ist es, zu sensibilisieren, Handlungsalternativen aufzuzeigen und neue Verhaltensweisen und -möglichkeiten zu erproben. So soll der Dialog in den sozialen Medien wieder konstruktiv werden. Alle Module der „#DABEI-Geschichten“ sind auch in einfacher Sprache vorhanden. Unsere mehrfach ausgezeichnete Initiative „Teachtoday“ (www.teachtoday.de) fördert den sicheren und kompetenten Umgang von Kindern und Jugendlichen mit dem Internet. Seit 2020 gibt es eine neue Toolbox für Multiplikatoren und Lehrer, die über 100 Formate umfasst, die sich mit Medien- und Demokratiekompetenz beschäftigen. Sie können ohne Expertenwissen eingesetzt werden und sind didaktisch für 9-12- bzw. 13-16-Jährige aufbereitet. Die Initiative gibt zudem das Kindermagazin „Scroller“ heraus.

Der Themenschwerpunkt unserer Medienkompetenz-Initiativen lautete 2020 „Digitale Zivilcourage“: In diesem Zuge beschäftigten wir uns mit der Frage, wie wir im Netz und den sozialen Medien zusammenleben wollen und können. Zu ihren Schattenseiten gehören Hass und Falschnachrichten, die das Ziel haben, die Gesellschaft zu spalten. Gemeinsam mit dem Marken-Management der Deutschen Telekom haben wir die Kampagne „#DABEI – Gegen Hass im Netz“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit 44 Partnern wie „Gesicht zeigen!“ und #ichbinhier setzen wir ein Zeichen für mehr digitale Zivilcourage und dafür, dass Worte nicht zur Waffe werden dürfen. Der dazugehörige Kampagnen-Spot wurde u. a. im TV ausgestrahlt. Mit Podcasts konnten wir viele tausend Menschen erreichen – auch aus neuen Zielgruppen, etwa in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auf einem internationalen Treffen der Telekom-Führungskräfte und im Rahmen des Events „Magenta Moon“ wurde das Thema digitale Zivilcourage ebenfalls aufgegriffen. Insgesamt haben wir mit der Kampagne und den begleitenden Veranstaltungen (ohne Kampagne in TV, Kino, Funk) rund 15 Millionen Menschen erreicht. Die Kampagne und das Engagement zu digitaler Zivilcourage haben wir mit unserem „we care“-Label in der Kategorie „Digitale Teilhabe“ gekennzeichnet. In dieser Kategorie hebt das Label positive Beiträge zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen in der digitalen Welt hervor.

Seit 2020 ist das Thema „Verantwortung leben“ auch in unserer Strategie benannt und die Dimensionen der gesellschaftlichen Verantwortung sind ebenfalls Teil der Markenpositionierung der Deutschen Telekom. Auch in der Vertriebsunterstützung und MagentaTV spielt das Thema regelmäßig eine Rolle. 2020 haben wir vier Sendungen unter dem Titel „Scroller-TV“ ausgestrahlt. Für Scroller-TV und das Kindermagazin „Scroller“ haben wir 2020 zwei Comenius-Awards gewonnen, die bedeutendste europäischen Auszeichnung für digitale Bildungsmedien.

Datenschutz ist ein weiterer Schwerpunkt unseres Engagements. In unserem Online-Ratgeber www.sicherdigital.de und im App-Magazin „We Care“ bieten wir praxisnahe Ratschläge zum sicheren Umgang mit digitalen Medien.

Die Wirkung unseres gesellschaftlichen Engagements messen wir konzernweit mit einem Set aus drei ESG KPIs. Der ESG KPI „Community Investment“ bildet dabei unser finanziell, personell und in Sachmitteln geleistetes gesellschaftliches Engagement ab: 2020 war dies eine Summe von 149 Mio. €. Der sehr starke Anstieg gegenüber Vorjahr resultierte v. a. aus Spenden von Endgeräten und Diensten der T‑Mobile US im Rahmen ihrer Kampagne für digitale Teilhabe. Der ESG KPI „Beneficiaries“ gibt die Anzahl der Personen an, die von unserem Engagement profitierten: 2020 waren es 16,4 Millionen. Der ESG KPI „Medienkompetenz“ ermittelt innerhalb unseres gesellschaftlichen Engagements den Anteil der Zielgruppe, die von Medienkompetenz-Maßnahmen profitiert hat: 2020 lag dieser bei einem Wert von 45 % und damit über dem Vorjahreswert von 41 % sowie genau auf dem diesjährigen Zielwert von 45 %. Die gestiegene Resonanz auf unsere Angebote ist v. a. auf das wachsende Interesse in der Bevölkerung an Medien- und Demokratiekompetenz zurückzuführen. In Zeiten von Corona hat aber nicht nur die Nutzung, sondern auch der Missbrauch sozialer und digitaler Medien zugenommen. Dies wiederum hat eine zunehmende Verunsicherung zur Folge und trägt zusätzlich zum wachsenden Interesse an unseren Angeboten bei. Die ESG KPI-Werte für den Konzern Deutsche Telekom in Deutschland lagen 2020 bei 34 Mio. € (Community Investment), über 12 Millionen (Beneficiaries) sowie 39 % (Medienkompetenz).

ESG KPI „Community Investment“

ESG KPI „Community Investment“ (Grafik)

Datenschutz und Datensicherheit

Nur wenn Menschen Vertrauen in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten haben, werden sie ICT-Lösungen nutzen – und nur dann können diese Lösungen auch ihr Potenzial für eine nachhaltigere Entwicklung entfalten. Deshalb sind der Schutz und die Sicherheit von Daten für uns von besonders großer Bedeutung.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

Unsere über zehn Jahre aufgebaute aktive Datenschutz- und Compliance-Kultur setzt nationale und internationale Standards. Das datenschutzbezogene Compliance-Management-System beschreibt die Maßnahmen, Prozesse und Audits, mit denen wir die Einhaltung von Gesetzen, Regelungen und Selbstverpflichtungen zum Datenschutz im Konzern sicherstellen.

Der Konzernvorstand wird seit 2009 von einem unabhängigen Datenschutzbeirat beraten, der mit namhaften Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und unabhängigen Organisationen besetzt ist. Zum Jahreswechsel 2019/2020 wurde der Beirat durch die Aufnahme weiterer Mitglieder und ständiger Gäste aus den Reihen des Vorstands und des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom AG in seiner Rolle gestärkt.

Datenschutz und Datensicherheit unterliegen entsprechenden Konzernrichtlinien: Die Richtlinie „Datenschutz“ (Binding Corporate Rules Privacy) regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten. Die Richtlinie „Sicherheit“ enthält die wesentlichen sicherheitsrelevanten Grundsätze des Konzerns, die sich an der internationalen Norm ISO 27001 orientieren. So gewährleisten wir ein adäquat hohes und konsistentes Datenschutz- und Sicherheitsniveau innerhalb unseres gesamten Konzerns.

Wir geben einen jährlichen Transparenzbericht heraus – seit 2014 in Deutschland, seit 2016 auch in unseren Landesgesellschaften. Darin legen wir Art und Umfang unserer Auskünfte an Sicherheitsbehörden offen. Auf diese Weise kommen wir unserer gesetzlichen Verpflichtung als Telekommunikationsunternehmen nach.

Um für noch mehr Datenschutz und Datensicherheit in unserem Konzern zu sorgen, werden unsere Unternehmensbereiche mehrfach pro Jahr durch externe und interne Fachleute auditiert und zertifiziert. Hierzu zählen die jährliche (Re)-Zertifizierung des „Telekom Security Managements“ nach ISO 27001 sowie regelmäßige konzernweite interne Security Checks und die jährliche Überprüfung der einzelnen Konzerneinheiten im Rahmen des sog. „Security Maturity Reporting“. Diese Audits helfen uns, den Status-quo der Sicherheit in unserem Konzern zu bewerten.

Alle zwei Jahre messen wir stichprobenartig wie es um das Datenschutz- und Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen steht. Beim Konzerndatenschutz-Audit (KDSA) befragen wir 25.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit. Bei unserer Online Awareness-Umfrage (OAU) liegt der Fokus auf dem Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen. Auf Basis der Ergebnisse wird u. a. die Datenschutz-Award-Kennzahl berechnet, die das Datenschutzniveau in den Einheiten auf einer Skala von 0 bis 100 % misst. Sie wird aus den Antworten der Beschäftigten zu ihrem Denken, Handeln und Wissen in Bezug auf Datenschutz berechnet. Die Datenschutz-Award-Kennzahl wurde 2020 erhoben und lag bei 86 % (2018: 76 % ohne T‑Mobile US). Die OAU befragt konzernweit rund 42.000 Beschäftigte (ohne T‑Mobile US) über alle Hierarchie-Ebenen hinweg und liefert Kennzahlen zum Sicherheitsbewusstsein. Mit wissenschaftlicher Begleitung berechnen wir auf Basis der Ergebnisse den Security Awareness-Index (S.A.I.). Er erreichte 2018 bei der letzten Befragung 80,3 von maximal 100 Punkten (und liegt damit höher als bei allen anderen Unternehmen im Benchmark). Darüber hinaus lassen wir unsere Prozesse, Management-Systeme sowie Produkte und Dienste durch externe unabhängige Stellen wie den TÜV, die DQS und die DEKRA oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zertifizieren. Dass die IT-Systeme der Telekom Deutschland sicher sind, hat das Prüfinstitut TÜV Informationstechnik (TÜViT) der TÜV Nord Group zuletzt 2020 bescheinigt.

Telekommunikationsunternehmen müssen ihre Mitarbeiter*innen zu Beginn des Arbeitsverhältnisses in puncto Datenschutzrecht schulen. Über diese gesetzliche Anforderung gehen wir hinaus: Wir schulen unsere Mitarbeiter in Deutschland alle zwei Jahre und verpflichten sie auf das Daten- und Fernmeldegeheimnis. Für unsere internationalen Gesellschaften gelten entsprechende Vorgaben. Wo ein höheres Risiko für Datenmissbrauch besteht – bei Kunden- oder Beschäftigtendaten – führen wir zudem weitere Schulungen durch: Online-Trainings zum Selbststudium, Datenschutzvorträge sowie Präsenzveranstaltungen zu speziellen Themen wie „Kundendatenschutz“.

Die Cyber Security-Kompetenz des Konzerns ist seit dem 1. Juli 2020 bei der Telekom Tochter Deutsche Telekom Security gebündelt, dem Markführer von IT-Sicherheitslösungen in Deutschland. Sie verantwortet Themen der internen Sicherheit zum Schutz aller Konzerneinheiten und bietet für Privat- und Geschäftskunden Sicherheitslösungen, die Informationstechnologie vom Smartphone bis zur Konzerninfrastruktur sicherer machen. Im „Cyber Defense und Security Operation Center“ überwachen mehr als 240 Sicherheitsexperten weltweit rund um die Uhr unsere Systeme und die unserer Kunden.

Wir reagieren auf neu entstehende Bedrohungen und entwickeln fortwährend innovative Verfahren zur Abwehr von Angriffen. Aus gutem Grund: Unternehmen aller Branchen sind immer aggressiveren und raffinierteren Cyber-Angriffen ausgesetzt. Alleine im Berichtszeitraum haben wir durchschnittlich fast 45 Millionen Angriffe pro Tag auf unsere Honeypot-Systeme registriert. Selbstverständlich sind das nicht alles ernstzunehmende Angriffe, die von den Sensoren erkannt werden. In den meisten Fällen handelt es sich um automatisiertes Scannen auf potenzielle Schwachstellen. Das muss zwar nicht unbedingt als ein Angriff gewertet werden, zumindest aber als eine relevante Vorbereitungshandlung. Die Deutsche Telekom Security entwickelt in einer abgeschirmten Umgebung auch selbst Schad-Software und testet damit neue Systeme darauf, ob sie Angriffe zuverlässig detektieren und auch mitigieren können. So stellen wir den Schutz unserer eigenen kritischen IT-Infrastruktur sicher. Wir bieten auch anderen Betreibern kritischer Infrastrukturen Beratungsleistungen an, z. B. für Energieversorger.

Die Erfahrung unserer Sicherheitsexperten fließt in die Entwicklung von Sicherheitslösungen für unsere Kunden ein. 2020 hat die Deutsche Telekom Security zahlreiche neue Lösungen zur Marktreife gebracht. Unter anderem haben wir unsere wichtigsten Sicherheits- und Verteidigungsmaßnahmen im „Magenta Security Shield“ als Paketlösung zusammengefasst, um unseren Kunden einen noch besseren Schutz zu ermöglichen. Grundsätzlich spielen bei der Entwicklung unserer Produkte und Dienste Datenschutz- und Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle. Unsere Systeme überprüfen wir bei jedem Entwicklungsschritt auf ihre Sicherheit. Dabei nutzen wir das „Privacy and Security Assessment“-Verfahren für neu entwickelte und für bestehende Systeme, die technisch oder in der Art der Datenverarbeitung angepasst werden. Außerdem dokumentieren wir in einem standardisierten Verfahren den Datenschutz- und Datensicherheitsstatus unserer Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus. Unsere Security Management-Systeme lassen wir extern zertifizieren. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass unsere Leistungen auch spezifische regulatorische Anforderungen aus anderen Branchen gerecht werden, wie TISAX in der Automobilbranche.

Auch Jugendschutzkriterien werden bei der Entwicklung unserer Dienste und Produkte berücksichtigt. In Deutschland konsultieren wir bei jugendschutzrelevanten Angeboten unsere Jugendschutzbeauftragte, die Beschränkungen oder Änderungen vorschlagen kann. Bereits 2014 haben wir in jeder europäischen Landesgesellschaft für jugendschutzrelevante Themen einen Child Safety Officer (CSO) ernannt: Der CSO ist zentraler Ansprechpartner für die jeweiligen gesellschaftlichen Akteure und nimmt intern eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung jugendschutzrelevanter Themen ein. Da der Jugendmedienschutz eine branchenübergreifende Herausforderung ist, kooperieren wir mit verschiedenen Jugendschutzorganisationen und beteiligen uns an Allianzen, wie der „Alliance to better protect minors online“, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Internet zu einem sichereren Ort für Kinder und Jugendliche zu machen.

Weltweit arbeiten wir mit Forschungseinrichtungen, Industriepartnern, Initiativen, Standardisierungsgremien, öffentlichen Institutionen und anderen Internet-Dienstleistern zusammen – mit dem Ziel, gemeinsam der Cyber-Kriminalität entgegenzutreten und die Sicherheit im Internet zu erhöhen. So kooperieren wir bundesweit z. B. mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und auf EU-Ebene mit der Europäischen Agentur für Netzwerk- und Informationssicherheit. Das Cyber Security Cluster Bonn ist ein Zusammenschluss von Bonner Behörden und Unternehmen, die sich der Beratung, Aufklärung und Forschung im Bereich Cyber-Sicherheit verschrieben haben. Als Expertengremium bietet das Cyber Security Cluster Bonn deutschen und europäischen Regierungsbehörden direkte Beratung an.

4G
Bezeichnung für den Mobilfunk-Standard der vierten Mobilfunk-Generation mit höheren Übertragungsraten (siehe LTE).
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5G
Neuer Kommunikations-Standard (ab 2020 Einführung): bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge.
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Cyber Security
Sicherheit gegen Internet-Kriminalität.
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FTTH – Fiber to the Home
(engl.) – Glasfaser bis ins Haus. Als FTTH bezeichnet man in der Telekommunikation das Verlegen von Glasfaserkabeln bis in die Wohnung des Kunden.
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Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
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Hybrid-Router
Bezeichnet Router, die die beim Kunden vorhandenen Festnetz- und Mobilfunk-Bandbreiten kombinieren können.
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ICT – Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie.
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LTE – Long Term Evolution
Die Mobilfunk-Technik 4G nutzt u. a. Mobilfunk-Frequenzen im 800 MHz-Band, die durch die Digitalisierung des Fernsehens frei geworden sind. Mit den reichweitenstarken Fernsehfrequenzen lassen sich große Flächen mit deutlich weniger Sendemasten als bisher erschließen. LTE ermöglicht Geschwindigkeiten von mehr als 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload.
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Sustainable Development Goals (SDGs)
Bilden den Kern der Agenda 2030, die die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 für eine globale nachhaltige Entwicklung verabschiedet haben. Ziel ist es, weltweit wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand zu ermöglichen – im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und mit Rücksicht auf die ökologischen Grenzen des globalen Wachstums. Die Agenda gilt gleichermaßen für alle Staaten dieser Welt. Die 17 SDGs definieren Ziele, um u. a. Armut und Hunger zu reduzieren, Gesundheit und Bildung zu fördern, Gleichberechtigung zu ermöglichen, Umwelt und Klima zu schützen sowie den Konsum verantwortungsvoll zu gestalten.
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Vectoring
Durch die Vectoring-Technologie werden elektromagnetische Störungen zwischen den Leitungen ausgeglichen – dadurch sind höhere Bandbreiten möglich. Um diesen Ausgleich zu ermöglichen, muss der Betreiber allerdings die Kontrolle über sämtliche Leitungen haben, d. h. andere Betreiber können keine eigene Technik an den Kabelverzweigern installieren.
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