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Unterstützende Handlungsfelder

Sparen für Investitionen in Wachstum

Künftiges Wachstum bedarf ausreichender Investitionen. Dafür investieren wir in die eigene Innovationskraft, integrieren aber auch erfolgreich Neues von außen. Dank unserer strengen Kostendisziplin erwirtschaften wir die Mittel, die wir brauchen, um diese Investitionen zu finanzieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Unseren Weg der Kostentransformation beschreiten wir deshalb konsequent weiter. Langfristig wollen wir auch in puncto Effizienz der führende Telekommunikationsanbieter in Europa sein.

Unser Beteiligungs-Portfolio steuern wir wertorientiert. Geschäftsfelder, die wir in unserem Konzern nicht angemessen weiterentwickeln können, werden veräußert. Dementsprechend haben wir eine Vereinbarung über die Veräußerung des 54-prozentigen Anteils an der Telekom Romania Communications S.A., die das rumänische Festnetz-Geschäft betreibt, an Orange Romania geschlossen. Die Transaktion, die einen Kaufpreis von 268 Mio. € umfasst, steht unter dem Vorbehalt notwendiger behördlicher Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Der Vollzug wird im zweiten Halbjahr 2021 erwartet. Im Gegenzug unterstützen wir unsere Wachstumsambitionen durch Beteiligungen und Akquisitionen. In diesem Kontext haben sich am 1. April 2020 T‑Mobile US und Sprint zur „neuen“, größeren T‑Mobile US zusammengeschlossen. Durch den Zusammenschluss erreicht die neue T‑Mobile US eine Marktkapitalisierung von rund 167 Mrd. US‑$ (auf Basis des Aktienkurses der neuen T‑Mobile US am 31. Dezember 2020). Kaufoptionen für die Erhöhung unseres Anteils an der T‑Mobile US (aus SoftBank-Anteilen) haben wir uns gesichert und ein erfahrenes neues Management-Team wurde bestellt. Durch die Zusammenlegung der Geschäftstätigkeiten unter der neuen T‑Mobile US wollen wir die Strategie zur erfolgreichen Weiterentwicklung unseres USA-Geschäfts konsequent fortsetzen (u. a. bisher Zuwachs von über 400 % Marktkapitalisierung in den letzten 5 Jahren), die kundenorientierte „Un-carrier“-Strategie stärken sowie die 5G-Technologie in den USA schneller und besser als der Wettbewerb ausrollen. Der Weg hierfür ist bereits geebnet: Wir haben im Berichtsjahr auf Basis von Kundenzahlen die zweite Position im US-amerikanischen Mobilfunk-Markt eingenommen, konnten allein im Jahr 2020 über 5,5 Mio. Neukunden gewinnen und wachsen weiter. Für die Zukunft liegt unser Fokus darauf, die Nummer 1 im US-Markt zu werden sowie die mit dem Zusammenschluss einhergehenden Synergien von rund 43 Mrd. US‑$ (nach Integrationskosten) zu generieren. Auch in den Niederlanden setzen wir, nach abgeschlossener Integration von Tele2 Netherlands, unseren Wachstumspfad weiter fort. Wir hatten einen erfolgreichen Launch als FMC-Anbieter und haben uns das für die Aufrechterhaltung unserer Netzführerschaft erforderliche Spektrum gesichert. Zudem haben wir zum 1. Dezember 2020 den größten niederländischen MVNO und SIM-Anbieter Simpel erworben, der bis dato rund 1 Mio. Kunden in den Niederlanden bedient hat. Mit insgesamt 6,8 Mio. Kunden sind wir nun der größte Mobilfunk-Anbieter des Landes.

Vereinfachen, digitalisieren, beschleunigen & Verantwortung leben

Einfachheit bei den Angeboten und bei der Organisation macht die digitale Transformation unseres Kerngeschäfts leichter. So erhöhen wir unsere Umsetzungsgeschwindigkeit – sowohl bei der Interaktion mit dem Kunden als auch bei der Umsetzung neuer, strategischer Initiativen. Deshalb wollen wir einfacher, digitaler und schlussendlich agiler werden.

Einfachheit hat für uns zwei Stoßrichtungen. Zum einen wollen wir unseren Kunden intuitiv bedienbare Produkte und leicht verständliche Tarife, wie z. B. „MagentaEINS Plus“, „MagentaTV“ oder den unbegrenzten Tarif „MagentaMobil XL“, bieten. In Zukunft wollen wir die Produktkomplexität noch einmal erheblich reduzieren. Zum anderen wollen wir intern möglichst effizient, d. h. zeit- und kostensparend agieren. Deshalb werden wir unsere Organisation, Prozesse und Entscheidungsverfahren auf den Prüfstand stellen und, wo immer möglich, weiter optimieren.

Die Digitalisierung unseres Kerngeschäfts hilft uns, das Kundenerlebnis zu verbessern und unsere Effizienz zu steigern. Unsere Service-Apps haben wir in Deutschland und Europa als zentrale, digitale Kundenschnittstellen etabliert und das Service-Angebot konsequent ausgebaut. Auf dieser Grundlage interagieren wir in unseren europäischen Landesgesellschaften mit 62 % unserer Kunden digital via Service-App. In Deutschland weist die „MeinMagenta“ App inzwischen ebenso eine Penetration von über 56 % auf und wird z. B. für iOS mit 4,3/5 Sternen bewertet. Zudem konnten wir dank unseren kontinuierlichen Investitionen in die Digitalisierung unserer Prozesse schnell auf die unerwarteten Herausforderungen der Coronavirus-Pandemie reagieren: Innerhalb eines Wochenendes haben wir unseren 16.000 Servicecenter-Mitarbeitern in Deutschland Homeoffice ermöglicht. 80.000 Kollegen in Deutschland und bis zu 180.000 Mitarbeiter weltweit haben von zu Hause aus die Deutsche Telekom vertreten. Unser Produktivitätsniveau konnten wir dabei halten. Gleichzeitig ist die Mitarbeiterzufriedenheit deutlich gestiegen: Mit 80 % ist die Zufriedenheit bei der Pulsbefragung im November 2020 rund 8 Prozentpunkte höher als bei der Mitarbeiterbefragung im November 2019. Langfristig zielen wir auf eine nahezu vollständige digitale Transformation aller Wertschöpfungsstufen ab. Dafür implementieren wir eine agilere IT und bauen unser Know-how in innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz konsequent aus. Bereits heute können wir durch datenbasierte Analysen unsere Hardware vorausschauender warten, Kundenbedürfnisse besser verstehen und unsere Netze effizienter managen.

Einfachheit und Digitalisierung erfordern aber auch neue Organisationsformen, Kompetenzen und kulturellen Wandel – konkret bedeutet dies: Wir benötigen neue Kompetenzen, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen zu meistern. Mit Maßnahmen wie z. B. der Einführung der Initiative Youlearn zur Verankerung einer selbstgesteuerten Lernkultur im Berufsalltag haben wir diese Entwicklungen adressiert. Zudem haben wir mit der Einführung der intelligenten Lernplattform „Percipio“ (auch bezeichnet als das „Netflix des Lernens“) sowie der Integration von Coursera als Anbieter für digitale Weiterbildungskurse hochrangiger Hochschulen ein leistungsfähiges Angebot für unsere Beschäftigten aufgebaut. Die Steigerung der digitalen Lernquote von 46 % auf 63 % sowie über 170.000 Percipio-Registrierungen seit dem dritten Quartal 2019 bestätigen unsere Bemühungen. Denn wir sind überzeugt, dass eine moderne Lernumgebung ein wichtiger Bestandteil davon ist, als Arbeitgeber Verantwortung zu leben.

Darüber hinaus richten wir zur Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung Kernunternehmensprozesse konsequent nachhaltig aus. Mit unserem neuen Konzernprogramm „We care for our Planet“ wollen wir effektiv zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen und erweitern damit unsere bisherige Klimastrategie. Mit mehr als 2,1 Mio. Geräten, die entweder wiederaufbereitet und eingesetzt oder direkt von uns dem Recyclingkreislauf zugeführt werden, tragen unsere Kunden aktiv zum Ressourcen- und Klimaschutz bei. Allein im Festnetz konnten über 800.000 zurückgesandte Router und Receiver aus unserem Mietmodell für den erneuten Einsatz nach professioneller Aufbereitung bereitgestellt werden. Außerdem gilt seit 2020 ein nachhaltiger Verpackungsstandard, in dem auf Single-use-Plastik verzichtet und stattdessen auf recyclebare Materialen und umweltverträgliche Farben gesetzt wird. Alle neuen Gerätetypen unter der Marke Telekom („T-Branded“) und bereits bis zu 25 % der Endgeräte von Drittherstellern erfüllen diese Anforderungen. Unseren eigenen Stromverbrauch decken wir für Konzerneinheiten in Deutschland, Magyar Telekom in Ungarn, OTE in Griechenland, T‑Mobile Netherlands, T‑Systems Iberia, T‑Systems in Indien sowie alle T‑Systems- und GBS-Einheiten in Russland zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien ab. Bis Ende 2021 planen wir die weltweite Umstellung für das gesamte Telekom‑Netz – vom Mobilfunk bis zum Highspeed-DSL-Netz. Darüber hinaus setzen wir uns für verantwortungsvolle Digitalisierung ein, z. B. mit unseren Kampagnen für digitale Zivilcourage (#DABEI – Gegen Hass im Netz), aber auch für Projekte zur digitalen Demokratie (dabei-geschichten.telekom.com).

Zusammenfassend drückt sich unsere Strategie „Leading European Telco“ in unserem Ziel aus,

der führende europäische Telekommunikationsanbieter zu sein.

 

  • Wir wollen führend sein bei Kundenerlebnis, Technologie und der Realisierung von Produktivitätsfortschritten für unsere Geschäftskunden. Denn nur, wenn wir führend sind, können wir wachsen und die Ansprüche unserer Kapitalgeber langfristig erfüllen.
  • Möglich wird dieses Wachstum durch den sorgsamen Umgang mit unseren finanziellen Ressourcen und die konsequente Transformation zu einem einfachen, digitalen und in jeder Hinsicht agilen Unternehmen.
  • Wir sind ein verantwortungsbewusster und aktiver Teil der Gesellschaft. Wir sind Partner nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf politischer Ebene und tragen zu einer offenen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung aller Länder bei, in denen wir aktiv sind.
5G
Neuer Kommunikations-Standard (ab 2020 Einführung): bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge.
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Carrier
(engl.) – Überbringer. Bezeichnet einen Betreiber von Telekommunikationsnetzwerken.
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FMC – Fixed Mobile Convergence
Beschreibt das Zusammenwachsen (Konvergenz) von Festnetz- und Mobilfunk-Tarifen bei Kunden, die sowohl einen Festnetz- als auch einen Mobilfunk-Vertrag bei der Deutschen Telekom haben.
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MVNO – Mobile Virtual Network Operator
(engl.) – mobiler, virtueller Netzbetreiber. Dienstleister, die vergleichsweise günstige Gesprächsminuten ohne Gerätesubventionen anbieten und dabei über kein eigenes Mobilfunknetz verfügen, sondern als Service Provider auf die Netzinfrastruktur der großen Mobilfunk-Anbieter zurückgreifen.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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SIM-Karte – Subscriber Identification Module
(engl.) – Teilnehmeridentitätsmodul. Chipkarte, die in das Mobiltelefon eingesetzt wird. Diese dient zur Identifikation des Mobiltelefons im Mobilfunknetz. Bei der Deutschen Telekom wird die Zahl der Kunden auf der Grundlage der aktivierten und nicht gechurnten SIM-Karten bestimmt. Im Kundenbestand werden auch die SIM-Karten eingerechnet, mit denen Maschinen automatisch miteinander kommunizieren können (M2M-Karten). Die Churn-Rate (Kundenabgangsrate) wird in unseren Ländern dem lokalen Markt entsprechend ermittelt und berichtet.
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