Logo

Finanzlage des Konzerns und Rentabilität

Finanz-Management

Unser Finanz-Management stellt die permanente Zahlungsfähigkeit und damit die Erhaltung des finanziellen Gleichgewichts in unserem Konzern sicher. Die Grundzüge der Finanzpolitik legt der Vorstand jährlich fest, der Aufsichtsrat überwacht sie. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risiko-Management verantwortet die Konzern-Treasury. Um den Finanzierungspielraum zu gewährleisten, überwachen wir fortlaufend die Entwicklung der Netto-Finanzverbindlichkeiten, das Rating der Deutschen Telekom AG, die finanzielle Flexibilität und den Free Cashflow AL.

Herleitung der Netto-Finanzverbindlichkeiten

in Mio. €

 

 

 

 

 

31.12.2020

31.12.2019

Veränderung

Veränderung in %

Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten

87.702

51.644

36.058

69,8

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

5.257

6.516

(1.259)

(19,3)

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

14.149

8.189

5.960

72,8

Leasing-Verbindlichkeiten

32.715

19.835

12.880

64,9

Finanzielle Verbindlichkeiten und Leasing-Verbindlichkeiten

139.823

86.184

53.639

62,2

Zinsabgrenzungen

(1.035)

(748)

(287)

(38,4)

Sonstige

(703)

(739)

36

4,9

Brutto-Finanzverbindlichkeiten

138.085

84.697

53.388

63,0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

12.939

5.393

7.546

n.a.

Derivative finanzielle Vermögenswerte

4.038

2.333

1.705

73,1

Andere finanzielle Vermögenswerte

881

940

(59)

(6,3)

Netto-Finanzverbindlichkeiten

120.227

76.031

44.196

58,1

Veränderung der Netto-Finanzverbindlichkeiten

in Mio. €

Veränderung der Netto-Finanzverbindlichkeiten (Balkendiagramm)

Die sonstigen Effekte in Höhe von 0,4 Mrd. € enthalten u. a. den Aufbau von Verbindlichkeiten für den Erwerb von Medienübertragungsrechten, Finanzierungsformen, durch welche die Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch Einbeziehung von Bankgeschäften später fällig werden sowie gegenläufig Effekte aus der Bewertung eingebetteter Derivate bei T‑Mobile US.

Sonstige Finanzierungsformen

Als außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente verkaufen wir v. a. Forderungen mittels Factoring. Zum 31. Dezember 2020 betrug das verkaufte Forderungsvolumen 3,1 Mrd. € (31. Dezember 2019: 4,2 Mrd. €). Dies beinhaltet im Wesentlichen Factoring-Vereinbarungen in den operativen Segmenten USA und Deutschland. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der vertragsgemäße Kündigung einer revolvierenden Factoring-Vereinbarung im operativen Segment Deutschland. Die Vereinbarungen werden insbesondere zum aktiven Forderungs-Management genutzt.

Darüber hinaus haben wir im Berichtsjahr in Höhe von 0,2 Mrd. € (2019: 0,7 Mrd. €) Finanzierungsformen gewählt, durch welche die Auszahlungen für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aus dem operativen und investiven Bereich durch Zwischenschaltung von Bankgeschäften später fällig werden und bei Zahlung im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. In der Folge weisen wir diese in der Bilanz unter den finanziellen Verbindlichkeiten aus.

Rating der Deutschen Telekom AG

 

 

 

 

 

Standard & Poor’s

Moody’s

Fitch

Langfrist-Rating / Ausblick

 

 

 

31.12.2016

BBB+ / stabil

Baa1 / stabil

BBB+ / stabil

31.12.2017

BBB+ / stabil

Baa1 / stabil

BBB+ / stabil

31.12.2018

BBB+ / CreditWatch negative

Baa1 / negativ

BBB+ / stabil

31.12.2019

BBB+ / CreditWatch negative

Baa1 / negativ

BBB+ / stabil

31.12.2020

BBB / stabil

Baa1 / negativ

BBB+ / stabil

Kurzfrist-Rating

A-2

P-2

F2

Nach dem Zusammenschluss von T‑Mobile US und Sprint zum 1. April 2020 hat die Rating-Agentur Standard & Poor’s – wie 2018 angekündigt – das Rating der Deutschen Telekom AG von BBB+ auf BBB mit stabilem Ausblick gesenkt. Damit sind wir weiterhin ein solides Investment Grade-Unternehmen mit Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten.

Finanzielle Flexibilität

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2020

2019

2018

2017

2016

Relative Verschuldunga

 

 

 

 

 

Netto-Finanzverbindlichkeiten

2,78x

2,65x

2,4x

2,3x

2,3x

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA (bereinigt um Sondereinflüsse)

 

 

 

 

 

Eigenkapitalquote

%

27,4

27,1

29,9

30,0

26,2

a

Die relative Verschuldung wird auf Quartalsbasis berechnet und beinhaltet für die Berechnung des Werts für 2020 als Eingangsgröße für das erste Quartal 2020 historische Pro-forma-Werte für die im operativen Segment USA übernommene Sprint.

Zur Sicherstellung der finanziellen Flexibilität setzen wir v. a. die Kennzahl „Relative Verschuldung“ ein. Sie ist zentraler Bestandteil unserer Finanzstrategie und gilt als wichtige Kennzahl für Investoren, Analysten und Rating-Agenturen.

Herleitung des Free Cashflows AL

in Mio. €

 

 

 

 

2020

2019

2018

Cashflow aus Geschäftstätigkeit

23.743

23.074

17.948

Zinszahlungen Nullkupon-Anleihen

1.600

0

0

Auflösung von Zinssicherungsgeschäften bei T‑Mobile US

2.158

0

0

Cashflow aus Geschäftstätigkeita

27.501

23.074

17.948

Cash Capex

(18.694)

(14.357)

(12.492)

Investitionen in Spektrum

1.714

1.239

269

Cash Capex (vor Investitionen in Spektrum)

(16.980)

(13.118)

(12.223)

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten (ohne Goodwill) und Sachanlagen

236

176

525

Free Cashflow (vor Ausschüttung und Investitionen in Spektrum)a

10.756

10.133

6.250

Tilgung von Leasing-Verbindlichkeitenb

(4.468)

(3.120)

(199)

Free Cashflow AL (vor Ausschüttung und Investitionen in Spektrum)a, c

6.288

7.013

6.051

a

Vor Zinszahlungen für Nullkupon-Anleihen und vor Auflösung von Zinssicherungsgeschäften bei T‑Mobile US.

b

Ohne Finanzierungs-Leasing-Sachverhalte der T‑Mobile US.

c

Für die seit der Einführung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 zum 1. Januar 2019 neu definierten Leistungsindikatoren wurden die Vergleichswerte für 2018 auf Pro-forma-Basis ermittelt.

Der Free Cashflow AL (vor Ausschüttung und Investitionen in Spektrum) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Mrd. € auf 6,3 Mrd. €. Folgende Effekte beeinflussten die Entwicklung:

Ohne Berücksichtigung der geleisteten Zinszahlungen für Nullkupon-Anleihen sowie der vorzeitigen Auflösung von Zinssicherungsgeschäften für Darlehensaufnahmen bei T‑Mobile US erhöhte sich der Cashflow aus Geschäftstätigkeit um 4,4 Mrd. €. Dabei wirkte die weiterhin positive Geschäftsentwicklung der operativen Segmente, insbesondere der USA inklusive Sprint, erhöhend auf den Cashflow aus Geschäftstätigkeit. Insgesamt um 2,1 Mrd. € höhere Zinszahlungen (netto), im Wesentlichen resultierend aus den im Rahmen des Erwerbs von Sprint übernommenen finanziellen Verbindlichkeiten sowie der in diesem Zusammenhang begonnenen Neustrukturierung und Erhöhung des Finanzierungsvolumens einschließlich angefallener Bereitstellungsentgelte für eine kurzfristig in Anspruch genommene Brückenfinanzierung, wirkten belastend. Die Ertragsteuerzahlungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mrd. €. Factoring-Vereinbarungen in Höhe von 0,8 Mrd. € wirkten im Berichtsjahr negativ auf den Cashflow aus Geschäftstätigkeit, im Wesentlichen resultierend aus der vertragsgemäßen Kündigung einer revolvierenden Factoring-Vereinbarung im operativen Segment Deutschland. Im Vorjahr ergaben sich negative Effekte aus Factoring-Vereinbarungen in Höhe von 0,3 Mrd. €.

Der Cash Capex (vor Investitionen in Spektrum) erhöhte sich um 3,9 Mrd. € auf 17,0 Mrd. €. Der Anstieg lag v. a. am Einbezug von Sprint sowie am weiteren Ausbau des 5G-Netzwerks in den USA. Im operativen Segment Deutschland verringerte sich der Cash Capex leicht. Insgesamt investierten wir im operativen Segment Deutschland 2020 rund 4,2 Mrd. €, insbesondere in den 5G- und Glasfaser-Ausbau. Im operativen Segment Europa lag unser Investitionsniveau bei 1,8 Mrd. € und damit leicht über dem Vorjahr. Auch hier investieren wir weiterhin im Rahmen unserer integrierten Netzstrategie in die Bereitstellung von Breitband- und Glasfaser-Technologie sowie in 5G.

Der Anstieg der geleisteten Tilgungen von Leasing-Verbindlichkeiten resultierte insbesondere aus Zahlungen für im operativen Segment USA bestehende Leasing-Verhältnisse. Hier wirkte sich einerseits der Einbezug von Sprint aus. Andererseits wirkten sich Zahlungen aus erstmalig im Jahr 2020 neu abgeschlossenen Leasing-Verhältnissen für Netzwerk-Technik und Mobilfunk-Standorte im Rahmen des 5G-Netzausbaus aus.

Weitere Informationen zur Kapitalflussrechnung finden Sie in Angabe 35 „Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung“ im Konzern-Anhang.

Rentabilität

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

2020

2019

2018

ROCE

%

4,6

5,1

4,7

Betriebsergebnis (EBIT)

 

12.804

9.457

8.001

Ergebnis aus at equity bilanzierten Unternehmen

 

(12)

87

(529)

Zinsanteil nicht bilanzierter Miet- und Leasing-Verpflichtungena

 

n.a.

n.a.

630

Sonstige Anpassung NOP

 

n.a.

n.a.

1

Net Operating Profit (NOP)

 

12.792

9.544

8.103

Steuer (kalkulatorischer Steuersatz 2020: 27,8 %; 2019: 27,8 %; 2018: 27,8 %)

 

(3.556)

(2.653)

(2.253)

Net Operating Profit after Taxes (NOPAT)

 

9.236

6.891

5.850

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

12.939

5.393

3.679

Operatives Working Capital

 

6.458

2.983

(511)

Immaterielle Vermögenswerte

 

118.066

68.202

64.950

Sachanlagen

 

60.975

49.548

50.631

Nutzungsrechtea

 

30.302

17.998

n.a.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen und Schuldenb

 

664

68

145

Beteiligungen an at equity bilanzierten Unternehmen

 

543

489

576

Sonstige Vermögenswerte

 

n.a.

n.a.

331

Barwert nicht bilanzierter Miet- und Leasing-Verpflichtungen

 

n.a.

n.a.

15.760

Sonstige Rückstellungen

 

(9.033)

(6.663)

(6.435)

Sonstige Anpassungen NOA

 

n.a.

n.a.

0

Net Operating Assets (NOA)

 

220.914

138.018

129.126

Durchschnittliche Net Operating Assets (Ø NOA)

 

201.545

135.618

124.024

a

Aufgrund der Einführung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 in 2019 angepasste Ermittlung des finanziellen Leistungsindikators.

b

Ohne Berücksichtigung der Buchwerte at equity bilanzierter Unternehmen.

Der ROCE verringerte sich im Berichtsjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 4,6 %. Ursache hierfür war eine prozentual stärkere Erhöhung des durchschnittlich im Jahresverlauf gebundenen Vermögens (NOA) im Vergleich zur Erhöhung des operativen Ergebnisses (NOPAT). Sowohl der NOPAT als auch das durchschnittliche NOA sind beeinflusst durch den Zusammenschluss von T‑Mobile US und Sprint. So ist die positive Entwicklung des NOPAT im Jahr 2020 v. a. auf eine deutliche Steigerung des EBIT der T‑Mobile US zurückzuführen. Insgesamt betrug der NOPAT im Jahr 2020 9,2 Mrd. €, nach 6,9 Mrd. € im Jahr 2019. Gleichzeitig erhöhte sich das durchschnittliche NOA, insbesondere aufgrund der im Rahmen der Sprint-Transaktion übernommenen Spektrumlizenzen, Sachanlagen und Nutzungsrechte sowie der Vertragsmodifikation zwischen T‑Mobile US und American Tower über die Anmietung und Nutzung von Mobilfunk-Standorten. Das durchschnittliche NOA erhöhte sich 2020 von 135,6 Mrd. € auf 201,5 Mrd. €. Neben dem Einbezug von Sprint spiegelt die Entwicklung des NOA auch unser weiterhin hohes Investitionsvolumen wider.

Weitere Informationen zur Bedeutung und Ermittlung des ROCE finden Sie im Kapitel „Konzernsteuerung“.

Überleitungsrechnung zu den im Geschäftsjahr 2020 durchgeführten Ausweisänderungen für wesentliche Kennzahlen der Vorjahre

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesamt-
umsatz

Betriebs-
ergebnis
(EBIT)

EBITDA AL
(bereinigt um Sondereinflüsse)

Planmäßige
Abschrei-
bungen

Wert-
minderungen

Segment-
vermögena

Segment-
schuldena

FY 2019/31. Dezember 2019
Darstellung zum 31. Dezember 2019 – wie berichtet

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

21.886

4.063

8.720

(4.251)

(4)

41.253

30.968

USA

40.420

5.488

11.134

(7.777)

0

84.413

54.087

Europa

12.168

1.182

4.005

(2.790)

(341)

27.699

10.843

Systemgeschäft

6.805

(218)

519

(503)

(29)

6.615

4.800

Group Development

2.797

615

1.033

(812)

0

8.395

10.571

Group Headquarters & Group Services

2.620

(1.648)

(651)

(1.158)

(2)

54.162

65.066

Summe

86.696

9.482

24.760

(17.291)

(376)

222.537

176.335

Überleitung

(6.166)

(25)

(29)

25

(21)

(51.865)

(51.894)

Konzern

80.531

9.457

24.731

(17.266)

(397)

170.672

124.441

FY 2019/31. Dezember 2019
+/- Neuaufstellung des TK-Geschäfts für Geschäftskunden zum 1. Juli 2020

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

1.844

265

362

(85)

0

3.021

1.254

USA

0

0

0

0

0

0

0

Europa

(581)

(74)

(94)

17

0

(821)

(316)

Systemgeschäft

(2.381)

(207)

(269)

53

0

(2.099)

(833)

Group Development

0

0

0

0

0

0

0

Group Headquarters & Group Services

8

17

0

16

0

177

178

Summe

(1.111)

1

0

1

0

279

283

Überleitung

1.111

(1)

0

(1)

0

(279)

(283)

Konzern

0

0

0

0

0

0

0

FY 2019/31. Dezember 2019
= Darstellung zum 31. Dezember 2020

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

23.730

4.327

9.083

(4.337)

(4)

44.274

32.222

USA

40.420

5.488

11.134

(7.777)

0

84.413

54.087

Europa

11.587

1.109

3.910

(2.773)

(341)

26.878

10.527

Systemgeschäft

4.424

(425)

250

(450)

(29)

4.517

3.967

Group Development

2.797

615

1.033

(812)

0

8.395

10.571

Group Headquarters & Group Services

2.627

(1.631)

(650)

(1.141)

(2)

54.339

65.244

Summe

85.585

9.483

24.760

(17.290)

(376)

222.816

176.618

Überleitung

(5.055)

(26)

(29)

24

(21)

(52.144)

(52.177)

Konzern

80.531

9.457

24.731

(17.266)

(397)

170.672

124.441

a

Werte sind stichtagsbezogen auf den 31. Dezember 2019.

5G
Neuer Kommunikations-Standard (ab 2020 Einführung): bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge.
Zum Glossar