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Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungs­methoden und Änderungen der Berichts­struktur

Die Deutsche Telekom hat in der Berichtsperiode folgende Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Berichtsstruktur vorgenommen:

Brutto- vs. Nettoausweis von Umsatzerlösen – Änderung der Prinzipal-/Agentstellung. In Fällen, in denen sich die Deutsche Telekom in einer intermediären Position zwischen einem Lieferanten und einem Kunden befindet, ist zu beurteilen, ob die Deutsche Telekom das betreffende Produkt bzw. die vom Kunden gewünschte Dienstleistung als Prinzipal selbst liefert bzw. erbringt oder lediglich als Agent für den Lieferanten tätig wird. Von dem Ergebnis hängt ab, ob die Deutsche Telekom Umsatzerlöse brutto (als Prinzipal) oder netto (als Agent) nach Abzug der Kosten gegenüber dem Lieferanten, d. h. nur in Höhe der verbleibenden Marge, zu erfassen hat. Maßstab ist dabei die Kontrolle über das spezifische Gut bzw. die Leistung, wobei – abhängig von den Fakten und Umständen – das spezifische Gut, das ein Unternehmen als Prinzipal kontrolliert, auch ein Recht auf das Gut oder die Leistung des Dritten sein kann. Für die Deutsche Telekom stellt sich die Frage insbesondere bei digitalen Markenprodukten anderer Anbieter (z. B. Streaming-Dienste, Software-Lizenzen, Cloud-basierte „Software as a Service“), die von diesen bezogen und als Teil des Produkt-Portfolios der Deutschen Telekom an Kunden verkauft werden.

Nach der bisherigen Interpretation der Deutschen Telekom konnte eine Prinzipalstellung bereits dadurch begründet werden, dass die Deutsche Telekom von dem Lieferanten ein vertragliches, durchsetzbares Recht erlangt, die vorab definierten Produkte des Lieferanten zu vorab definierten Preisen jederzeit „auf Abruf“ zu kaufen und im eigenen Namen und für eigene Rechnung zu einem nach eigenem Ermessen festgesetzten Preis an Kunden weiterzuverkaufen. Vor dem Hintergrund der im Mai 2022 veröffentlichten Agenda-Entscheidung des IFRS Interpretations Committee zu Fällen des gewerblichen Weiterverkaufs von Software hat die Deutsche Telekom ihre bisherige Bilanzierungspraxis bezüglich der Abgrenzung zwischen Brutto- und Nettoerlösen umfassend überarbeitet und mit Beginn des dritten Quartals 2022 geändert. Die Methodenänderung hat zur Folge, dass sich die Deutsche Telekom in den zuvor genannten Fällen nur noch dann als Prinzipal sieht und damit Bruttoerlöse erfasst, wenn die Kunden keinerlei vertragliche Beziehung mit dem Drittlieferanten eingehen, die Deutsche Telekom primär verantwortlich für die Produktakzeptanz und den Kunden-Support ist und in der Lage ist, den Preis für den Kunden festzusetzen. Im Vergleich zur bisherigen Bilanzierung führt dies zu einem Rückgang der Umsatzerlöse und des Materialaufwands von jeweils 1,3 Mrd. € für das Geschäftsjahr 2022 bzw. von 1,0 Mrd. € für das Vorjahr.

Verlagerung des Security-Geschäfts. Mit Wirkung zum 1. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom ihre Tochtergesellschaft Deutsche Telekom Security GmbH und das Security-Geschäft in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und der Slowakei vom operativen Segment Systemgeschäft in das operative Segment Deutschland überführt, um die Konzernstrategie im Feld „Führend bei Geschäftskundenproduktivität“ konsequent umzusetzen. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahresvergleichswerte in der Segmentberichterstattung entsprechend rückwirkend angepasst.