Unsere Vision: „Leading Digital Telco“
2021 haben wir nach sieben Jahren unsere Konzernstrategie angepasst und uns eine neue Ambition gegeben: „Leading Digital Telco“. Weiterhin sind wir sehr erfolgreich am Markt: Die Deutsche Telekom ist das mit Abstand führende Telekommunikationsunternehmen in Europa hinsichtlich Marktkapitalisierung, Umsatz und operativer Ertragskraft (bereinigtes EBITDA AL) (Stand: 31. Dezember 2022). Und unser Konzern wächst weiter. Dies zeigt sich in unseren wichtigsten Finanzkennzahlen. Unterjährig haben wir unsere Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2022 sogar dreimal erhöht (in Bezug auf das bereinigte EBITDA AL, den Free Cashflow AL (vor Spektrum) und das bereinigte Ergebnis je Aktie). Das Strategieverständnis sowie die Unterstützung der Strategie durch die Belegschaft bewegt sich mit 81 % weiterhin auf Rekordniveau (Pulsbefragung November 2022) und ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 2 Prozentpunkte gestiegen. Aber: Kaum eine Industrie ist so starken Veränderungen ausgesetzt wie die Telekommunikationsbranche. Und Digitalisierung ist der zentrale Katalysator für die wesentlichen Trends, die unser Ökosystem nachhaltig beeinflussen:
- Weiterhin wächst der Datenverkehr weltweit, getrieben durch zunehmende Digitalisierung in privaten und geschäftlichen Lebensbereichen. Damit einher geht die wachsende Nachfrage nach schnellem Breitband – festnetzgebunden und mobil. Laut Prognosen von Ericsson wird der durchschnittliche Datenverbrauch weltweit pro Smartphone von 9,1 GB pro Monat im Jahr 2020 auf mehr als 19 GB pro Monat im Jahr 2023 steigen; die Anzahl an mobilfunkbasierten Internetanschlüssen weltweit (Fixed Wireless Access) wird von 72 Mio. im Jahr 2020 auf über 131 Mio. im Jahr 2023 steigen.
- Digitalisierung prägt die Ansprüche von Konsument*innen und Geschäftskunden: Konsument*innen wünschen sich Produkte und Service-Erlebnisse, die vollständig auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten und kontextsensitiv sind sowie nahtlos funktionieren. Anforderungen von Geschäftskunden sind geprägt durch die neue Form des digitalen, hybriden und „App-zentrierten“ Arbeitens. Sie erwarten sichere Konnektivität und flexible Service- sowie Produktmodelle, die sich einfach und sicher in ihre Abläufe integrieren lassen – und das alles aus einer Hand und „as a Service“.
- Branchenfremde Unternehmen drängen mit schlanken, Software-basierten Produktionsmodellen in den Markt. Anbieter wie Google, Microsoft oder Amazon Web Services betreten das Feld globaler Konnektivität und schaffen es zunehmend, Netzfunktionen in ihren Cloud-Umgebungen abzubilden. Sie positionieren sich selbst verstärkt als Zulieferer für Telkos, aber auch als Partner für Geschäftskunden.
- CPaaS-Unternehmen (Communications Platform as a Service, CPaaS) bieten nutzerfreundliche Kommunikationsdienste auf einer eigenen Kommunikationsplattform an – ohne eigene Netze. Sie machen Standard-Telekommunikationsdienste (Anrufe, SMS) und neue Netzfunktionalitäten durch standardisierte Programmierschnittstellen (APIs) für Entwickler und Geschäftskunden zugänglich. Die Netzkonnektivität wird dabei über Großhandelsvereinbarungen mit Telekommunikationsunternehmen garantiert. Der Zugang zum Endkunden verschiebt sich dadurch von den Telkos zu den CPaaS-Unternehmen.
- Alternative Netzanbieter und -technologien (z. B. Satelliten-Konnektivität) gewinnen an Relevanz und können eine Chance sein, um erdgebundene Telekommunikationsnetze zu ergänzen (z. B. Netzabdeckung in dünn besiedelten Regionen). Mit zunehmender Fragmentierung im Konnektivitätsmarkt erhöht sich aber auch die Komplexität, und insbesondere bei international aufgestellten Geschäftskunden steigt der Wunsch nach einem „One-Stop-Shop“, der Netze global orchestriert und Kund*innen genau das richtige Netz für ihre Anwendungsfälle bietet.
- Gleichzeitig erfordert der parallele Ausbau von Breitband- und Mobilfunk-Infrastruktur (Glasfaser, 5G) von Telekommunikationsunternehmen hohe Investitionen und neue Wege in der Umsetzung, z. B. durch Nutzung externer Infrastruktur oder von Investitionspartnern.
- Anhaltendes Wachstum der Weltbevölkerung sowie zunehmender Ressourcenverbrauch strapazieren verfügbare Ressourcen und verlangen ein nachhaltiges, ökologischeres Wirtschaften sowie sozialverantwortliches Handeln. Gleichzeitig sorgen geopolitische Spannungen in Anbetracht der globalisierten Weltwirtschaft und des zunehmenden Einsatzes digitaler Technologien für Engpässe in Lieferketten und gefährden den garantierten Zugang zu Netzkomponenten sowie die Energieversorgung.
- Digitaler Wandel erfordert auch den Aufbau neuer Kompetenzen. Die Herausforderung besteht darin, zügig eine kritische Masse an digitalen Talenten aufzubauen. Flexible Arbeitsmodelle, globales Recruiting, aber auch verantwortliches unternehmerisches Handeln gewinnen an Bedeutung.
Um unsere Strategie „Leading Digital Telco“ umzusetzen, sind wir in der westlichen Tech-Sphäre gut positioniert. Kein anderes Telekommunikationsunternehmen verfügt über einen vergleichbaren Footprint mit eigenen Netzen auf beiden Seiten des Atlantiks: in Europa und den USA. Wir sind ein globales Unternehmen mit hoher Präsenz in Europa, europäischen Wurzeln und Werten sowie einem sehr starken Geschäftszweig in den USA. Unser Ziel ist klar: Wir wollen uns nachhaltig auf die Bedürfnisse unserer Kund*innen ausrichten und uns digital transformieren, um gegen neue Wettbewerber zu bestehen und unseren Wachstumskurs fortzuführen. Unser zukünftiges Wachstum stützt sich auf drei Säulen: „Führend bei digitalem Leben & Arbeiten“, „Führend bei Geschäftskundenproduktivität“ und „Magenta Advantage“. Die besten konvergenten Netze zu bauen und zu betreiben, bleibt der Kern unserer Strategie und wesentlicher Treiber für unsere Wachstumsfelder. Wir wollen die „Telko als Plattform bauen & skalieren“ und investieren sowohl in unsere Netzinfrastruktur als auch in den Aufbau Cloud-basierter Service-Plattformen. Unseren internationalen Footprint nutzen wir, um konzernweit Synergien zu generieren und um neben den globalen Tech-Giganten Gewicht zu haben.
Die zwei Handlungsfelder „Sparen für Investitionen in Wachstum“ und „Vereinfachen, digitalisieren, beschleunigen & Verantwortung leben“ unterstützen das Wachstumsziel und stecken den Rahmen für unser Handeln ab. Unsere Konzernstrategie hat nicht den Anspruch, alle lokalen Einheiten zu 100 % zu steuern, sondern einen strategischen Rahmen vorzugeben und die lokalen Stärken zu nutzen (Netze, Wettbewerbsposition). Den Erfolg unserer Strategie messen wir zum einen in konkreten Digitalisierungszielen: Bis 2024 wollen wir z. B. die „Erstlösungsquote in der Bereitstellung“ von Breitband-Anschlüssen in Deutschland und Europa auf mindestens 95 % erhöhen und die Markteinführungszeit in der IT auf 2 Monate in Deutschland und auf 1 Monat in Europa reduzieren. Zum anderen zeigt sich der Erfolg in unserer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit und schlägt sich somit in den etablierten Finanzkennzahlen nieder: Zuletzt haben wir auf dem Kapitalmarkttag 2021 ein jährliches Wachstum (Group CAGR) bis 2024 in Höhe von 1 bis 2 % für Umsatz und 3 bis 5 % für das bereinigte EBITDA AL als Ziel gesetzt.
Weitere Informationen zu unseren Ambitionsniveaus finden Sie in dem Abschnitt „Finanzstrategie“.