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Unterstützende Handlungsfelder

Sparen für Investitionen in Wachstum

Künftiges Wachstum bedarf ausreichender Investitionen. Dafür investieren wir in die eigene Innovationskraft, integrieren aber auch erfolgreich Neues von außen. Dank unserer Kostendisziplin erwirtschaften wir die Mittel, die wir brauchen, um diese Investitionen zu finanzieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Leading Digital Telco“ bedeutet für uns auch, in puncto Effizienz der führende Telekommunikationsanbieter zu sein. Digitalisierung ist einer der wesentlichen Hebel, um die Kosteneffizienz entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette weiter zu steigern: von der Kundenschnittstelle über unsere Produktion bis hin zum Management unserer eigenen Infrastruktur und Lieferketten. Unseren Weg der Kostentransformation beschreiten wir deshalb konsequent weiter.

Unser Beteiligungsportfolio steuern wir wertorientiert. Wertorientiert heißt für uns u. a., Werte zu realisieren, wenn sich attraktive Rahmenbedingungen ergeben. 2022 wurde in diesem Kontext der Verkauf der T‑Mobile Netherlands vollzogen. Den resultierenden Barmittelzufluss in Höhe von 3,6 Mrd. € haben wir anteilig für eine weitere Erhöhung unseres Anteils (+1,7 Prozentpunkte) an T‑Mobile US verwendet. Nach Prüfung strategischer Optionen haben wir im Berichtsjahr zudem eine Vereinbarung mit DigitalBridge und Brookfield zum Verkauf eines 51,0 %-Anteils an der Geschäftseinheit GD Towers, die das Funkturmgeschäft in Deutschland und Österreich im operativen Segment Group Development betreibt, unterzeichnet. Der bei der Deutschen Telekom verbleibende Anteil von 49,0 % ermöglicht es, an künftigen Wertsteigerungen der GD Towers zu partizipieren. Die Transaktion wurde am 1. Februar 2023 vollzogen. Auch hier erwägen wir einen Teil der zugeflossenen Mittel zu verwenden, um den Anteil an T‑Mobile US nochmals zu steigern. Damit folgen wir der Strategie, unseren Kapitalanteil an T‑Mobile US auf mehr als 50 % zu erhöhen und langfristig die bestehende unternehmerische Kontrolle zu sichern.

Vereinfachen, digitalisieren, beschleunigen & Verantwortung leben

Einfachheit bei den Angeboten und bei der Organisation macht die digitale Transformation unseres Kerngeschäfts leichter. So erhöhen wir unsere Umsetzungsgeschwindigkeit – sowohl bei der Interaktion mit den Kund*innen als auch bei der Umsetzung neuer, strategischer Initiativen. Deshalb wollen wir einfacher, digitaler und schlussendlich agiler werden.

Einfachheit hat für uns zwei Stoßrichtungen. Zum einen wollen wir unseren Kund*innen intuitiv bedienbare Produkte und leicht verständliche Tarife, wie z. B. MagentaTV MegaStream, bieten. In Zukunft wollen wir die Produktkomplexität noch einmal erheblich reduzieren. Unsere Ambition ist, dass unsere Dienste mit einem Klick und jederzeit verfügbar sind. Dank erfolgreich abgeschlos­sener IP-Migration können wir – abhängig vom Router – in immer mehr Haushalten den Anschluss aus der Ferne provisionieren und warten. Bereits heute gelingt die technische Bereitstellung eines Breitband-Anschlusses in neun von zehn Fällen direkt im ersten Versuch. Zum anderen wollen wir intern möglichst effizient, d. h. zeit- und kostensparend agieren. Bei der Agilisierung unserer IT sind wir vielversprechend unterwegs. Seit 2020 sind wir z. B. in Deutschland und Europa bei der Entwicklung von neuer Software oder Software-basierten Produkten um ca. 30 % schneller geworden. Heute liegen wir bei der durchschnittlichen Realisierungszeit von reinen Software-basierten Anpassungen in Deutschland bei ungefähr 2,4 Monaten (z. B. persönlicher Kundendialog für Privatkunden, digitales Auftragsmanagement für Geschäftskunden), in Europa bei ca. 1,4 Monaten. Bis 2024 wollen wir hier noch besser werden und die Zeit weiter reduzieren: in Europa auf 1 Monat, in Deutschland auf 2 Monate. Darüber hinaus werden wir auch in Zukunft unsere Organisation, Prozesse und Entscheidungsverfahren auf den Prüfstand stellen und, wo immer möglich, weiter optimieren.

Die Digitalisierung unseres Kerngeschäfts hilft uns, das Erlebnis unserer Kund*innen zu verbessern und unsere Effizienz zu steigern. Unsere Sales & Service-Apps haben wir in Deutschland und Europa als zentrale, digitale Kundenschnittstellen etabliert und das Service-Angebot konsequent ausgebaut. Auf dieser Grundlage interagieren unsere europäischen Landesgesellschaften mit ca. 67 % unserer Kund*innen digital via Service-App. In Deutschland stehen wir nach der Migration auf die OneApp-Plattform bei 42 %. In diesem Kontext wurde in Deutschland auch eine Harmoni­sierung der Erhebung App-spezifischer Kennzahlen (z. B. App-Penetration) durchgeführt, um eine europaweite Vergleichbarkeit innerhalb des Konzerns sicherzustellen. Wir sind optimistisch, dass wir durch den weiteren Ausbau der Funktionalitäten der App MeinMagenta die Penetration wieder zu alter Stärke zurückbringen werden. Wichtig für ein herausragendes und v. a. personalisiertes Erlebnis ist auch der „Rundum“-Blick auf unsere Kund*innen, unabhängig vom Kanal – online und offline. Magenta View ist unser Frontend für alle Mitarbeiter*innen mit direktem Kundenkontakt mit allen notwendigen Kundendaten aus einer Quelle. Von Magenta View haben am Ende des Berichtsjahres fast 25.000 Kolleg*innen in Deutschland profitiert. Langfristig zielen wir auf eine nahezu vollständige digitale Transformation aller Wertschöpfungs­stufen ab. Dafür bauen wir auch unser Know-how in innovativen Technologien wie Künstlicher Intelligenz konsequent aus. Bereits heute können wir durch datenbasierte Analysen unsere Hardware vorausschauender warten, Kundenbedürfnisse besser verstehen und unsere Netze effizienter managen.

Einfachheit und Digitalisierung erfordern aber auch neue Kompetenzen und kulturellen Wandel. Im Jahr 2022 haben wir das Angebot konkreter, auf Zukunftsthemen ausgerichteter Programme, sog. Explorer Journeys, fortgeführt. So wollen wir möglichst viele Beschäftigte auf zukünftige Skill-Anforderungen vorbereiten. Seit Einführung im Jahr 2020 registrierten sich über 10.000 Beschäftigte für Kurse in Bereichen wie Software-Entwicklung, KI, Datenanalyse, digitales Marketing und User Experience (UX). Auch mit der Lernkultur-Initiative „youlearn“ – zur Verankerung von selbstgesteuertem Lernen im Berufsalltag – haben wir die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter*innen weiter deutlich vorangetrieben. Zudem stellen wir unseren Beschäftigten mit der intelligenten Lernplattform „Percipio“ (auch bezeichnet als das „Netflix des Lernens“) sowie mit „Coursera“ (Anbieter für digitale Bildungsangebote renommierter Universitäten) ein leistungsfähiges Weiterbildungsangebot zur Verfügung, wovon mehr als 178.000 Mitarbeitende profitieren. Seit 2021 ermöglichen wir unseren Mitarbeiter*innen mit dem Aktienprogramm „Shares2You“ eine stärkere Teilhabe am Unternehmenserfolg. Im Berichtsjahr haben sich 37.911 Mitarbeiter*innen an dem Programm beteiligt. Unsere Bemühungen zahlen sich aus und schlagen sich in der Zufriedenheit unserer Mitarbeiter*innen nieder: Die Frage nach der Stimmung bewegt sich – wie in der Vergangenheit – mit 81 % auf einem sehr hohen Level.

Weitere Informationen zu unserer Personalstrategie finden Sie in dem Kapitel „Mitarbeitende“.

Darüber hinaus richten wir zur Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung Kernunternehmensprozesse konsequent nachhaltig aus. Im Berichtsjahr haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet und weiter geschärft: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Vielfalt und Team-Performance sowie digitale Verantwortung und Teilhabe sind unsere vier wesentlichen Handlungsfelder. Neben unserem Ziel, bis spätestens 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette klimaneutral zu sein, wollen wir 100 % Kreislaufwirtschaft für Endgeräte bis 2030 erreichen. Mit mehr als 4,5 Mio. Geräten, die wir in Deutschland und Europa zurückge­nommen haben, um sie entweder wiederaufzubereiten oder dem Recycling-Kreislauf zurückzuführen, tragen wir gemeinsam mit unseren Kund*innen aktiv zum Ressourcen- und Klimaschutz bei. Auch die Lieferanten der Telekom sollen bis 2030 Technologien, Geräte und Netzwerk-Technik vollständig zirkulär aufsetzen. Außerdem gilt seit 2020 ein nachhaltiger Verpackungsstandard, in dem auf Single-use-Plastik verzichtet und stattdessen auf recyclebare Materialen und umweltverträgliche Farben gesetzt wird. Alle neuen Gerätetypen unter der Marke Telekom („T-Branded“) und mehr als zwei Drittel der neuen Verpackungen von Smartphones, die wir von unseren Lieferanten beziehen, entsprechen diesen Kriterien. Unseren eigenen Stromverbrauch decken wir seit 2021 für alle Konzerneinheiten zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien ab. Unsere Energieeffizienz – das Verhältnis von Datenvolumen im Netz und dafür aufgewendeten Strom – wollen wir bis 2024 verdoppeln. Die Außerbetriebnahme von Altplattformen, wie PSTN, die Umstellung auf effizientere Technologie, wie von 3G auf 5G, die Nutzung hocheffizienter Rechenzentren sowie der Einsatz von KI helfen hierbei. Langfristig wird auch die Umstellung von Kupfer- auf Glasfaser-Technologie einen Beitrag leisten. So können wir trotz signifikant steigenden Datenverkehrs, mehr aktiven Komponenten im Netz und einer weiteren Verdichtung unserer Netze den Energieverbrauch in unseren Netzen in Deutschland und Europa in den Jahren bis 2024 stabil halten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine verantwortungsvolle Digitalisierung ein. Unter dem Motto „Gegen Hass im Netz“ unterstützt die Deutsche Telekom z. B. Projekte zur Medienkompetenz in der Gesellschaft oder gegen Cybermobbing. Auch bei verschiedenen Krisen hat die Deutsche Telekom soziale Verantwortung wahrgenommen: ob mit technischem Support zu Beginn der Coronavirus-Pandemie oder kostenlosen SIM-Karten für die Kriegsflüchtenden aus der Ukraine.

Weitere Informationen zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie finden Sie in dem Kapitel „Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“.

Zusammenfassend drückt sich unsere Strategie in unserer Ambition aus, der führende digitale Telekommunikationsanbieter zu werden:

  • Wir wollen führend sein bei digitalem Leben und Arbeiten sowie bei der Realisierung von Produktivitätsfortschritten für unsere Geschäftskunden. Denn nur, wenn wir führend sind, können wir wachsen und die Ansprüche unserer Kapitalgeber langfristig erfüllen.
  • Wir wollen unsere bestehenden Assets und Fähigkeiten besser nutzen, um neben unserem Kerngeschäft neue, digitale Geschäftsmodelle zu erschließen (Magenta Advantage).
  • Zentraler technischer Treiber für unsere Wachstumsfelder ist „Telko als Plattform“: die beste integrierte Netzinfrastruktur – von uns und von Partnern – sowie Cloud-basierte Kunden- und Netz-Service-Plattformen. Basis dafür ist und bleibt unser anhaltendes Engagement im Netzausbau von Glasfaser und 5G.
  • Künftiges Wachstum fördern wir durch einen sorgsamen Umgang mit unseren finanziellen Ressourcen und die konsequente Transformation zu einem einfachen, digitalen und in jeder Hinsicht agilen Unternehmen.
  • Wir sind ein verantwortungsbewusster und aktiver Teil der Gesellschaft. Wir sind Partner nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf politischer Ebene und tragen zu einer offenen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung aller Länder bei, in denen wir aktiv sind.
5G
Bezeichnung für den seit 2020 eingeführten Mobilfunk-Standard, der Datenraten im Gigabit-Bereich, v. a. auf den 3,6 und 2,1 GHz-Frequenzen, bietet, Festnetz und Mobilfunk zusammen führt und das Internet der Dinge unterstützt.
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Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
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IP – Internet Protocol
Herstellerneutrales Transport-Protokoll der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells für die netzüberschreitende Kommunikation.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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SIM-Karte – Subscriber Identification Module
(engl.) – Teilnehmeridentitätsmodul. Chipkarte, die in das Mobiltelefon eingesetzt wird. Diese dient zur Identifikation des Mobiltelefons im Mobilfunknetz. Bei der Deutschen Telekom wird die Zahl der Kunden auf der Grundlage der aktivierten und nicht gechurnten SIM-Karten bestimmt. Im Kundenbestand werden auch die SIM-Karten eingerechnet, mit denen Maschinen automatisch miteinander kommunizieren können (M2M-Karten). Die Churn-Rate (Kundenabgangsrate) wird in unseren Ländern dem lokalen Markt entsprechend ermittelt und berichtet.
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