Aspekt 5: Bekämpfung von Korruption
Korruption verstößt gegen nationales und internationales Recht. Wir lehnen jede Form von Korruption – sowohl die Bestechung als aktive Korruption sowie die Bestechlichkeit als passive Korruption – im öffentlichen und im privaten Sektor ab. Unser Compliance-Management-System ist daher insbesondere auf Korruptionsvermeidung ausgerichtet.
Compliance-Management-System
Unsere Compliance-Kultur ist ein wesentlicher Baustein für eine auf Integrität und Wertschätzung ausgerichtete Unternehmensführung. Wir bekennen uns konzernweit zu ethischen Grundsätzen sowie zu Recht und Gesetz. Verankert haben wir dies in unseren Leitlinien und dem Code of Conduct.
Wir haben ein Compliance-Management-System mit der Zielsetzung implementiert, Risiken aus systematischen Verstößen gegen rechtliche oder ethische Standards zu minimieren, die zu einer ordnungsrechtlichen oder strafrechtlichen Haftung des Unternehmens, seiner Organmitglieder oder Beschäftigten oder zu einem erheblichen Reputationsschaden führen könnten. Der Vorstand nimmt seine Gesamtverantwortung für die Compliance als wesentliche Führungsaufgabe wahr. Unser Chief Compliance Officer ist zuständig für die Ausgestaltung und das Management des Compliance-Management-Systems. Auf der Ebene unserer operativen Segmente und Landesgesellschaften setzen Compliance Officer das Compliance-Management-System und unsere Compliance-Ziele vor Ort um.
Eine Grundlage unseres Compliance-Management-Systems sind die Compliance Risk Assessments (CRA), mit denen wir Compliance-Risiken identifizieren und bewerten sowie angemessene Präventionsmaßnahmen einleiten können. Dazu haben wir einen regelmäßig zu durchlaufenden Prozess aufgesetzt. Die Auswahl der Gesellschaften, die am CRA teilnehmen, erfolgt in Abhängigkeit von der Governance nach einem reifegradorientierten Modell. Das CRA im Berichtsjahr umfasste 69 Einheiten (61 Gesellschaften und 8 Zentralbereiche), was einer Abdeckungsquote von 93,6 % (nach FTE/Vollzeitäquivalenzen der vollkonsolidierten Gesellschaften und Zentralbereiche; Stand: 31. Dezember 2021) entspricht (Vorjahr: 98,1 %). T‑Mobile US führt als US-börsennotierte Gesellschaft ein Risk Assessment nach eigener Methodik durch, über das sie regelmäßig in die zuständigen Gremien berichtet, in denen auch Repräsentanten der Deutschen Telekom AG vertreten sind. Die jeweiligen Konzerngesellschaften zeichnen verantwortlich für die Durchführung des CRA, dabei unterstützt und berät sie die zentrale Compliance-Organisation. Wir lassen unser Compliance-Management-System mit dem Schwerpunkt „Antikorruption“ regelmäßig von unabhängigen Prüfern prüfen. Zuletzt wurden im Jahr 2020 neun deutsche Gesellschaften einer Prüfung unterzogen; weitere Prüfungen in 13 internationalen Gesellschaften folgten 2021. Insgesamt wurden in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 somit 22 Gesellschaften erfolgreich geprüft. Eine weitere Prüfung noch auszuwählender Gesellschaften ist für 2024 geplant. Im Fokus der Prüfungen standen insbesondere Prozesse in den Gesellschaften, die einem erhöhten Korruptionsrisiko ausgesetzt sind: z. B. in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Events, Spenden, Sponsoring, Mergers & Acquisitions und Personal.
Wir führen regelmäßig risikoorientierte und adressatengerechte Compliance- und Anti-Korruptionsschulungen durch. Beschäftigte können sich zudem über unser Beratungsportal „AskMe“ zu Compliance-Fragen und werte- und rechtskonformem Verhalten beraten lassen.
Trotz bester Präventionsmaßnahmen können in Unternehmen immer wieder Gesetzesverstöße und Pflichtverletzungen vorkommen. Über unser Hinweisgeberportal „TellMe“ können Beschäftigte und Externe Hinweise auf mögliche Compliance-Verstöße vertraulich an den Compliance-Bereich melden. 2022 sind über das „TellMe“-Portal 81 Compliance-relevante Hinweise eingegangen (Vorjahr: 87 Hinweise). Von diesen haben sich im zurückliegenden Jahr 39 Fälle als Fehlverhalten bestätigt und wurden entsprechend geahndet. Wir gehen allen Hinweisen, auch denjenigen, die uns über andere Kanäle erreichen, im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten konsequent nach und sanktionieren tat- und schuldangemessen im Einklang mit den einschlägigen Rechtsvorschriften. Als Steuerungs- und Überwachungsinstrument haben wir einen konzernweiten Reporting-Prozess implementiert.
Mit unserem Supplier Code of Conduct als Bestandteil der Einkaufsbedingungen verpflichten wir unsere Lieferanten u. a., jede Art von Korruption sowie Handlungen, die als solche ausgelegt werden könnten, zu unterlassen. Geschäftspartner wählen wir Compliance-konform aus und führen im Bedarfsfall risikoorientierte Geschäftspartnerprüfungen (Compliance Business Assessments) durch. Seit 2014 bieten wir regelmäßig E-Learning-Schulungen zum Thema Compliance für unsere Lieferanten an.
Ausführliche Informationen zu unserem Supplier Code of Conduct veröffentlichen wir im CR-Bericht 2022, der Ende März 2023 erscheinen wird.