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Segment­struktur

Unsere Finanzberichterstattung steht im Einklang mit unserer Konzernstrategie und ist in fünf operative Segmente sowie das Segment Group Headquarters & Group Services gegliedert, die wir nachfolgend im Detail erläutern.

Unser operatives Segment Deutschland umfasst sämtliche Aktivitäten des Festnetz- und Mobilfunk-Geschäfts für Privat- und Geschäftskunden mit eigenen Vertriebsgesellschaften in Deutschland, um einen kundenzentrierten Vertriebsangang zu ermöglichen. Als Wegbereiter der Digitalisierung bietet das Segment ein individuelles Service- und Produkt-Portfolio an, mit dem Ziel, gleichzeitig innovativ, sicher und einfach zu sein. Mit der Bündelung des Vertriebs- und Service-Geschäfts in Sales & Service wird ein weiterer Fokus auf das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit gelegt. Im Wholesale-Geschäft werden Telekommunikationsvorleistungen für andere Telekommunikationsunternehmen erbracht. Der Netzausbau für Mobilfunk und Festnetz in Deutschland erfolgt durch den Geschäftsbereich Technik.

Unser operatives Segment USA umfasst sämtliche Mobilfunk-Aktivitäten auf dem US-amerikanischen Markt. Über ihre Hauptmarken bietet T‑Mobile US Dienste, Endgeräte und Zubehör an. Zusätzlich werden Endgeräte für den Weiterverkauf an Händler und andere Drittanbieter vertrieben. Das Mobilfunk-Angebot umfasst verschiedene Tarife für Privat- und Geschäftskunden sowie eine große Auswahl an mobilen Endgeräten wie Smartphones, Wearables, Tablets, Router und sonstigen Mobilfunk-Geräten von verschiedenen Herstellern. Neben Mobilfunk-Diensten stellt T‑Mobile US auch eine Lösung für Highspeed-Internet auf Basis ihres landesweiten 5G-Netzes bereit. Zudem bietet T‑Mobile US auch Produkte an, die ihre Mobilfunk-Dienste ergänzen, darunter Geräteschutz sowie Festnetz-Dienste. Am 1. Mai 2023 hat T‑Mobile US den Verkauf ihres Wireline Business abgeschlossen.

Unser operatives Segment Europa umfasst sämtliche Festnetz- und Mobilfunk-Aktivitäten der Landesgesellschaften in Griechenland, Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik, Kroatien, der Slowakei, Österreich, Nordmazedonien und Montenegro. Wir sind in diesen Ländern integrierter Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen. In Rumänien konzentrieren wir uns auf Mobilfunk-Aktivitäten. Neben dem klassischen Festnetz- und Mobilfunk-Geschäft mit Privatkunden bieten die meisten Landesgesellschaften auch ICT-Lösungen für Geschäftskunden an.

Unser operatives Segment Systemgeschäft bietet im Kernmarkt Westeuropa unter der Marke „T‑Systems“ auf Geschäftskunden ausgerichtete IT-Services an. T‑Systems adressiert ihr Produkt- und Lösungsportfolio v. a. in den IT-Wachstumsfeldern Beratung, Cloud Services und Digitalisierung. Datensouveränität und Sicherheitslösungen sind dabei die aus unserer Sicht attraktivsten Wachstumsfelder im IT-Markt und daher integrale Bestandteile unseres Angebots, ergänzt um strategische Partnerschaften. Die Dienstleistungen reichen tief in die Wertschöpfungsketten ausgewählter Branchen (Automobil, Gesundheitswesen, Öffentliche Hand und Transportwesen) hinein. Im Rahmen unseres Transformationsprogramms haben wir unsere Organisation und Abläufe seit 2018 neu ausgerichtet sowie Kapazitäten angepasst. Wir sind nun in vier Portfolio-Bereiche aufgestellt: Cloud, Digital, Security (in enger Zusammenarbeit mit Deutsche Telekom Security) und Advisory (mit Detecon als integrierter Beratung). Darüber hinaus bietet unser Geschäftsbereich Road User Services Mautsysteme für den Straßenverkehr an.

Unser operatives Segment Group Development hat das Ziel, Einheiten bzw. Beteiligungen aktiv zu steuern und wertsteigernd zu entwickeln – ihnen soll das nötige Maß an unternehmerischer Freiheit eingeräumt und so ihre strategische Weiterentwicklung gefördert werden. In diesem Kontext haben wir 51,0 % der Anteile an den Gesellschaften des Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich (GD Towers) am 1. Februar 2023 veräußert. Bei Group Development sind auch die Investment-Management-Gruppe Deutsche Telekom Capital Partners, Comfort Charge als Anbieter der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität sowie die Konzernfunktionen Mergers & Acquisitions und strategisches Portfolio-Management angesiedelt.

Group Headquarters & Group Services umfasst alle Konzerneinheiten, die nicht direkt einem der operativen Segmente zugeordnet sind, sowie unseren Vorstandsbereich „Technologie und Innovation“, in dem die übergreifenden Funktionen Technologie, Innovation, IT und Security unserer operativen Segmente Deutschland, Europa und Systemgeschäft zusammengefasst sind. Als Richtungs- und Impulsgeber definiert Group Headquarters die strategischen Vorgaben für den Konzern, stellt sicher, dass diese eingehalten werden, und bearbeitet ausgewählte Konzernprojekte. Group Services erbringt seine Leistungen als Dienstleister für den Konzern; dazu zählen neben den von Deutsche Telekom Services Europe erbrachten typischen Dienstleistungen wie Finanzbuchhaltung, Personal-Service und operativem Einkauf auch Vermittlungsdienstleistungen durch unseren Personaldienstleister Vivento. Dieser vermittelt Mitarbeiter in externe Beschäftigungsverhältnisse, v. a. in den öffentlichen Dienst. Darüber hinaus gibt es die Bereiche Group Supply Services für unser Immobilien-Management und unseren strategischen Einkauf sowie Telekom MobilitySolutions als Komplettanbieter von Fuhrpark-Management und Mobilitätsleistungen.

Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur im Jahr 2023

Veräußerung von GD Towers. Am 13. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom mit DigitalBridge und Brookfield eine Vereinbarung über den Verkauf von 51,0 % der Anteile an den Gesellschaften des Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich (GD Towers), die dem operativen Segment Group Development zugehörig waren, getroffen. Nach der Erteilung aller notwendigen regulatorischen Genehmigungen sowie der Erfüllung der restlichen Vollzugsbedingungen wurde die Transaktion am 1. Februar 2023 vollzogen. Der Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 17,5 Mrd. €. Der aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsgewinn in Höhe von insgesamt 15,9 Mrd. € ist zum Entkonsolidierungszeitpunkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 12,9 Mrd. € im Ergebnis aus aufgegebenem Geschäftsbereich als sonstiger betrieblicher Ertrag enthalten. Die Deutsche Telekom hat die veräußerte passive Netzinfrastruktur in Deutschland und Österreich größtenteils im Zuge eines Sale-and-Leaseback zurückgemietet, wodurch weitere 3,0 Mrd. € anteilig in späteren Perioden erfasst werden. Insgesamt wurden Nutzungsrechte in Höhe von 2,0 Mrd. € sowie Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 5,0 Mrd. € erfasst. Aus der Transaktion resultiert ein Barmittelzufluss von 10,7 Mrd. €. Der bei der Deutschen Telekom verbliebene Anteil von 49,0 % wird seit dem 1. Februar 2023 nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Weitere Informationen zu der Veräußerung der GD-Tower-Gesellschaften finden Sie im Abschnitt „Veränderung des Konsolidierungskreises und sonstige Transaktionen“ im Konzernabschluss.

Verkauf des Wireline Business in den USA. Am 6. September 2022 hat T‑Mobile US mit Cogent Infrastructure (Cogent) eine Vereinbarung über den Verkauf des glasfaserbasierten Festnetz-Geschäfts der T‑Mobile US (Wireline Business) getroffen. Die Vereinbarung sieht vor, dass Cogent alle Anteile an der Gesellschaft übernimmt, die sämtliche Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit dem glasfaserbasierten Festnetz der ehemaligen Sprint hält. Die Transaktion wurde am 1. Mai 2023 vollzogen. Zuvor wurden alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen erteilt sowie die restlichen Vollzugsbedingungen erfüllt. Der Verkaufspreis belief sich auf 1 US‑$, vorbehaltlich der im Kaufvertrag festgelegten üblichen Anpassungen. Der Barmittelzufluss bei Abschluss der Transaktion betrug 14 Mio. US‑$ (13 Mio. €). Der aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsverlust betrug 4 Mio. €. Darüber hinaus verpflichtete sich T‑Mobile US bei Abschluss der Transaktion eine Vereinbarung über IP-Transitdienste abzuschließen, gemäß der T‑Mobile US in den Folgeperioden in vereinbarten Raten insgesamt 0,7 Mrd. US‑$ (rund 0,6 Mrd. €) an Cogent zahlen wird. Im Zusammenhang mit im Rahmen der Transaktion eingegangenen Zahlungsverpflichtungen wurden bereits im Geschäftsjahr 2022 Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 0,7 Mrd. € passiviert. Als Folge der getroffenen Verkaufsvereinbarung wurden die Vermögenswerte und Schulden des Wireline Business seit dem 30. September 2022 bis zu ihrer Veräußerung am 1. Mai 2023 in der Konzernbilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen.

(Voraussichtliche) Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur im Jahr 2024

Vereinbarung über den Erwerb von Ka’ena in den USA. Am 9. März 2023 hat T‑Mobile US eine Vereinbarung über den Erwerb von 100 % der Anteile an der Ka’ena Corporation sowie deren Tochtergesellschaften, darunter Mint Mobile, für einen Kaufpreis von max. 1,35 Mrd. US‑$ getroffen. Der Kaufpreis soll zu 39 % in bar und zu 61 % mit Aktien der T‑Mobile US gezahlt werden. Bei der Ka’ena Corporation handelt es sich um einen Wholesale-Partner von T‑Mobile US, welcher seinen Kunden Mobilfunk-Dienste anbietet. Der Kaufpreis steht in Abhängigkeit zu festgelegten Finanzkennzahlen von der Ka’ena in bestimmten Zeiträumen vor und nach Vollzug der Transaktion und setzt sich zusammen aus einer Kaufpreisvorauszahlung bei Abschluss der Transaktion, die bestimmten vereinbarten Anpassungen unterliegt, sowie einer variablen, erfolgsabhängigen Kaufpreiskomponente, die 24 Monate nach Vollzug der Transaktion zu zahlen ist. Die Kaufpreisvorauszahlung beläuft sich voraussichtlich auf einen aktualisierten Betrag von rund 1,2 Mrd. US‑$ (vor Working-Capital-Anpassungen). Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Der Vollzug wird gegen Ende des ersten Quartals 2024 erwartet.

Transaktionen ohne Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur

Übertragung von T‑Mobile US Aktien an SoftBank. Am 28. Dezember 2023 hat T‑Mobile US entsprechend einer im Rahmen des Zusammenschlusses mit Sprint getroffenen ergänzenden Vereinbarung zwischen T‑Mobile US, SoftBank und Deutscher Telekom vom 20. Februar 2020 (Letter Agreement) 48.751.557 Aktien der T‑Mobile US an SoftBank ausgegeben. Am 22. Dezember 2023 war die Voraussetzung gemäß dem Letter Agreement, dass der volumengewichtete Aktienkurs der T‑Mobile US über 45 Tage 149,35 US‑$ (nach Anpassung infolge der ersten Bardividende durch T‑Mobile US) erreicht bzw. überschritten wurde, erfüllt. Mit der Ausgabe der Aktien an SoftBank hat sich der Anteil der Deutschen Telekom an T‑Mobile US zum 31. Dezember 2023 auf 50,6 % verringert. Die an SoftBank ausgegebenen Aktien unterliegen der Stimmbindungsvereinbarung zwischen SoftBank und der Deutschen Telekom.

Auslaufen des Aktienrückkaufprogramms von T‑Mobile US aus September 2022. Im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2022 hat T‑Mobile US insgesamt rund 98,8 Mio. Aktien zu einem Preis von 14,0 Mrd. US‑$ (13,2 Mrd. €) zurückerworben. Somit war das Budget Ende September 2023 vollständig ausgeschöpft.

Programm zur Aktionärsvergütung von T‑Mobile US aus September 2023. T‑Mobile US hat am 6. September 2023 ein Programm zur Aktionärsvergütung von bis zu 19 Mrd. US‑$ mit einer Laufzeit vom 1. Oktober 2023 bis zum 31. Dezember 2024 bekannt gegeben. Das Programm besteht aus weiteren Aktienrückkäufen von insgesamt rund 15,25 Mrd. US‑$ und auszuschüttenden Dividenden von insgesamt rund 3,75 Mrd. US‑$. Der für Aktienrückkäufe verfügbare Betrag wird um den Betrag etwaiger beschlossener Dividenden reduziert. Am 25. September 2023 hat der Verwaltungsrat (Board of Directors) von T‑Mobile US eine erste Bardividende von 0,65 US‑$ pro Aktie beschlossen, deren Ausschüttung am 15. Dezember 2023 an die zum Geschäftsschluss am 1. Dezember 2023 eingetragenen Aktionäre erfolgt ist. In diesem Zusammenhang entfiel die Bardividende in Höhe von 0,4 Mrd. € auf den Anteil der Deutschen Telekom sowie in Höhe von 0,3 Mrd. € auf Anteile anderer Gesellschafter von T‑Mobile US. Im Geschäftsjahr 2023 hat T‑Mobile US im Rahmen dieses Aktienrückkaufprogramms 15,5 Mio. eigene Aktien im Volumen von 2,2 Mrd. US‑$ (2,0 Mrd. €) zurückerworben.

5G
Bezeichnung für den seit 2020 eingeführten Mobilfunk-Standard, der Datenraten im Gigabit-Bereich, v. a. auf den 3,6- und 2,1-GHz-Frequenzen, bietet, Festnetz und Mobilfunk zusammen führt und das Internet der Dinge unterstützt.
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ICT – Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie.
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IP – Internet Protocol
Herstellerneutrales Transport-Protokoll der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells für die netzüberschreitende Kommunikation.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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Wholesale
Bezeichnung für die Abgabe von Leistungen an Telekommunikationsunternehmen, die diese ihren Endkunden direkt oder verarbeitet zur Verfügung stellen.
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