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Aspekt 5: Bekämpfung von Korruption

Korruption verstößt gegen nationales und internationales Recht. Wir lehnen jede Form von Korruption – sowohl die Bestechung als aktive Korruption sowie die Bestechlichkeit als passive Korruption – im öffentlichen und im privaten Sektor ab. Unser Compliance-Management-System (CMS) ist daher insbesondere auf Korruptionsvermeidung ausgerichtet.

Compliance-Management-System

Unsere Compliance-Kultur ist ein wesentlicher Baustein für eine auf Integrität und Wertschätzung ausgerichtete Unternehmensführung. Wir bekennen uns konzernweit zu ethischen Grundsätzen sowie zu Recht und Gesetz. Verankert haben wir dies in unseren Leitlinien und dem Code of Conduct.

Wir haben ein CMS mit der Zielsetzung implementiert, Risiken aus systematischen Verstößen gegen rechtliche oder ethische Standards zu minimieren, die zu einer ordnungsrechtlichen oder strafrechtlichen Haftung des Unternehmens, seiner Organmitglieder oder Beschäftigten oder zu einem erheblichen Reputationsschaden führen könnten. Der Vorstand nimmt seine Gesamtverantwortung für Compliance als wesentliche Führungsaufgabe wahr. Unser Chief Compliance Officer ist zuständig für die Ausgestaltung und das Management des CMS. Auf der Ebene unserer operativen Segmente und Landesgesellschaften setzen Compliance Officer das CMS und unsere Compliance-Ziele vor Ort um.

Eine Grundlage unseres CMS sind die Compliance Risk Assessments (CRA), mit denen wir Compliance-Risiken identifizieren und bewerten sowie angemessene Präventionsmaßnahmen einleiten können. Dazu haben wir einen regelmäßig zu durchlaufenden Prozess aufgesetzt. Die Auswahl der Gesellschaften, die am CRA teilnehmen, erfolgt risikobasiert nach einem reifegradorientierten Modell.

Im Berichtsjahr wurde die bisherige CRA-Methodik umgestellt und ein „Fokus CRA“ durchgeführt. Das Fokus CRA ist eine Weiterentwicklung des bestehenden CRA-Ansatzes. Ziel des neuen Ansatzes ist es, die Effektivität des Kontrollumfeldes in ausgewählten Compliance-Risikobereichen zu überprüfen. Im Jahr 2023 wurde der Ansatz pilotiert. Der Fokus lag dabei auf unseren Einkaufsprozessen. An diesem Fokus-CRA-Pilotprojekt haben 10 internationale (operative Segmente Europa und Systemgeschäft) und eine nationale Gesellschaft (operatives Segment Deutschland) teilgenommen. Die Auswahl erfolgte risikobasiert; der Schwerpunkt lag auf internationalen Gesellschaften mit eigenem Einkauf. Die jeweiligen Konzerngesellschaften zeichnen verantwortlich für die Durchführung des CRAs. Dabei unterstützt und berät sie die zentrale Compliance-Organisation, die auch den Gesamtprozess steuert. Künftig sollen solche Fokus CRAs mit den breiter angelegten Standard Risk Assessments nach bisheriger Methodik alternieren.

T‑Mobile US führt als US-börsennotierte Gesellschaft ein Risk Assessment nach eigener Methodik durch, über das sie regelmäßig an die zuständigen Gremien berichtet, in denen auch Repräsentanten der Deutschen Telekom AG vertreten sind.

Wir lassen unser Compliance-Management-System regelmäßig von unabhängigen Prüfern nach dem Prüfungsstandard 980 des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW PS 980) mit dem Schwerpunkt „Antikorruption“ prüfen. Insgesamt wurden in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 22 deutsche und internationale Gesellschaften erfolgreich geprüft und die Wirksamkeit ihrer jeweiligen CMS bestätigt. Im Fokus der Prüfungen standen neben den Compliance-Prozessen insbesondere Prozesse, die einem erhöhten Korruptionsrisiko ausgesetzt sind, z. B. in den Bereichen Einkauf, Vertrieb, Events, Spenden, Sponsoring, Mergers & Acquisitions und Personal. Eine weitere IDW PS 980 Prüfung der Deutschen Telekom AG sowie ausgewählter Konzerngesellschaften ist für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 geplant.

Wir führen regelmäßig risikoorientierte und adressatengerechte Compliance- und Antikorruptionsschulungen durch. Im Berichtsjahr haben wir für alle Konzernbeschäftigten national und international (ohne T‑Mobile US) ein E-Learning Basiswissen Compliance u. a. zu Antikorruption ausgerollt, das in 14 Sprachen verfügbar ist. Beschäftigte können sich zudem über unser Beratungsportal „AskMe“ zu Compliance-Fragen und -werten und rechtskonformen Verhalten beraten lassen.

Trotz bester Präventionsmaßnahmen können in Unternehmen immer wieder Gesetzesverstöße und Pflichtverletzungen vorkommen. Über unser Hinweisgeberportal „TellMe“ können Beschäftigte und Externe Hinweise auf mögliche Compliance-Verstöße vertraulich und bei Bedarf auch anonym an den Compliance-Bereich melden. Wir gehen allen Hinweisen im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten konsequent nach – auch denjenigen, die uns über andere Kanäle erreichen. Fehlverhalten sanktionieren wir tat- und schuldangemessen im Einklang mit den einschlägigen Rechtsvorschriften. Als Steuerungs- und Überwachungsinstrument haben wir einen konzernweiten Reporting-Prozess implementiert. 2023 sind über das „TellMe“-Portal 85 Compliance-relevante Hinweise eingegangen (Vorjahr: 81 Hinweise). Von diesen haben sich im zurückliegenden Jahr 29 Fälle als Fehlverhalten bestätigt und wurden entsprechend geahndet.

Mit unserem Supplier Code of Conduct als Bestandteil der Einkaufsbedingungen verpflichten wir unsere Lieferanten u. a., jede Art von Korruption sowie Handlungen, die als solche ausgelegt werden könnten, zu unterlassen. Geschäftspartner wählen wir Compliance-konform aus und führen im Bedarfsfall risikoorientierte Geschäftspartnerprüfungen (Integrity Checks bzw. Compliance Business Assessments) durch. Seit 2014 bieten wir auch E-Learnings zum Thema Compliance für unsere Lieferanten an.

Ausführliche Informationen zu unserem Supplier Code of Conduct veröffentlichen wir in unserem CR-Bericht 2023.