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Unterstützende Handlungsfelder

Sparen für Investitionen in Wachstum

Künftiges Wachstum bedarf ausreichender Investitionen. Dafür investieren wir in die eigene Innovationskraft, integrieren aber auch erfolgreich Neues von außen. Dank unserer Kostendisziplin erwirtschaften wir die Mittel, die wir brauchen, um diese Investitionen zu finanzieren und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. „Leading Digital Telco“ bedeutet für uns auch, in puncto Effizienz der führende Telekommunikationsanbieter zu sein. In den Group Headquarters & Group Services beispielsweise haben wir unsere Effizienzambitionen erhöht und weitere Maßnahmen zur Kostensenkung in den kommenden Jahren eingeleitet. Vor allem aber Digitalisierung ist einer der wesentlichen Hebel, um die Kosteneffizienz entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette weiter zu steigern: von der Kundenschnittstelle über unsere Produktion bis hin zum Management unserer eigenen Infrastruktur und Lieferketten. Unseren Weg der Kostentransformation beschreiten wir deshalb konsequent weiter.

Unser Beteiligungsportfolio steuern wir wertorientiert. Das heißt für uns u. a., Werte zu realisieren, wenn sich attraktive Rahmenbedingungen ergeben. Den Verkauf von GD Towers haben wir zum 1. Februar 2023 vollzogen und die uns zugeflossenen Mittel haben wir wie geplant genutzt, um u. a. unsere Beteiligung an T‑Mobile US zu erhöhen. Die Schwelle zur Kapitalmehrheit an T‑Mobile US wurde am 5. April 2023 im Rahmen des Aktienrückkaufprogramms 2022 mit einem Anteil von 50,2 % überschritten. Unter Berücksichtigung der eigenen Aktien im Bestand der T‑Mobile US betrug unser Anteil an T‑Mobile US zum 31. Dezember 2023 50,6 %. Seit Anfang 2024 veräußert die Deutsche Telekom Aktien von T‑Mobile US aus ihrem Bestand über den Markt, ohne die eigene Mehrheitsposition bei T‑Mobile US zu gefährden.

Vereinfachen, digitalisieren, beschleunigen & Verantwortung leben

Einfachheit bei den Angeboten und bei der Organisation macht die digitale Transformation unseres Kerngeschäfts leichter. So erhöhen wir unsere Umsetzungsgeschwindigkeit – sowohl bei der Interaktion mit den Kunden als auch bei der Umsetzung neuer, strategischer Initiativen. Deshalb wollen wir einfacher, digitaler und schlussendlich agiler werden.

Einfachheit hat für uns zwei Stoßrichtungen. Zum einen wollen wir unseren Kunden leicht verständliche Tarife, wie z. B. MagentaTV MegaStream, und intuitiv bedienbare Produkte bieten. Dafür verbessern wir beispielsweise kontinuierlich unsere stimmbasierte TV-Steuerung und werden diese auch auf weiteren Märkten außerhalb von Deutschland einführen. In Zukunft wollen wir die Produktkomplexität noch einmal erheblich reduzieren. Unsere Ambition ist, dass unsere Dienste mit einem Klick und jederzeit verfügbar sind. Dank erfolgreich abgeschlossener IP-Migration können wir – abhängig vom Router – in immer mehr Haushalten den Anschluss aus der Ferne provisionieren und warten. Bereits heute gelingt die technische Bereitstellung eines Breitband-Anschlusses in 95 von 100 Fällen direkt im ersten Versuch. Zum anderen wollen wir intern möglichst effizient, d. h. zeit- und kostensparend agieren. Bei der Agilisierung unserer IT sind wir vielversprechend unterwegs. Seit 2020 sind wir z. B. in Deutschland und Europa bei der Entwicklung von neuer Software oder Software-basierten Produkten um ca. 40 % schneller geworden. Heute liegen wir bei der durchschnittlichen Realisierungszeit von reinen Software-basierten Anpassungen in Deutschland bei ungefähr 2,0 Monaten (z. B. persönlicher Kundendialog für Privatkunden, digitales Auftragsmanagement für Geschäftskunden), in Europa bei ca. 1,0 Monaten. Beim Kapitalmarkttag 2021 haben wir uns das Ziel gesetzt, die Realisierungszeit bis 2024 in Europa auf 1 Monat und in Deutschland auf 2 Monate zu verkürzen. Dieses Ziel haben wir bis zum Jahresende 2023 nahezu erreicht. Darüber hinaus werden wir auch in Zukunft unsere Organisation, Prozesse und Entscheidungsverfahren auf den Prüfstand stellen und, wo immer möglich, weiter optimieren.

Die Digitalisierung unseres Kerngeschäfts hilft uns, das Kundenerlebnis zu verbessern und unsere Effizienz zu steigern. Unsere Sales & Service-Apps haben wir in Deutschland und Europa als zentrale, digitale Kundenschnittstellen etabliert. Sie dienen uns zur Monetarisierung (Up- und Cross-sell) sowie zur Kostenreduzierung, indem wir durch Self-Service und vorausschauende Instandhaltung Service-Fälle verringern können. In unseren europäischen Landesgesellschaften nutzen ca. 71 % unserer Kunden unsere Service-App. In Deutschland stehen wir nach der Migration auf die OneApp-Plattform bei 52 % (2022: 42 %). In diesem Kontext wurde in Deutschland auch eine Harmonisierung der Erhebung App-spezifischer Kennzahlen (z. B. App-Penetration) durchgeführt, um eine europaweite Vergleichbarkeit innerhalb des Konzerns sicherzustellen. Darüber hinaus fördern und messen wir die Anzahl der Beratungen durch unseren digitalen Assistenten, der in unsere OneApp integriert ist. In Deutschland heißt er Frag Magenta. Dank Künstlicher Intelligenz (KI) lernt der Chatbot automatisch dazu und kann Kundenanfragen noch besser und kompetenter bearbeiten. In Deutschland können unsere Kunden ihre Anliegen mittlerweile auch in natürlicher Sprache, d. h. mit ihren eigenen Worten, an Frag Magenta richten. Seit Anfang Dezember 2023 können Kunden ihre Anliegen darüber hinaus mit unserem Avatar Max per Videochat lösen. Mit dieser Neuerung sind wir Vorreiter im Kundenservice in Europa. Wichtig für ein herausragendes und v. a. personalisiertes Erlebnis ist auch der „Rundum“-Blick auf unsere Kunden, unabhängig vom Kanal – online und offline. Magenta View ist unser Frontend für alle Mitarbeiter mit direktem Kundenkontakt mit allen notwendigen Kundendaten aus einer Quelle. Von Magenta View haben am Ende des Berichtsjahres rund 50.000 Mitarbeiter in Deutschland profitiert. Langfristig zielen wir auf eine nahezu vollständige digitale Transformation aller Wertschöpfungsstufen ab. Dafür bauen wir auch unser Know-how in innovativen Technologien wie KI konsequent aus. Bereits heute können wir durch datenbasierte Analysen unsere Hardware vorausschauender warten, Kundenbedürfnisse besser verstehen und unsere Netze effizienter managen.

Einfachheit und Digitalisierung erfordern aber auch neue Kompetenzen und kulturellen Wandel. Im Jahr 2023 haben wir unser Lernangebot mit sog. Explorer Journeys konkret auf Zukunftsthemen ausgerichtet. So wollen wir möglichst viele Beschäftigte auf zukünftige Skill-Anforderungen vorbereiten. Die Vermittlung von Wissen über KI stand hierbei besonders im Fokus. Darüber hinaus wurden weiterhin Journeys zu Themen wie Software-Entwicklung, Datenanalyse, digitales Marketing und User Experience angeboten. Seit der globalen Einführung der Explorer Journeys im Jahr 2021 nahmen rund 21.000 Beschäftigte an den verschiedenen Kursen teil. Besonders das digitale Lernen ist in der Deutschen Telekom mit einer digitalen Lernquote von rund 73 % (Anteil der Lernstunden, die über digitale Medien durchgeführt wurden) sehr gut etabliert. Mit der intelligenten Lernplattform Percipio, quasi dem „Netflix des Lernens“, und der Integration u. a. von Coursera als Anbieter digitaler Bildungsangebote von renommierten Universitäten profitieren mehr als 164.000 Mitarbeiter von einer Vielzahl von digitalen und modernen Lernangeboten. Außerdem ermöglichen wir unseren Mitarbeitern seit 2021 mit dem Aktienprogramm „Shares2You“ eine stärkere Teilhabe am Unternehmenserfolg. Im Berichtsjahr haben sich 38.637 Mitarbeiter an dem Programm beteiligt. Unsere Bemühungen zahlen sich aus und schlagen sich in der Zufriedenheit unserer Mitarbeiter nieder: Die Frage nach der Stimmung bzw. Zufriedenheit bewegt sich mit 78 % (2022: 81 %) weiterhin auf einem hohen Niveau.

Weitere Informationen zu unserer Personalstrategie finden Sie in dem Kapitel „Mitarbeitende“.

Darüber hinaus richten wir zur Wahrnehmung unserer gesellschaftlichen Verantwortung Kernunternehmensprozesse konsequent nachhaltig aus. 2022 haben wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet und weiter geschärft: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Vielfalt und Team-Performance sowie digitale Verantwortung und Teilhabe sind unsere vier wesentlichen Handlungsfelder. Unser Ziel, bis spätestens 2040 über die gesamte Wertschöpfungskette klimaneutral zu sein, haben wir 2023 um ein weiteres Zwischenziel und Ambitionsniveau zur Reduktion ergänzt: Bis 2030 wollen wir entlang der Wertschöpfungskette 55 % Emissionen eingespart haben und bis 2040 sogar 90 %. Unser Klimaziel entspricht den Anforderungen der SBTi. Darüber hinaus wollen wir bis 2030 bei Endgeräten und Netztechnik 100 % kreislauffähig sein. Mit mehr als 4,9 Mio. Geräten, die wir in Deutschland und Europa zurückgenommen haben, um sie entweder wiederaufzubereiten oder dem Recycling-Kreislauf zurückzuführen, tragen wir gemeinsam mit unseren Kunden aktiv zum Ressourcen- und Klimaschutz bei. Auch unsere Lieferanten adressieren wir beim Thema Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft, z. B. in Ausschreibungsbedingungen. 2023 haben wir außerdem die Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes vorangetrieben. Bereits seit 2020 gilt ein nachhaltiger Verpackungsstandard, in dem auf Single-use-Plastik verzichtet und stattdessen auf recyclebare Materialen und umweltverträgliche Farben gesetzt wird. Alle neuen Gerätetypen unter der Marke „Telekom (T-Branded) und mehr als zwei Drittel der neuen Verpackungen von Smartphones, die wir von unseren Lieferanten beziehen, entsprechen diesen Kriterien. Unseren eigenen Stromverbrauch decken wir seit 2021 für alle Konzerneinheiten zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien ab. Unsere Energieeffizienz – das Verhältnis von Datenvolumen im Netz und dafür aufgewendeten Strom – wollen wir bis 2024 verdoppeln. Die Außerbetriebnahme von Altplattformen, wie PSTN, die Umstellung auf effizientere Technologie, wie von 3G auf 5G, die Nutzung hocheffizienter Rechenzentren sowie der Einsatz von KI helfen hierbei. Langfristig wird auch die Umstellung von Kupfer- auf Glasfaser-Technologie einen Beitrag leisten. So können wir trotz signifikant steigenden Datenverkehrs, mehr aktiven Komponenten im Netz und einer weiteren Verdichtung unserer Netze den Energieverbrauch in unseren Netzen in Deutschland und Europa bis 2024 stabil halten. Darüber hinaus setzen wir uns für eine verantwortungsvolle Digitalisierung ein. Unter dem Motto „Gegen Hass im Netz“ unterstützt die Deutsche Telekom z. B. Projekte zur Medienkompetenz in der Gesellschaft oder gegen Cybermobbing. Auch bei verschiedenen Naturkatastrophen haben wir soziale Verantwortung wahrgenommen: ob z. B. mit kostenloser Telefonie und Datenverkehr nach den Erdbeben in der Türkei, Syrien und Marokko oder mit Soforthilfe nach den Waldbränden und den Hurricanes in den USA.

Weitere Informationen zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie finden Sie in dem Kapitel „Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung“.

Zusammenfassend drückt sich unsere Strategie durch folgende Ambitionen aus:

  • Wir wollen führend sein bei digitalem Leben und Arbeiten sowie bei der Realisierung von Produktivitätsfortschritten für unsere Geschäftskunden. Denn nur, wenn wir führend sind, können wir wachsen und die Ansprüche unserer Kapitalgeber langfristig erfüllen.
  • Wir wollen unsere bestehenden Assets und Fähigkeiten besser nutzen, um neben unserem Kerngeschäft neue, digitale Geschäftsmodelle zu erschließen (Magenta Advantage).
  • Zentraler technischer Treiber für unsere Wachstumsfelder ist Telko als Plattform: die beste integrierte Netzinfrastruktur – von uns und von Partnern – sowie Cloud-basierte Kunden- und Netz-Service-Plattformen. Basis dafür ist und bleibt unser anhaltendes Engagement im Netzausbau von Glasfaser und 5G.
  • Künftiges Wachstum fördern wir durch einen sorgsamen Umgang mit unseren finanziellen Ressourcen und die konsequente Transformation zu einem einfachen, digitalen und in jeder Hinsicht agilen Unternehmen.
  • Wir sind ein verantwortungsbewusster und aktiver Teil der Gesellschaft. Wir sind Partner nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf politischer Ebene und tragen zu einer offenen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung aller Länder bei, in denen wir aktiv sind.
5G
Bezeichnung für den seit 2020 eingeführten Mobilfunk-Standard, der Datenraten im Gigabit-Bereich, v. a. auf den 3,6- und 2,1-GHz-Frequenzen, bietet, Festnetz und Mobilfunk zusammen führt und das Internet der Dinge unterstützt.
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Glasfaser
Transportweg für optische Datenübertragung.
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IP – Internet Protocol
Herstellerneutrales Transport-Protokoll der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells für die netzüberschreitende Kommunikation.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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