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Innovations­prioritäten

Innovationen können überall entstehen. Daher ist es wichtig, dass unsere Innovationsaktivitäten unternehmensübergreifend und strategisch ausgerichtet sind. Einen ganzheitlichen, konzernweit gültigen Rahmen dafür bilden unsere miteinander verbundenen Innovationsfelder. Aufbauend auf den Aktivitäten im Vorjahr haben wir im Berichtsjahr unsere Innovationsprioritäten in enger Abstimmung mit den operativen Segmenten weiterentwickelt:

  • Home Experience & TV: Im Produktbereich Home Experience haben wir die Themen Breitband-Konnektivität, Smart Home sowie Entertainment & TV zusammengefasst, da die Anwendungen und Dienste im Zuhause unserer Kunden immer stärker zusammenwachsen. Wir wollen unseren Kunden ein Kommunikations- und Unterhaltungserlebnis aus einer Hand anbieten. Entsprechende Produkte und Services planen wir in allen Märkten unseres europäischen Footprints in den kommenden Jahren sukzessive einzuführen. Unser Ziel ist, unseren Kunden die besten Geräte anzubieten (Router, WLAN-Mesh, TV-Set-Top-Boxen) und uns mit datengetriebenen Anwendungen sowie differenzierten und personalisierten Diensten von unseren Wettbewerbern abzuheben. Um dies zu ermöglichen, entwickeln wir beispielsweise unser eigenes Router-Betriebssystem für die digitale Zukunft. Basis hierfür ist ein global skalierendes Referenzsystem, das wir gemeinsam mit anderen Telko-Anbietern kontinuierlich weiterentwickeln – Cloud-basiert und mit einheitlichem intuitiven Zugriff via App, PC oder Fernseher. Beispiele für Kundenanwendungen sind z. B. WLAN-Management inklusive Fehlerbehebung im Haus, Kinderschutz sowie Haussicherung und -automatisierung. Der Fokus im Entertainment- & TV-Bereich liegt in der Konsolidierung der technischen Plattformen, der Optimierung des Kundenerlebnisses und der Verbesserung des Inhaltsangebots durch weitere Aggregation von bekannten Anbietern wie Netflix und Disney+. Darüber hinaus verbessern wir kontinuierlich unsere stimmbasierte TV-Steuerung und werden diese auch auf weiteren Märkten außerhalb von Deutschland einführen.
  • Digitale Kanäle: Wir optimieren unsere digitalen Kanäle kontinuierlich für unsere Kunden mit dem Ziel einer modernen, auf neuester Technologie aufbauender „Superior Digital Experience“. Ein Fokus liegt auf unserer zentral entwickelten Sales & Service-App (MeinMagenta/OneApp), die bereits in all unseren relevanten Märkten etabliert ist und von mehr als zwei Drittel unserer Kunden genutzt wird. Sie dient uns zur Monetarisierung (Up- und Cross-sell) sowie zur Kostenreduzierung, indem wir durch Self-Service und vorausschauende Instandhaltung Service-Fälle verringern können. Um die vergleichbar hohe App-Penetration und Kundenzufriedenheit in Zukunft weiter zu steigern, werden kontinuierlich neue Dienste, z. B. durch das Loyalitätsprogramm Magenta Moments, ausgerollt und optimiert. Eine weitere Möglichkeit der Interaktion bieten wir mit unserer digitalen Handelsplattform OneShop, die bereits in fünf Ländern zum Einsatz kommt. Bei der Interaktion mit den Kunden – sei es digital oder über den persönlichen Kontakt – wollen wir sicherstellen, dass wir stets das beste Kundenerlebnis bieten können. Dazu haben wir u. a. neue zielgerichtete Geschäftsprozesse eingeführt, die mit personalisierten Angeboten das Kundenerlebnis verbessern. Mit Magenta View haben wir einen leistungsstarken Hilfe- und Entstörungskanal etabliert, der Zugriff auf alle internen Technik- und Kundendatenbanken hat. Dieses System wollen wir in den kommenden Jahren schrittweise in all unseren europäischen Märkten einführen.
  • AI Competence Center: Das AI Competence Center (AICC) hat sich zum Ziel gesetzt, die Effizienz, das Kundenerlebnis und das Mitarbeitererlebnis mittels (generativer) KI zu verbessern. Einerseits bietet das AICC allen Einheiten der Deutschen Telekom praktische und technische Unterstützung an, damit diese insbesondere generative KI schnell nutzen können. Andererseits berät das AICC Kollegen wie ein ethischer und sicherer Einsatz von KI aussieht und unterstützt bei der Auswahl geeigneter Partner. Mit der Integration von (generativer) KI bleiben unsere Produkte und Dienste auch in Zukunft wettbewerbsfähig. Der Fokus unserer Aktivitäten lag im Berichtsjahr weiterhin auf der Skalierung unseres KI-basierten digitalen Assistenten Frag Magenta in Chat und Hotline. Ziel des digitalen Assistenten ist es, alle Kundeninteraktionen kontaktpunktübergreifend weiter zu personalisieren. Frag Magenta ist von der Fachzeitschrift Computer Bild und Statista im November 2023 erneut zum besten deutschen Telko-Chatbot gekürt worden.
  • Telco-as-a-Platform: Unter dem strategischen Konzept Telco-as-a-Platform treiben wir Entwicklungen zur Disaggregation, Cloudifizierung und Automatisierung unserer Netzproduktion unter verstärkter Nutzung von Daten und KI voran. Dieser Ansatz soll sowohl das Kundenerlebnis deutlich verbessern als auch die Flexibilität und Skalierbarkeit erhöhen bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Erreichen werden wir dies u. a. durch Software-Lösungen zur automatisierten Fehlerdetektion, -analyse und -korrektur auf Basis von maschinellem Lernen. Wir verfolgen mit anderen Netzbetreibern im Rahmen der O-RAN Alliance das Ziel, einen globalen Standard für ein offenes, intelligentes, virtualisiertes und interoperables Funkzugangsnetz festzulegen. Im i14y Lab in Berlin kann das Zusammenspiel der O-RAN-Komponenten getestet werden. Basierend auf dem innovativen Ansatz zur Netzproduktion ergeben sich neue Optionen zur direkten Monetarisierung des Netzes, z. B. über WAN-Verbindungs­technologien (API). Dazu besteht seit dem Jahr 2022 die Initiative „CAMARA – The Telco Global API Alliance“. Ziel ist es, basierend auf dem Bedarf der Entwickler-Community offene und global einheitliche APIs zu spezifizieren und zu implementieren, durch die ein über alle Telekommunikationsanbieter vereinheitlichter programmierbarer Zugang zu Netzfunktionalitäten auf einfache Art und Weise möglich wird. Neben den Innovationsaktivitäten zur Evolution von Mobilfunk- und Festnetz analysieren wir auch, welcher Nutzen sich für unsere Kunden aus der geeigneten Integration von satellitenbasierten Zugangsnetzen in unser Angebot generieren lässt. Mögliche Anwendungsbeispiele sind die Versorgung von bisher unversorgten Regionen oder die schnelle Bereitstellung von Kommunikationsdiensten z. B. nach Naturkatastrophen oder anderen Notfällen.
  • 5G-Standalone: Das 5G-Funkzugangsnetz wurde mit dem neuen 5G-Kernnetz als 5G-Standalone integriert. Dieses Kernnetz sorgt für die entscheidenden Neuerungen und Vorteile, denn eine gleichzeitige Verbindung zum 4G- und 5G-Netz ist damit für Endgeräte nicht mehr nötig. Das 5G-Kernnetz beruht auf einer Cloud-Plattform mit virtualisierten Kernnetzfunktionen. So können z. B. Network Slices, als voneinander getrennte logische Netze mit individuellen anwendungsspezifischen Leistungsmerkmalen wie z. B. Bandbreite, Latenz oder Sicherheit es ermöglichen, Anwendungen immer genau das passende (virtuelle) Netz zur Verfügung zu stellen. Sie können z. B. für bandbreiten- und latenzkritische Anwendungen wie Augmented/Virtual Reality, für die sicherheitskritische Kommunikation von Behörden oder für sichere und hochverfügbare Anwendungen von Geschäftskunden eingesetzt werden.
  • Sustainable Telco: Dieses Innovationsfeld widmet sich der nachhaltigen Transformation der Telekommunikationsbranche. Für einen dauerhaft gesicherten Zugang zu bezahlbarer grüner Energie stehen v. a. Energieeffizienz und Energieresilienz im Fokus. Dazu gehört die standortbasierte Nutzung von regenerativer Energie inklusive dynamischer Energiespeichersteuerung zum Lastenausgleich ebenso wie KI-gestützte, lastadaptive Energiesparfunktionalität. Für die schnelle temporäre Mobilfunk-Versorgung bei Naturkatastrophen oder Großveranstaltungen kommen z. B. bereits mobile Sendemasten mit wasserstoffbasierter Brennstoffzellentechnik erfolgreich zum Einsatz.
4G
Bezeichnung für den Mobilfunk-Standard der vierten Mobilfunk-Generation (siehe LTE).
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5G
Bezeichnung für den seit 2020 eingeführten Mobilfunk-Standard, der Datenraten im Gigabit-Bereich, v. a. auf den 3,6- und 2,1-GHz-Frequenzen, bietet, Festnetz und Mobilfunk zusammen führt und das Internet der Dinge unterstützt.
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AI – Artificial Intelligence
(engl.) – Künstliche Intelligenz (KI). Bezeichnet die Fähigkeit einer Maschine oder einer Software, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. Generative Künstliche Intelligenz (auch GenAI) – als Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz – wird verwendet, um neue Inhalte wie Text, Bilder, Musik oder Videos zu erstellen.
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API – Application Programming Interface
(engl.) – Programmierschnittstellen. Eine Programmierschnittstelle ist ein Programmteil, der von einem Software-System anderen Programmen zur Anbindung an das System zur Verfügung gestellt wird.
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Latenz
Latenz oder Reaktionszeit ist der Zeitraum zwischen einem Ereignis und dem Eintreten einer sichtbaren Reaktion darauf. In der Telekommunikation setzt die Physik der Latenzzeit Grenzen – also etwa die Länge der Wege, die Daten in den Netzen zurücklegen. Ein Beispiel sind mobile Virtual Reality-Erlebnisse. Wer sich mit der entsprechenden Brille in wirklichkeitsgetreuen Welten bewegt, fordert von einem Server in der Ferne eine Reaktion ein: das richtige Bild, das den Erwartungen entspricht. Die Faustregel ist hier einfach. Je geringer die Verzögerung, desto realer nimmt der Anwender die virtuellen Welten wahr. Ähnliches gilt für Online-Gaming.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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VR – Virtual Reality
(engl.) – Virtuelle Realität. Bezeichnet die Darstellung und gleichzeitige Wahrnehmung der Wirklichkeit und ihrer physikalischen Eigenschaften in einer in Echtzeit computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung. Im Gegensatz zur erweiterten Realität, bei der die Darstellung zusätzlicher Informationen im Vordergrund steht, taucht der Benutzer bei VR komplett in eine virtuelle Welt ein.
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