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15 Pensions­rückstellungen und ähnliche Verpflichtungen

Leistungsorientierte Versorgungszusagen (Leistungszusagen)

Der wesentliche Anteil der Pensionsverpflichtungen im Konzern beruht auf unmittelbaren und mittelbaren Zusagen in Deutschland, den USA und der Schweiz. Die Pensionsrückstellungen der Deutschen Telekom setzen sich wie folgt zusammen:

in Mio. €

 

 

 

31.12.2022

31.12.2021

Pensionsrückstellungen

4.150

6.134

Vermögenswert aus Pensionsverpflichtungen

(40)

(54)

Pensionsrückstellungen (netto)

4.109

6.080

davon: Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen

3.883

5.622

davon: Rückstellungen für mittelbare Pensionsverpflichtungen

226

458

Die Pensionsrückstellungen werden in der Konzernbilanz unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Der Vermögenswert aus Pensionsverpflichtungen ist in der Konzernbilanz unter den übrigen langfristigen Vermögenswerten erfasst.

Der Rückgang der Pensionsrückstellungen gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Rechnungszinses, der zum Teil durch die Marktwertentwicklung der als Planvermögen ausgegliederten Vermögenswerte kompensiert wurde. Insgesamt ergibt sich ein erfolgsneutral erfasster Gewinn aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen in Höhe von 1,8 Mrd. €.

Herleitung der Pensionsrückstellungen

in Mio. €

 

 

 

31.12.2022

31.12.2021

Barwert der Verpflichtung, die über einen ausgegliederten Vermögenswert ganz oder teilweise finanziert ist

9.977

11.825

Ausgegliederte Vermögenswerte (Planvermögen)

(6.265)

(7.937)

Das Vermögen übersteigende Leistungsverpflichtungen

3.712

3.888

Barwert der Verpflichtung, die nicht über einen ausgegliederten Vermögenswert finanziert ist

345

2.150

Pensionsrückstellungen (gemäß IAS 19.63)

4.057

6.038

Anpassung aufgrund der Vermögensobergrenze (gemäß IAS 19.64)

52

42

Pensionsrückstellungen (netto)

4.109

6.080

in Mio. €

 

 

 

2022

2021

Pensionsrückstellungen (netto) zum 1. Januar

6.080

7.665

Dienstzeitaufwand

263

148

Nettozinsaufwand/-ertrag auf die Pensionsrückstellung (netto)

83

89

Effekte aus der Neubewertung

(1.839)

(1.423)

Versorgungsleistungen vom Arbeitgeber direkt gezahlt

(419)

(378)

Beiträge des Arbeitgebers zum Planvermögen

(46)

(80)

Veränderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

(18)

10

Umgliederungen in die Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen

(29)

0

Tatsächlich angefallene Verwaltungskosten (Zahlung aus Planvermögen)

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

34

48

Pensionsrückstellungen (netto) zum 31. Dezember

4.109

6.080

Annahmen für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen

Die wesentlichen Annahmen für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen sind der Rechnungszins, der Gehaltstrend, der Rententrend sowie die Lebenserwartung. Die nachfolgende Tabelle enthält die Annahmen für die wesentlichen Pensionsverpflichtungen im Konzern (Inland, USA, Schweiz), die jeweils für die Bewertung zum 31. Dezember des Jahres zugrunde gelegt wurden. Für die Ermittlung des Pensionsaufwands eines Geschäftsjahres wurden jeweils die Annahmen zum 31. Dezember des Vorjahres verwendet.

in %

 

 

 

 

 

 

31.12.2022

31.12.2021

31.12.2020

Rechnungszins

Inland

4,13

1,18

0,85

USA

5,59

3,05

2,75

Schweiz

2,42

0,33

0,07

Gehaltstrend

Inland

2,50

2,50

2,50

USAa

n.a.

4,25

4,25

Schweiz

1,60

1,00

1,00

Rententrend

Inland (allgemein)

2,10

1,70

1,50

Inland (satzungsgemäß)

1,00

1,00

1,00

USA

n.a.

n.a.

n.a.

Schweiz

0,10

0,10

0,10

a

Der Gehaltstrend in den USA hat keine Auswirkung auf die Höhe der Pensionsverpflichtungen, da alle Zusagen eingefroren sind.

in Jahren

 

 

 

 

 

31.12.2022

31.12.2021

Duration

Inland

9,7

12,3

USA

11,2

13,6

Schweiz

12,3

14,9

Für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurden im Wesentlichen die folgenden biometrischen Rechnungsgrundlagen verwendet:

Inland: Heubeck 2018G, Schweiz: BVG 2020 Generational, USA: Pri-2012 Tafeln. In der Schweiz sind im Rahmen einer turnusgemäßen Überprüfung die für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen allgemein anerkannten demographischen Annahmen im Jahr 2020 überarbeitet und im Jahr 2021 erstmalig verwendet worden. Dies führte im Jahr 2021 zu versicherungsmathematischen Gewinnen in Höhe von 6 Mio. € bzw. 2,6 % der Schweizer Verpflichtungen.

Für die Ermittlung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung künftiger Gehaltssteigerungen wurden zum 31. Dezember 2022 die zuvor genannten Zinssätze zugrunde gelegt. Diese Zinssätze wurden in Übereinstimmung mit der mittleren gewichteten Laufzeit (Duration) der jeweiligen Verpflichtungen ermittelt.

Die Ermittlung des Rechnungszinses basiert auf der Rendite von qualitativ hochwertigen Unternehmensanleihen mit AA-Rating, für die eine Zinsstrukturkurve auf Basis von Spot Rates gebildet wird. Die zugrundeliegende Methode wird routinemäßig überprüft und ggf. verfeinert (z. B. Weiterentwicklung der Anleihen-Märkte, Automatisierung der Verfügbarkeit entsprechender Daten hinsichtlich Quantität und Qualität).

Entwicklung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen

in Mio. €

 

 

 

2022

2021

Barwert der Pensionsverpflichtungen zum 1. Januar

13.975

14.362

Laufender Dienstzeitaufwand

226

235

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche

205

179

Effekte aus der Neubewertung

(3.625)

(421)

davon: erfahrungsbedingte Anpassungen

27

15

davon: Veränderungen der finanziellen Annahmena

(3.653)

(451)

davon: Veränderungen der demografischen Annahmen

1

15

Versorgungszahlungen im Geschäftsjahr

(573)

(483)

Beiträge von Planteilnehmern

4

4

Veränderungen durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

(18)

10

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen/-kürzungenb

(3)

(87)

Planabgeltungen

40

0

Umgliederungen in die Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen

(29)

0

Im Rahmen von Pensionen anfallende Steuern

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

120

176

Barwert der Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember

10.322

13.975

davon: aktive Planteilnehmer

3.983

5.596

davon: unverfallbar ausgeschiedene Planteilnehmer

2.151

2.982

davon: Leistungsempfänger

4.188

5.397

a

Im Effekt aus Veränderungen der finanziellen Annahmen sind im Jahr 2021 neben den überwiegenden Rechnungszinssatz-Änderungen auch geänderte Annahmen über die Auszahlungen der VAP-Rentenansprüche enthalten, die zu versicherungsmathematischen Verlusten in Höhe von 93 Mio. € führten.

b

Der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen des Jahres 2021 ist im Wesentlichen auf eine Neugestaltung von Risikoleistungen in Deutschland zurückzuführen (siehe nachfolgenden Abschnitt „Global Pension Policy und Planbeschreibungen“).

Verteilung der Verpflichtungen der wesentlichen Pläne der Deutschen Telekom

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2022

31.12.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inland

USA

Schweiz

Restliche Pläne

Inland

USA

Schweiz

Restliche Pläne

Barwert der Pensionsverpflichtungen

8.308

1.481

200

333

11.316

1.905

230

525

Ausgegliederte Vermögenswerte

(4.690)

(1.162)

(252)

(161)

(6.007)

(1.346)

(271)

(313)

Anpassung aufgrund der Vermögensobergrenze

0

0

52

0

0

0

42

0

Pensionsrückstellungen (netto)

3.618

319

0

172

5.309

559

0

212

Die nachfolgenden Ausführungen zur Altersstruktur und Sensitivitätsanalyse sowie zu den Planbeschreibungen und deren Risiken beziehen sich auf die wesentlichen Pensionsverpflichtungen (Inland, USA und Schweiz).

Altersstruktur der Planteilnehmer für wesentliche Pensionspläne

Altersstruktur der Planteilnehmer für wesentliche Pensionspläne (Balkendiagramm)

Sensitivitätsanalyse für die Pensionsverpflichtungen

In der nachfolgenden Sensitivitätsanalyse werden die Auswirkungen von möglichen Veränderungen der als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Bewertungsannahmen auf den zum Stichtag 31. Dezember 2022 berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen dargestellt. Eine Veränderung der Bewertungsannahmen um die dargestellten Änderungen hätte zum 31. Dezember 2022 bei sonst unveränderten Annahmen nachfolgende Auswirkungen auf den Barwert der Pensionsverpflichtung.

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

Erhöhung/(Rückgang) des Barwerts der Pensionsverpflichtungen
zum 31.12.2022

Erhöhung/(Rückgang) des Barwerts der Pensionsverpflichtungen
zum 31.12.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

Inland

USA

Schweiz

Inland

USA

Schweiz

Zunahme Rechnungszins um 100 Basispunkte

(695)

(144)

(16)

(1.224)

(234)

(25)

Abnahme Rechnungszins um 100 Basispunkte

822

172

19

1.499

291

31

Zunahme Gehaltstrend um 50 Basispunkte

0

0

1

1

0

1

Abnahme Gehaltstrend um 50 Basispunkte

0

0

(1)

0

0

(1)

Zunahme Rententrend um 25 Basispunkte

4

0

4

5

0

5

Abnahme Rententrend um 25 Basispunkte

(4)

0

(1)

(5)

0

(2)

Zunahme Lebenserwartung um 1 Jahr

160

38

4

288

56

6

Abnahme Lebenserwartung um 1 Jahr

(158)

(39)

(4)

(288)

(57)

(6)

Die Sensitivitätsanalyse wurde für den Rechnungszins, Gehaltstrend und Rententrend jeweils isoliert vorgenommen. Hierzu wurden sowohl für den Anstieg als auch für den Rückgang der Annahme weitere versicherungsmathematische Bewertungen durchgeführt. Bei der Lebenserwartung der Planberechtigten ist nicht davon auszugehen, dass sie sich innerhalb eines Jahres wesentlich ändern wird. Aus Risikogesichtspunkten wurde dennoch zusätzlich die Wirkung einer Änderung der Lebenserwartung auf die Verpflichtungen ermittelt. Hierzu wurden Bewertungen unter der Annahme durchgeführt, dass die Lebenserwartung der Planberechtigten im 65. Lebensjahr um ein Jahr erhöht bzw. reduziert wäre. Für die anderen Planberechtigten wurde eine Anpassung der Lebenserwartung analog angesetzt. Bei einer Variation des Bewertungsendalters oder der Fluktuation würden sich insbesondere im Inland nur unwesentliche Effekte ergeben.

Global Pension Policy und Planbeschreibungen

Mithilfe der konzernweiten Global Pension Policy steuert die Deutsche Telekom ihre Pensionszusagen. Sie stellt weltweit sicher, dass bezüglich der Gewährung von Leistungen der betrieblichen Altersversorgung und deren Management konzernweite Mindeststandards eingehalten, Pläne harmonisiert sowie finanzielle und andere Risiken für das Kerngeschäft vermieden bzw. verringert werden. Weiterhin stellt sie Leitlinien zur Durchführung und Steuerung von Pensionszusagen zur Verfügung und definiert Anforderungen an die Einführung, Anpassung oder Schließung entsprechender Pläne. Die Regelungen und Vorgaben dieser Konzern-Richtlinie berücksichtigen die nationalen Unterschiede im Bereich der staatlichen oder anderen verpflichtenden Zusagen beim Arbeits-, Steuer- und Sozialrecht sowie der gewöhnlichen Geschäftspraktiken in Bezug auf Pensionszusagen.

Zur Risikobegrenzung wurden im Konzern endgehaltsabhängige Leistungszusagen bereits weitgehend durch beitragsbasierte Zusagen abgelöst. In Deutschland wird zur weiteren Deckung der Pensionsverpflichtungen zudem ein konzerninternes CTA (Deutsche Telekom Trust e.V.) verwendet. Ein CTA ist eine rechtlich ausgestaltete Treuhandvereinbarung zur Kapitaldeckung unmittelbarer Versorgungszusagen mit separiertem und ausgegliedertem Vermögen sowie zum erweiterten Insolvenzschutz dieses Vermögens.

Im Inland bestehen für einen Großteil der Mitarbeiter Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen. Im Rahmen einer Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung wurde bereits im Jahr 1997 für aktive Mitarbeiter flächendeckend der Kapitalkontenplan eingeführt. Zudem wurden in den Folgejahren durch Unternehmenskäufe erworbene Zusagen ebenfalls auf den Kapitalkontenplan überführt. Hierbei handelt es sich um eine arbeitgeberfinanzierte, beitragsbasierte Leistungszusage. Die jährlich gewährten, gehaltsabhängigen Beiträge werden im jeweiligen Jahr der Bereitstellung mit altersabhängigen Zinsfaktoren bis Alter 60 vorab verzinst und in eine garantierte Versicherungssumme umgerechnet. Die Vorabverzinsung beträgt derzeit 3,50 % p. a. (Richtzins Kapitalkontenplan).

Der Zeitraum für die Bereitstellung dieser Beiträge zum Kapitalkontenplan ist zunächst auf zehn künftige Beitragsjahre begrenzt und verlängert sich ohne Kündigung jeweils automatisch um ein weiteres Jahr. Die im Laufe der aktiven Dienstzeit angesammelten Versicherungssummen werden im Versorgungsfall primär in Form von Einmalkapital ausbezahlt. Daher besteht für diese Zusagen lediglich ein geringes Langlebigkeitsrisiko. Aufgrund der Auszahlungsrichtlinien und der Planstruktur des Kapitalkontenplans ist dieser für den Arbeitgeber planbar und die Bezügedynamik betreffend frei von akuten Schwankungen und Risiken.

Die Deutsche Telekom und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatten sich im Oktober 2020 darauf geeinigt, die im gemeinsam verhandelten Tarifvertrag festgelegten Risikoleistungen (Tod in der Aktivphase und Invalidität) in der betrieblichen Altersversorgung schrittweise für die tariflichen und außertariflichen Mitarbeiter in Deutschland neu zu gestalten. Die bisherige Regelung im Fall des Eintretens des Risikofalls, das aufgebaute Versorgungsguthaben über den Kapitalkontenplan zu gewähren, wurde zugunsten der Auszahlung eines Jahreszielgehalts des Mitarbeiters ersetzt. Für Mitarbeiter mit längeren Betriebszugehörigkeiten oder Teilzeitbeschäftigte wurden Bestandsschutz-Regelungen getroffen. Die Neugestaltung trat im Oktober 2021 in Kraft. Durch die Neugestaltung der Risikoleistung von einer jährlichen Beitragszahlung (anteilig) hin zur Zahlung einer Pauschalleistung erteilt der Arbeitgeber seither dienstzeitunabhängige Zusagen zur Risikoleistung. Damit werden Auszahlungen der Risikoleistungen direkt im Jahr der Zahlung als Aufwand erfasst. Die nach der Altregelung für Ansprüche ab Inkrafttreten in den Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen zurückgestellten Beträge wurden gemäß der Neuregelung mit dem jeweiligen Rechnungszins zum Umstellungszeitpunkt bewertet und entsprechend für Tarifangestellte im vierten Quartal 2020 sowie für außertarifliche Angestellte im ersten Quartal 2021 ergebniswirksam aufgelöst.

Darüber hinaus bestehen in Deutschland verschiedene geschlossene Altzusagen, die in der Regel Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen in Form lebenslänglicher Renten vorsehen. Die vorherrschenden Zusagen bilden hierbei die Gesamtversorgung der Versorgungsanstalt der Deutschen Bundespost (VAP) mit einer Anrechnung der gesetzlichen Rente. Im Wesentlichen werden hiervon nur noch ausgeschiedene Mitarbeiter und Leistungsempfänger begünstigt, bei denen die Leistungen betragsmäßig feststehen. Das Gesamtversorgungssystem der VAP wirkt somit nur für den im Jahr 1997 bereits bestehenden Rentnerbestand und für den damals unverfallbar ausgeschiedenen Anwärterbestand nach.

Sofern Leistungszusagen im Inland Rente gewähren, ist die Rentenanpassung für diese Renten bis auf wenige unwesentliche Ausnahmen in den bestehenden Versorgungsregelungen in prozentualer Höhe fest definiert. Daher hat eine Änderung des allgemeinen Rententrends im Inland nur einen unwesentlichen Effekt auf den Barwert der Verpflichtungen.

Da eine Veränderung der Lebenserwartung hauptsächlich Auswirkungen auf die Verpflichtungen aus den Altbeständen mit Rentenzusagen hat und seit 1997 Zusagen in Form von Kapital gewährt werden, ist in den Folgejahren mit einer abnehmenden Bedeutung des Risikos aus der Veränderung der Lebenserwartung für den Konzern zu rechnen.

Zur langfristigen Deckung der Pensionsverpflichtungen hat die Deutsche Telekom Vermögen in ein unternehmenseigenes CTA sowie in einen unternehmenseigenen Pensionsfonds ausgelagert.

Die wesentlichen Pensionspläne in den USA bestehen aus medizinischen Plänen, Lebensversicherungen (für Rentner und aktive Mitarbeiter) sowie aus Pensionszusagen. Die Zusagen sind vollständig eingefroren und wurden durch Beitragspläne (401(k) Pläne) im Sinne von IAS 19 für künftige Anwartschaften ersetzt.

Bei den Pensionszusagen in den USA handelt es sich im Wesentlichen um zwei Leistungszusagen. Dies sind der Sprint Retirement Pension Plan (SRPP) und der Supplemental Executive Retirement Plan (SERP). Die Leistungshöhe im SRPP ermittelt sich dabei im Wesentlichen auf Basis von 1,5 % des Gesamtgehalts der Planberechtigten bis zum 31. Dezember 2005. Darüber hinaus wurde für Beiträge oberhalb der steuerlichen Freigrenzen für den entsprechenden Personenkreis der zusätzliche SERP eingerichtet. Beide Pläne sind seit dem 31. Dezember 2005 eingefroren, sodass Planteilnehmer ab diesem Zeitpunkt keine weiteren Anwartschaften mehr erdienen können.

Der SRPP ist im Rahmen der US-Vorschriften über einen Pensionsfonds finanziert. Der Finanzierungsgrad des SRPP wird regelmäßig überprüft wobei das Unternehmen je nach Finanzierungsstatus neben den Minimalbeiträgen auch unter Umständen noch zusätzliche Beiträge in den Pensionsfonds einzahlt.

Bei den medizinischen Plänen gewährt das Unternehmen Beihilfen zu medizinischen Leistungen nach Rentenbeginn als Verbesserung der gesetzlichen Leistungen. Neben den bestehenden Rentnern gibt es eine kleine Gruppe von rentennahen Aktiven, die ebenfalls Leistungen aus diesen Plänen abrufen können.

Im Rahmen der Lebensversicherung gewährt das Unternehmen eine Leistung beim Tod eines Rentners (Basisabsicherung für Rentner vor 2004) in Höhe von 50 % des zuletzt bezogenen anrechenbaren Einkommens (unter Berücksichtigung einer Obergrenze für den maximalen Auszahlungsbetrag).

Darüber hinaus gewährt das Unternehmen Leistungszusagen für Einzelpersonen im Ausland. Überwiegend bestehen diese Leistungen aus gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen in den jeweiligen Ländern oder aber Leistungen aus dem FAP (Financial Accumulation Plan – ein Kapitalkontenmodell). Diese Einzelzusagen sind ebenfalls fast alle eingefroren.

Im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung besteht in der Schweiz ein beitragsbasierter, durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge finanzierter Leistungsplan (im Sinne von IAS 19). Dieser wird über die rechtlich selbstständige T‑Systems-Pensionskasse gewährt. Wie in der Schweiz üblich gewähren die Gesellschaften höhere Leistungen als gesetzlich gefordert. Im Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) sind Mindestvorschriften für das zu versichernde Gehalt, altersabhängige Beiträge sowie ein Mindestverrentungsfaktor für den obligatorischen Teil des Altersguthabens festgelegt. Zudem legt der Schweizer Bundesrat jedes Jahr eine Mindestverzinsung für das obligatorische Altersguthaben fest (2023: 1,00 %, 2022: 1,00 %).

Der Pensionskasse steht der Stiftungsrat vor. Dieser stellt den täglichen Betrieb der Pensionskasse sicher und entscheidet über grundlegende Aspekte wie die Höhe und die Struktur der Pensionsleistungen und die Vermögensanlage-Strategie. Der Stiftungsrat setzt sich paritätisch aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern zusammen.

Aufgrund der bestehenden Mindestverzinsung der obligatorischen Altersguthaben besteht für die Pläne in der Schweiz bei einer möglichen Unterfinanzierung der Pensionskasse ein Nachdotierungsrisiko. Die Pensionskasse bietet die Wahlmöglichkeit einer lebenslangen Rente anstelle einer Einmalzahlung für Versicherte. In diesem Fall bestehen Langlebigkeits- und Investitionsrisiken, da zum Zeitpunkt der Verrentung Annahmen bezüglich der Lebenserwartung bzw. der Vermögensrendite einfließen. Ab dem 1. Januar 2018 hat sich T‑Systems Schweiz zur Anwendung der Risk-Sharing-Methode für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen entschieden. Hierbei wurde die Bewertung der Verpflichtungen dahingehend geändert, dass eine Beteiligung der Mitarbeiter an der Finanzierung eines möglichen Defizits bei der Bewertung der Arbeitgeberverpflichtung berücksichtigt werden kann. Die prinzipielle Möglichkeit der Beteiligung der Mitarbeiter an der Finanzierung des Defizits ist durch Art. 28 des Vorsorgereglements abgedeckt.

Entwicklung der ausgegliederten Vermögenswerte

in Mio. €

 

 

 

2022

2021

Ausgegliederte Vermögenswerte zum 1. Januar

7.937

6.698

Veränderung durch Unternehmenszusammenschlüsse/Betriebsübergänge/Zu- und Verkäufe

0

0

Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag des Planvermögens (erwarteter Vermögensertrag)

123

90

Betrag, um den die tatsächlichen Erträge den erwarteten Vermögensertrag übersteigen/(unterschreiten) (Neubewertung)

(1.779)

1.040

Arbeitgeberbeiträge an externe Versorgungsträger

46

80

Beiträge von Planteilnehmern

4

4

Versorgungszahlungen externer Versorgungsträger im Geschäftsjahr

(155)

(105)

Planabgeltungen

0

0

Verwaltungskosten

0

0

Steuerzahlungen

0

0

Wechselkursänderungen bei Plänen in fremder Währung

89

130

Ausgegliederte Vermögenswerte zum 31. Dezember

6.265

7.937

Zusammensetzung ausgegliederter Vermögenswerte nach Anlagekategorien

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

31.12.2022

davon:
Preis an einem aktiven Markt

davon:
Preis ohne aktiven Markt

31.12.2021

davon:
Preis an einem aktiven Markt

davon:
Preis ohne aktiven Markt

Eigenkapitalpapiere

3.829

3.829

0

5.346

5.346

0

davon: Anteile an BT

1.510

1.510

0

2.414

2.414

0

Schuldpapiere

1.954

1.954

0

2.030

2.030

0

Immobilien

85

12

73

85

13

72

Derivate

0

0

0

2

2

0

Investmentfonds

12

12

0

40

40

0

Durch Vermögenswerte besicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities)

0

0

0

0

0

0

Strukturierte Schuldtitel

0

0

0

1

1

0

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

119

119

0

64

64

0

Sonstiges

264

235

29

370

328

43

Ausgegliederte Vermögenswerte

6.265

6.162

102

7.937

7.823

115

Die Ausrichtung der Anlagepolitik und die Risikosteuerung werden direkt auf die Risiko- und Entwicklungscharakteristika der Versorgungsverpflichtungen abgestimmt. Auf Basis einer systematischen integrierten Asset-Liability-Management-Analyse werden mögliche Ergebnisse von Kapitalanlage-Portfolios, die eine Vielzahl von Anlageklassen umfassen können, den stochastisch simulierten Entwicklungen der Pensionsverpflichtungen gegenübergestellt und so die relative Entwicklung der Planvermögen zu den Pensionsverpflichtungen explizit betrachtet. Die Kapitalanlage-Strategie ist wesentlich durch die Zielsetzung geprägt, dass durch den systematischen Aufbau und das professionelle Management eines geeigneten Portfolios für das Planvermögen Verpflichtungen aus gegebenen Pensionszusagen zeitgerecht und vollständig erfüllt werden können. Sie zielt grundsätzlich auf ein breit diversifiziertes Anlage-Portfolio ab, das über entsprechende Risikofaktoren und Diversifikation ein zur Gesamtzielsetzung passendes Risikoprofil generiert. Das Management der Kapitalanlagen zur aktiven Steuerung von Risiken unterliegt einem fortlaufenden Monitoring. Eine kosteneffiziente Umsetzung des Kapitalanlage-Managements wird durch ein professionelles Portfolio-Management unter Einbezug von externen Dienstleistern vorgenommen.

Die ausgegliederten Vermögenswerte enthalten zum Abschluss-Stichtag 5 Mio. € in Aktien (31. Dezember 2021: 5 Mio. €) und 6 Mio. € in Anleihen (31. Dezember 2021: 10 Mio. €) der Deutschen Telekom AG und ihrer Tochterunternehmen.

Entwicklung der Auswirkung aus der Vermögensobergrenze

in Mio. €

 

 

 

2022

2021

Im Eigenkapital erfasste Vermögensobergrenze zum 1. Januar

42

2

Zinsaufwand auf die erfasste Vermögensobergrenze (in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst)

0

0

Veränderungen der Vermögensobergrenze (im Eigenkapital erfasste Gewinne (–)/Verluste (+))

8

38

Wechselkursänderungen

3

2

Im Eigenkapital erfasste Vermögensobergrenze zum 31. Dezember

52

42

Zusammensetzung der Pensionsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnunga

in Mio. €

 

 

 

 

 

GuV-Ausweis

2022

2021

2020

Laufender Dienstzeitaufwand

Personalaufwand

225

234

256

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aufgrund von Planänderungen/-kürzungen

Personalaufwand

(3)

(87)

(223)

Planabgeltungen

Personalaufwand

40

0

8

Dienstzeitaufwand

 

262

147

40

Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche

Sonstiges Finanzergebnis

205

179

183

Mit dem Rechnungszins kalkulierter Ertrag aus Planvermögen (erwarteter Vermögensertrag)

Sonstiges Finanzergebnis

(123)

(90)

(98)

Zinsaufwand auf den Effekt der Vermögensobergrenze

Sonstiges Finanzergebnis

0

0

0

Nettozinsaufwand/-ertrag auf die Pensionsrückstellungen (netto)

 

83

89

85

Pensionsaufwendungen

 

344

236

126

Tatsächlich angefallene Verwaltungskosten (Zahlung aus Planvermögen)

Personalaufwand

0

0

0

Gesamtaufwendungen

 

344

236

126

a

Als Folge aus der am 13. Juli 2022 geschlossenen Vereinbarung werden die GD-Tower-Gesellschaften ab dem dritten Quartal 2022 im Konzernabschluss als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde dahingehend rückwirkend angepasst.

In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge

in Mio. €

 

 

 

 

2022

2021

2020

Im Geschäftsjahr erfasste Neubewertungen (Gewinne (–)/Verluste (+)) im Eigenkapital

(1.839)

(1.423)

1.358

davon: Neubewertungen aufgrund Änderung der Verpflichtung

(3.625)

(421)

663

davon: Neubewertungen aufgrund Änderung der ausgegliederten Vermögenswerte

1.779

(1.040)

702

davon: Neubewertungen aus der Anpassung der Vermögensobergrenze (gemäß IAS 19.64)

8

38

(7)

Erwartete Zahlungen in Zusammenhang mit Pensionsleistungen

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

2023

2024

2025

2026

2027

Versorgungszahlungen aus Pensionsrückstellungen

260

538

629

704

612

Versorgungszahlungen aus den ausgegliederten Vermögenswerten

247

114

115

118

122

Summe der erwarteten Versorgungszahlungen

508

652

745

823

734

Seit 2018 werden Versorgungszahlungen für unmittelbare Zusagen auch aus den Mitteln des CTA-Vermögens geleistet. Zusätzlich behält sich die Deutsche Telekom vor, sich darüber hinaus durch den Arbeitgeber direkt geleistete Zahlungen ggf. im Folgejahr aus dem CTA-Vermögen erstatten zu lassen. Letztmals erfolgte dies im Jahr 2018.

Für 2023 plant die Deutsche Telekom im Inland keine Dotierung in ausgegliederte Vermögenswerte. Im Ausland beabsichtigt die Deutsche Telekom für 2023 eine Dotierung in Höhe von mindestens 40 Mio. €.

Beitragsorientierte Versorgungszusagen (Beitragszusagen)

Die Zahlungen des Arbeitgeberanteils in Deutschland zur gesetzlichen deutschen Rentenversicherung betrugen im Geschäftsjahr 2022 0,4 Mrd. € (2021: 0,4 Mrd. €, 2020: 0,4 Mrd. €). Im Jahr 2022 wurden aus laufenden Beitragszahlungen konzernweit für zusätzliche beitragsorientierte Versorgungszusagen 157 Mio. € (2021: 191 Mio. €, 2020: 164 Mio. €) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Pensionsregelungen für Beamte der Deutschen Telekom

Im Geschäftsjahr 2022 wurden 302 Mio. € (2021: 343 Mio. €, 2020: 374 Mio. €) als Aufwand für den jährlichen Beitrag in Höhe von grundsätzlich 33 % der Bruttobezüge der aktiven und der fiktiven Bruttobezüge der ruhegehaltsfähig beurlaubten Beamten an die Postbeamtenversorgungskasse erfasst. Der Barwert der künftigen Zahlungsverpflichtungen beträgt zum Abschluss-Stichtag 0,9 Mrd. € (31. Dezember 2021: 1,1 Mrd. €, 31. Dezember 2020: 1,8 Mrd. €) und wird in den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen.

Weitere Informationen finden Sie in Angabe 41 „Sonstige finanzielle Verpflichtungen“.