Segmentstruktur
Unsere Finanzberichterstattung steht im Einklang mit unserer Konzernstrategie und ist in fünf operative Segmente sowie das Segment Group Headquarters & Group Services gegliedert, die wir nachfolgend im Detail erläutern.
Unser operatives Segment Deutschland umfasst sämtliche Aktivitäten des Festnetz- und Mobilfunk-Geschäfts für Privat- und Geschäftskunden mit eigenen Vertriebsgesellschaften in Deutschland, um einen kundenzentrierten Vertriebsangang zu ermöglichen. Als Wegbereiter der Digitalisierung bietet das Segment seinen Kunden ein individuelles Service- und Produkt-Portfolio an, mit dem Ziel, gleichzeitig innovativ, sicher und einfach zu sein. Ein weiterer Fokus des operativen Segment Deutschlands liegt auf dem Wholesale-Geschäft, in dessen Rahmen Telekommunikationsvorleistungen für Carrier erbracht werden. Mit der Bündelung des Services wird ein weiterer Fokus auf die Kundenzufriedenheit sowie Qualitätssicherung gelegt. Der Netzausbau für Mobilfunk und Festnetz erfolgt durch den Geschäftsbereich Technik innerhalb dieses Segments.
Unser operatives Segment USA umfasst sämtliche Mobilfunk-Aktivitäten auf dem US-amerikanischen Markt. Über ihre Hauptmarken bietet T‑Mobile US Dienste, Endgeräte und Zubehör an. Zusätzlich werden Endgeräte für den Weiterverkauf an Händler und andere Drittanbieter vertrieben. T‑Mobile US ist gemessen an den Kundenzahlen der zweitgrößte Anbieter in den USA. Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung geht auf die verschiedenen „Un-Carrier“-Initiativen der letzten Jahre zurück. T‑Mobile US profitierte außerdem erheblich vom Zusammenschluss mit Sprint am 1. April 2020. T‑Mobile US folgt der Ambition, das beste 5G-Netz der USA zu bauen, um ihre Kund*innen mit einzigartiger Netzabdeckung und -kapazität zu versorgen. Ihr Mobilfunk-Angebot umfasst dabei verschiedene Tarife für Privat- und Geschäftskunden sowie eine große Auswahl an mobilen Endgeräten wie Smartphones, Wearables, Tablets und sonstigen Mobilfunk-Geräten von verschiedenen Herstellern. Zudem bietet T‑Mobile US auch Produkte an, die ihre Mobilfunk-Dienste ergänzen, darunter Geräteschutz, Highspeed-Internet sowie Festnetz-Dienste.
Unser operatives Segment Europa umfasst sämtliche Festnetz- und Mobilfunk-Aktivitäten der Landesgesellschaften in Griechenland, Ungarn, Polen, der Tschechischen Republik, Kroatien, der Slowakei, Österreich, Nordmazedonien und Montenegro. Wir sind in diesen Ländern integrierter Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen. Nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden hat OTE zum 30. September 2021 die Veräußerung ihres 54-prozentigen Anteils an der Telekom Romania Communications an Orange Romania vollzogen. Daher konzentrieren wir uns in Rumänien auf die Mobilfunk-Aktivitäten. Neben dem klassischen Festnetz- und Mobilfunk-Geschäft mit Privatkunden bieten die meisten Landesgesellschaften auch ICT-Lösungen für Geschäftskunden an.
Als eines der führenden IT-Service-Unternehmen im deutschsprachigen Raum bietet unser operatives Segment Systemgeschäft unter der Marke „T‑Systems“ ein fokussiertes Produkt- und Lösungs-Portfolio für Geschäftskunden. Mit horizontalen Angeboten für Beratung, Cloud Services und Digitalisierungslösungen adressiert T‑Systems die attraktivsten Wachstumsfelder im Markt für Informationstechnologie. Datensouveränität und Sicherheitslösungen sind dabei im Kern des Angebots, ergänzt um strategische Partnerschaften. Fokussierte, vertikale Angebote reichen tief in die Wertschöpfungsketten ausgewählter Industrien (Automotive, Gesundheitswesen, Öffentliche Hand und Transportwesen) hinein. Seit 2018 führen wir ein umfangreiches Transformationsprogramm durch. Im Rahmen dessen haben wir unsere Organisation und Abläufe neu ausgerichtet sowie Kapazitäten angepasst. Wir sind nun in vier Portfolio-Bereiche aufgestellt: Cloud Services (Public Cloud, SAP AO, Managed Infrastructure Services & Private Cloud), Digital Solutions (inklusive SAP SI), Security und Advisory mit Detecon als integrierte Beratung. Der Portfolio-Bereich Road Charging wurde als Road User Services GmbH herausgelöst, um lokale Partnerschaften zu vereinfachen.
Unser operatives Segment Group Development hat das Ziel, Einheiten bzw. Beteiligungen aktiv zu steuern und wertsteigernd zu entwickeln – ihnen soll das nötige Maß an unternehmerischer Freiheit eingeräumt und so ihre strategische Weiterentwicklung gefördert werden. In diesem Zuge wurde innerhalb des Segments die Einheit GD Towers geschaffen, welche nach der Veräußerung des niederländischen Funkturmgeschäfts seit dem zweiten Quartal 2021 das deutsche und das österreichische Funkturmgeschäft umfasst. Am 6. September 2021 haben wir eine Vereinbarung zum Verkauf der T‑Mobile Netherlands unterzeichnet. Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Quartal 2022 erwartet. Bei Group Development sind auch die Investment-Management-Gruppe DTCP, Comfort Charge als Anbieter der Ladeinfrastruktur für eMobilität sowie die Konzernfunktionen Mergers & Acquisitions und Strategisches Portfolio-Management angesiedelt.
Group Headquarters & Group Services umfasst alle Konzerneinheiten, die nicht direkt einem der operativen Segmente zugeordnet sind und berichtet auch über unseren Vorstandsbereich „Technologie und Innovation“. Als Richtungs- und Impulsgeber definiert Group Headquarters die strategischen Vorgaben für den Konzern, stellt sicher, dass diese eingehalten werden, und bearbeitet ausgewählte Konzernprojekte. Group Services erbringt seine Leistungen als Dienstleister für den Konzern; dazu zählen neben den von Deutsche Telekom Services Europe erbrachten typischen Dienstleistungen wie Finanzbuchhaltung, Personal-Service und operativem Einkauf auch Vermittlungsdienstleistungen durch unseren Personaldienstleister Vivento. Dieser vermittelt Mitarbeiter*innen in externe Beschäftigungsverhältnisse, v. a. in den öffentlichen Dienst. Darüber hinaus gibt es die Bereiche Group Supply Services (GSUS) für unser Immobilien-Management und unseren strategischen Einkauf sowie Telekom MobilitySolutions als Komplettanbieter von Fuhrpark-Management und Mobilitätsleistungen.
In unserem Vorstandsbereich „Technologie und Innovation“ sind die übergreifenden Funktionen Technologie, Innovation, IT und Security unserer operativen Segmente Deutschland, Europa und Systemgeschäft zusammengefasst. Hierzu gehören u. a. die Deutsche Telekom IT mit internen IT-Projekten unseres Konzerns als Schwerpunkt und unsere zentrale Innovationseinheit Product Innovation and Customer Experience (PIC), die mit unseren operativen Segmenten eng zusammenarbeitet, um Themen wie Digitalisierung, Big Data, Software Defined Networks, intelligente Sprachsteuerung („Voicification“), Virtualisierung und Cloud Services voran zu bringen. Im Innovation Hub (IHUB) bündeln wir für eine flexible Innovationsentwicklung alle notwendigen Kompetenzen in einer agilen Arbeitsumgebung für zukünftige Innovationsprojekte. Mit dem neugeschaffenen Bereich Technology Delivery International (TDI) bündeln wir das Know-how, um als starker Partner der Technologie-Bereiche in unseren Landesgesellschaften aus einer Hand Plattformen und Services entwickeln, produzieren, betreiben und länderübergreifend skalieren zu können. Dies schließt im Berichtsjahr noch den Bereich International Technology and Service Delivery (ITS) ein, der für die Harmonisierung von Planung, Entwicklung und Betrieb von Produkten, Services und Plattformen der europäischen Landesgesellschaften unter Berücksichtigung der technologischen und kommerziellen Aspekte verantwortlich ist. Strategy & Technology Innovation (S&TI) sorgt für die effiziente und kundengerechte Forschung und Innovationen mit Fokus auf Mobilfunk und Festnetz. Group Security (GSC) ist für die Entwicklung und Transformation der konzernweiten Sicherheitsstrategie zuständig.
Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur im Jahr 2021
Aus Sicht des Konzerns ergaben sich im Berichtsjahr folgende Änderungen bzw. Ergänzungen an der Segmentstruktur:
Strategische Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der unternehmerischen Kontrolle an T‑Mobile US. Am 6. September 2021 hat die Deutsche Telekom strategische Maßnahmen ergriffen, um ihre Beteiligung an T‑Mobile US zu erhöhen und damit langfristig die bestehende unternehmerische Kontrolle über das US-Unternehmen sowie die Vollkonsolidierung zu sichern:
Entsprechend der am 6. September 2021 zwischen der Deutschen Telekom und SoftBank Group (SoftBank) abgeschlossenen Vereinbarung mit dem Ziel der Erhöhung des Kapitalanteils an T‑Mobile US hat die Deutsche Telekom insgesamt rund 45,4 Mio. T‑Mobile US-Aktien von SoftBank erworben. Dazu hat die Deutsche Telekom einen Teil ihrer im Juni 2020 von SoftBank erhaltenen Aktienoptionen zum Kauf von Aktien der T‑Mobile US am 23. September 2021 ausgeübt. Im Gegenzug erhielt SoftBank 225 Mio. neue Aktien der Deutschen Telekom AG aus dem Genehmigten Kapital 2017 unter Ausschluss des Bezugsrechts für die bestehenden Aktionäre. Der Umfang der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage betrug 576 Mio. €. Die Kapitalerhöhung der Deutschen Telekom AG wurde mit Eintragung ins Handelsregister am 28. September 2021 durchgeführt. Als Ergebnis dieser Transaktion wurde SoftBank mit rund 4,5 % der ausstehenden Aktien Aktionär der Deutschen Telekom AG. Für die Gesamtzahl von rund 45,4 Mio. T‑Mobile US-Aktien, die im Rahmen dieses Aktientauschs erworben wurden, errechnet sich im Zusammenhang mit der Ausübung der bestehenden Aktienoptionen ein gewichteter Durchschnittspreis von rund 118 US‑$ je T‑Mobile US-Aktie. Für die 225 Mio. Telekom-Aktien, die SoftBank im Gegenzug erhalten hat, und die einem Veräußerungsverbot bis 2024 unterliegen, haben beide Unternehmen einen beizulegenden Wert von 20 € je Aktie vereinbart. Durch diese Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage steigt die Anzahl der ausstehenden Aktien der Deutschen Telekom AG von 4.761 Mio. Aktien auf 4.986 Mio. Aktien. Mit Abschluss der Transaktion hat die Deutsche Telekom ihren Anteil an T‑Mobile US um 3,6 Prozentpunkte auf 46,8 % erhöht. Der Anteil an T‑Mobile US-Aktien, über die die Deutsche Telekom einschließlich einer mit SoftBank im Rahmen des Erwerbs von Sprint abgeschlossenen Vereinbarung die Stimmrechte ausüben kann, beträgt zum 31. Dezember 2021 52,0 %. Es ist beabsichtigt, SoftBank bei der Besetzung eines Aufsichtsratsmandats bei der Deutschen Telekom AG zu unterstützen. Deutsche Telekom und SoftBank haben außerdem eine Vereinbarung über eine neue strategische Partnerschaft getroffen, durch die die Deutsche Telekom zu einem wichtigen europäischen Partner im Ökosystem von SoftBank wird.
Darüber hinaus erwägt die Deutsche Telekom, einen Betrag von bis zu 2,4 Mrd. US‑$ (rund 2,1 Mrd. €) aus der am 6. September 2021 vereinbarten Veräußerung der T‑Mobile Netherlands zu verwenden, um weitere Festpreis- und variable Aktienoptionen auf T‑Mobile US-Aktien auszuüben. Diese hängen zur Hälfte von dem Durchschnitts-Börsenkurs der T‑Mobile US ab und sind für die andere Hälfte mit einem Festpreis versehen. Dadurch würde der Anteil an T‑Mobile US um weitere rund 1,6 Prozentpunkte, abhängig von der zu erwerbenden Anzahl der Aktien, erhöht. Die Deutsche Telekom erwartet, dass nach Abschluss beider Transaktionen der Kapitalanteil an T‑Mobile US bei rund 48,4 % liegen wird.
Weitere Informationen zu der vereinbarten Veräußerung der T‑Mobile Netherlands finden Sie im Abschnitt „(Voraussichtliche) Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur im Jahr 2022“.
Erwerb von Shentel. Am 28. Mai 2021 wurde zwischen T‑Mobile US und Shenandoah Personal Communications Company (Shentel) – einem Anbieter von Mobilfunk-Netzprodukten in bestimmten Regionen einiger US-Bundesstaaten – ein Kaufvertrag über den Erwerb von Vermögenswerten und Schulden im direkten Zusammenhang mit dem Mobilfunk-Geschäftsbetrieb von Shentel unterzeichnet. Die Transaktion wurde am 1. Juli 2021 vollzogen. Zuvor wurden notwendige Genehmigungen der Regulierungsbehörden eingeholt sowie weitere Vollzugsbedingungen erfüllt. Der Kaufpreis betrug 1,9 Mrd. US‑$ (1,6 Mrd. €).
Veräußerung der Telekom Romania Communications. Am 6. November 2020 hat OTE mit Orange Romania eine Vereinbarung über die Veräußerung ihres 54-prozentigen Anteils an der dem operativen Segment Europa zugeordneten Telekom Romania Communications (TKR), die das rumänische Festnetz-Geschäft betreibt, an Orange Romania geschlossen. Die Transaktion wurde am 30. September 2021 nach Genehmigung durch die zuständigen Behörden vollzogen. Der Kaufpreis beläuft sich auf 296 Mio. €. Das aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsergebnis ist aus Konzernsicht unwesentlich. Die von der TKR gehaltenen 30 % der Anteile an der Telekom Romania Mobile Communications wurden vereinbarungsgemäß am 9. September 2021 von der OTE für einen Kaufpreis von 59 Mio. € erworben.
Zusammenlegung des Funkturmgeschäfts in den Niederlanden und Errichtung eines Infrastrukturfonds. Am 21. Januar 2021 haben u. a. die Deutsche Telekom, Cellnex Telecom (Cellnex) und die neu gegründete, unabhängig geführte Fondsgesellschaft Digital Infrastructure Vehicle II (DIV) eine Vereinbarung unterzeichnet, die jeweiligen niederländischen passiven Mobilfunk-Infrastruktur-Tochtergesellschaften der Deutschen Telekom und der Cellnex in der Cellnex Netherlands (Cellnex NL) zusammenzuführen. Im Rahmen der Vereinbarung wurde – nach Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörde – die niederländische Funkturmgesellschaft T‑Mobile Infra, die dem operativen Segment Group Development zugeordnet war, am 1. Juni 2021 an die DIV veräußert und nachfolgend in die Cellnex NL eingebracht. Der von der Deutschen Telekom erhaltene Barmittelzufluss beträgt 0,4 Mrd. €. Der Veräußerungsgewinn beträgt 0,3 Mrd. € und ist wie folgt aufzuteilen: 0,2 Mrd. € waren im Berichtsjahr in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten und 0,1 Mrd. € werden anteilig durch die nachfolgend genannte Sale-and-Leaseback-Transaktion in späteren Perioden erfasst. Unmittelbar vor dem Verkauf hat T‑Mobile Infra der Deutschen Telekom AG zusätzlich eine Dividende in Höhe von 0,3 Mrd. € ausgeschüttet. Die Deutsche Telekom erhielt 37,65 % der Anteile an der neuen Cellnex NL, die mittelbar über die Beteiligung an der DIV nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wird. T‑Mobile Netherlands hat weiterhin vollständigen Zugang zur eingebrachten passiven Mobilfunk-Infrastruktur durch eine langfristige Vereinbarung zu marktüblichen Konditionen. Die in der Vereinbarung enthaltene Leasing-Komponente erfüllt die Voraussetzungen einer Sale-and-Leaseback-Transaktion. In diesem Zusammenhang wurden zum 1. Juni 2021 Nutzungsrechte in Höhe von 0,3 Mrd. € sowie Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 0,4 Mrd. € erfasst.
Verlagerung des Wachstumsfelds Internet der Dinge (IoT). Die Deutsche Telekom hat die Geschäfts- und Ergebnisverantwortung für die Deutsche Telekom IoT GmbH zum 1. Januar 2021 vom operativen Segment Systemgeschäft in den Geschäftskundenbereich des operativen Segments Deutschland verlagert. Die Konzerntochter verantwortet das IoT-Geschäft der Deutschen Telekom. Durch die Verlagerung sind wir in der Lage, den IoT-Markt schneller zu bedienen und somit die Position der Deutschen Telekom in diesem Wachstumsmarkt zu stärken. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte der operativen Entwicklung, der Kunden- und Mitarbeiterentwicklung sowie der Auftragseingang rückwirkend angepasst.
Verlagerung des österreichischen Funkturmgeschäfts. Zum 1. Januar 2021 hat die Deutsche Telekom ihr österreichisches Funkturmgeschäft vom operativen Segment Europa in die Einheit GD Towers des operativen Segments Group Development verlagert, um Effizienzen im Management des Funkturmgeschäfts zu heben. Darüber hinaus wird GD Towers den Ausbau des Drittgeschäfts, die Steigerung der Profitabilität sowie die Erschließung von Wachstumsfeldern vorantreiben. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte nicht angepasst.
Reorganisation der DT IT. Zum 1. Januar 2021 wurden die Deutsche Telekom IT (DT IT) Russland, DT IT Slowakei und DT IT Ungarn vom operativen Segment Deutschland in das Segment Group Headquarters & Group Services verlagert. In den beiden betroffenen Segmenten wurden die Vorjahreswerte nicht angepasst.
(Voraussichtliche) Änderungen in der Segment- und Organisationsstruktur im Jahr 2022
Vereinbarte Veräußerung der T‑Mobile Netherlands. Am 6. September 2021 haben die Deutsche Telekom und Tele2 mit WP/AP Telecom Holdings IV – einem Konsortium aus Private Equity Fonds, die von Apax Partners und Warburg Pincus beraten werden – eine Vereinbarung zum Verkauf unserer, dem operativen Segment Group Development zugeordneten Tochtergesellschaft T‑Mobile Netherlands unterzeichnet. Die Transaktion markiert den Abschluss der Überprüfung strategischer Optionen für T‑Mobile Netherlands, die während des Kapitalmarkttags 2021 angekündigt worden war. Der vorläufige Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 5,1 Mrd. €. Der Barmittelzufluss – bezogen auf unseren Anteilsbesitz von 75 % – wird voraussichtlich rund 3,8 Mrd. € betragen. Einen Teil des Barmittelzuflusses erwägt die Deutsche Telekom für die weitere Erhöhung des Anteils an T‑Mobile US zu verwenden. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Die Vermögenswerte und Schulden der T‑Mobile Netherlands werden zum 31. Dezember 2021 in unserer Konzern-Bilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen. Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Quartal 2022 erwartet.
Glasfaser-Ausbau durch Gemeinschaftsunternehmen mit IFM. Die Deutsche Telekom hat am 5. November 2021 den Einstieg von IFM Global Infrastructure Fund – der durch IFM Investors beraten wird – mit einer Beteiligung von 50 % an der Ausbaugesellschaft GlasfaserPlus GmbH bekannt gegeben. Der vereinbarte Kaufpreis für den 50 %-Anteil an dem Tochterunternehmen, das dem operativen Segment Deutschland zugeordnet ist, beläuft sich auf 0,9 Mrd. €, welcher zur Hälfte mit Abschluss der Transaktion und der restliche Anteil nach Ausbaufortschritt zu entrichten ist. Das daraus entstehende Gemeinschaftsunternehmen soll ab 2022 bis 2028 4 Mio. zusätzliche gigabitfähige FTTH-Anschlüsse im ländlichen Raum und in Fördergebieten ausbauen. Damit untermauert die Deutsche Telekom ihren Anspruch, führendes Unternehmen für den Glasfaser-Ausbau in Deutschland zu sein. In Folge der vereinbarten Veräußerung von 50 % der Anteile an der Gesellschaft und in Verbindung mit dem künftig nach Abschluss der Transaktion resultierenden Verlust der Beherrschung über die Gesellschaft werden die Vermögenswerte und Schulden der GlasfaserPlus zum 31. Dezember 2021 in der Konzern-Bilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen. Nach Abschluss der Transaktion sollen die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden. Nachdem die Transaktion von der EU-Kommission am 25. Januar 2022 genehmigt wurde, wird der Abschluss der Transaktion noch im ersten Quartal 2022 erwartet.