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Aspekt 1: Umweltbelange

Wir verpflichten uns nicht nur, mögliche negative Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf das Klima zu minimieren, sondern auch die Chancen der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Richtig eingesetzt, kann sie dazu beitragen, Energie zu sparen und damit den Klimawandel zu verlangsamen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „Gesellschaftlich nützliche Anwendungen von ICT-Produkten“.

Um den wachsenden regulatorischen Anforderungen insbesondere der EU gerecht zu werden, haben wir 2020 eine interne bereichsübergreifende „Taskforce Green Deal“ ins Leben gerufen. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass notwendige Maßnahmen und Prozesse zeitnah implementiert werden und die notwendige Transparenz geschaffen wird. Entsprechend finden Bewertungen und Indikationen aus der Taskforce Berücksichtigung in den diversen Nachhaltigkeitsinitiativen des Konzerns, z. B. ist T‑Systems dem Climate Neutral Data Centre Pact beigetreten. Unser ganzheitliches Umwelt-Management-System basiert auf dem internationalen Standard ISO 14001. Eine konzernweite Umweltrichtlinie fasst die wesentlichen unserer konzernweit gültigen Selbstverpflichtungen zusammen.

Klimaschutz und Ressourcenschonung

Mit unseren Investitionen in den Netzausbau gehören wir zu den größten Investoren der Branche. Die steigende Nachfrage nach schnelleren, flächendeckend verfügbaren Datendiensten darf nicht zu einem Anstieg der CO2-Emissionen führen und so den Klimawandel beschleunigen. Deshalb sorgen wir dafür, dass durch Energieeffizienzsteigerungen – z. B. in unseren Rechenzentren – der Energieverbrauch zumindest stabil gehalten wird. Zudem nutzen wir erneuerbare Energien, um den Energieverbrauch von den CO2-Emissionen zu entkoppeln. Als Bestandteil der variablen Vorstandsvergütung sollen zwei ESG-Ziele die Nachhaltigkeitsinitiative der Deutschen Telekom langfristig unterstützen. Seit dem Berichtsjahr wird der Vorstand dahingehend incentiviert, dass der Energieverbrauch mittelfristig mindestens stabil gehalten sowie der CO2-Ausstoß reduziert wird. Bemessungsgrundlage für die Zielerreichung sind die beiden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren „Energieverbrauch“ und „CO2-Ausstoß“ (Scope 1 und 2). Im Berichtsjahr ist der Energieverbrauch mit 13.323 GWh gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Der CO2-Ausstoß ist insbesondere durch den konzernweiten Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken und liegt bei 247 kt CO2e.

Seit rund zwei Jahrzehnten hat das Thema Klimaschutz bei der Telekom stetig an Bedeutung gewonnen. Unsere konzernweite Klimaschutzstrategie beinhaltet folgende Aspekte: „Emissionen aus der Wertschöpfungskette“, „Erneuerbare Energien“, „Energieeffizienz“ und „Enablement: positive Klimaschutzeffekte bei unseren Kunden“. 2019 hat der Konzernvorstand ehrgeizige Klimaziele beschlossen, die 2021 nochmals verschärft wurden:

  1. Bis Ende 2021 setzen wir konzernweit Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energien ein (Scope 2, marktbasierte Methode). Dieses Ziel haben wir erreicht.
  2. Bis Ende 2025 wollen wir Klimaneutralität im Unternehmen erreichen. Bis zu 95 % unserer CO2-Emissionen (Scope 1 und 2) sollen durch die Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien sowie weitere Maßnahmen reduziert werden. Ein Rest von Emissionen muss durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden.
  3. Bis 2030 wollen wir die Emissionen, die bei der Herstellung und der Nutzung unserer Produkte entstehen, pro Kunde um 25 % (gegenüber 2017) senken (Scope 3, Kategorien: erworbene Produkte und Dienstleistungen, Kapitalgüter, Nutzung verkaufter Produkte, Nutzung vermieteter Produkte). Diese Emissionen machen über 98 % unseres CO2-Fußabdrucks aus. Wir stehen im engen Dialog mit Lieferanten, um die Emissionen in der Produktion zu verringern und Produkte anzubieten, die in der Nutzungsphase weniger Energie verbrauchen.
  4. Bis spätestens 2040 wollen wir „Netto-Null“ sein und über alle drei Scopes keinen CO2-Fußabdruck mehr hinterlassen. Dieses Ziel steht im Einklang mit den Zielvorstellungen der European Green Digital Coalition. In dieser ist die Deutsche Telekom Gründungsmitglied.

Unsere Konzern-Klimaziele haben wir entlang aktueller wissenschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen entwickelt. Die Science Based Targets Initiative (SBTi) hat uns bestätigt, dass unsere Klimaschutzziele zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens beitragen. Die 2021 nachgeschärften Klimaziele werden im Jahr 2022 nach der neuen Richtlinie der SBTi überprüft. Auch die Ziele unserer Landesgesellschaften in den USA und Ungarn wurden durch die SBTi positiv geprüft. Um diese Ziele zu erreichen, gehen die Landesgesellschaften unterschiedliche Wege. Unter anderem schließen sie sog. „Power Purchase Agreements“ (PPAs) über den Ankauf von Strom aus bestimmten nachhaltigen Stromquellen (z. B. Wind und Solar) ab. Ende 2021 haben wir 23,1 % unseres Stroms über solche PPAs bezogen.

Wir berechnen unsere CO2-Emissionen konzernweit entsprechend der marktbasierten Methode des Greenhouse Gas (GHG) Protocols. Der Standard unterscheidet drei Kategorien von CO2-Emissionen (Scope 1, 2 und 3). Diese berichten wir jedes Jahr im Rahmen des CDP sowie in unserem CR- und Geschäftsbericht.

Ausführliche Informationen zur Datenentwicklung gegenüber dem Vorjahr werden in unserem CR-Bericht 2021 veröffentlicht.

Die folgende Grafik visualisiert die Emissionen der unterschiedlichen Scopes aus unserer Geschäftstätigkeit, dargestellt in CO2-Äquivalenten (CO2e).

CO2e-Emissionen (Scope 1-3)

Konzern Deutsche Telekom 2021 in % und kt CO2e

CO2e-Emissionen (Scope 1–3) (Grafik)

Ein Indikator für die Effizienzsteigerung unserer Rechenzentren ist der sog. „Power Usage Effectiveness“ (PUE)-Wert, den wir nach der Methode der RZ Norm EN50600 ermitteln. Diese verlangt, dass sämtliche Energieverbräuche der Rechenzentren (nicht nur die zum Betrieb der Server) in die Wertermittlung einfließen. Der globale PUE-Wert unserer T‑Systems Rechenzentren lag 2021 bei 1,58. Unsere hochverfügbaren, modernen Rechenzentren von T‑Systems in Deutschland sind für einen PUE-Wert von 1,30 ausgelegt. Zwischen 2008 und 2021 konnten wir den durchschnittlichen PUE-Wert aller deutschen Rechenzentren von 1,85 auf 1,49 senken.

Die Wirksamkeit unserer Klimaschutzmaßnahmen messen wir mit verschiedenen Kennzahlen. Die KPI-Werte „Energy Intensity“ und „Carbon Intensity“ für die Deutsche Telekom (Festnetz- und Mobilfunk-Gesellschaften) sind in den nachfolgenden Grafiken dargestellt. Die beiden KPIs setzen unseren Energieverbrauch bzw. unsere CO2-Emissionen ins Verhältnis zum transportierten Datenvolumen und beschreiben damit die konkrete Entwicklung der Energie- und Emissionseffizienz unseres Netzes. Das Ergebnis liegt bei 102 für den KPI „Energy Intensity“ sowie bei 2 für den KPI „Carbon Intensity“. Für den Konzern in Deutschland liegen die Werte bei 45 (KPI „Energy Intensity“) sowie ebenfalls bei 2 (KPI „Carbon Intensity“). Damit wurden unsere Netze über den Verlauf der letzten Jahre immer effizienter – und das trotz steigendem Datenvolumen.

ESG KPI „Energy Intensity“

Konzern Deutsche Telekom (Festnetz- und Mobilfunk-Gesellschaften) 2021

ESG KPI „Energy Intensity“ (Grafik)

ESG KPI „Carbon Intensity“

Konzern Deutsche Telekom (Festnetz- und Mobilfunk-Gesellschaften) 2021

ESG KPI „Carbon Intensity“ (Grafik)

Eine weitere wichtige Messgröße ist für uns der KPI „Erneuerbare Energien“. Er weist den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch aus; er lag 2021 konzernweit bei 100 %. Bei der Berechnung werden Direktbezug, Herkunftsnachweise sowie Eigenerzeugung einbezogen.

Um den Klimawandel wirksam einzudämmen, braucht es die Zusammenarbeit vieler Akteure. Deshalb engagieren wir uns in nationalen wie internationalen Zusammenschlüssen und Organisationen, z. B. der Global Enabling Sustainability Initiative (GeSI) oder econsense. Auch in unserer Lieferkette arbeiten wir systematisch an Verbesserungen im Klimaschutz. Seit 2016 wird im Supplier Engagement Rating des CDP bewertet, wie gut es Unternehmen gelingt, das Thema Klimaschutz in ihre Lieferkette zu integrieren. 2021 haben wir in diesem Rating ein „A“ erhalten und damit die Aufnahme in das Supplier Engagement Rating Leader Board erreicht. Mit unser ESG KPI „CDP-Lieferkettenabdeckung“ erfassen wir das Einkaufsvolumen, das durch die Teilnahme unserer Lieferanten im „Supply Chain“-Programm 2021 des Rating-Unternehmens CDP abgedeckt ist. Insgesamt betrug das abgedeckte Einkaufsvolumen 2021 über 70 %. Im Berichtsjahr hat eine Rekordzahl von 268 Lieferanten an dem Programm teilgenommen (2020: 222).

Nicht zuletzt spielt bei einem ganzheitlichen Ansatz zur ökologischen Verantwortung auch der effiziente Umgang mit wertvollen Ressourcen eine wichtige Rolle. Unser bisheriges Umweltprogramm „We care for our Planet“ wurde im Berichtsjahr in #GreenMagenta-Programm umbenannt. So wird deutlich, dass das Programm Teil unserer übergeordneten Nachhaltigkeitsklammer #GreenMagenta und #GoodMagenta ist. Im Rahmen des Programms setzen wir vielfältige Maßnahmen zur Ressourcenschonung um – ob in unseren Telekom-Shops, bei unseren Produkten und Netzen oder beim Thema Mobilität. Zum Beispiel erhalten seit Ende 2020 alle neuen Telekom-eigenen Produkte eine nachhaltige Verpackung. Dafür haben wir entsprechende Nachhaltigkeitskriterien entwickelt. Über 60 % der neuen Verpackungen von Smartphones, die wir von unseren Lieferanten beziehen, entsprechen diesen Kriterien ebenfalls. Unsere Tochtergesellschaft Comfort Charge bietet Lade-Infrastruktur für eMobilität in Deutschland an. Durch den Betrieb von Schnell-Ladestationen konnten wir über 548 Tonnen CO2 einsparen. Dies entspricht den CO2-Emissionen einer mit dem Pkw zurückgelegten Strecke von ca. 3 Mio. Kilometern. Innerhalb des Konzerns verfolgen wir zudem das Ziel, den Anteil von Elektrofahrzeugen in unserer Flotte zu erhöhen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge bei Neubestellungen liegt aktuell bei ca. 30 %. Es wurden verschiedene Maßnahmen vereinbart, um den Anteil in den kommenden Jahren deutlich zu steigern sowie den Anteil an Verbrennern zu senken. Außerdem stand im Berichtsjahr die internationale Vernetzung und Ausweitung des #GreenMagenta-Programms weiter im Fokus. Für jede Teilinitiative wurden Kennzahlen (KPIs) entwickelt, die in unsere ESG KPIs einfließen. Die KPIs helfen uns, unsere Fortschritte zu messen und erhöhen zudem die Transparenz nach außen.

Weitere Informationen zu den Fortschritten unseres Umweltprogramms sowie zu unseren Kennzahlen finden Sie im CR-Bericht 2021.

Ressourcenschonung ist auch eines der Anliegen unserer Mitarbeiter-Initiative „Green Pioneers“. Hier haben sich inzwischen über 350 Beschäftigte von rund 50 Standorten in Deutschland angeschlossen. Unsere Green Pioneers fördern innerhalb der Belegschaft das Bewusstsein für Ressourceneffizienz am Arbeitsplatz und geben zudem Impulse ins Kerngeschäft – all das auf freiwilliger Basis und zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben. Unter anderem führten einige Green Pioneers im Jahr 2021 Schulungen zu Umweltthemen für Kolleg*innen durch, an denen mehr als 1.500 Beschäftigte teilnahmen. Im Rahmen der #GreenMagenta-Week organisierten sie Workshops und riefen anlässlich des „World Clean-Up Day“ im September zu einem Müllsammelwettbewerb auf. Andere Green Pioneers organisierten im Berichtsjahr Aktionen zu nachhaltiger Mobilität wie „Mit dem Fahrrad zur Arbeit“ und „Radelnde Mittagspause“. Trotz des erhöhten Homeoffice-Anteils in der Corona-Zeit konnten mit diesen beiden Rad-Aktionen bis Ende September 2021 über 20.000 kg CO2 eingespart werden. Gemeinsam mit dem Facility-Management installierten die Green Pioneers darüber hinaus Fahrrad-Service-Stationen, an denen radelnde Beschäftigte schnell und einfach kleinere Reparaturen an ihren Fahrrädern durchführen können. International stießen CR-Manager der Landesgesellschaften entsprechende lokale Aktivitäten an. So setzte z. B. die DT IT Solutions Russia in der #GreenMagenta-Week lokale Aktionen um, bei der neben Weiterbildungsangeboten auch Teamaktivitäten zum Müllsammeln auf dem Programm standen.

Entsprechung mit den Transparenzvorgaben der EU-Taxonomie

Ziel der EU-Taxonomie ist, Investitionsströme aus dem Finanzsektor an Unternehmen zu fördern, die sich mit ökologisch nachhaltigen Aktivitäten beschäftigen. Sie soll damit der EU helfen, den europäischen Green Deal umzusetzen. Dabei soll die EU-Taxonomie ein gemeinsames Verständnis der ökologischen Nachhaltigkeit von Aktivitäten und Investitionen schaffen. Weiterhin verpflichtet die Verordnung Unternehmen zur Berichterstattung über diese Wirtschaftstätigkeiten. In der EU-Gesetzgebung wurden Mitte 2021 die ersten Taxonomie-Umweltziele „Klimaschutz“ („Climate Change Mitigation“) und „Anpassung an den Klimawandel“ („Climate Change Adaptation“) mit Kriterien hinterlegt.

Für die Deutsche Telekom als Unternehmen der Informations- und Telekommunikationsbranche sind zwei von den in der EU-Taxonomie derzeit aufgeführten Wirtschaftsaktivitäten wesentlich:

  • Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten
    (8.1. im Annex I + II der delegierten Verordnung (EU) 2021/2139)
  • Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
    (8.2. im Annex I der delegierten Verordnung (EU) 2021/2139)

Die relevanten Kennzahlen sind hierbei für zwei Umweltziele anwendbar: „Klimaschutz“ und „Anpassung an den Klimawandel“. Wir ordnen sie dem Ziel „Klimaschutz“ zu.

Die EU-Taxonomie umfasst derzeit noch keine Kriterien mit Bezug zur Wirtschaftsaktivität „Bereitstellung und Betrieb einer Netzwerk-Infrastruktur für Telekommunikation“. Der wesentliche Teil unseres Geschäftsmodells ist folglich bisher nicht von der Taxonomie erfasst. Mangels dessen können wir unser Kerngeschäft nicht als taxonomiefähig („eligible“) darstellen. Es fehlen zudem geeignete EU-Taxonomie-Kriterien, mit denen wir unsere Leistungen im Klimaschutz als taxonomiekonform („aligned“) darstellen könnten. In verschiedenen Wirtschafts- und Branchenverbänden engagieren wir uns deshalb für die Aufnahme relevanter und angemessener Kriterien zur Abbildung unser Kernaktivitäten in der EU-Taxonomie.

Andererseits adressiert die EU-Taxonomie auch Wirtschaftsaktivitäten, die z. B. für unser Flotten- und Gebäude-Management relevant sind, die jedoch außerhalb des Kerngeschäfts der Deutschen Telekom liegen. Dazu gehören u. a. die Installation, Wartung und Reparatur von energieeffizienten Geräten, von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, von Geräten für die Messung, Regelung und Steuerung der Gesamt-Energieeffizienz von Gebäuden und von Technologien für erneuerbare Energien. Diese Aktivitäten betreffen vorrangig unsere Investitionsausgaben sowie auch unsere Betriebsausgaben. Ob die damit verbundenen Umsätze der Hersteller dieser Leistungen taxonomiekonform sind, wird erst Anfang 2023 in den veröffentlichten Berichten unserer Geschäftspartner transparent sichtbar werden. Bis dahin können wir keine Investitions- und Betriebsausgaben, die sich auf den Erwerb von Produkten aus taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten beziehen, als taxonomiefähig ausweisen. Wir konnten die am 2. Februar 2022 veröffentlichte „Draft Commission Notice“ nicht mehr berücksichtigen. Sie konkretisiert die Auslegung der Investitions- und Betriebsausgaben (Kategorie c des Abschnitts 1.1.2.2. bzw. 1.1.3.2. des Annex 1 zum delegierten Rechtsakt). Die komplexe und qualitätsgesicherte Erhebung und Prüfung der dafür notwendigen Angaben werden aufgrund des Veröffentlichungszeitpunkts erst für das kommende Geschäftsjahr 2022 durchgeführt.

In der untenstehenden Tabelle zeigen wir die Taxonomiefähigkeit unserer Wirtschaftsaktivitäten für dieses Berichtsjahr, jeweils mit absoluten Werten sowie mit ihrem prozentualen Anteil an Gesamtumsatz, Investitions- und Betriebsausgaben des Konzerns. Ab dem Berichtsjahr 2022 werden wir auch berichten, welche Summe und welcher Anteil unserer Wirtschaftsaktivitäten taxonomiekonform ist. Im Folgenden erläutern wir unseren Ansatz zu den beiden derzeit für uns relevanten Wirtschaftsaktivitäten.

Die für die Berechnung auf Basis der Vorgaben der EU-Taxonomie relevanten Gesamtwerte des Konzerns liegen im Berichtsjahr für den Umsatz bei 108,8 Mrd. €, für die Investitionsausgaben bei 35,7 Mrd. € und für die Betriebsausgaben bei 0,5 Mrd. €. Dabei entspricht die Definition des Umsatzes aus der EU-Taxonomie den Umsatzerlösen des Konzerns. Die relevanten Investitionsausgaben wurden auf Basis der Konzern-Bilanz ermittelt und ergeben sich aus der Summe der folgenden wesentlichen Posten: Zugängen und Veränderungen im Konsolidierungskreis von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten (ohne Goodwill) sowie Nutzungsrechten. Die Angaben zu den Investitionsausgaben sind nicht Bestandteil eines Investitionsausgaben-Plans entsprechend den Vorschriften der EU-Taxonomie. Die Definition der EU-Taxonomie für die Ermittlung der relevanten Betriebsausgaben umfasst Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur sowie andere direkte Aufwendungen im Zusammenhang mit der täglichen Wartung von Sachanlagen, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden.

Die im Folgenden als taxonomiefähig ausgewiesenen Angaben zu Umsatz, Investitions- und Betriebsausgaben sind direkt dem Betrieb von Rechenzentren entsprechend der Wirtschaftstätigkeit 8.1. bzw. dem Bereitstellen von ICT-Lösungen entsprechend der Wirtschaftstätigkeit 8.2. auf Produktgruppenebene zugeordnet.

Die Wirtschaftsaktivität „Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten“ umfasst die „Speicherung, Manipulation, Verwaltung, Bewegung, Kontrolle, Anzeige, Vermittlung, Austausch, Übertragung oder Verarbeitung von Daten über Rechenzentren, einschließlich Edge-Computing“ und bezieht sich auf den gleichlautenden Wirtschaftszweig J.63.1.1. im europäischen Branchenverzeichnis. Innerhalb unserer konzernweiten Geschäftsaktivitäten deckt das Systemgeschäft (T‑Systems) diesen Wirtschaftszweig ab. Für die Bewertung der Taxonomiefähigkeit betrachten wir das weltweite Geschäft von T‑Systems, inklusive solcher Rechenzentren, die von anderen Unternehmen betrieben werden und in denen wir Kapazitäten anmieten („3rd party“). Der taxonomiefähige Umsatz lässt sich mittels eines geeigneten Schlüssels transparent und eindeutig spezifischen Rechenzentren zuordnen. Dafür nutzen wir den jeweiligen Anteil eines Rechenzentrums an der Gesamtzahl der Server-IDs von T‑Systems. Investitions- und Betriebsausgaben können unter Nutzung der jeweiligen IT-Systeme konkret für alle Rechenzentren ermittelt werden. Die Auswertung ergibt, dass ein großer Anteil des Umsatzes unseres Systemgeschäftes taxonomiefähig ist. Doppelzählungen im Sinne der EU-Taxonomie werden vermieden, indem die Cloud-Lösungen von T‑Systems nicht hier, sondern ausschließlich unter den im Folgenden beschriebenen Wirtschaftsaktivitäten für „Datenbasierte Lösungen“ erfasst und berichtet werden.

Bezogen auf die relevanten Gesamtwerte des Konzerns liegt die Taxonomiefähigkeit unserer Geschäftsaktivitäten für Datenverarbeitung und Hosting bei 1,1 % (Umsatz) sowie bei 0,2 % (Investitionsausgaben). Da wir unsere Rechenzentren als Anlagevermögen bilanzieren, fallen in diesem Zusammenhang keine direkten Aufwendungen an. Um die Taxonomiefähigkeit auch aus Segmentsicht bereitzustellen, stellen wir die Kennzahlen in Ergänzung auch bezogen auf das Systemgeschäft dar. Der taxonomiefähige Anteil liegt hier nach gleicher Ermittlungslogik und bezogen auf den Außenumsatz des Segments bei 36,6 % und bezogen auf die Investitionsausgaben bei 21,3 %.

Die Definition der Wirtschaftsaktivität „Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen“ wenden wir auf solche Lösungen und Produkte im Konzern an, die „vorwiegend zur Bereitstellung von Daten und Analysen zur Ermöglichung der Senkung der Treibhausgasemissionen bestimmt sind“, also ein klares Potenzial zur Einsparung von CO2-Emissionen auf Nutzerseite haben. Dabei orientieren wir uns an den wichtigsten Hebeln des etablierten ESG KPI „Enablement Factor“ sowie an weiteren Lösungen mit klarem CO2-Einsparungspotenzial auf Nutzerseite im Rahmen des ESG KPIs „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ und des Labels #GreenMagenta. Innerhalb unserer konzernweiten Geschäftsaktivitäten gehören dazu v. a. folgende Dienstleistungen: Web- und Videokonferenzen, Workplace- und Cloud-Lösungen sowie Connected Car. Diese Lösungen bieten wir vorrangig im operativen Segment Deutschland, in unseren wesentlichen Tochtergesellschaften im operativen Segment Europa sowie im operativen Segment Systemgeschäft an. Für die Bewertung der Taxonomiefähigkeit konzentrieren wir uns daher auf die dazugehörigen Gesellschaften. Doppelzählungen im Sinne der EU-Taxonomie werden vermieden, indem Cloud-Lösungen von T‑Systems nur hier, und nicht unter den Wirtschaftsaktivitäten für „Datenverarbeitung und Hosting“ berichtet werden.

Resultierend aus der sehr spezifischen Auswahl von Wirtschaftsaktivitäten für dieses Taxonomie-Umweltziel ergibt sich nur ein geringer taxonomiefähiger Anteil von Umsatz (0,8 %), Investitionsausgaben (0,1 %) und Betriebsausgaben (2,1 %) für den Konzern Deutsche Telekom. Nur im operativen Segment Systemgeschäft weisen wir für die Wirtschaftstätigkeit 8.2. direkte Betriebs- und Investitionsausgaben aus; für die anderen operativen Segmente verzichten wir aus Wesentlichkeitsgründen darauf.

Auch die aggregierte Betrachtung der Taxonomiefähigkeit beider Wirtschaftsaktivitäten ergibt im Berichtsjahr sehr niedrige Anteile für Umsatz (1,8 %), Investitionsausgaben (0,2 %) und Betriebsausgaben (2,1 %).

KPI der EU-Taxonomie – Taxonomiefähigkeit („Eligibility“) der Wirtschaftsaktivitäten des Konzerns Deutsche Telekom

Konzern Deutsche Telekom 2021

Umsatz

Investitionsausgaben

Betriebsausgaben

 

 

in Mio. €

in %

in Mio. €

in %

in Mio. €

in %

Relevante Gesamtwerte des Konzerns

108.794

100,0

35.665

100,0

473

100,0

davon: taxonomiefähig

8.1. Datenverarbeitung und Hosting

1.160

1,1

70

0,2

0

0,0

8.2. Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

836

0,8

17

0,1

10

2,1

Summe

1.996

1,8

87

0,2

10

2,1

davon: nicht-taxonomiefähig

 

106.798

98,2

35.578

99,8

463

97,9

KPI der EU-Taxonomie – Taxonomiefähigkeit („Eligibility“) der Wirtschaftsaktivitäten des Konzerns Deutsche Telekom

Konzern Deutsche Telekom 2021

Umsatz

Investitionsausgaben

Betriebsausgaben

 

 

in Mio. €

in %

in Mio. €

in %

in Mio. €

in %

Relevante Gesamtwerte des Konzerns

108.794

100,0

35.665

100,0

473

100,0

davon: taxonomiefähig

8.1. Datenverarbeitung und Hosting

1.160

1,1

70

0,2

0

0,0

8.2. Datenbasierte Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen

836

0,8

17

0,1

10

2,1

Summe

1.996

1,8

87

0,2

10

2,1

davon: nicht-taxonomiefähig

 

106.798

98,2

35.578

99,8

463

97,9

CDP
Initiative von institutionellen Investoren, die den Dialog zwischen Investoren und Unternehmen in Fragen des Klimawandels fördern möchte. Die weltweit größten Unternehmen beteiligen sich an dem Projekt und geben Auskunft zu ihren Treibhausgas-Emissionen und Klimaschutzstrategien. Die Daten werden jährlich durch das CDP erhoben und veröffentlicht.
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Global e-Sustainability-Initiative (GeSI)
Die GeSI ist eine gemeinsame Initiative weltweit führender ICT-Unternehmen mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit der ICT-Branche zu verbessern. Die Deutsche Telekom ist zusammen mit anderen namhaften Unternehmen Mitglied der GeSI.
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ICT – Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie.
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PUE-Wert
Zur Ermittlung dieses Werts wird die gesamte im Rechenzentrum/Netzknoten verbrauchte elektrische Energie ins Verhältnis zur elektrischen Energieaufnahme der IT gesetzt.
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